piwik no script img

Amnesty International zu Saudi-ArabienZahl der Hinrichtungen steigt

In diesem Jahr hat das Land bereits 151 Menschen getötet. Die Menschenrechtsorganisation kritisiert politisch motivierte Prozesse.

Sein Land steht für einen rigorosen Umgang mit Hinrichtungen: König Salman von Saudi Arabien. Foto: reuters

Dubai afp | In Saudi-Arabien sind nach Angaben von Amnesty International in diesem Jahr bereits 151 Menschen hingerichtet worden. Dies sei die höchste Zahl seit 1995, als 192 Todesurteile vollstreckt worden sein, teilte die Menschenrechtsorganisation am Montag mit. Im Vergleich zum Gesamtjahr 2014, als insgesamt 90 Menschen exekutiert wurden, sei dies ein alarmierender Anstieg um 68 Prozent.

Hinrichtungen seien unter allen Umständen „abscheulich“, es sei jedoch besonders beunruhigend, in welchem Maße Saudi-Arabien die Menschenrechte missachte und Menschen nach oftmals unfairen und politisch motivierten Prozessen exekutiere.

In dem erzkonservativen Königreich werden Vergewaltigung, Mord, Abkehr von der Religion, Raub und Drogenhandel mit der Todesstrafe geahndet – in Anwendung einer rigorosen Auslegung der Scharia. Saudi-Arabien steht wegen Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Kritik.

Ende Oktober hatte der Oberste Gerichtshof das Todesurteil gegen den schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr, dessen Neffen sowie zwei Minderjährige bestätigt. Sie waren wegen Protesten gegen das sunnitische Königshaus verhaftet worden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Kim Jong Un hält sich (wie seine Vorgänger) zur Sicherung der Macht ein KZ , der Saudi König läßt köpfen , was seinem Regime lästig und gefährlich werden könnte .

  • Hauptsache, man kann hier, bei der "Westlichen Wertegemeinschaft", wieder auf den pöhsen Putin zeigen…

  • Schnauze! Milliarden schwere Scheichs möchten in Ruhe hinrichten, sonst werden keine Rüstungsgüter mehr aus Deutschland bestellt!