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Berliner Votum für EthikUngläubiger Sonderfall

Die Berliner, vor allem die aus dem Osten, sprechen sich für Ethik als Pflichtfach aus. Ein Vorbild für andere Bundesländer? Wohl kaum.

Das Berliner Modell wird nicht Schule machen - trotz des klaren Votums der Bürger. Bild: dpa

BERLIN taz | Der gescheiterte Volksentscheid in Berlin hat eine deutschlandweite Debatte über den Stellenwert von Religion und Ethik im Unterricht entfacht. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Ausgang des Volksentscheids bedauerte, der eine Aufwertung des Religionsunterrichts in Berlin bedeutet hätte, forderte der Linksparteipolitiker Bodo Ramelow die Einführung eines Fachs "Werte" für alle Schüler. Dort könnten etwa Themen wie die Gendiagnostik oder der Umgang mit Medien behandelt werden. "Die Debatte über den Werteunterricht ist notwendiger denn je", sagte er der taz.

Allerdings will Ramelow damit nicht Religionsunterricht in anderen Bundesländern als ordentliches Unterrichtsfach verdrängen. Dies sei mit dem Grundgesetz auch nicht zu vereinbaren. "Berlin ist ein Einzelfall", sagte Ramelow, der Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl in Thüringen ist.

Der Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Ulrich Thöne, freute sich über das Abstimmungsergebnis. "Wir brauchen in einer multikulturellen Gesellschaft die Möglichkeit, kulturübergreifend Normen und Regeln kennenzulernen und einzuüben", sagte er. Diese Chance biete der Ethikunterricht.

Doch das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen, ist nicht ohne Weiteres möglich - und erscheint vielen auch nicht wünschenswert. Berlin ist tatsächlich eine Ausnahme. Die Regel im Grundgesetz lautet: Die Religionsgemeinschaften haben ein Recht auf Religionsunterricht - und zwar als ordentliches Unterrichtsfach, das benotet wird und versetzungsrelevant ist. Der Staat muss bei den Unterrichtsinhalten, der Ausbildung und Auswahl der Lehrer mit den Kirchen zusammenarbeiten. Für Schüler, die keiner Religion angehören oder sich vom Fach abmelden, wird Ersatzunterricht angeboten. In manchen Bundesländern heißt er Ethik, in anderen Philosophie oder "Werte und Normen".

Berlin ist aber nicht die einzige Ausnahme. Die "Bremer Klausel" des Grundgesetzes entbindet alle Bundesländer von der Pflicht zum Religionsunterricht, in denen am 1. Januar 1949 eine andere landesrechtliche Regelung bestand. In Bremen gibt es seitdem "Biblischen Geschichtsunterricht", der unabhängig von den Kirchen ist. Brandenburg hat 1996 "Lebenskunde-Ethik-Religionskunde" eingeführt. Hier sollen Lehrer neutral Wissen über Religionen und Weltanschauungen vermitteln. Anders als in Berlin können sich die Schüler jedoch von diesem Fach abmelden und stattdessen Religionsunterricht belegen.

In Hamburg bietet die evangelische Kirche einen "Religionsunterricht für alle" an, in dem ethische und religiöse Fragen aus der Perspektive verschiedener Glaubensrichtungen betrachtet werden. Muslime, Juden und Buddhisten sind am Unterricht beteiligt, die katholische Kirche aber hat sich ausgeklinkt.

In Baden-Württemberg wollen die Grünen nun zumindest die Möglichkeit schaffen, vom ersten Schuljahr an alternativ zum Religionsunterricht Ethik zu wählen. Bisher war dies in der Regel erst ab dem achten Schuljahr möglich, im verkürzten Gymnasium ab dem siebten. "Bisher werden konfessionslose Kinder und viele Migrantenkinder mehr oder weniger vom Hausmeister betreut, während die anderen Religionsunterricht haben", sagte Winfried Kretschmann, Fraktionschef der Landtagsgrünen. "Wir wollen deshalb, dass Ethik ein gleichberechtigtes Wahlpflichtfach ab dem ersten Schuljahr wird." Ansonsten aber ist Kretschmann ein Anhänger der Argumente von Pro Reli. Soll heißen: Für ein Fach Religion als ordentliches Unterrichtsfach und nicht als Zusatzangebot - so wie es das Grundgesetz für das Bundesland vorschreibt. "Die Religion muss in der Mitte der Gesellschaft bleiben", sagte Kretschmann.

Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) warnt davor, dem Berliner Beispiel zu folgen. "Gerade in Hinblick auf Integration ist es wichtig, seine eigene Religion zu kennen", sagte er der taz. Darum sei es sinnvoll, neben katholischem und evangelischem auch authentischen islamischen Religionsunterricht einzuführen. "Daran arbeiten wir."

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117 Kommentare

 / 
  • SP
    Siegfried Paul Posch

    AZ des Sekretariats der Deutschen

    Bischofskonferenz BE /pe, JNr. S 7733/00

     

     

    Ich frage zu Eurer schriftlichen Ein-

    ladung zu einer Abendmahlsfeier:

     

    Mein Bruder ist gewiß Zeuge, daß

    unsere Mutter unseren Vater zwang,

    die Heilige Kommunion zu empfangen,

    bevor sie 1948 in eine Ehe einwil-

    ligte.

     

    Was ist unser religiöses Bekenntnis?

     

    Es grüßt Euch

     

    Siegfried

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Psalm 48 - der Zionsberg

     

    S. "Google.at", Suchbegriffe:

    "lucien deiss croix 11"

    "siegfried paul posch taz"

    "eleanor bodel sommar"

    "siegfried paul posch"

     

     

     

    Ich habe nicht davon Kenntnis, daß

    die Einladung im Namen des "Campus O2",

    Graz III. - Geidorf, zu der künstle-

    rischen Präsentation, die in weniger

    als einer Stunde beginnen sollte, zu-

    rückgenommen worden wäre.

     

    Den Auftrag, eine Rezension zu dem

    Buch über Jean Anouilh des Autors

    des Buches DER ENGEL BIN ICH - BE-

    GEGNUNGEN IN LOS ANGELES, Manfred

    Flügge, zu schreiben, nahm man aber

    zurück, nachdem ich die Rezension

    fertig hatte.

     

    Wenn Manfred Flügge einen solchen

    Märchentitel wählen darf, so darf

    ich auch sagen:

     

    Elfriede Jelinek ist ein Fichten-

    kreuzschnabel, L o x i a c u r -

    v i r o s t r a .

     

    Zwei Kontaktformulare von Reinhold

    Lopatka bestätigten heute früh den

    Eingang meiner Frage:

     

    "Der Bruder des 'Donnersohnes' Jo-

    hannes, des Sohnes der Frau des Ze-

    bedäus, wird mit einer Muschel in

    Verbindung gebracht.

     

    Glauben Sie, daß sich argumentieren

    läßt, daß es sich um eine M ö r d e r -

    m u s c h e l , ... [Tridacna gigas

    - T r i d a c n i d a e, Martin Baehr],

    handeln muß, die in Australien, vor

    allem im Bereich des Great Barrier

    Reef, vorkommt?"

     

    Ich habe aber so auch noch zu dem

    Buch

     

    Erika Warmbrunn

    WO ALLE WEGE ENDEN

    ALLEIN MIT DEM FAHRRAD

    DURCH DIE MONGOLEI,

    CHINA UND VIETNAM

     

    die Frage zu stellen:

     

    1.

     

    Erika Warmbrunn ist kein Stieglitz,

    C a r d u e l i s c a r d u e l i s .

    Warum kann das mit Sicherheit gesagt

    werden?

     

    2.

     

    Weshalb versuchten die Mongolen

    nach 1274 die Eroberung Japans

    nicht mehr?

     

    An dieser zweiten Frage habe ich

    besonderes Interesse, weil unser Va-

    ter, als Absolvent, Zimmermann, einge-

    tragen in der Festschrift "1876-2001"

    der Grazer "Ortwein"-Bau-Fachschule

     

    POSCH Paul 1952

     

    durch die Gespräche vieler Jahre, die

    ich mit ihm führen durfte, nicht davon

    abgebracht werden konnte, daß er trotz-

    dem Japan abgöttisch zu lieben fort-

    fuhr.

     

    Paul Siegfried Posch (manu sinistra)

     

    Siegfried Paul Posch

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Betrifft: "Tageszeitung", Berlin, Artikel "Un-

    gläubiger Sonderfall" über das Ethik-Votum vom Sonntag, von W. Schmidt und S. am Orde, mein Kommentar, "29.04.2009 16:09 Uhr" ("Siegfried Paul Posch")

     

    Ich habe im Zusammenhang mit meinem Brief an Franz Voves aber noch zu sagen:

     

    Die "Sperre" meines E-Mail-Accounts erfolgte aufgrund deutscher Interventionen - wegen des

    götzendienerischen, ambivalenten Respekts Österreichs vor Deutschland.

     

    Deshalb vermag ich - durchaus exakt auf das

    Votum in Berlin, nämlich den deutschen Begriff

    "Reformation" bezogen - aber auch noch die Frage hinzuzufügen, eine sehr einfache Frage:

     

    Weshalb erwägt man eigentlich nie ernsthaft die Bedeutung der strikten Ablehnung Jean Calvins

    durch Blaise Pascal?

