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Regierung will Kfz-Steuer für Neuwagen aussetzenSteuererlass bei Autokauf

Für mehr Absatz in der Autoindustrie, soll ab 2009 die Kfz-Steuer beim Neuwagenkauf für ein Jahr wegfallen: Die Bundesländer müssen aber noch darüber abstimmen.

Autos am laufenden Band. Bild: dpa

Wer sich im kommenden Jahr ein neues Auto kauft, soll mindestens für zwölf Monate dafür keine Kfz-Steuern zahlen müssen. Und wer sich für ein schadstoffarmes Auto entscheidet, spart zwei Jahre lang die Steuer. Das bestätigte am Donnerstag ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums der taz.

Allerdings müsse das Vorhaben noch mit den Bundesländern abgestimmt werden, die bislang die kompletten Einnahmen aus der Kfz-Steuer bekommen. Ihnen könnten am Ende rund 2 Milliarden Euro fehlen. Entsprechend zurückhaltend äußerte sich schon einmal Schleswig-Holstein. "Das ist Geld der Länder, über das der Bund nicht so einfach verfügen kann", sagte Finanzstaatssekretär Arne Wulff. Wenn der Bund hier etwas regeln wolle, müsse er die Einnahmeausfälle vollständig ausgleichen.

Konkret zeichnete sich am Donnerstag in Regierungskreisen folgende geplante Regelung ab: Neufahrzeuge, die die Euro-4-Norm erfüllen, sollen ein Jahr lang von den Steuern befreit werden, bei Einhaltung der Euro-5- oder Euro-6-Norm verdoppelt sich dieser Zeitraum. Letzteres trifft aber bislang nur auf eine Minderheit der verkauften Autos zu. Von den gut 261.000 im September neu zugelassenen Autos erzielten rund 234.000 die Euro-4-Grenzwerte, aber nur gut 7.000 die Euro-5-Norm. Dabei soll dieser Grenzwert eingeführt werden, Euro-6 dann ab 2014.

Zwar kann ein solches Steuersparprogramm die Marktdurchdringung von Autos mit strengeren Abgasnormen theoretisch fördern, Umweltverbände kritisierten aber, dass gleichzeitig auch der Verkauf aller Euro-4-Autos gefördert werden soll. Und diese Norm erreicht derzeit jeder Neuwagen, egal ob Prius oder Porsche. Denn die EU-Vorgaben berücksichtigen zwar problematische Bestandteile des Abgases wie Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide oder Rußpartikel, kein Kriterium ist aber der Ausstoß von Kohlendioxid, das als Hauptverursacher der globalen Klimaerwärmung gilt.

Entsprechend vernichtend fiel auch die Kritik von Umweltschützern aus. "Ein reines Konjunkturprogramm für die Autoindustrie auf Kosten der Umwelt", erklärte Greenpeace, "Verkaufsförderung für Klimakiller" die Deutsche Umwelthilfe.

Doch auch der branchenfreundliche Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der FH Gelsenkirchen sprach von einer Lachnummer. "Das Vorhaben führt zu einem 100-prozentigen Mitnahmeeffekt, und der Steuerzahler muss dafür aufkommen."

Etwas moderater zeigte sich hingegen der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Der Vorschlag könne "ein erster Startschuss für die Ankurbelung des Fahrzeugabsatzes sein", erklärte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Unabhängig davon müsse die Bundesregierung nun aber "rasch die CO2-basierte Kfz-Steuer umsetzen".

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27 Kommentare

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  • V
    vic

    S-Klasse steuerfrei. Ist das nicht schön.

    Und ich leiste weiterhin für meinen Fiat mit 133g/km CO2 brav meinen Steuerbeitrag zum Wohle der Oberklasse.

  • S
    snowie

    Die Grenze, was als "umweltfreundlich" gilt, scheint mir aber noch zu weit gezogen.

     

    Fahrzeuge wie z. B. Think City oder Twike oder CityEL oder erst recht Aerodriver hätten noch umso mehr Förderung verdient.

  • SK
    Stephan Klöckner

    Nicht nur die Bänker, auch der Herr Minister können nicht rechnen. Dabei sprechen wir hier nicht von höherer Mathematik, sondern vom kleinen 1x1. Sollten 2009 3,2 Mio PKW zugelassen werden (wie 2007) und diese sich zu je 50% auf Diesel und Benzin verteilen und man nimmt einen Hubraum von 2,5 Liter an dann kommt man mit dem heutigen Steuersatz auf 860 Mio €. Aber bei der ganzen Finanzkriese kann man sich schon mal 1,1 Mrd€ verrechnen.

