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Einflussnahme auf Zeugen lässt Prozess platzen

Internationaler Strafgerichtshof Verfahren gegen Kenias Vizepräsident William Ruto eingestellt

DEN HAAG dpa | Der Strafprozess gegen Kenias Vizepräsident William Ruto vor dem Internationalen Strafgerichtshof ist geplatzt. Die Richter entschieden am Dienstag in Den Haag, das Verfahren gegen Ruto und den Mitangeklagten Joshua Arap Sang einzustellen. Wegen politischer Einflussnahme sei ein faires Verfahren nicht möglich, so die Richter. Zeugen der Anklage sollen bedroht oder bestochen worden sein.

Die Anklagen im Zusammenhang mit der Gewaltwelle nach der Präsidentenwahl in Kenia 2007 bis 2009 würden fallengelassen. Bereits zuvor war der Prozess gegen Kenias Präsidenten Uhuru Kenyatta vor dem Weltstrafgericht gescheitert. Ruto und Sang wurden Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Mord und Deportationen vorgeworfen.

Die Richter begründeten ihre Entscheidung mit „beunruhigenden Vorfällen, in denen Zeugen beeinflusst wurden und es politische Einmischung gegeben hat“.

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