     

    Auch zu einem Zeitpunkt nicht, wo plötzlich der Kapitalismus nicht mehr als unantastbar gilt.

     

    Posch

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Betrifft den Kalender des Südens

     

    Wegen einer "Sperre" meines Mail-

    Accounts (mit der psychiatrischen

    Begründung, ich würde pornographi-

    sche E-Mails versenden) ist keine

    Antwort per E-Mail möglich!

     

     

    Ich habe noch zu fragen, ob Sie in den

    Berichten der Evangelien die Schwierig-

    keit des Begriffs "Abend" gelöst sehen.

    In Emmaus soll Christus am "Abend" bei

    den Jüngern bleiben. Ist er dann aber

    am "Abend" schon in Jerusalem, oder schon

    am nächsten Tag, wie die Juden rechnen?

    Maria von Magdala, Maria, die Mutter des

    Jakobus, und Salome kaufen am "Abend" Spe-

    zereien. Also muß da der Sabbat schon

    zu Ende sein. Zum Sabbat welcher Zunft

    gehört hier der "Abend" Salomes? Ist h i e r

    auf eine genau bestimmbare Weise aber

    vielleicht ein Übergang zu einem S ü d e n

    im Spiel? Denn an das Grab kommen Maria

    von Magdala und die andere Maria ja "n a c h

    d e m S a b b a t" , sodaß sie die Spezereien eigentlich erst danach kaufen dürften:

     

    "Matthäus", 28,1:

     

    Als aber der Sabbat vorüber war und der

    erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria

    von Magdala und die andere Maria, um

    nach dem Grab zu sehen.

     

    Après le sabbat, dimanche au lever du

    jour, Marie de Magdala et l'autre Marie

    vinrent voir le tombeau.

     

    Siegfried Paul Posch

    Carnerigasse 10/E/2, A-8010 Graz III. - Geidorf

    Tel. 0043 (0)316 67 31 90 bzw. 0043 (0)664

    913 5615

  • ED
    Erik Dietrich

    @ Josef

    Kant hat vielse bewiesen und hinterfragt, der Beweis eines Gottes gehört leiuder nicht dazu. Er spricht (und in diesm Punkt ist er sehr seiner Gegenwart verpflichtet) von einer "moralischen Notwendigkeit" Gottes. Alle Gottesbeweise laufen bekanntermaßen ins Leere.

     

    Es sollte in dieser Debatte natürlich nicht generell um ein "alle Gläubigen sind doof" gehen, das ist aber auch nicht die Begründung für das Fach Ethik in Berlin. Die dahintersetehende Konzeption, allen Schülern ein Fach zu bieten, dass ethisch-moralische Fragestellungen ermöglicht - und das im Klassenverband, nicht in wild zusammengwürfelten Gruppen - ist mehr als begrüßenswert. In vielen evangelischen oder katholischen Enklaven findet der Unterricht der jeweils anderen christlichen Kirche mangels potentiellen Teilnehmern jahrgangsübergreifend (1. bis 4. Schuljahr, Klasse 11 bis 13 etc.) statt - womit eine Gleichberechtigung des Faches von vornherein unterbunden ist. Da wäre ein Fach Ethik die bessere Alternative.

    Generell: Es gibt so viele Gesetzesnovellen und Änderungen des GG - da kann diese alberne vorgestrige Klausel, die den Religionsunterricht festschreibt, nicht ein so großes Hindernis darstellen.

  • S
    Shrike

    Ich bin selbst religionskritischer Atheist.

     

    Dennoch scheinen hier einige mit so einem Eifer auf Religionen einzudreschen, dass sie selbst etwas fanatisiert wirken.

     

    Reiner Moysich etwa ist ein interessantes Beispiel.

     

    Er kritisiert -zu recht- den Absolutheitsanspruch einiger Religionen, aber seine Forderungen nach einem regelrechten Verbot solcher Ansprüche erinnert mich zugegebenermaßen an Ratzingers Formulierung von der "Diktatur des Relativismus", die ich bisher immer etwas komisch fand.

     

    So anmaßend und unbewiesen die Behauptungen etwa der meisten monotheistischen Religionen auch sein mögen, sie sind teilweise kaum zu vermeiden für die "Strenggläubigen", da sie strenggenommen zum Fundament dieser Religionen gehören.

     

    Dies "nie mehr zu dulden" würde - bei aller berechtigten Kritik - mit der Glaubensfreiheit kollidieren.

     

     

    Davon abgesehen ist es mir zu simpel, den Christen immer nur die Inquisition und Glaubenskriege vorzuhalten, den Atheisten hingegen (sogar noch dümmer) den Kommunismus (dessen Ideologie schon noch aus wesentlich mehr bestand als dem Satz vom "Opium fürs Volk").

     

    Fanatismus kann aus vielem erwachsen, oft gerade aus gutgemeinten Ansätzen.

  • W
    wunderer

    @mathias

     

    Da Sie sich mit dem Thema offensichtlich noch nicht richtig beschäftigt haben und Ihnen da einige Informationen fehlen einfach nur der Hinweis, dass das Fach Lebenskunde, organisiert vom Humanistischen Verband, ebenso wie Religion eine zusätzliche Alternative darstellt. Auch dieses kann zusätzlich in der Grundschule (Ethik ist erst ab Klasse 7!) oder in der Sekundarstufe gewählt werden. Dieses wäre somit ebenfalls "aufgewertet" (wird es dadurch wirklich besser?) worden. Wenn sich jemand aus den "positiv betroffenen" Reihen also dagegen stellt, bleibe somit bei Ihrer seltsamen Aneinanderreihung von plakativen pauschalen Behauptungen nur noch eine weitere - eine weitere Dolchstoßlegende!?

  • T
    transformer

    für das erkennen biblischer und antiker zitate reichen doch bibel- und antikenkunde...ich denke, man sollte den kunst- und musikunterricht aufstocken, statt von kulturverfall zu reden.

  • VN
    von nachdenklich

    Ich möchte Diejenigen, welche für staatlichen Religionsunterricht plädieren, daran erinnern, dass Deutschland ein laizistischer Staat ist. Wer gern Religionsunterricht besuchen möchte, soll dies tun, aber nicht im Rahmen des staatlichen Schulunterrichts.

    Die Entscheidung der Bürger Berlins ist mithin richtig und entspricht dem, was Otto Fürst von Bismarck uns an diesbezüglichem gesellschaftlichem Fortschritt hinterlassen hat.

    Die Bürger der ehemaligen DDR als orientierungslos zu bezeichnen, ist nicht nur lächerlich, sondern bösartig. Ich kann dem nur entgegnen, besser in diesem Sinne "orientierungslos" zu sein, als sein Leben als ein Schäfchen von Ratzinger`s oder Huber`s Gnaden zu fristen. Freie Selbstbestimmung ohne kirchliche Bevormundung ist das Zauberwort. Der Osten Deutschlands ist somit eine sehr freie "Zone". Wie man sieht geht es Gott sei Dank auch ohne die Kirche.

  • G
    Gero

    @ mathias:

     

    Was finden Sie denn so geil und wertvoll an typisch christlichen Phänomenen wie Dreißigjähriger Krieg, Hexenverbrennung und der Jahrhunderte langen christlichen antisemitischen Hetze gegen jüdische Mitbürger, welche dann mit logischer Konsequenz ins schwarz-braune Ermächtigungsgesetz münden musste, welches den Weg in Krieg und Völkermord frei gemacht hat?

     

    Religion ist das Prinzip einer mörderischen Praxis! Gut, dass UNO-Menschenrechte und freiheitliches Grundgesetz stärker geworden sind als die perversen steinzeitlichen Religionen!

  • RM
    Reiner Moysich

    Ethik-Unterricht nun auch in ganz Deutschland!

     

     

    Ich gratuliere den Berlinern, die mit ihrer Abstimmung sich sehr klar dagegen ausgesprochen haben, dass Religionsunterricht in öffentlichen Schulen mit dem Fach Ethik auf eine Stufe gestellt wird.

     

    Nun sollten weitere mutige Schritte folgen, damit Deutschland endlich ein wirklich neuzeitlicher gerechter und sozialer Staat wird, in dem mittelalterliches Denken mit extrem ungerechten Religionsprivilegien keinen Platz mehr findet:

    1. Angesichts der erfreulicherweise immer mehr multikulturellen Gesellschaft soll es in ganz Deutschland von der ersten Klasse an das Frieden und Integration schaffende Pflichtfach Ethik geben.

    2. Da Religion eindeutig nur Privatsache ist und sein darf, soll Religionsunterricht nur noch in religionseigenen Räumlichkeiten angeboten werden dürfen; allerdings natürlich nur dann, wenn die Veranstalter sehr deutlich auf jeglichen Absolutheitsanspruch verzichten - zurzeit bestehen die drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum erschreckender Weise noch immer jeweils auf dem gleichen massiv Kriegs fördernden Anspruch, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

    Die Lehre aus der Nazizeit sollte doch eigentlich sein, dass Ideologien mit Absolutheitsansprüchen in Deutschland nie mehr geduldet werden!

