Die Streitfrage: Rein oder raus?
Ein junges Paar wird inhaftiert, weil es Sex im Schwimmbad hatte. War es das wert? Ist Sex im Freien überhaupt so toll?
Was war das für ein Aufreger: Ein 19-Jähriger und seine ein Jahr jüngere Freundin wurden letztes Jahr nahe Augsburg beim Sex in einem Schwimmbad von Unterwasserkameras gefilmt und vom Bademeister gestellt. Skandalös findet das offenbar die bayerische Justiz: Beide wurden wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ angeklagt und letzte Woche vom Amtsgericht Augsburg verurteilt: Zwei Wochen Arrest für den Mann, ein Wochenende für die Frau.
Zwar ist das nicht die ganze Geschichte: Beide sollen stark alkoholisiert gewesen sein und zudem während ihres Aufenthalts im Bad herumgepöbelt haben. Außerdem leugnete der junge Mann die Tat vor Gericht, obwohl es besagte Videoaufnahmen gab.
Trotz allem: Zwei Wochen Arrest wegen Sex in der Öffentlichkeit. Das klingt hart. Daher die Frage: War es das wert? Ist Sex im Freien wirklich so toll?
Während die Idee vielleicht ihren Reiz hat, liegt man in der Realität oft auf dem harten Boden der Tatsachen: Es ist meist unbequem, rau und zwickt. Dann ist die Wiese voller Brenneseln, am Strand attackieren einen Mücken und der Sex im schmutzigen Gebüsch des Stadtparks ist am Ende viel weniger erregend, als man dachte. Dazu noch die Angst, erwischt zu werden: Entspannend ist das nicht gerade.
Oder ist es genau dieser Nervenkitzel, der den Alltag versüßt? Die Gefahr, jederzeit ertappt zu werden? Oder die Spontanität, die damit einhergeht? Wer braucht schon langweiligen Blümchensex im eigenen Bett, wenn er auch mal was riskieren kann. Vielleicht ist es ja auch gar nicht so schlimm, wenn man dabei gesehen wird... ?
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