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die wahrheitDie katalanische Frau

Flach sind ihre Gedankengänge, durchschaubar ihre Absichten, und verstockt ist ihr Herz

Mit raffinierten Mitteln will sie den Fremden betören. Doch es nutzt ihr alles nichts Bild: rtr

Die katalanische Frau ist eine Katastrophe. Jeder weiß es, außer ihr selbst. Viel Unrühmliches hat ihr winziges Land im Lauf der Zeit hervorgebracht: schreckliche Speisen, stickige Städte, bizarre Bräuche und eine lausige Literatur. Doch neben der katalanischen Katastrophenfrau erstrahlt all dies in hellem Glanz. Nach einer katalanischen Frau Ausschau zu halten, die Witz, Verstand und Herzlichkeit besitzt, ist wie die Suche nach Außerirdischen in der Weite des Universums. Kann sein, dass es sie irgendwo gibt, aber getroffen hat sie eben noch keiner, der noch alle Tassen im Schrank hat.

Gerne lässt sich die katalanische Frau dunkle Haare wachsen. Damit möchte sie als Exotin wahrgenommen werden und Touristen anlocken. Fremde sind die einzige Hoffnung im Leben der katalanischen Frau, da sie ausschließlich von krummbeinigen, kleinwüchsigen, drahthaarigen, stinkenden, goldkettchentragenden, schnurrbärtigen Männern umgeben ist, die der Schriftsprache nicht mächtig sind und in Gesprächen niemals einen Nebensatz formulieren können. Also sucht die katalanische Frau nach einem fremden Retter, der sie aus der dumpfen Enge ihres heruntergekommenen Heimatlandes befreien könnte.

Zu diesem Zweck tönt sich die katalanische Frau die Augen besonders dunkel. Dies soll dem Fremden den Eindruck vermitteln, sie sei geheimnisvoll, leidenschaftlich und tiefgründig. Es gibt keine größere Lüge auf der Welt als die Augen der katalanischen Frau. Schon beim zweiten Blick erkennt der geübte Betrachter das ganze Ausmaß der Täuschung. Flach sind ihre Gedankengänge, durchschaubar ihre Absichten, und verstockt ist ihr Herz. Doch das verunsichert die katalanische Frau nicht, im Gegenteil. Ihren Unverstand und ihre Grobheit versucht die katalanische Frau mittels schöner Kleidung und teurer Kosmetik zu kaschieren.

Gerne pudert sie sich ihr verständnisloses Gesicht, färbt ihre lügnerischen Lippen und die Nägel ihrer unsensiblen Hände rot und zwängt ihren unbeseelten Körper in enge Kleider. So meint sie, gewappnet zu sein, um einen Fremden zu betören. Dem erzählt sie dann rührselige Geschichten aus ihrer harten Kindheit in diesem rauen Land voller Pferdemist und Folklore. Nichts weiß sie von der Kultur in anderen Teilen Spaniens und auch die spanischen Inseln sind für sie Terra incognita.

Dabei könnte die katalanische Frau erkennen, dass selbst noch die dümmste Insel verglichen mit Katalonien ein Ort der Muse ist. Selbst auf der erbärmlichsten aller spanischen Inseln, dem Alt-Hippie-Asyl La Gomera, könnte die katalanische Frau Menschen treffen, die im Vergleich zum brütenden Katalonier wahre Lichtwesen zu sein scheinen. Dort könnte sie ihr katalanisches Bewusstsein mit psychedelischen Drogen erweitern, meditieren oder nackt in der spanischen Sonne trommeln. Alles außerhalb ihres heruntergewirtschafteten, verdorrten und verkommenen Heimatlandes würde sie weiterbringen. Aber die katalanische Frau reist nicht aus Katalonien heraus, weder physisch noch mental. Sie verharrt in ihrer katatonisch-katalanischen Starre. Sie will hinaus, aber sie schafft es nicht. Das ist das große Drama der katalanischen Frau. Die Katastrophe der Katastrophe.

Was also tun mit der katalanischen Frau? Ihr den Traditionen ihres armen Landstrichs entsprechend am 23. April, dem Gedenktag des heiligen Georg, eine Rose schenken? Und sich dafür von ihr, wie es in ihrer verblödeten Region Sitte ist, im Gegenzug einen Salvador-Dali-Bildband schenken lassen? Die Möglichkeiten, mit einer katalanischen Frau glücklich zu werden, sind unendlich begrenzt. Dafür ist der Nationalismus der katalanischen Frau nahezu unbegrenzt. Alles Fühlen und Trachten richtet sich bei ihr auf das Fantasiegebilde der "Autonomen Gemeinschaft" Katalonien. Dass ein paar Quadratkilometer Steppe, einige Hirtenstämme plus einige versmogte Provinzstädte keine "Nation" sind, bleibt ihr auf ewig verborgen. Ihr geringes Selbstwertgefühl peppt die katalanische Frau mit Patriotismus auf, den sie, wie auch Parfüm, gleich eimerweise benötigt, um weiter leben zu können. Für ihr Hirngespinst Katalonien würde sie alles tun. Sogar mit einem Spanier schlafen, wenn es denn sein muss. Aber ohne Beteiligung, ohne Lust. Einen Orgasmus hat die katalanische Frau nur einmal im Jahr und allein. Am 11. September. Dem so genannten Unabhängigkeitstag ihres "Landes". MATTHIAS THIEME

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12 Kommentare

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  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Satire hat eine Grenze nach oben: Buddha entzieht sich ihr. Satire hat auch eine Grenze nach unten. In Deutschland etwa die herrschenden faschistischen Mächte. Es lohnt nicht – so tief kann man nicht schießen." - ''Kurt Tucholsky - Was darf die Satire?