  • B
    brigitte

    in einem Land, in dem Religionsfreiheit besteht, sollte kein Schüler dazu gezwungen werden, Religionsunterricht - welchen auch immer - zu besuchen. ich lebe im Moment in Frankreich, wo ein laizistisches Modell, also eine strikte Trennung von Kirche und Staat herrscht. Deswegen sind die Franzosen nicht ohne Werte aufgewachsen, oder kennen ihre Religion nicht. Aber eine religiöse Erziehung ist eben Privatsache, und hat im staatlich organisierten Unterricht nichts zu suchen. Ein grosses Danke an Berlin für diese Entscheidung : ein erster Schritt in die richtige Richtung !!

  • J
    Josef

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht,warum alle die nicht an Gott glauben, hier so ein wahnsinnig arrogantes Überlegenheitsgefühl haben uns sich selbst für die Krone von Aufklärung und Vernunft halten, was sie bei genauerem hinsehen nicht sind. Während jeder, der die Existenz eines Gottes nicht kategorisch leugnet, für die meisten hier als psychisch gestört gilt und gleichzeitig für alle Verbrechen der Kirche verantwortlich ist, meint hier die Atheisten, den Humaninsmus exklusiv für sich vereinnahmen zu können (obwohl viele Humanisten gar keine Atheisten waren wie bspw. Kant, der sogar einen "Gottesbeweis" geführt hat) und gleichzeitig meinen, keine Verantwortung für die Verbrechen des atheistischen Kommunismus übernehmen zu müssen.

     

    Wenn die Ethiklehrer aus diesem intellektuellen Dunstkreis kommen, dann machen diese eben kein wertneutralen Unterricht mehr, der nur wissen vermittelt. Denn solcher Leute können nur ihre absoluten Wahrheiten dem doofen kleinen Rest der reglionsverblendenten Schüler aufzwingen.

     

    Gerade der orthodoxe Kommunismus beweist doch, dass einige Menschen sich ohne Glauben an Gott zu Alleingentümern von Wahrheit, Recht, Moral und Wissenschaft aufschwingen und wenn sie die Macht haben, keine Grenzen mehr in deren Ausübung kennen ("denn wer kämpft für das Recht, der hat immer Recht").

     

    Einen wertneutralen, diskursiven Ethikunterricht gibt es daher nicht.

  • T
    Tom

    Die Kirche sollte sich endlich mal hinterfragen!

    Die Kirche und der Staat sollte endlich mal die überfällige Kirchensteuer abschaffen.Die Zeit hat sich geändert und auch die Kirche muß sich endlich komplett überdenken.Ethikunterricht ja Bitte-alles ist besser als dieser langweilige Unterricht.Ich kenne keinen der gerne Reli- unterricht hatte- Sie?

  • D
    DiversityAndEquality

    Was erlaubt sich eigentlich Herr Kretschmann von den Grünen, seinen religiösen Wahnsinn allen anderen in dieser Gesellschaft, noch dazu wehrlosen Kindern, aufoktroyieren zu wollen??? Wo "Religion" nach Meinung von Herr Kretschmann zu sein hat, ist nichts anderes als seine Privatmeinung, und als eben solche ist sie in dieser Gesellschaft gefälligst auch zu behandeln. Religiöse Gehirnwäsche hat - wie in nahezu allen anderen westlichen Demokratien schon lange selbstverständlich - nichts an öffentlichen Schulen verloren. Die Trennung von Kirche und Staat ist eine Grundvoraussetzung für jede freiheitlich-demokratische Gesellschaft, und auch in Deutschland sollte man im 21. Jahrhundert allmählich das Mittelalter und seine gewalttätigen Religionsmärchen hinter sich lassen. Die Grünen machen sich jedenfalls mit solchen Aussagen ihrer Spitzenpolitiker für jeden aufgeklärten, emanzipierten und selbstbestimmten Bürger in diesem Lande endgültig unwählbar!

  • M
    Martin

    @ Hella Charlot: wirklich sehr informativ, was Sie hier schreiben. Vielen Dank für die Hinweise. Das sind also die Hintergründe. Das Konkordat von Hitler-Deutschland mit der katholischen Kirche von 1933 war die erste internationale Anerkennung der NS-Diktatur. Entsprechend hat man sich nach 1945 durch die sogenannte 'Vatikan-Connection' für die stillschweigende Emigration führender NS-Größen vor allem nach Südamerika engagiert, da gab es keine Debatten über 'Holocaustleugner', sondern konkrete Hilfe für Verantwortliche des Holocaust. Was das Ermächtigungsgesetz betrifft: dieses Gesetz hätte es ohne Zustimmung des 'Zentrums', der Partei der Katholiken, schwer gehabt. Aber diese wurde gewährt, nachdem die Nazis 'gottlose' Kommunisten in den ersten KZs ihrer Herrschaft internierten. Auf evangelischer Seite waren es die 'Deutschen Christen', die sich für Hitler engagierten. Religion: Nein, danke!

  • VC
    Vincenzo Califano

    Ich finde, leider, dass es mit Religion sehr dramatisiert wird, was NORMAL sein sollte: wir leben (noch) in republikanische Staatordung einer multiethnischen Gesellschaft und der laizistische Staat ist was wir verstärken sollten, weil das ist die einzige Garantie (zusammen mit materiellen Grundbedingungen) für eine friedlichen pluralistische und offene Gesellschaft. Deswegen Berlin stellt für mich tatsächlich die mögliche und wünschenswerte Zukunft dar, weil es mit Gelassenheit und Reife diese plurale und tolerante Kultur irgendwie darstellt. Mit Gelassenheit: Religion wird nicht als Feind gesehen, sondern sie gehört nicht als Wahlpflicht in der Schule, weil es keine Grund gibt dies zu tun. Oder wollen wir unsere Schule als Bühne, wo die Religionen ihre Macht bahaupten? Menschen können Religion überall lernen:in den Kirchen, Moscheen, Tempel, Bücher, Internet, Familien, Fernsehen, Community,

    etc. Der Diskurs sollte nicht ideologisiert werden, sondern "republikanisiert" werden: Religion, Weltanschaauen, Lebensphilosophie sind eine Bereicherung für unsere plurale Gesellschaft NUR WENN sie sich der Verfassung und der Freiheitsprinzip (Wählbarkeit) unterordnen und das ist der einfachen und starke Botschaft aus Berlin, die wohl nicht nur in den anderen Bundesländer als intellektuelle und kulturelle Stimuli gehen sollte, sondern, hoffe ich, in Europa die laististischen tendenze bekräftigen.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • P
    Paul

    Hauptstadt der Vernunft

     

    Wenn ich einen solchen Kommentar wie den untenstehenden "Hauptstadt der Gottlosen" von Herrn Joachim Bovier nur lese, wird mir ganz anders. Es ist eine ungeheuere Anmaßung religiöser Menschen, zu behaupten, dass ein Atheist per Definition nicht moralisch ist, oder wie in diesem Falle sogar so weit zu gehen, einen Untergang der "Welt wie wir sie kennen" zu prophezeihen, sollte sich der Atheismus ausbreiten.

     

    Ich kann nicht verstehen wie ein solcher Kommentar überhaupt freigeschaltet werden konnte, wo er doch offensichtlich beleidigend und degradierend Menschen gegenüber ist, die nicht Herrn Boviers Glauben teilen.

     

    Eine Ausführung darüber, inwiefern diese Behauptungen über Atheisten haltlos sind kann ich mir sicherlich sparen da diese Diskussion mit religiösen Menschen sicherlich schon oft genug ohne Ergebnis geführt worden ist.

     

    Ich jedenfalls finde, dass dieses Votum eindeutig zeigt, dass Berlin eine Hauptstadt der Vernunft ist, wo man die Risiken von konfessionell getrennt stattfindendem Religionsunterricht und die Vorteile von überkonfessionellem Ethikunterricht versteht und auch dementsprechend entscheidet.

  • J
    jaspergeipel@gmx.net

    Joachim Bovier,

    offenbar hast du dich von der Bildpropaganda beeinflussen lassen. Denn es gibt in Berlin Religionsunterricht, nur freiwillig anstatt verpflichtend. Das nenne ich freie Wahl.

  • JT
    Jakob Thomas

    Christliche Religion hat mit "abendlaendischen Werten" so viel zu tun, wie Atheismus mit Nationalsozialsozialismus.

     

    In Goethes Worten:

     

    "Glaubt nicht, daß ich fasele, daß ich dichte;

    Seht hin und findet mir andre Gestalt!

    Es ist die ganze Kirchengeschichte

    Mischmasch von Irrtum und von Gewalt."

  • EB
    Ein Berliner

    Mit Verlaub Herr Bovier, Sie haben absolut gar nichts verstanden.

    Zum einen gibt es in Berlin Religionsuntericht, auch nach dem Volksentscheid, nur ist er, wie seit 1949 in Berlin üblich, FREIWILLIG und selbstverständlich kein ordentliches Schulfach, wie es ein überholtes Grundgesetz an dieser Stelle für andere Bundesländer vorsieht.

