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Plebiszit über Cannabis-KonsumSchweizer stimmen übers Kiffen ab

Am Sonntag stimmt die Schweiz über die Straffreiheit des Cannabis-Konsums ab. Sie könnte das erste Land der Welt werden, das die vor 60 Jahren eingeführte Hanf-Prohibition abschafft.

Kiffen - in der Schweiz demnächst legal? Bild: dpa

Darum geht's

Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert: Art. 105a (neu) Hanf

1. Der Konsum psychoaktiver Substanzen der Hanfpflanze sowie ihr Besitz und Erwerb für den Eigenbedarf sind straffrei.

2. Der Anbau von psychoaktivem Hanf für den Eigenbedarf ist straffrei.

3. Der Bund erlässt Vorschriften über Anbau, Herstellung, Ein- und Ausfuhr von sowie Handel mit psychoaktiven Substanzen der Hanfpflanze.

4. Der Bund stellt durch geeignete Massnahmen sicher, dass dem Jugendschutz angemessen Rechnung getragen wird. Werbung für psychoaktive Substanzen der Hanfpflanze sowie Werbung für den Umgang mit diesen Substanzen sind verboten.

Während der Alkohol-Prohibition in den 1920er-Jahren mussten Farmer in den USA um ihre Apfelbäume fürchten. Weil aus Äpfeln Cidre hergestellt werden konnte, waren Apfelbäume dem Reich des Bösen zugeschlagen und wurden bisweilen gnadenlos gefällt. Zehn Jahre später waren Alkohol und Äpfel wieder o. k., nun stand eine andere Feldfrucht in der Schusslinie: Die Blüten der Hanfpflanze wurden als "Marihuana" und "gefährlichste Droge der Menschheit verboten.

Die kurzzeitig beschäftigungslosen Prohibitionsbehörden wurden dem "Federal Bureau of Narcotics untergliedert und mit Harry J. Anslinger der erste "Drogenzar" der USA installiert. Ein Zug aus einer Marihuana-Zigarette macht Menschen zu wahnsinnigen Mördern und animiert vor allem Schwarze, über weiße Frauen herzufallen, mit solcher Propaganda überzog Anslinger das Land und - nachdem man ihn 1948 in das neue Drogendezernat der UNO weggelobt hatte - den Rest der Welt. Wäre die UNO 20 Jahre früher gegründet worden, hätte dies möglicherweise zu einer globalen Apfelbaum-Verfolgung geführt, so aber wurde nun die Hanf-Prohibition in den internationalen Gesetzen festgeschrieben.

Dort hält sie sich nun seit über 60 Jahren, mit demselben Effekt wie die sehr viel kürzer währende Alkoholprohibition: Der Konsum sinkt nicht, sondern steigt - und damit auch die Profite der organisierten Kriminalität. Doch wo immer ein Land aus der gesellschafts- und gesundheitspolitisch kontraproduktiven Prohibition auszuscheren droht, stehen Anslingers Erben drohend und warnend auf der Matte. So auch dieser Tage in der Schweiz, wo die EidgenossInnen am 30. November aufgerufen sind, über die Legalisierung von Hanf abzustimmen. Vor einigen Monaten sagten Umfragen für die Volksinitiative "Für eine vernünftige Hanf-Politik mit wirksamem Jugendschutz" noch ein eine knappe Mehrheit - 45 bis 42 Prozent - voraus, mittlerweile gehen die Prognosen deutlich in die andere Richtung. Grund dafür sind unter anderem Propagandakampagnen wie die der rechtsnationalen SVP, die auf Großplakaten auf dem Kopf eines Jungen einen Apfel zeigt, der von einer Injektionsspritze durchbohrt ist: "Ist das die Zukunft unserer Kinder ? - Freigabe von Cannabis, Revision des Betäubungsmittelgesetzes - Zweimal Nein!"