    Schöne Grüße an Ihren Mathematiklehrer, setzen 6!

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Kfz-Steuer ganz abschaffen und Ökoabgaben mit Ökobonus einführen

     

    Die Kfz-Steuer ist total veraltet und extrem verwaltungsaufwändig. Deshalb sollte sie gänzlich abgeschafft werden!

     

    An deren Stelle sollten Ökoabgaben mit Ökobonus treten. Wie sähe das aus?

     

    Die Kfz-Steuer bringt rund acht Milliarden Euro an Einnahmen. Umgelegt auf einen Liter Sprit würde das 15 Euro-Cent als Ökoabgabe ausmachen. Am Jahresende hätte der Staat wiederum rund acht Milliarden Euro an Einnahmen - und würde diese als Ökobonus pro BürgerIn über die neue Steueridentifikationsnummer rückvergüten.

     

    Damit wäre die Kaufkraft der BürgerInnen gestärkt und diese wären in der Lage Sprit sparende Autos nachzufragen.

     

    Jürgen Trittin zeigt mit seiner Reaktion auf Minister Gabriels Vorschlag nur seine eigene Ideenlosigkeit.

     

    Deshalb braucht es frische und unkonventionelle GRÜNEN Ideen wie hier geschildert.

     

    Ludwig Paul Häußner, GRÜNE Karlsruhe

  • M
    M.P.

    Was denken sich unsere Polit-Oberen eigentlich? Dass sich irgendjemand ein neues Auto kauft, nur weil er über 2 Jahre vielleicht 300 oder 400 EUR Steuern spart? Die Mehrheit hat überhaupt nicht das Geld, sich einen Neuwagen zu leisten, und selbst wenn ich es mir leisten könnte, wären die paar Euros kein Anreiz für mich. Das Ganze läuft doch nur wieder auf das übliche Schema hinaus, nämlich Umverteilung von unten nach oben bzw. aus den Taschen der Arbeitnehmer in die der Arbeitgeber. Derjenige, der kein Geld hat, wird seine alte Schleuder fahren, bis sie auseinanderfällt und die neue CO2-Steuer wohl oder übel berappen müssen. Diejenigen, die sich einen Neuwagen leisten können (schon jetzt sind über die Hälfte aller Neuzulassungen in DE Firmenwagen) nehmen das Steuergeschenk natürlich gerne mit.

  • BG
    Boris Gross

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Wie immer werden die die es sich leisten können steuerlich entlastet. Die paar Hundert Euro die man spart, motivieren mich nicht ein neues Auto zu kaufen.

    Meiner Meinung nach ist die KFZ Steuer (so wie viele andere Steuern auch) eine Steuer von Ausbeutern für Ausbeuter. Schaut mal nach Frankreich, da gibt es keine KFZ-Steuer, dort ist alles im Benzinpreis enthalten, wer viel fährt bezahlt viel und das ist nur gerecht. Und das Benzin ist in Frankreich sogar billiger als hier.

    Wenn man was für den Klimaschutz tun will, kann man zum Beispiel die Km auf Autobahnen beschränken, den öffentlichen Nahverker weiter ausbauen den der ist schlechter als vor 30 Jahren,

    was mich auch nicht wundert denn unser Staat verdient ja auch mehr wenn jeder mit einem Auto fährt.

  • M
    Martin

    Davon abgesehen, dass die Maßnahme falsche Anreize setzt (nur schadstoffarm statt auch verbrauchsarm), davon abgesehen, daß meist ein Neuwagen sowohl ökologisch als auch okönomisch schlechter ist als Altes-Auto-Weiterfahren, wird es dadurch keinen Anreiz geben, spürbar mehr Autos zu kaufen.

     

    Denn bei einer Anschaffung in der Größenordnung 15.000-25.000 Euro, läßt sich doch kein intelligenter Mensch von 100-200 Euro Ersparnis pro Jahr locken.

     

    Somit ist das ganze nur Wählerhätscheln und ein kleiner Trost in der Krise, der aber wegen ausfallender Einnahmen doch wieder gezahlt werden muß. Damit auch von all denen, für die ein Neuwagen oder überhaupt ein Auto in weiter Ferne liegt; oder über neue Schulden.

  • A
    Anna

    Ich empfehle hierzu das bereits 1994 erschienene Buch mit dem Titel: Die Zukunft des Autos hat erst begonnen. Ökologisches Umsteuern als Chancevon Roland Berger (nicht unbekannter Unternehmensberater!) verfasst gemeinsam mit H.G. Servatius. Darin wurde bereits damals der Autoindustrie ein ökologisches Umsteuern als einziger Ausweg aus der schon damals virulenten Autoabsatzkrise empfohlen.