     

    Die Grenze nach unten stecke ich anders ab als der Verfasser. Welches sexistische Klischee hat nicht verwendet in diesem Text?

  • J
    Jörn

    Juhu - Satire darf alles: "88"

    Nein, nicht erschrecken. Ich bin weder Nazi noch Eva Hermann noch Matthias Thieme. Letzterer scheint mir allerdings eine katalanische Frau zu sein. Ausserhalb von Selbstironie würde doch Keiner so einen hetzerischen, äh, satirischen Artikel schreiben. Naja, vielleicht noch einige Castellano-Spanier, die ähnliche nette Dinge über beide Geschlechter, also den Katalanen an sich, im Internet verbreiten. Und überhaupt; wer`s nicht versteht ist selber Schuld. Oder hat halt Pech wie Rudi Dutschke nach der "Bild-Satire" über die Studentenbewegung.

  • S
    stefank

    Ich finde es schon sehr leichtfertig, wie einige "Leute" hier glauben, auf dem Autor rumhacken zu müssen, ohne nähere Kenntnisse der Umstände zu haben. Jedes Wort des Artikels ist bitter ernst gemeint! Ich wurde, gemeinsam mit dem Autor, als Kind von katalansichen Putzfrauen entführt und mehrer Monate missbraucht und geschändet. Ihr wisst ja gar nicht, zu was diese entmenschten Weiber fähig sind. Noch heute bekommen der Autor und ich, trotz jahrelanger therapeutischer Behandlung, epileptische Anfälle, wenn jemand nur Worte wie KATalog, KATegorie oder Cleaning Woman ausspricht. Die Entführung blonder Jungen durch katalanische Putzfrauen ist ein Tabuthema, das sich niemand anzusprechen traut. Pfui!

  • H
    honk

    ich finds recht witzig. die kommentatoren sind ein bißchen hohl und wissen nicht was satire ist. jeder weiß daß katalonische frauen göttinnen sind, auch der autor. spaß muß sein

  • OS
    Oliver Stang

    Wer so einen Schwachsinn öffentlich macht, ist Rassist und hat nichts in der Presse zu suchen. An die Redaktion: wie könnt ihr so einen Müll überhaupt drucken?

    Gerade die dummen Menschen lieben es doch, sich in solcch´rassistischen Berichten zu ölen. Sorry, aber ihr habt wohl völlig versagt. Und zum Verfasser: Schäm Dich , Du dämlicher deutscher Michel.

  • AB
    andres bertomeu

    ich habe den eindruck, als wollten die stolzen katalaninnen wohl nichts von klein-matze wissen (liegts an der hackfresse oder an den schlechten manieren?)... ekelhafter artikel, überhaupt nicht komisch, verwunderlich daß so ein artikel in einer zeitung mit euerm profil überhaupt veröffentlicht wird

  • IN
    Ihr Name aretana

    sowas schwachsinniges habe ich selten in der presse gelesen. wieviel musste der autor dafür zahlen, damit sie das veröffentlichen? das betrifft alles 3 beiträge.

  • L
    luc

    auf der suche nach schönen wahrheiten, wie "der spanier badet in öl", dessen autor hier leider schon lange nicht mehr die satirischen saiten zupft, auf dies zu stoßen, ist so betrüblich wie die erkenntnis "denk' ich an deutschland in der nacht, bin ich um den schlaf gebracht". eine herzliche gute besserung wünsche ich dem autor, den redakteur(Innen)... aber doch ohne hoffnung

  • MP
    Monserrat Puig

    Sie armer Wicht können sich glücklich schätzen, obigen Schmarrn über katalanische Frauen geschrieben zu haben, und nicht über Musliminnen.

    Rassismus bleibt Rassismus, auch in einer "linken" Zeitung. Und dumm ist dumm.

    Aus welcher Impotenz Ihr Ressentiment entsprungen ist, kann man sich nur all zu leicht vorstellen. Erbärmlich.

  • MP
    Montserrat Puig i Cambé

    Lieber Matthias Thieme,

    auch wenn Sie sauer sind, dass Ihnen Ihre katalanische Freundin davongelaufen ist, weil ihr der krummbeinige, goldkettchentragende Katalane auf Dauer doch mehr zusagt als der streichholzbeinige wächserne deutsche Fettbauch, sollten Sie ein bisschen mehr Stil an den Tag legen: nur weil Sie ein schlechter Verlierer sind, sind noch längst nicht alle Katalanen so scheußliche Kreaturen, wie Sie sie beschreiben!

  • MS
    Martina Schlegel

    Der Artikel ist witzig, aber man erhält den Eindruck, Herr Thieme sei von einer katalanischen Frau verschmäht worden und leide sehr darunter.

  • S
    sukran

    Nanu - was haben wir denn hier? Sind das alles sexistische Cliches, oder vielleicht doch eher der Frust eines einzigen, unter Herbstdepressionen und Deadlines leidenden Individuums?

    Wenn man schon "gemein" sein muss, dann doch bitte auf unterhaltsame Art und Weise. Genervte Tagebucheintragungen kann ich auch verfassen.

     

    Lieber Gruss, Sukran.

     

    P.S.:Ich kenne tolle katalanische Frauen, die Ihnen eine etwas feurigere (und wahrscheinlich sogar intelligentere) Empoerungs-Mail schicken wuerden. Verallgemeinerungen sind sehr langweilig.