Bei dieser Revision, die neben der Cannabis-Legalisierung am Sonntag ebenfalls abgestimmt wird, soll im Schweizer Gesetz die Abgabe von Heroin festgeschrieben werden, jene "Fixerstübli", die von den Schweizer Behörden Anfang der 1990er eingerichtet wurden, um der Suchtproblematik und der Straßenkriminalität Herr zu werden. Trotz massiver internationaler Proteste vor allem aus den USA zog die Schweiz damals diesen Modellversuch durch, der jetzt gesetzlich verankert werden soll. Weil sowohl die Zahl der "Herointoten als auch die Kriminalitätsrate damit deutlich gesenkt werden und viele der Suchtkranken wieder in ein weitgehend normales Leben integriert werden konnten, ist diese schadensmindernde Heroinpolitik mittlerweile von zahlreichen Ländern kopiert worden. Dass so ausgerechnet ein traditionsbewusstes, bürgerliches Land wie die Schweiz zum Vorreiter einer fortschrittlichen Drogenpolitik wurde, hat nichts mit Ideologie, sondern schlicht damit zu tun, dass diese Politik funktioniert.

Das würde sie - da sind sich die Unterstützer der Hanfinitiative bei den Schweizer Grünen, der SP und der FDP sicher - auch in Sachen Cannabis, denn Jugend- und Gesundheitsschutz werden durch eine Legalisierung gefördert. In der Tat zeigen europaweite Untersuchungen schon jetzt, dass von problematischem Drogenkonsum und den Folgen am stärksten jene Länder betroffen sind, die die repressivsten Gesetze haben. Eine vergleichende Studie des UN-Drogenkontrollprogramms kam vor einigen Jahren zu einem ähnlichen Ergebnis: Obwohl in den USA 78 Prozent aller Nutzer illegaler Drogen Cannabis konsumieren, tragen sie nur zu 12 Prozent des Gesamtumsatzes des Drogenmarkts bei, 88 Prozent der Drogenumsätze werden mit Heroin und Kokain erzielt. In Holland hingegen sieht das Verhältnis ganz anders aus: Nur 40 Prozent entfallen auf die Pulverdrogen, 60 Prozent des Drogenumsatzes wird mit Hanf erzielt. Das heißt im Klartext: Je härter die Repression, desto mehr werden hard drugs zum Renner und desto mehr Geld kann auf diesem lukrativen Markt erzielt werden. Wer also die Prohibition von Cannabis auch weiter für richtig hält, fördert damit nicht nur die härteren Sachen, sondern vor allem den Profit der Mafia, der organisierten Kriminalität und des Terrorismus.

Wie bei jeder Debatte über das Reizthema Cannabis kommen auch jetzt in der Schweiz wieder die ältesten Klamotten ("Einstiegsdroge") aus der Prohibitionskiste, wobei die SVP mit dem martialischen Einheiz-Cocktail von Hanf, Spritze und Wilhelm Tell nur die Spitze des Eisbergs markiert. Zu den neueren, aber ebenso falschen Argumenten gehört dabei auch das Gerede vom "Turbogras", das mit dem guten alten Stoff der Hippiezeit nicht mehr vergleichbar sei. Wahr daran ist nur, dass in den vergangen Jahrzehnten tatsächlich Hanfsorten mit einem THC-Gehalt von 20 Prozent gezüchtet wurden, mehr als doppelt so viel Wirkstoff wie in handelsüblichem Haschisch oder Marihuana. Tatsächlich spielen diese Sorten mit einem Marktanteil von unter 2 Prozent aber kaum eine Rolle. Als Schreckgespenst taugen sie aber ebenso wie die schon seit Anslingers Zeiten immer wieder aufgewärmten von den schweren Gesundheitsschäden, die Cannabis angeblich verursacht. Dass in der gesamten Medizingeschichte kein Todesfall durch Cannabis bekannt ist und man sich mit jedem Kraut aus dem Gewürzregal eher vergiften kann als mit Hanf, wird dabei in der Regel nicht erwähnt. Stattdessen erhält der kleine Prozentsatz von problematischen Cannabiskonsumenten, die von ihren Psychosen und Persönlichkeitsstörungen berichten, in Talkshows und Magazinen überproportionale Sendezeit - begleitet von geschäftstüchtigen Therapeuten, die über die steigende Nachfrage nach ihren Therapien berichten. Die ist indessen kein Wunder, denn da Cannabis keine körperliche Abhängigkeit erzeugt, gab es solche Therapien bis vor einigen Jahren gar nicht.