    Ich frage mich, warum darauf heute kein Bezug genommen wird und empfehle die Lektüre.

     

    Der letzte Satz des Schlusskapitels 1994:

    "Die Zeit zum Handeln ist überreif. Erfolgver-sprechende Ansätze liegen in ausreichender Zahl vor, sie bedürfen nur der Umsetzung. Nach der Lektüre diese Buches kann jedenfalls niemand mehr behaupten, ökologische Innovationen hätten keine chance oder konkrete Vorschläge für eine Implementation gäbe es nicht."

  • P
    Philip

    danke, lobby-kumpel :(

     

    wie wärs mal mit der zuzahlung beim fahrrad- oder fahrradzubehörkauf? ach halt, keine mächtige lobby.

  • V
    vic

    S-Klasse steuerfrei. Ist das nicht schön.

    Und ich leiste weiterhin für meinen Fiat mit 133g/km CO2 brav meinen Steuerbeitrag zum Wohle der Oberklasse.

  • S
    snowie

    Die Grenze, was als "umweltfreundlich" gilt, scheint mir aber noch zu weit gezogen.

     

    Fahrzeuge wie z. B. Think City oder Twike oder CityEL oder erst recht Aerodriver hätten noch umso mehr Förderung verdient.

  • SK
    Stephan Klöckner

    Nicht nur die Bänker, auch der Herr Minister können nicht rechnen. Dabei sprechen wir hier nicht von höherer Mathematik, sondern vom kleinen 1x1. Sollten 2009 3,2 Mio PKW zugelassen werden (wie 2007) und diese sich zu je 50% auf Diesel und Benzin verteilen und man nimmt einen Hubraum von 2,5 Liter an dann kommt man mit dem heutigen Steuersatz auf 860 Mio €. Aber bei der ganzen Finanzkriese kann man sich schon mal 1,1 Mrd€ verrechnen.

    Schöne Grüße an Ihren Mathematiklehrer, setzen 6!

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Kfz-Steuer ganz abschaffen und Ökoabgaben mit Ökobonus einführen

     

    Die Kfz-Steuer ist total veraltet und extrem verwaltungsaufwändig. Deshalb sollte sie gänzlich abgeschafft werden!

     

    An deren Stelle sollten Ökoabgaben mit Ökobonus treten. Wie sähe das aus?

     

    Die Kfz-Steuer bringt rund acht Milliarden Euro an Einnahmen. Umgelegt auf einen Liter Sprit würde das 15 Euro-Cent als Ökoabgabe ausmachen. Am Jahresende hätte der Staat wiederum rund acht Milliarden Euro an Einnahmen - und würde diese als Ökobonus pro BürgerIn über die neue Steueridentifikationsnummer rückvergüten.

     

    Damit wäre die Kaufkraft der BürgerInnen gestärkt und diese wären in der Lage Sprit sparende Autos nachzufragen.

     

    Jürgen Trittin zeigt mit seiner Reaktion auf Minister Gabriels Vorschlag nur seine eigene Ideenlosigkeit.

     

    Deshalb braucht es frische und unkonventionelle GRÜNEN Ideen wie hier geschildert.

     

    Ludwig Paul Häußner, GRÜNE Karlsruhe

  • M
    M.P.

    Was denken sich unsere Polit-Oberen eigentlich? Dass sich irgendjemand ein neues Auto kauft, nur weil er über 2 Jahre vielleicht 300 oder 400 EUR Steuern spart? Die Mehrheit hat überhaupt nicht das Geld, sich einen Neuwagen zu leisten, und selbst wenn ich es mir leisten könnte, wären die paar Euros kein Anreiz für mich. Das Ganze läuft doch nur wieder auf das übliche Schema hinaus, nämlich Umverteilung von unten nach oben bzw. aus den Taschen der Arbeitnehmer in die der Arbeitgeber. Derjenige, der kein Geld hat, wird seine alte Schleuder fahren, bis sie auseinanderfällt und die neue CO2-Steuer wohl oder übel berappen müssen. Diejenigen, die sich einen Neuwagen leisten können (schon jetzt sind über die Hälfte aller Neuzulassungen in DE Firmenwagen) nehmen das Steuergeschenk natürlich gerne mit.

  • BG
    Boris Gross

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Wie immer werden die die es sich leisten können steuerlich entlastet. Die paar Hundert Euro die man spart, motivieren mich nicht ein neues Auto zu kaufen.