    Es geht um bekenntnisneutralen Unterricht, es geht darum, dass Schüler GEMEINSAM und neutral alle relevanten Weltanschauungen dieser Welt beleuchten und sachlich darüber diskutieren.

    Nur so kann ein interkultureller Dialog stattfinden. Auf neutraler Ebene, frei von Ressentiments und Vorurteilen.

    Wer seine eigene Religion pflegen möchte, soll die bitteschön in seiner Freizeit tun. Religion ist Privatsache, keine Staatsangelegenheit.

     

    Religionsunterricht in Deutschland (auch in Berlin), werter Herr Bovier, gibt es übrigens nicht nur für Sie als Christ, sondern auch für Moslems, Juden, Budhisten und Anhänger des Voodoo.

    Verstehen Sie?

    Ihr hochgepriesenes Christentum ist nicht die einzige Wahrheit auf diesem Planeten. Ganz im Gegenteil.

     

    Ihr vielfach zitiertes Argument, unsere "abendländische Kultur" fuße auf christlichen Werten ist so abgedroschen wie falsch.

    Unsere Werte sind humanistische Werte. Humanismus, wissen Sie? Werte, die das friedliche Zusammenleben von Menschen gleich welcher Kultur, Religion, Geschlecht und Herkunft gewährleisten sollen. Das sind Werte die so gar nicht rein christlich, sondern weltweit in nahezu allen Kulturen gültig sind.

    Was traditionell christliche Werte sind, können Sie in jedem Geschichtsbuch nachlesen und mit Verlaub, da stehen ihre christlichen Vorfahren den heutigen religiös motivierten Terroristen in nichts nach.

     

    Und wo Sie gerade von "Blamage für ganz Deutschland" reden.

    Haben Sie Ihren Text eigentlich gelesen?

    Es ist eine Blamage für ganz Deutschland, dass es heute noch so intolerante und ignorante Meinungen wie Ihre gibt.

    "Virus des Atheismus"

    Mein Herr, Sie lesen zu viel BILD oder nehmen die falschen Medikamente.

     

    Es gibt nur einen Virus, der Ihnen als fundamentalistischer Christ gefährlich werden kann: Bildung.

  • B
    Bedenklich

    Ein TAZ-Kommentar, der abermals versucht die Bürger zu verblöden und leugnet die Wahrheit. Ganz im Sinne der unsäglichen Pro-Reli-Propaganda.

     

    Das Recht auf Religionsunterricht wird eben nicht durch den gemeinsamen Ethikunterricht unterlaufen. Es steht auch in Berlin jedem frei den Religionsunterricht zu besuchen.

     

    Die TAZ-Kommentatoren halluzinieren "Doch das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen, ist nicht ohne Weiteres möglich - und erscheint vielen auch nicht wünschenswert."

     

    Aber was ist mit den vielen, die sich dies wünschen?

     

    "Der Staat muss bei den Unterrichtsinhalten, der Ausbildung und Auswahl der Lehrer mit den Kirchen zusammenarbeiten."

     

    Und ich sage nein. Religion gehört meiner Meinung nach überhaupt nicht an Schulen.

  • F
    FlashmanJoe

    @ Joachim Bovier:

    Religionsuntericht ist in Berlin weder verboten noch unerwünscht. Ihre Anschuldigungen sind also völlig aus der Luft gegriffen, ihre Polemik haltlos.

  • M
    mathias

    Sagen wir mal so: Die Polarisierung des Themas durch einen Plebiszit war der Sache nicht dienlich.

    Was 40 jahre Staatsatheismus in der DDR angerichtet haben, sehen wir ja jetzt. Nach Wegbruch der als Ersatzreligion gedachten kommunistischen Doktrin sind die Leute orientierungslos und laufen reihenweise extremen Demagogen oder Esoterikern in die Arme.

    Schon allein der Terminus Ethik trifft nicht das Wesentliche. In einem Unterricht mit mehr oder weniger beliebigen Mischmasch aus Philosopie, fremden Religionen, "humanistischer" Erzieung usw. kann ja nicht wirklich Orientierung gegeben werden. Wer ist denn verantwortlich für den Inhalt des Faches "Ethik"? In unserem förderalen System letztlich der Lehrer, und ein bisschen das Land. Also sind die Inhalte mehr oder weniger zufällig. Die Einzigen, die über Jahrtausende grundlegende Werte vermittelt haben, sind nun mal die Weltreligionen.

     

    Ein zweiter Aspekt ist, dass die Ereignisse in Berlin von "humanistischen" Vereinen forciert wurden, die aus dem oben genannten Staatsatheismus der DDR hervorgegenagen sind. Das die dann Einfluss auf den Inhaltz des Ethikunterichtes nehmen, bzw. ihn schon jetzt gestalten, ist eine Tatsache.

  • V
    Veto

    Zum Glück werden jetzt als Gegengewicht in Österreich die Zeugen Jehovas als Kirche anerkannt...

  • B
    Bedenklich

    Ein TAZ-Kommentar, der abermals versucht die Bürger zu verblöden und leugnet die Wahrheit. Ganz im Sinne der unsäglichen Pro-Reli-Propaganda.

     

    Das Recht auf Religionsunterricht wird eben nicht durch den gemeinsamen Ethikunterricht unterlaufen. Es steht auch in Berlin jedem frei den Religionsunterricht zu besuchen.

     

    Die TAZ-Kommentatoren halluzinieren "Doch das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen, ist nicht ohne Weiteres möglich - und erscheint vielen auch nicht wünschenswert."

     

    Aber was ist mit den vielen, die sich dies wünschen?

     

    "Der Staat muss bei den Unterrichtsinhalten, der Ausbildung und Auswahl der Lehrer mit den Kirchen zusammenarbeiten."

     

    Und ich sage nein. Religion gehört meiner Meinung nach überhaupt nicht an Schulen.

  • JB
    Joachim Bovier

    Hauptstadt der Gottlosen

     

    Berlin hat sich wieder einmal als eine Stadt der Gottlosen erwiesen. Kein Religionsunterricht in der deutschen Hauptstadt, obwohl doch die christlichen Werte Basis unserer abendländischen Kultur sind. Es ist ein Blamage für ganz Deutschland. Dass es dazu kommen konnte ist aber nicht nur das Werk des antichristlichen Wowereit-Senats der Roten und Blutroten, sondern auch die Ignoranz, die Bequemlichkeit und falsch verstandene Toleranz des Bürgertums. Wenn dieser Virus des Atheismus auch nach Westdeutschland überspringen sollte, wird das zum Untergang der Welt, wie wir sie kennen. Wir können nur inständig beten, dass das nicht geschieht.

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Dieses E-Mail wurde auf dem Kontaktformu-

    lar "österreichischer rundfunk - landesstu-

    dio tirol" verfaßt. Den Eingang bestätigen

    die Kontaktformulare "frauenministerium

    österreich" und "kirsti karijord".

     

     

    Kalender, Dienstag

     

    "Google.at", Suchbegriffe

    "lucien deiss croix 11"

    "eleanor bodel sommar"

    "siegfried paul posch"

     

     

     

    28. April 2009, Ersuchen um Auskunft,

    keine Antwort per E-Mail möglich

     

     

    Ich vereinbarte gestern am Abend noch

    einen Termin, welcher einer Bestimmung

    meines religiösen Bekenntnisses dienen

    soll.

     

    Deshalb ziehe ich meine Anbringen an

    die Instanz zurück, die in meinen zwei ge-

    stern per Fax und per Post gleichlau-

    tend an den Landeshauptmann von Ober-

    österreich übermittelten Briefen ganz am

    Ende erwähnt ist - s. "Google.at", Such-

    begriff "lucien deiss croix 11", "OUR LADY

    OF MOUNT CARMEL PARISH WENTWORTH-

    VILLE".

     

    Auch nehme ich mein positives Urteil

    über T h é r è s e d e L i s i e u x

    zurück.

     

    Zu fragen habe ich aber:

     

    Weshalb verlangt der Prophet Elischa,

    nachdem er den Pfeil aus dem Fenster

    geschossen hat, vom König von Israel

    Joasch, er solle f ü n f o d e r s e c h s -

    m a l mit den übrigen Pfeilen auf die

    Erde schlagen; weshalb sind hier genau

    diese zwei Zahlen erwähnt?

     

    Posch

     

    Kommentar hier eingeben

  • M
    Martin

    Leider ein deutlich einseitiger Artikel, nach meinem Eindruck. Sie schreiben: 'das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen...erscheint vielen auch nicht wünschenswert'. Welche 'vielen' meinen Sie? 15 % der Gesellschaft? Oder meinen Sie, eine Ablehnung religiösen Wahns wäre ein Berliner Privileg? Wir wären hier in NRW sehr froh, Ethik als Wahlmöglichkeit haben zu dürfen. Aber das dürfen wir nicht. Der von Ihnen erwähnte CDU Minister Armin Laschet definiert Freiheit nach eigenen Maßstäben, inklusive des Engagements gegen Kritik an Killerspielen im TV. Er hält es für richtig, islamischen Religionsunterricht einzuführen, aber eine ethische Erziehung kommt ihm nicht in die Tüte? Na, das ist ja wunderbar. Und dazu noch die befehlende Religionsgläubigkeit des Herrn Kretschmann, grüner Fraktionschef in Baden-Württemberg: "Die Religion muss in der Mitte der Gesellschaft bleiben". Sie muss. Also Achtung, still gestanden und das Kondomverbot für Aidskranke auswendig lernen. Irrsinn hat Methode.