Auch die Tatsache, dass der Cannabiskonsum insgesamt seit Jahrzehnten steigt und das Einstiegsalter der Jugendlichen ebenso stetig sinkt - der offensichtliche Beweis, dass Verbote nicht zur Prävention taugen -, wird absurderweise als Argument für die Fortsetzung der Prohibition angeführt. Befürchtet wird, dass die Legalisierung des Kiffens einen "Dammbruch bedeutet - und zu Schlimmerem führt. Doch der Damm ist längst gebrochen, die Politik der Prohibition ist seit Jahrzehnten gescheitert, definitiv und in jeder Hinsicht, außer in einer: Sie ist ein großes Geschäft.

Die USA als Erfinder der Prohibition sind heute nicht zufällig sowohl Weltmarktführer beim Konsum illegaler Drogen als auch beim Einsperren von Bürgern. Für die privatisierte und börsennotierte Gefängnis-Industrie stellen die herrschenden Drogengesetze eine entscheidende Geschäftsgrundlage dar, knapp ein Viertel ihrer "Kunden" sitzt wegen Drogen, weshalb die Lobbygruppe "Association of Prisonguards" mittlerweile zu den größten Wahlkampfspendern zählt, die für beide Parteien spenden. Auch in Deutschland ist die Drogenverfolgung ein Milliardengeschäft, allein die Kosten der Cannabisrepression (Polizei, Zoll, Justiz, Vollzug) werden auf 1 Milliarde Euro pro Jahr geschätzt. Nach einer Untersuchung der europäischen Drogenbeobachtungsstelle Lissabon nimmt die Bundesrepublik den Spitzenplatz bei den Aufwendungen für die Verfolgung von Drogen ein und bildet mit nur 16 Prozent des staatlichen Drogenbudgets für Prävention, Therapie und Schadensminimierung das europäische Schlusslicht. Die Schweiz, die in dieser Hinsicht schon deutlich besser dasteht, würde mit einem Ja zur kontrollierten Hanflegalisierung endgültig zum globalen Pionier einer rationalen, schadensminimierenden Drogen- und Gesundheitspolitik.

Wenn dann auch noch der Finanzminister sinkende Repressionskosten, schwindende Schwarzmarktumsätze und wachsende Steuereinahmen konstatiert - was könnte den Rest der Welt dann in ein paar Jahren noch abhalten, dieses Modell zu übernehmen? Liebe Schweizerinnen und Schweizer: Das mit den Bonbons war ja schon ganz gut, aber mit der Abstimmung über die Hanflegalisierung könnt ihr ewigen Weltruhm erringen; "Wer hats erfunden?"

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30 Kommentare

 / 
  • NB
    Nicht Bernd

    Och, wäre das schön...und wann kommts hier???

  • T
    Tim

    Diesn Artikel sollte man an den bundestag schicken!!! Der autor geht auf jedes detail ein und kommt zu einem ÜBERZEUGENDEN Fazit!

  • H
    Hans

    LEGALISIERT DAS HANF!

    ALKOHOL IST WOHL SCHÄDLICHER!!

    WARUM KANN MAN ALKOHOL AN JEDER ECKE KAUFEN UND HANF NUR BEIM DEALER?

     

    LEUTE DIE FÜR EINE ILLEGALITÄT DES HANFES SIND, SIND EINFACH DUMM!

  • P
    Parademokrat

    Es ist mal wieder soweit. Jetzt stimmt ein ganzes Volk über den Canabiskonsum ab.