    Meiner Meinung nach ist die KFZ Steuer (so wie viele andere Steuern auch) eine Steuer von Ausbeutern für Ausbeuter. Schaut mal nach Frankreich, da gibt es keine KFZ-Steuer, dort ist alles im Benzinpreis enthalten, wer viel fährt bezahlt viel und das ist nur gerecht. Und das Benzin ist in Frankreich sogar billiger als hier.

    Wenn man was für den Klimaschutz tun will, kann man zum Beispiel die Km auf Autobahnen beschränken, den öffentlichen Nahverker weiter ausbauen den der ist schlechter als vor 30 Jahren,

    was mich auch nicht wundert denn unser Staat verdient ja auch mehr wenn jeder mit einem Auto fährt.

  • M
    Martin

    Davon abgesehen, dass die Maßnahme falsche Anreize setzt (nur schadstoffarm statt auch verbrauchsarm), davon abgesehen, daß meist ein Neuwagen sowohl ökologisch als auch okönomisch schlechter ist als Altes-Auto-Weiterfahren, wird es dadurch keinen Anreiz geben, spürbar mehr Autos zu kaufen.

     

    Denn bei einer Anschaffung in der Größenordnung 15.000-25.000 Euro, läßt sich doch kein intelligenter Mensch von 100-200 Euro Ersparnis pro Jahr locken.

     

    Somit ist das ganze nur Wählerhätscheln und ein kleiner Trost in der Krise, der aber wegen ausfallender Einnahmen doch wieder gezahlt werden muß. Damit auch von all denen, für die ein Neuwagen oder überhaupt ein Auto in weiter Ferne liegt; oder über neue Schulden.

  • A
    Anna

    Ich empfehle hierzu das bereits 1994 erschienene Buch mit dem Titel: Die Zukunft des Autos hat erst begonnen. Ökologisches Umsteuern als Chancevon Roland Berger (nicht unbekannter Unternehmensberater!) verfasst gemeinsam mit H.G. Servatius. Darin wurde bereits damals der Autoindustrie ein ökologisches Umsteuern als einziger Ausweg aus der schon damals virulenten Autoabsatzkrise empfohlen.

    Ich frage mich, warum darauf heute kein Bezug genommen wird und empfehle die Lektüre.

     

    Der letzte Satz des Schlusskapitels 1994:

    "Die Zeit zum Handeln ist überreif. Erfolgver-sprechende Ansätze liegen in ausreichender Zahl vor, sie bedürfen nur der Umsetzung. Nach der Lektüre diese Buches kann jedenfalls niemand mehr behaupten, ökologische Innovationen hätten keine chance oder konkrete Vorschläge für eine Implementation gäbe es nicht."

  • P
    Philip

    danke, lobby-kumpel :(

     

    wie wärs mal mit der zuzahlung beim fahrrad- oder fahrradzubehörkauf? ach halt, keine mächtige lobby.

  • V
    vic

    S-Klasse steuerfrei. Ist das nicht schön.

    Und ich leiste weiterhin für meinen Fiat mit 133g/km CO2 brav meinen Steuerbeitrag zum Wohle der Oberklasse.

  • S
    snowie

    Die Grenze, was als "umweltfreundlich" gilt, scheint mir aber noch zu weit gezogen.

     

    Fahrzeuge wie z. B. Think City oder Twike oder CityEL oder erst recht Aerodriver hätten noch umso mehr Förderung verdient.

  • SK
    Stephan Klöckner

    Nicht nur die Bänker, auch der Herr Minister können nicht rechnen. Dabei sprechen wir hier nicht von höherer Mathematik, sondern vom kleinen 1x1. Sollten 2009 3,2 Mio PKW zugelassen werden (wie 2007) und diese sich zu je 50% auf Diesel und Benzin verteilen und man nimmt einen Hubraum von 2,5 Liter an dann kommt man mit dem heutigen Steuersatz auf 860 Mio €. Aber bei der ganzen Finanzkriese kann man sich schon mal 1,1 Mrd€ verrechnen.

    Schöne Grüße an Ihren Mathematiklehrer, setzen 6!

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Kfz-Steuer ganz abschaffen und Ökoabgaben mit Ökobonus einführen

     

    Die Kfz-Steuer ist total veraltet und extrem verwaltungsaufwändig. Deshalb sollte sie gänzlich abgeschafft werden!

     

    An deren Stelle sollten Ökoabgaben mit Ökobonus treten. Wie sähe das aus?

     

    Die Kfz-Steuer bringt rund acht Milliarden Euro an Einnahmen. Umgelegt auf einen Liter Sprit würde das 15 Euro-Cent als Ökoabgabe ausmachen. Am Jahresende hätte der Staat wiederum rund acht Milliarden Euro an Einnahmen - und würde diese als Ökobonus pro BürgerIn über die neue Steueridentifikationsnummer rückvergüten.