  • V
    vic

    Im iefschwarzen, scheinheiligen Baden-Württemberg wird es immer Religion als Pfichtfach geben. Nichts wird das jemals ändern, und das ist ein großes Unglück.

    Ich beneide Berlin um seine Entscheidung.

  • BW
    be. wa.

    Die Überschrift "Ungläubiger Sonderfall" passt einfach nicht!

     

    Worauf soll sich denn bitte "ungläubig" beziehen?

     

    Das suggeriert doch wohl den Irrtum, die Menge der ProReli Anhängenden seien deckungsgleich mit der Menge der "Gläubigen" (gläubig im Sinne verschiednener Religionen, evtl. auch individuell verschieden vom Mainstream oder von den Dogmen großer Religions-Institutionen).

     

    Am Rande gefragt: Was ist eigentlich mit Schattierungen wie z.B. zweifelnden Manchmal-Gläubigen oder AgnostikerInnen und anderen, die nicht so recht ins Schwarzweißschema von Gläubig-Ungläubig passen?

  • A
    anke

    Seine eigene Religion? Welche Religion ist denn die eigene für ein Kind? Doch höchstens die, der seine Eltern anhängen. Niemand wird als Christ, Moslem, Jude oder Buddhist geboren. Offenbar aber kommt man in Deutschland als Privateigentum von Christen, Moslems, Juden oder Buddhisten zur Welt. Wie sonst ließe es sich erklären, dass man nicht selbst entscheiden darf, woran man glauben lernen will - auf der Grundlage entsprechender Informationen? In Deutschland, heißt es, herrscht Religionsfreiheit. Für jeden, vorausgesetzt, er ist kein Kind. Und da soll man nun glauben - an Religionen oder ans Grundgesetz!

  • FS
    Farzaneh Sharifi

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ich finde diesen Artikel und besonders dessen Titel als einen "unheimlichen Beitrag" gegen eine aufklärerische Erziehung in der Schule bzw. Säkularisierungstendenze in der Gesellschaft! Dass die Kirchen und kirchennahe Parteien die Wahl der Menschen in Berlin bedauern, ist nicht wunderlich. Dass die Taz bei so einer wichtigen Frage so befangen reagiert, ist wirklich zu bedauern!

  • BK
    Bernd Krause

    ich denke auch, dass Württemberg mit seinen 880 Hausbibelkreisen zu 137% für Religion als Leistungskurs gewählt hätte.

  • HC
    Hella Charlot

    Wenn Ihr schon den Text aus dem Grundgesetz zitiert, solltet Ihr vielleicht auch sagen, wo er herkommt, nämlich aus dem Konkordat von 1933. Die Kirche hatte in der Weimarer Republik vergeblich versucht mit Unterricht an die Schulen zu kommen. Das wurde wegen der Trennung von Staat und Kirche abgelehnt. Dann brauchte Hitler für sein Ermächtigungsgesetz die Stimmen der kirchlichen Parteien. Die hat er gekriegt und darauf der Kirche im Konkordat von 1933 das Recht eingeräumt an den Schulen Religionsunterricht zu geben. Die Bundesrepublik hat als Rechtsnachfolgerin des Dritten Reiches den Text ins Grundgesetz übernommen. Gegen Bundesländer, die anders verfahren sind, hat die Adenauer-Regierung eine Verfassungsklage angestrengt. Die hat dann zu der von Euch zitierten Bremer Klausel geführt, da das Verfassungsgericht die ins Grundgesetz übernommenen Regelungen des Vertrages zwischen Hitler und der Kirche nicht als bindent für die einzelnen Länder ansah, die aber nun mal im Nachkriegsdeutschland die Zuständigkeit für die Schulen hatten und haben. CDU und FDP lassen aber nicht locker, wie wir sehen. Gut für Berlin, das Konkordat korrigiert zu haben!

  • K
    Kassandra

    "Gerade in Hinblick auf Integration ist es wichtig, seine eigene Religion zu kennen":

     

    Schade, dass es auch bei kirchens wie auch PolitikerInnen und auch Nationen immer um ein Nebeneinander und um Konkurrenz geht.

     

    Christentum und die zu "integrierenden" Kirchen/ Menschen sind die verschiedenen Seiten einer Medaille, positionieren sich aber gegeneinander und projizieren dann den eigenen, abgewehrten Jungschen Schatten auf die jeweils andere Seite.

    Vielleicht geht es nicht um Intgration, sondern um Synthese der Kulturen. Aber dafür ist die(un)bewusste Angst vor Identitäts- und Kontroll- und Jobverlust wohl zu groß.

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    AZ des Sekretariats der Deutschen

    Bischofskonferenz BE /pe, JNr. S 7733/00

     

     

    Ich frage zu Eurer schriftlichen Ein-

    ladung zu einer Abendmahlsfeier:

     

    Mein Bruder ist gewiß Zeuge, daß

    unsere Mutter unseren Vater zwang,

    die Heilige Kommunion zu empfangen,

    bevor sie 1948 in eine Ehe einwil-

    ligte.

     

    Was ist unser religiöses Bekenntnis?

     

    Es grüßt Euch

     

    Siegfried

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Psalm 48 - der Zionsberg

     

    S. "Google.at", Suchbegriffe:

    "lucien deiss croix 11"

    "siegfried paul posch taz"

    "eleanor bodel sommar"

    "siegfried paul posch"

     

     

     

    Ich habe nicht davon Kenntnis, daß

    die Einladung im Namen des "Campus O2",

    Graz III. - Geidorf, zu der künstle-

    rischen Präsentation, die in weniger

    als einer Stunde beginnen sollte, zu-

    rückgenommen worden wäre.

     

    Den Auftrag, eine Rezension zu dem

    Buch über Jean Anouilh des Autors

    des Buches DER ENGEL BIN ICH - BE-

    GEGNUNGEN IN LOS ANGELES, Manfred

    Flügge, zu schreiben, nahm man aber

    zurück, nachdem ich die Rezension

    fertig hatte.

     

    Wenn Manfred Flügge einen solchen

    Märchentitel wählen darf, so darf

    ich auch sagen:

     

    Elfriede Jelinek ist ein Fichten-

    kreuzschnabel, L o x i a c u r -

    v i r o s t r a .

     

    Zwei Kontaktformulare von Reinhold

    Lopatka bestätigten heute früh den

    Eingang meiner Frage:

     

    "Der Bruder des 'Donnersohnes' Jo-

    hannes, des Sohnes der Frau des Ze-

    bedäus, wird mit einer Muschel in

    Verbindung gebracht.

     

    Glauben Sie, daß sich argumentieren

    läßt, daß es sich um eine M ö r d e r -

    m u s c h e l , ... [Tridacna gigas

    - T r i d a c n i d a e, Martin Baehr],

    handeln muß, die in Australien, vor

    allem im Bereich des Great Barrier

    Reef, vorkommt?"

     

    Ich habe aber so auch noch zu dem

    Buch

     

    Erika Warmbrunn

    WO ALLE WEGE ENDEN

    ALLEIN MIT DEM FAHRRAD

    DURCH DIE MONGOLEI,

    CHINA UND VIETNAM

     

    die Frage zu stellen:

     

    1.

     

    Erika Warmbrunn ist kein Stieglitz,

    C a r d u e l i s c a r d u e l i s .

    Warum kann das mit Sicherheit gesagt

    werden?

     

    2.

     

    Weshalb versuchten die Mongolen

    nach 1274 die Eroberung Japans

    nicht mehr?

     

    An dieser zweiten Frage habe ich

    besonderes Interesse, weil unser Va-

    ter, als Absolvent, Zimmermann, einge-

    tragen in der Festschrift "1876-2001"

    der Grazer "Ortwein"-Bau-Fachschule

     

    POSCH Paul 1952

     

    durch die Gespräche vieler Jahre, die

    ich mit ihm führen durfte, nicht davon

    abgebracht werden konnte, daß er trotz-

    dem Japan abgöttisch zu lieben fort-

    fuhr.

     

    Paul Siegfried Posch (manu sinistra)

     

    Siegfried Paul Posch

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Betrifft: "Tageszeitung", Berlin, Artikel "Un-

    gläubiger Sonderfall" über das Ethik-Votum vom Sonntag, von W. Schmidt und S. am Orde, mein Kommentar, "29.04.2009 16:09 Uhr" ("Siegfried Paul Posch")

     

    Ich habe im Zusammenhang mit meinem Brief an Franz Voves aber noch zu sagen:

     

    Die "Sperre" meines E-Mail-Accounts erfolgte aufgrund deutscher Interventionen - wegen des

    götzendienerischen, ambivalenten Respekts Österreichs vor Deutschland.

