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„Ein sicheres Geschäft“

Diskussion zur Rekommunalisierung der Netze

Günter Hörmann

■ 62, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Hamburg, Sprecher der Initiative zur Rekommunalisierung der Energienetze.

taz: Herr Hörmann, Sie sind Sprecher der Initiative zur Rekommunalisierung der Netze. Wird der Strom durch die Rekommunalisierung in Hamburg grüner?

Günter Hörmann: Nicht zwangsläufig. Wenn Energie dezentral aus Blockheizkraftwerken erzeugt wird, besteht die Chance, dass tatsächlich mehr regenerative Energien durch die Netze fließen. Dann wären wir weniger abhängig von Atom- und Kohlestrom.

Es ist umstritten, ob die Stadt sich den Rückkauf überhaupt leisten kann.

Hamburg kann sich das leisten, weil es ein gutes Geschäft ist. 170 Kommunen in Deutschland haben bereits die Netze rekommunalisiert. Das ist ein sicheres Geschäft, weil eine einträgliche Rendite garantiert ist. Hamburg kann eigentlich nichts Besseres tun für den eigenen Haushalt.

Aber die Stadt müsste auch wieder investieren.

Aus den Gewinnen aus dem Netzbetrieb kann man auch die Investitionen darstellen. Die werden von der Bundesnetzagentur als Kosten anerkannt, so dass immer noch eine anständige Rendite übrig bleibt.

Wie viel Geld kann die Stadt damit verdienen?

300 Millionen Euro im Jahr allein durch das Stromnetz, da kommt aber noch das Gasnetz mit einem dreistelligen Millionenbetrag hinzu. Und das Fernwärmenetz. Als Vertreter der Verbraucherseite bin ich für die Rekommunalisierung der Netze nicht nur aus Klimaschutzgründen, sondern auch wegen des Wettbewerbs. Im Fernwärmemarkt muss der überhaupt erstmal geschaffen werden und in den Strom- und Gasmärkten muss er stärker werden.  INTERVIEW: LKA

Diskussion „Zur Rekommunalisierung der Energienetze in Hamburg“: 17 Uhr, Handelskammer, Adolphplatz 1

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