     

    Damit wäre die Kaufkraft der BürgerInnen gestärkt und diese wären in der Lage Sprit sparende Autos nachzufragen.

     

    Jürgen Trittin zeigt mit seiner Reaktion auf Minister Gabriels Vorschlag nur seine eigene Ideenlosigkeit.

     

    Deshalb braucht es frische und unkonventionelle GRÜNEN Ideen wie hier geschildert.

     

    Ludwig Paul Häußner, GRÜNE Karlsruhe

  • M
    M.P.

    Was denken sich unsere Polit-Oberen eigentlich? Dass sich irgendjemand ein neues Auto kauft, nur weil er über 2 Jahre vielleicht 300 oder 400 EUR Steuern spart? Die Mehrheit hat überhaupt nicht das Geld, sich einen Neuwagen zu leisten, und selbst wenn ich es mir leisten könnte, wären die paar Euros kein Anreiz für mich. Das Ganze läuft doch nur wieder auf das übliche Schema hinaus, nämlich Umverteilung von unten nach oben bzw. aus den Taschen der Arbeitnehmer in die der Arbeitgeber. Derjenige, der kein Geld hat, wird seine alte Schleuder fahren, bis sie auseinanderfällt und die neue CO2-Steuer wohl oder übel berappen müssen. Diejenigen, die sich einen Neuwagen leisten können (schon jetzt sind über die Hälfte aller Neuzulassungen in DE Firmenwagen) nehmen das Steuergeschenk natürlich gerne mit.

  • BG
    Boris Gross

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Wie immer werden die die es sich leisten können steuerlich entlastet. Die paar Hundert Euro die man spart, motivieren mich nicht ein neues Auto zu kaufen.

    Meiner Meinung nach ist die KFZ Steuer (so wie viele andere Steuern auch) eine Steuer von Ausbeutern für Ausbeuter. Schaut mal nach Frankreich, da gibt es keine KFZ-Steuer, dort ist alles im Benzinpreis enthalten, wer viel fährt bezahlt viel und das ist nur gerecht. Und das Benzin ist in Frankreich sogar billiger als hier.

    Wenn man was für den Klimaschutz tun will, kann man zum Beispiel die Km auf Autobahnen beschränken, den öffentlichen Nahverker weiter ausbauen den der ist schlechter als vor 30 Jahren,

    was mich auch nicht wundert denn unser Staat verdient ja auch mehr wenn jeder mit einem Auto fährt.

  • M
    Martin

    Davon abgesehen, dass die Maßnahme falsche Anreize setzt (nur schadstoffarm statt auch verbrauchsarm), davon abgesehen, daß meist ein Neuwagen sowohl ökologisch als auch okönomisch schlechter ist als Altes-Auto-Weiterfahren, wird es dadurch keinen Anreiz geben, spürbar mehr Autos zu kaufen.

     

    Denn bei einer Anschaffung in der Größenordnung 15.000-25.000 Euro, läßt sich doch kein intelligenter Mensch von 100-200 Euro Ersparnis pro Jahr locken.

     

    Somit ist das ganze nur Wählerhätscheln und ein kleiner Trost in der Krise, der aber wegen ausfallender Einnahmen doch wieder gezahlt werden muß. Damit auch von all denen, für die ein Neuwagen oder überhaupt ein Auto in weiter Ferne liegt; oder über neue Schulden.

  • A
    Anna

    Ich empfehle hierzu das bereits 1994 erschienene Buch mit dem Titel: Die Zukunft des Autos hat erst begonnen. Ökologisches Umsteuern als Chancevon Roland Berger (nicht unbekannter Unternehmensberater!) verfasst gemeinsam mit H.G. Servatius. Darin wurde bereits damals der Autoindustrie ein ökologisches Umsteuern als einziger Ausweg aus der schon damals virulenten Autoabsatzkrise empfohlen.

    Ich frage mich, warum darauf heute kein Bezug genommen wird und empfehle die Lektüre.

     

    Der letzte Satz des Schlusskapitels 1994:

    "Die Zeit zum Handeln ist überreif. Erfolgver-sprechende Ansätze liegen in ausreichender Zahl vor, sie bedürfen nur der Umsetzung. Nach der Lektüre diese Buches kann jedenfalls niemand mehr behaupten, ökologische Innovationen hätten keine chance oder konkrete Vorschläge für eine Implementation gäbe es nicht."

  • P
    Philip

    danke, lobby-kumpel :(

     

    wie wärs mal mit der zuzahlung beim fahrrad- oder fahrradzubehörkauf? ach halt, keine mächtige lobby.