    Meine Kinder (16+18) erzählen mir, dass heute bereits Grundschüler Zigaretten und auch Joints rauchen. Ursache dafür dürfte zum Teil das Verbot sein, denn alles was verboten ist, ist für diese Altersgruppe erst recht spannend. Hier sollten mehr Mittel in eine frühzeitige Aufklärung über den Gebrauch sogenannter weicher Drogen (Alkohol, Canabis) gesteckt werden. Wer kümmert sich eigentlich um all die Menschen in wichtigen Positionen, die ihre Leistungsfähigkeit mit Amphetaminen oder Kokain erzielen? Das sind eigentlich die armen "Willis", die kaum als Süchtige in irgendwelchen Statistiken auftauchen.

    Mal abgesehen von vielen Kindern, die heute schon mit Ritalin in die Drogenkarriere geschubst werden. Man kann Drogen verbieten. Verhindern dass sie konsumiert werden, kann man allerdings nicht. Das war schon immer so, und wird wohl auch in Zukunft so bleiben. Ich hoffe die Schweizer setzen ihren liberalen Kurs fort, und zeigen dem Rest Europas, dass Aufklärung sinnvoller ist, als Strafverfolgung.

  • A
    AustinTrain

    Und wieder ein Grund mehr in die Schweiz auszuwandern wenns denn so kommt.

  • BW
    Bürger W.

    Smells like teen spirit...

    no it's m-a-r-i-j-u-h-a-n-a!

     

    Liebe Taz-Redaktion, Liebe (Mit-)Leser,

     

     

    es ist erfrischend ihren wirklich guten Artikel, und die z.T. herrlichen Kommentare zu lesen. Ich kann nur darin zustimmen, dass es allerhöchste Zet ist, die "Drogenpolitik" unseres Landes an die gesellschaftlichen Realitäten, und die gesamtgesellschaftliche Perspektive auf eine augeklärtes und wesentlichliberaleres (so Richtung Holland, Schweiz oder weiter...;)) zu heben.

     

    Wo mehr Mythen as Wahrheiten von offizieller Seite über Cannabis verbreitet werden, die Nutzpflanze Hanf unglaublich viel Potentialbietet und naja die halbe Nation doch immer mal schön stoned ist;).

     

    Also schluss mit der Prohibitionspropaganda und Kriminalisierung von verantwortungsvollen Nutzern oder noch weniger von harten Drogen Schwerstabhängigen (die einfach suchtkrank sind!).

     

    In diesem Sinn für 1 grüne Revolution:).

     

    Bürger W.

  • DG
    David Großfuss

    Cannabis sollte den skrupellosen Geschäftemachern durch Legalisierung unbedingt aus den Händen gerissen werden. Nicht allein deshalb weil die meisten Cannabisdealer auch andere wirklich harte Drogen im Angebot haben. Ist dann mal kein Cannabis zu haben greift manch einer/e zu schlimmerem. Ausserdem liest man immer wieder das mit Blick auf Gewinnmaximierung gezüchtetes Grass mit Metallpulver/Blei (höchst toxisch), Glaspulver etc. beim Wachstum bestäubt wird, denn mehr Gewicht gleich mehr TEUROS.Viel Spass beim Rauchen! Allein schon vor diesem Hintergrund wäre es zwingend notwendig Cannabis legal und durch entsprechende Labors kontrolliert abzugeben. Aber wie so oft klammert sich der "deutsche Michel" nur all zu gerne an längst überkommene Adolf'schen Gesetze.

    Ausserdem sind Psychische Erkrankungen immer ein multifaktorelles Geschehen, sofern psychoaktive Substanzen hier mit eine Rolle spielen meist nur wenn dieselben exzessiv genommen werden, dies gilt aber auch für Alkohol.

  • M
    Michael

    auf den schock zieh ich mir erstmal einen fetten dübel rein. ich hoffe das die schweizerische mentalität auch mal auf good old germany überschlägt!

    viel spaß beim konsum, ihr nullen!