     

    Deshalb vermag ich - durchaus exakt auf das

    Votum in Berlin, nämlich den deutschen Begriff

    "Reformation" bezogen - aber auch noch die Frage hinzuzufügen, eine sehr einfache Frage:

     

    Weshalb erwägt man eigentlich nie ernsthaft die Bedeutung der strikten Ablehnung Jean Calvins

    durch Blaise Pascal?

     

    Auch zu einem Zeitpunkt nicht, wo plötzlich der Kapitalismus nicht mehr als unantastbar gilt.

     

    Posch

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Betrifft den Kalender des Südens

     

    Wegen einer "Sperre" meines Mail-

    Accounts (mit der psychiatrischen

    Begründung, ich würde pornographi-

    sche E-Mails versenden) ist keine

    Antwort per E-Mail möglich!

     

     

    Ich habe noch zu fragen, ob Sie in den

    Berichten der Evangelien die Schwierig-

    keit des Begriffs "Abend" gelöst sehen.

    In Emmaus soll Christus am "Abend" bei

    den Jüngern bleiben. Ist er dann aber

    am "Abend" schon in Jerusalem, oder schon

    am nächsten Tag, wie die Juden rechnen?

    Maria von Magdala, Maria, die Mutter des

    Jakobus, und Salome kaufen am "Abend" Spe-

    zereien. Also muß da der Sabbat schon

    zu Ende sein. Zum Sabbat welcher Zunft

    gehört hier der "Abend" Salomes? Ist h i e r

    auf eine genau bestimmbare Weise aber

    vielleicht ein Übergang zu einem S ü d e n

    im Spiel? Denn an das Grab kommen Maria

    von Magdala und die andere Maria ja "n a c h

    d e m S a b b a t" , sodaß sie die Spezereien eigentlich erst danach kaufen dürften:

     

    "Matthäus", 28,1:

     

    Als aber der Sabbat vorüber war und der

    erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria

    von Magdala und die andere Maria, um

    nach dem Grab zu sehen.

     

    Après le sabbat, dimanche au lever du

    jour, Marie de Magdala et l'autre Marie

    vinrent voir le tombeau.

     

    Siegfried Paul Posch

    Carnerigasse 10/E/2, A-8010 Graz III. - Geidorf

    Tel. 0043 (0)316 67 31 90 bzw. 0043 (0)664

    913 5615

  • ED
    Erik Dietrich

    @ Josef

    Kant hat vielse bewiesen und hinterfragt, der Beweis eines Gottes gehört leiuder nicht dazu. Er spricht (und in diesm Punkt ist er sehr seiner Gegenwart verpflichtet) von einer "moralischen Notwendigkeit" Gottes. Alle Gottesbeweise laufen bekanntermaßen ins Leere.

     

    Es sollte in dieser Debatte natürlich nicht generell um ein "alle Gläubigen sind doof" gehen, das ist aber auch nicht die Begründung für das Fach Ethik in Berlin. Die dahintersetehende Konzeption, allen Schülern ein Fach zu bieten, dass ethisch-moralische Fragestellungen ermöglicht - und das im Klassenverband, nicht in wild zusammengwürfelten Gruppen - ist mehr als begrüßenswert. In vielen evangelischen oder katholischen Enklaven findet der Unterricht der jeweils anderen christlichen Kirche mangels potentiellen Teilnehmern jahrgangsübergreifend (1. bis 4. Schuljahr, Klasse 11 bis 13 etc.) statt - womit eine Gleichberechtigung des Faches von vornherein unterbunden ist. Da wäre ein Fach Ethik die bessere Alternative.

    Generell: Es gibt so viele Gesetzesnovellen und Änderungen des GG - da kann diese alberne vorgestrige Klausel, die den Religionsunterricht festschreibt, nicht ein so großes Hindernis darstellen.

  • S
    Shrike

    Ich bin selbst religionskritischer Atheist.

     

    Dennoch scheinen hier einige mit so einem Eifer auf Religionen einzudreschen, dass sie selbst etwas fanatisiert wirken.

     

    Reiner Moysich etwa ist ein interessantes Beispiel.

     

    Er kritisiert -zu recht- den Absolutheitsanspruch einiger Religionen, aber seine Forderungen nach einem regelrechten Verbot solcher Ansprüche erinnert mich zugegebenermaßen an Ratzingers Formulierung von der "Diktatur des Relativismus", die ich bisher immer etwas komisch fand.

     

    So anmaßend und unbewiesen die Behauptungen etwa der meisten monotheistischen Religionen auch sein mögen, sie sind teilweise kaum zu vermeiden für die "Strenggläubigen", da sie strenggenommen zum Fundament dieser Religionen gehören.

     

    Dies "nie mehr zu dulden" würde - bei aller berechtigten Kritik - mit der Glaubensfreiheit kollidieren.

     

     

    Davon abgesehen ist es mir zu simpel, den Christen immer nur die Inquisition und Glaubenskriege vorzuhalten, den Atheisten hingegen (sogar noch dümmer) den Kommunismus (dessen Ideologie schon noch aus wesentlich mehr bestand als dem Satz vom "Opium fürs Volk").

     

    Fanatismus kann aus vielem erwachsen, oft gerade aus gutgemeinten Ansätzen.

  • W
    wunderer

    @mathias

     

    Da Sie sich mit dem Thema offensichtlich noch nicht richtig beschäftigt haben und Ihnen da einige Informationen fehlen einfach nur der Hinweis, dass das Fach Lebenskunde, organisiert vom Humanistischen Verband, ebenso wie Religion eine zusätzliche Alternative darstellt. Auch dieses kann zusätzlich in der Grundschule (Ethik ist erst ab Klasse 7!) oder in der Sekundarstufe gewählt werden. Dieses wäre somit ebenfalls "aufgewertet" (wird es dadurch wirklich besser?) worden. Wenn sich jemand aus den "positiv betroffenen" Reihen also dagegen stellt, bleibe somit bei Ihrer seltsamen Aneinanderreihung von plakativen pauschalen Behauptungen nur noch eine weitere - eine weitere Dolchstoßlegende!?

  • T
    transformer

    für das erkennen biblischer und antiker zitate reichen doch bibel- und antikenkunde...ich denke, man sollte den kunst- und musikunterricht aufstocken, statt von kulturverfall zu reden.

  • VN
    von nachdenklich

    Ich möchte Diejenigen, welche für staatlichen Religionsunterricht plädieren, daran erinnern, dass Deutschland ein laizistischer Staat ist. Wer gern Religionsunterricht besuchen möchte, soll dies tun, aber nicht im Rahmen des staatlichen Schulunterrichts.

    Die Entscheidung der Bürger Berlins ist mithin richtig und entspricht dem, was Otto Fürst von Bismarck uns an diesbezüglichem gesellschaftlichem Fortschritt hinterlassen hat.

    Die Bürger der ehemaligen DDR als orientierungslos zu bezeichnen, ist nicht nur lächerlich, sondern bösartig. Ich kann dem nur entgegnen, besser in diesem Sinne "orientierungslos" zu sein, als sein Leben als ein Schäfchen von Ratzinger`s oder Huber`s Gnaden zu fristen. Freie Selbstbestimmung ohne kirchliche Bevormundung ist das Zauberwort. Der Osten Deutschlands ist somit eine sehr freie "Zone". Wie man sieht geht es Gott sei Dank auch ohne die Kirche.

  • G
    Gero

    @ mathias:

     

    Was finden Sie denn so geil und wertvoll an typisch christlichen Phänomenen wie Dreißigjähriger Krieg, Hexenverbrennung und der Jahrhunderte langen christlichen antisemitischen Hetze gegen jüdische Mitbürger, welche dann mit logischer Konsequenz ins schwarz-braune Ermächtigungsgesetz münden musste, welches den Weg in Krieg und Völkermord frei gemacht hat?

     

    Religion ist das Prinzip einer mörderischen Praxis! Gut, dass UNO-Menschenrechte und freiheitliches Grundgesetz stärker geworden sind als die perversen steinzeitlichen Religionen!

  • RM
    Reiner Moysich

    Ethik-Unterricht nun auch in ganz Deutschland!

     

     

    Ich gratuliere den Berlinern, die mit ihrer Abstimmung sich sehr klar dagegen ausgesprochen haben, dass Religionsunterricht in öffentlichen Schulen mit dem Fach Ethik auf eine Stufe gestellt wird.

     

    Nun sollten weitere mutige Schritte folgen, damit Deutschland endlich ein wirklich neuzeitlicher gerechter und sozialer Staat wird, in dem mittelalterliches Denken mit extrem ungerechten Religionsprivilegien keinen Platz mehr findet:

    1. Angesichts der erfreulicherweise immer mehr multikulturellen Gesellschaft soll es in ganz Deutschland von der ersten Klasse an das Frieden und Integration schaffende Pflichtfach Ethik geben.

    2. Da Religion eindeutig nur Privatsache ist und sein darf, soll Religionsunterricht nur noch in religionseigenen Räumlichkeiten angeboten werden dürfen; allerdings natürlich nur dann, wenn die Veranstalter sehr deutlich auf jeglichen Absolutheitsanspruch verzichten - zurzeit bestehen die drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum erschreckender Weise noch immer jeweils auf dem gleichen massiv Kriegs fördernden Anspruch, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

    Die Lehre aus der Nazizeit sollte doch eigentlich sein, dass Ideologien mit Absolutheitsansprüchen in Deutschland nie mehr geduldet werden!

