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Sicherheit mangelhaft

Asyl Nach Auseinandersetzungen zwischen Security-Mitarbeitern und Flüchtlingen in der Notunterkunft Treskowallee fordert die SozDia-Stiftung mehr Kontrolle

von Fabienne von der Eltz

Die SozDia-Stiftung hat nach den Vorfällen in der Notunterkunft Treskowallee Konsequenzen gezogen und Forderungen an das Land Berlin erarbeitet. Weiterhin geht die Stiftung als Betreiberin der Unterkunft davon aus, dass die Gewalt von Mitarbeitern der Sicherheitsfirma und nicht von den Bewohnern ausging, teilte sie am Mittwoch mit.

In der Nacht vom 25. auf den 26. Februar war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Bewohnern der Notunterkunft in der Treskowallee und Mitarbeitern der Security gekommen. Einer ersten Polizeimeldung zufolge sei die Gewalt von den Bewohnern ausgegangen, was von der Stiftung wenig später bestritten wurde.

Einrichtungsleiter Christoph Wiedemann wurde bei den Vorfällen am Kopf verletzt. An dem Abend sei ein iranischer Bewohner zu ihm gekommen und habe berichtet, von einem Mitarbeiter der Security geschlagen worden zu sein. Als Wiedemann mit zwei Augenzeugen vor der Notunterkunft sprechen wollte, seien Mitarbeiter der Sicherheitsfirma dazugekommen und hätten die Flüchtlinge beleidigt.

Der Heimleiter rief schließlich die Polizei. Daraufhin seien Mitarbeiter der Security handgreiflich geworden. Einige Bewohner ließen sich davon provozieren, andere hätten versucht, die Situation zu beruhigen. Wiedemann beruft sich auf das Handyvideo eines Bewohners. Der inzwischen genesene Heimleiter zeigte sich beeindruckt von dem Einsatz vieler Bewohner und möchte ab kommenden Montag wieder in der Unterkunft arbeiten.

Neue Firma, neue Auflagen

Insgesamt waren an dem Abend acht Mitarbeiter der ASK-Sicherheitsdienste im Einsatz. Die SozDia-Stiftung hat die Zusammenarbeit mit der Firma beendet. Sie sei ihr vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) vorgeschlagen worden, so Vorstandsvorsitzender Michael Heinisch. Die Firma habe allerdings ohne Absprache ein unbekanntes Subunternehmen beschäftigt. Mängel an ihrer Dienstleistung seien schon öfter aufgefallen. Zum Stand der polizeilichen Ermittlungen konnte die Stiftung keine Angaben machen.

SozDia arbeitet nun mit einem anderen Securityunternehmen und hat neue Rahmenbedingungen definiert. Die Mitarbeiter müssen ein umfassendes behördliches Führungszeugnis vorlegen und ein Namensschild tragen. Die Stiftung will zusätzlich die Arbeitsbedingungen prüfen und den Einsatz von Subunternehmen verbieten.

Außerdem stellte die SozDia-Stiftung ihre Forderungen an das Land Berlin vor. Verpflichtend solle für Sicherheitspersonal eine Kennzeichnung sein sowie Schulungen in den Bereichen interkultureller Dialog und Konfliktlösung. Schließlich will die Stiftung auch einen regelmäßigen Dialog zwischen Einrichtungsträgern und dem Land Berlin erreichen.

Auch was die Situation von Flüchtlingen in Berlin angeht, hat SozDia Forderungen entwickelt. Wichtig sei eine vielfältige und dezentrale Unterbringung. Vorstandvorsitzender Heinisch warf dem Senat vor, die Gettoisierung durch den Bau von modularen Unterkünften zu unterstützen. Außerdem solle das Land Berlin die Inklusion von Flüchtlingen, sowohl sprachlich als auch auf dem Arbeitsmarkt, in den Vordergrund stellen.

Der am Dienstag vom Senat vorgestellte Masterplan Integration gehe für die SozDia zu wenig auf die Rechte der Flüchtlinge ein.

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