  • T
    Tom

    @ Beau Nash:

     

    Der Hinweis auf die Schizophrenie ist mißverständlich; Cannabis ist keineswegs die "Ursache" von Schizophrenie, es kann nur dazu beitragen, dass die latent vorhandene Krankheit zum Ausbruch kommt:

    "In bestimmten Fällen brauchen jugendliche Schizophrene unmittelbar vor der Entwicklung einer manifesten Psychose Cannabis in auffällig hohen Dosen. Wer aus diesem Befund schließt, Cannabis verursache Psychosen, hat die einfache zeitliche Abfolge zu einem monokausalen Ursache-Wirkungs-Verhältnis erhoben. Dabei ist es viel wahrscheinlicher, daß der Gebrauch von Cannabis in solchen Fällen ein Versuch ist, in einem Stadium der Erkrankung, das durch bodenlose, namenlose Angst gekennzeichnet ist, eine drohende Psychose unter Kontrolle zu halten."

    http://www.cannabislegal.de/studien/schizo.htm

     

    Repression hilft gerade in solchen Fällen einer psychotischen Veranlagung - die auf 2 - 5 % aller User zutreffen - überhaupt nicht; und den 95-98 % aller "normalen" Kiffer genausowenig.

  • A
    Andre

    Ich finde das Verbot in der BRD auch lächerlich. Auf jedem Schulhof kann man Dope kaufen und 70% aller Jugendlichen haben es auch schon getestet. Durch den illegalen Verkauf werden die kriminellen Strukturen nur verstärkt. Da hört man zur Sicherheit der Bevölkerung lieber alle Telefone ab, als den Verbrechern den Geldhahn zuzudrehen. Ich finde es auch unglaublich, dass sich mehrere Polizisten darum kümmern müssen, wenn ein Kiffer ein paar Gramm dabei hat, ein Staatsanwalt eingeschaltet wird, viell. noch ein Gerichtsverfahren anhähngig gemacht wird, nur weil einer mal abends einen rauchen möchte, anstatt sich legal volllaufen zu lassen. Also Schweizer seit bitte mal wieder Vorreiter und entscheidet euch richtig.

  • N
    Nathanael

    Ich weiß zwar nicht wie es in der Schweiz aussieht, aber Ich glaube nicht, dass eine solche Abstimmung in Deutschland auch nur annähernd eine Chance hätte. Sicher gibt es bei uns Menschen, die vernünftig mit dem Thema umgehen können, und damit meine Ich nicht nur Menschen die dafür sind - Ich kenne auch Menschen die gegen eine Hanf Legalisierung sind, aber diese Menschen haben vernünftige Argumente. Allerdings glaube Ich dass die Befürworter einer Legalisierung viel zu selten sind als dass die Abstimmung einen Sinn hätte.

  • R
    Rainer

    Das ischt huerelassig: Hopp Schwyz !

  • FR
    Florian Rhyn

    Mir händs erfunde! ... Bzw. Mir werdets erfunde ha! =)

     

    Ich bin schon wahnsinnig nervös.^^ Mit meiner Freundin werde ich wohl den Sonntag am TV verbringen und hoffen! *g* Immerhin weiss ich, dass schonmal unsere Familien dafür sind.

    Seid euch auch im klaren: Eine knappe Ablehnung wäre auch positiv. Das Thema käme noch mehr ins Gespräch, bis alle ihre Vorurteile verlieren und dahinter stehen können. Mindestens beim nächsten Mal wirds dann klappen. :-)

     

    Gruss

  • M
    miles

    ... ein ausgezeichneten Artikel, der wesentliche Faktoren einer mittlerweile völlig heruntergekommenen Debatte beleuchtet. Der öffentliche Diskurs war hierzulande vor langen Jahren weiter, bevor sich die Gewinner des WoD mit ihren Kampagnen auch bei den 'fortschrittlicheren' Medien mit ihren 'neuen' Ansichten und Einsichten zunehmend durchsetzten. Dem ist - auch von der Taz - nie mit der wünschbaren Konsequenz und Stetigkeit begegnet worden.