  • B
    brigitte

    in einem Land, in dem Religionsfreiheit besteht, sollte kein Schüler dazu gezwungen werden, Religionsunterricht - welchen auch immer - zu besuchen. ich lebe im Moment in Frankreich, wo ein laizistisches Modell, also eine strikte Trennung von Kirche und Staat herrscht. Deswegen sind die Franzosen nicht ohne Werte aufgewachsen, oder kennen ihre Religion nicht. Aber eine religiöse Erziehung ist eben Privatsache, und hat im staatlich organisierten Unterricht nichts zu suchen. Ein grosses Danke an Berlin für diese Entscheidung : ein erster Schritt in die richtige Richtung !!

  • J
    Josef

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht,warum alle die nicht an Gott glauben, hier so ein wahnsinnig arrogantes Überlegenheitsgefühl haben uns sich selbst für die Krone von Aufklärung und Vernunft halten, was sie bei genauerem hinsehen nicht sind. Während jeder, der die Existenz eines Gottes nicht kategorisch leugnet, für die meisten hier als psychisch gestört gilt und gleichzeitig für alle Verbrechen der Kirche verantwortlich ist, meint hier die Atheisten, den Humaninsmus exklusiv für sich vereinnahmen zu können (obwohl viele Humanisten gar keine Atheisten waren wie bspw. Kant, der sogar einen "Gottesbeweis" geführt hat) und gleichzeitig meinen, keine Verantwortung für die Verbrechen des atheistischen Kommunismus übernehmen zu müssen.

     

    Wenn die Ethiklehrer aus diesem intellektuellen Dunstkreis kommen, dann machen diese eben kein wertneutralen Unterricht mehr, der nur wissen vermittelt. Denn solcher Leute können nur ihre absoluten Wahrheiten dem doofen kleinen Rest der reglionsverblendenten Schüler aufzwingen.

     

    Gerade der orthodoxe Kommunismus beweist doch, dass einige Menschen sich ohne Glauben an Gott zu Alleingentümern von Wahrheit, Recht, Moral und Wissenschaft aufschwingen und wenn sie die Macht haben, keine Grenzen mehr in deren Ausübung kennen ("denn wer kämpft für das Recht, der hat immer Recht").

     

    Einen wertneutralen, diskursiven Ethikunterricht gibt es daher nicht.

  • T
    Tom

    Die Kirche sollte sich endlich mal hinterfragen!

    Die Kirche und der Staat sollte endlich mal die überfällige Kirchensteuer abschaffen.Die Zeit hat sich geändert und auch die Kirche muß sich endlich komplett überdenken.Ethikunterricht ja Bitte-alles ist besser als dieser langweilige Unterricht.Ich kenne keinen der gerne Reli- unterricht hatte- Sie?

  • D
    DiversityAndEquality

    Was erlaubt sich eigentlich Herr Kretschmann von den Grünen, seinen religiösen Wahnsinn allen anderen in dieser Gesellschaft, noch dazu wehrlosen Kindern, aufoktroyieren zu wollen??? Wo "Religion" nach Meinung von Herr Kretschmann zu sein hat, ist nichts anderes als seine Privatmeinung, und als eben solche ist sie in dieser Gesellschaft gefälligst auch zu behandeln. Religiöse Gehirnwäsche hat - wie in nahezu allen anderen westlichen Demokratien schon lange selbstverständlich - nichts an öffentlichen Schulen verloren. Die Trennung von Kirche und Staat ist eine Grundvoraussetzung für jede freiheitlich-demokratische Gesellschaft, und auch in Deutschland sollte man im 21. Jahrhundert allmählich das Mittelalter und seine gewalttätigen Religionsmärchen hinter sich lassen. Die Grünen machen sich jedenfalls mit solchen Aussagen ihrer Spitzenpolitiker für jeden aufgeklärten, emanzipierten und selbstbestimmten Bürger in diesem Lande endgültig unwählbar!

  • M
    Martin

    @ Hella Charlot: wirklich sehr informativ, was Sie hier schreiben. Vielen Dank für die Hinweise. Das sind also die Hintergründe. Das Konkordat von Hitler-Deutschland mit der katholischen Kirche von 1933 war die erste internationale Anerkennung der NS-Diktatur. Entsprechend hat man sich nach 1945 durch die sogenannte 'Vatikan-Connection' für die stillschweigende Emigration führender NS-Größen vor allem nach Südamerika engagiert, da gab es keine Debatten über 'Holocaustleugner', sondern konkrete Hilfe für Verantwortliche des Holocaust. Was das Ermächtigungsgesetz betrifft: dieses Gesetz hätte es ohne Zustimmung des 'Zentrums', der Partei der Katholiken, schwer gehabt. Aber diese wurde gewährt, nachdem die Nazis 'gottlose' Kommunisten in den ersten KZs ihrer Herrschaft internierten. Auf evangelischer Seite waren es die 'Deutschen Christen', die sich für Hitler engagierten. Religion: Nein, danke!

  • VC
    Vincenzo Califano

    Ich finde, leider, dass es mit Religion sehr dramatisiert wird, was NORMAL sein sollte: wir leben (noch) in republikanische Staatordung einer multiethnischen Gesellschaft und der laizistische Staat ist was wir verstärken sollten, weil das ist die einzige Garantie (zusammen mit materiellen Grundbedingungen) für eine friedlichen pluralistische und offene Gesellschaft. Deswegen Berlin stellt für mich tatsächlich die mögliche und wünschenswerte Zukunft dar, weil es mit Gelassenheit und Reife diese plurale und tolerante Kultur irgendwie darstellt. Mit Gelassenheit: Religion wird nicht als Feind gesehen, sondern sie gehört nicht als Wahlpflicht in der Schule, weil es keine Grund gibt dies zu tun. Oder wollen wir unsere Schule als Bühne, wo die Religionen ihre Macht bahaupten? Menschen können Religion überall lernen:in den Kirchen, Moscheen, Tempel, Bücher, Internet, Familien, Fernsehen, Community,

    etc. Der Diskurs sollte nicht ideologisiert werden, sondern "republikanisiert" werden: Religion, Weltanschaauen, Lebensphilosophie sind eine Bereicherung für unsere plurale Gesellschaft NUR WENN sie sich der Verfassung und der Freiheitsprinzip (Wählbarkeit) unterordnen und das ist der einfachen und starke Botschaft aus Berlin, die wohl nicht nur in den anderen Bundesländer als intellektuelle und kulturelle Stimuli gehen sollte, sondern, hoffe ich, in Europa die laististischen tendenze bekräftigen.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • P
    Paul

    Hauptstadt der Vernunft

     

    Wenn ich einen solchen Kommentar wie den untenstehenden "Hauptstadt der Gottlosen" von Herrn Joachim Bovier nur lese, wird mir ganz anders. Es ist eine ungeheuere Anmaßung religiöser Menschen, zu behaupten, dass ein Atheist per Definition nicht moralisch ist, oder wie in diesem Falle sogar so weit zu gehen, einen Untergang der "Welt wie wir sie kennen" zu prophezeihen, sollte sich der Atheismus ausbreiten.

     

    Ich kann nicht verstehen wie ein solcher Kommentar überhaupt freigeschaltet werden konnte, wo er doch offensichtlich beleidigend und degradierend Menschen gegenüber ist, die nicht Herrn Boviers Glauben teilen.

     

    Eine Ausführung darüber, inwiefern diese Behauptungen über Atheisten haltlos sind kann ich mir sicherlich sparen da diese Diskussion mit religiösen Menschen sicherlich schon oft genug ohne Ergebnis geführt worden ist.

     

    Ich jedenfalls finde, dass dieses Votum eindeutig zeigt, dass Berlin eine Hauptstadt der Vernunft ist, wo man die Risiken von konfessionell getrennt stattfindendem Religionsunterricht und die Vorteile von überkonfessionellem Ethikunterricht versteht und auch dementsprechend entscheidet.

  • J
    jaspergeipel@gmx.net

    Joachim Bovier,

    offenbar hast du dich von der Bildpropaganda beeinflussen lassen. Denn es gibt in Berlin Religionsunterricht, nur freiwillig anstatt verpflichtend. Das nenne ich freie Wahl.

  • JT
    Jakob Thomas

    Christliche Religion hat mit "abendlaendischen Werten" so viel zu tun, wie Atheismus mit Nationalsozialsozialismus.

     

    In Goethes Worten:

     

    "Glaubt nicht, daß ich fasele, daß ich dichte;

    Seht hin und findet mir andre Gestalt!

    Es ist die ganze Kirchengeschichte

    Mischmasch von Irrtum und von Gewalt."

  • EB
    Ein Berliner

    Mit Verlaub Herr Bovier, Sie haben absolut gar nichts verstanden.