     

    Gleichzeitig wurde das Feld von den 'fortschrittlicheren' Parteien evakuiert: bestanden - wie ich mich meine zu erinnern - zur Zeit der Rot-Grünen übereinstimmende Parteitagsbeschlüssen zu einer neuen Drogenpolitik (zur Umsetzung des 'Recht auf Rausch'- Urteils des BVG), so wurden die von der Fischer-Schröderei ebenso verraten, wie eigentlich überhaupt alle Positionen, die beide Parteien wählbar machten.

     

    Einen Drogenbeauftragten Lindner durch eine so schräge Grüne wie eine Christa Nickels zu substituieren, zeigte ja auch gleich, wohin die Reise ging.

     

    Solange mit dem WoD in Forschung, 'Therapie' und Repression Mittel locker gemacht werden können - und dafür ist international gesorgt - gibt es kaum Aussicht auf eine erneute Wende zu rationaleren Ansätzen. Selbst die NL rudern zurück - auf dt. Druck, wie zu vernehmen ist.

     

     

    m.

  • W
    Woodsen

    Ein hervorragender Artikel. Die aufgeführten Argumente sind zwar (fast) alle lang bekannt, aber ihre tatsächliche Relevanz und Belastbarkeit werden nun einmal unter Beweis gestellt. Auch wenn es auf das Schweizer Plebiszit oder das "Ansehen von Cannabis(-Konsum) in der Allgemeinheit" vielleicht keine allzu großen Einwirkungen hat, so stärkt es doch immerhin die (oben erwähnte) Belastbarkeit der Argumente. Es tut diesen einfach gut, wenn sie nicht nur in irgendwelchen "Kifferzeitschriften/-Internetseiten" stehen, die voreingenommene Menschen lesen und sich dazu denken "Na, die werden sich irgendwas aus den Fingern saugen, um legal ihrer Lust nachgehen zu können.".

    Wie auch immer: Daumen hoch und: Viel Glück, Schweiz! Lasst euch nicht von irgendwelchen nationalistischen Idioten falsche Tatsachen eintrichtern.

  • V
    vic

    ...wenn es die Rechtsnationalen nicht gäbe...

    Denen reicht ihre Ideologie als Droge:

    Hass, Ausgrenzung, Nationalismus.

  • K
    kubaorange

    Unglaublich was für mittelalterliche Strukturen die salonfähige Drogenpolitik weiterhin beherrschen. Danke Schweiz für diese Abstimmung. Was auch immer dort herauskommt, es ist ein Fortschritt! Vor allem dahingehend, dass das Thema mal wieder aus der Tabuecke rausgeholt wird.

  • M
    Mirko

    Ohh ich hoffe die setzten das durch^^

     

    Ich finde Alkohol auch wesentlich gefährlicher als Cannabis! Ich versteh nur net warum so eine Abneigung gegen diese Droge besteht und woher sie kommt. Ich mein jeder begegnet nachts auf den Straßen doch lieber 5 Kiffern als 5 Besoffenen...

  • TH
    Tobias H.

    Wäre ja auch zu schön, hoffe mal das beste. In der Schweiz ist das schon vorstellbar, für ein EU-Land unvorstellbar im Moment. Obwohl die Niederlande sehr gute Erfahrungen mit ihrer Toleranzpolitik gemacht haben, wächst der Druck seitens der EU immer mehr.. schade schade.. ich hoffe mal die Schweizer machen mehrheitlich 2 "Ja's" am Sonntag! Daumendrücken! ;)

  • D
    Demokrat

    Man mag zur Thematik stehen, wie man will. Aber die Schweizer sind ehrlich.

    Die haben eine funktionierende (direkte) Demokratie, was wir auch an diesem Plebiszit sehen können. Unsere Politiker sehen in Plebisziten eine Bedrohung der "Demokratie", die keine echte ist. In echt bedrohen sie nur deren Macht, die sie schamlos zum Eigennutz verwenden.

    Bei uns entscheiden immer nur irgendwelche Berufs-Lobbyisten, externe Mitarbeiter und Hof-"Experten" von Großkonzernen. Wann wachen wir mal auf?

  • G
    Gero

    Ich bin schockiert wieviel Hass und rechtes Gedankengut in den Foren der taz manchmal zu lesen ist. Es ist nicht dass erste Mal, dass ich rechte Thesen in einem taz Artikelforum lese, aber so geballt wie hier gegen Menschen anderer Herkunft oder Religion geredet wird, ist mir das bei der taz noch nicht begegnet. Traurig.

  • T
    treba

    Vielen dank für den artikel. Alle wichtigen fakten und argumente zusammengetragen. Wunderbar zum drauf verweisen.

  • M
    Martin

    30.11.:Wahl-Party zur Schweizer Volksabstimmung im Hanf Museum Berlin

     

    Am 30. November 2008 wird in der Schweiz über die Zukunft des Gebrauchs der Hanfpflanze abgestimmt. Aber auch die allgemeine Drogenpolitik steht zur Bewährung.

    Das Hanf Museum Berlin wird in dieser Zeit zum Wahl-Büro. Es wird Live berichtet, wie

    die Volksabstimmung ausgeht. Los geht es um 16 Uhr - Hör rein - es wird spannend!

     

    An diesem Nachmittag unterhält uns Koshka mit Minimal und Neotrance. Mit in der Runde: Hans Cousto, welcher Schweizer Staatsbürger ist, und uns das Wahlsystem und die Schweizer Drogenpolitik erklären kann und wird. Kommentiert und Moderiert wird das ganze von Rolf Ebbinghaus (Hanf Museum).

     

    Natürlich kann man uns im Hanf Museum Berlin besuchen: Mühlendamm 5, 10178 Berlin-Mitte. In Zusammenarbeit mit: UZIC, dem Electronic Music Webradio, welches zwischen 18 und 20 Uhr die Sendung in die Schweiz verbreiten wird.

  • V
    V.A.

    So is des, Alder.

  • BN
    Beau Nash

    Finde den Artikel über weite Strecken gut geschrieben und besonders in Hinsicht auf die Geschichte der Prohibition sehr schlüssig. Eine zu starke Verharmlosung findet im Hinweis auf die Verbindung von Cannabis und induzierter Schizophrenie statt. Hier sind Zusammenhänge eindeutig belegt, beispielsweise haben jugendliche Cannabiskonsumenten ein 6fach erhöhtes Risiko in den folgenden 15 Jahren schizophren zu werden (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2892048?dopt=Abstract) und Cannabiskonsum wird in einigen Studien mit bis zu 20% als Ursache für Schizophrenie angegeben.

  • J
    j.f.

    dass ich das noch erleben darf! die schweizer und die holländer sind schon fortschrittliche länder, bin mal gespannt wann deutschland nachzieht!

    deswegen, wählt grün oder links!

  • BH
    Banjo Hansen

    Diese nuetzliche Pflanze zu illegalisieren, ist an sich ein Trauerspiel. Sie ist sehr schoen und in Massen (hier sollte ein sz stehen, was die Tastatur meines Rechners nicht hat) genossen eine grosse Freude. Mehr muss man dazu nicht sagen.

  • J
    Jonas

    Es wird endlich Zeit, die alte Barriere aufzubrechen. Nur durch die Prohibition von Cannabis erhalten Jugendliche den Kontakt zu Dealern und nur dadurch unterstützen sie illegale Geschäfte. Desweiteren wissen sie nie, was sich in ihrem Stoff verbirgt, sicher kann es nur durch den Staat werden und das klappt auch.

  • HE
    hänflein elend

    Vielen Dank! Kann man einfach nur zustimmen!

  • H
    holzstift

    die schweizer sind ein vorbildliches volk!