    Zum einen gibt es in Berlin Religionsuntericht, auch nach dem Volksentscheid, nur ist er, wie seit 1949 in Berlin üblich, FREIWILLIG und selbstverständlich kein ordentliches Schulfach, wie es ein überholtes Grundgesetz an dieser Stelle für andere Bundesländer vorsieht.

    Es geht um bekenntnisneutralen Unterricht, es geht darum, dass Schüler GEMEINSAM und neutral alle relevanten Weltanschauungen dieser Welt beleuchten und sachlich darüber diskutieren.

    Nur so kann ein interkultureller Dialog stattfinden. Auf neutraler Ebene, frei von Ressentiments und Vorurteilen.

    Wer seine eigene Religion pflegen möchte, soll die bitteschön in seiner Freizeit tun. Religion ist Privatsache, keine Staatsangelegenheit.

     

    Religionsunterricht in Deutschland (auch in Berlin), werter Herr Bovier, gibt es übrigens nicht nur für Sie als Christ, sondern auch für Moslems, Juden, Budhisten und Anhänger des Voodoo.

    Verstehen Sie?

    Ihr hochgepriesenes Christentum ist nicht die einzige Wahrheit auf diesem Planeten. Ganz im Gegenteil.

     

    Ihr vielfach zitiertes Argument, unsere "abendländische Kultur" fuße auf christlichen Werten ist so abgedroschen wie falsch.

    Unsere Werte sind humanistische Werte. Humanismus, wissen Sie? Werte, die das friedliche Zusammenleben von Menschen gleich welcher Kultur, Religion, Geschlecht und Herkunft gewährleisten sollen. Das sind Werte die so gar nicht rein christlich, sondern weltweit in nahezu allen Kulturen gültig sind.

    Was traditionell christliche Werte sind, können Sie in jedem Geschichtsbuch nachlesen und mit Verlaub, da stehen ihre christlichen Vorfahren den heutigen religiös motivierten Terroristen in nichts nach.

     

    Und wo Sie gerade von "Blamage für ganz Deutschland" reden.

    Haben Sie Ihren Text eigentlich gelesen?

    Es ist eine Blamage für ganz Deutschland, dass es heute noch so intolerante und ignorante Meinungen wie Ihre gibt.

    "Virus des Atheismus"

    Mein Herr, Sie lesen zu viel BILD oder nehmen die falschen Medikamente.

     

    Es gibt nur einen Virus, der Ihnen als fundamentalistischer Christ gefährlich werden kann: Bildung.

  • B
    Bedenklich

    Ein TAZ-Kommentar, der abermals versucht die Bürger zu verblöden und leugnet die Wahrheit. Ganz im Sinne der unsäglichen Pro-Reli-Propaganda.

     

    Das Recht auf Religionsunterricht wird eben nicht durch den gemeinsamen Ethikunterricht unterlaufen. Es steht auch in Berlin jedem frei den Religionsunterricht zu besuchen.

     

    Die TAZ-Kommentatoren halluzinieren "Doch das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen, ist nicht ohne Weiteres möglich - und erscheint vielen auch nicht wünschenswert."

     

    Aber was ist mit den vielen, die sich dies wünschen?

     

    "Der Staat muss bei den Unterrichtsinhalten, der Ausbildung und Auswahl der Lehrer mit den Kirchen zusammenarbeiten."

     

    Und ich sage nein. Religion gehört meiner Meinung nach überhaupt nicht an Schulen.

  • F
    FlashmanJoe

    @ Joachim Bovier:

    Religionsuntericht ist in Berlin weder verboten noch unerwünscht. Ihre Anschuldigungen sind also völlig aus der Luft gegriffen, ihre Polemik haltlos.

  • M
    mathias

    Sagen wir mal so: Die Polarisierung des Themas durch einen Plebiszit war der Sache nicht dienlich.

    Was 40 jahre Staatsatheismus in der DDR angerichtet haben, sehen wir ja jetzt. Nach Wegbruch der als Ersatzreligion gedachten kommunistischen Doktrin sind die Leute orientierungslos und laufen reihenweise extremen Demagogen oder Esoterikern in die Arme.

    Schon allein der Terminus Ethik trifft nicht das Wesentliche. In einem Unterricht mit mehr oder weniger beliebigen Mischmasch aus Philosopie, fremden Religionen, "humanistischer" Erzieung usw. kann ja nicht wirklich Orientierung gegeben werden. Wer ist denn verantwortlich für den Inhalt des Faches "Ethik"? In unserem förderalen System letztlich der Lehrer, und ein bisschen das Land. Also sind die Inhalte mehr oder weniger zufällig. Die Einzigen, die über Jahrtausende grundlegende Werte vermittelt haben, sind nun mal die Weltreligionen.

     

    Ein zweiter Aspekt ist, dass die Ereignisse in Berlin von "humanistischen" Vereinen forciert wurden, die aus dem oben genannten Staatsatheismus der DDR hervorgegenagen sind. Das die dann Einfluss auf den Inhaltz des Ethikunterichtes nehmen, bzw. ihn schon jetzt gestalten, ist eine Tatsache.

  • V
    Veto

    Zum Glück werden jetzt als Gegengewicht in Österreich die Zeugen Jehovas als Kirche anerkannt...

  • B
    Bedenklich

    Ein TAZ-Kommentar, der abermals versucht die Bürger zu verblöden und leugnet die Wahrheit. Ganz im Sinne der unsäglichen Pro-Reli-Propaganda.

     

    Das Recht auf Religionsunterricht wird eben nicht durch den gemeinsamen Ethikunterricht unterlaufen. Es steht auch in Berlin jedem frei den Religionsunterricht zu besuchen.

     

    Die TAZ-Kommentatoren halluzinieren "Doch das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen, ist nicht ohne Weiteres möglich - und erscheint vielen auch nicht wünschenswert."

     

    Aber was ist mit den vielen, die sich dies wünschen?

     

    "Der Staat muss bei den Unterrichtsinhalten, der Ausbildung und Auswahl der Lehrer mit den Kirchen zusammenarbeiten."

     

    Und ich sage nein. Religion gehört meiner Meinung nach überhaupt nicht an Schulen.

  • JB
    Joachim Bovier

    Hauptstadt der Gottlosen

     

    Berlin hat sich wieder einmal als eine Stadt der Gottlosen erwiesen. Kein Religionsunterricht in der deutschen Hauptstadt, obwohl doch die christlichen Werte Basis unserer abendländischen Kultur sind. Es ist ein Blamage für ganz Deutschland. Dass es dazu kommen konnte ist aber nicht nur das Werk des antichristlichen Wowereit-Senats der Roten und Blutroten, sondern auch die Ignoranz, die Bequemlichkeit und falsch verstandene Toleranz des Bürgertums. Wenn dieser Virus des Atheismus auch nach Westdeutschland überspringen sollte, wird das zum Untergang der Welt, wie wir sie kennen. Wir können nur inständig beten, dass das nicht geschieht.

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Dieses E-Mail wurde auf dem Kontaktformu-

    lar "österreichischer rundfunk - landesstu-

    dio tirol" verfaßt. Den Eingang bestätigen

    die Kontaktformulare "frauenministerium

    österreich" und "kirsti karijord".

     

     

    Kalender, Dienstag

     

    "Google.at", Suchbegriffe

    "lucien deiss croix 11"

    "eleanor bodel sommar"

    "siegfried paul posch"

     

     

     

    28. April 2009, Ersuchen um Auskunft,

    keine Antwort per E-Mail möglich

     

     

    Ich vereinbarte gestern am Abend noch

    einen Termin, welcher einer Bestimmung

    meines religiösen Bekenntnisses dienen

    soll.

     

    Deshalb ziehe ich meine Anbringen an

    die Instanz zurück, die in meinen zwei ge-

    stern per Fax und per Post gleichlau-

    tend an den Landeshauptmann von Ober-

    österreich übermittelten Briefen ganz am

    Ende erwähnt ist - s. "Google.at", Such-

    begriff "lucien deiss croix 11", "OUR LADY

    OF MOUNT CARMEL PARISH WENTWORTH-

    VILLE".

     

    Auch nehme ich mein positives Urteil

    über T h é r è s e d e L i s i e u x

    zurück.

     

    Zu fragen habe ich aber:

     

    Weshalb verlangt der Prophet Elischa,

    nachdem er den Pfeil aus dem Fenster

    geschossen hat, vom König von Israel

    Joasch, er solle f ü n f o d e r s e c h s -

    m a l mit den übrigen Pfeilen auf die

    Erde schlagen; weshalb sind hier genau

    diese zwei Zahlen erwähnt?

     

    Posch

     

    Kommentar hier eingeben

  • M
    Martin

    Leider ein deutlich einseitiger Artikel, nach meinem Eindruck. Sie schreiben: 'das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen...erscheint vielen auch nicht wünschenswert'. Welche 'vielen' meinen Sie? 15 % der Gesellschaft? Oder meinen Sie, eine Ablehnung religiösen Wahns wäre ein Berliner Privileg? Wir wären hier in NRW sehr froh, Ethik als Wahlmöglichkeit haben zu dürfen. Aber das dürfen wir nicht. Der von Ihnen erwähnte CDU Minister Armin Laschet definiert Freiheit nach eigenen Maßstäben, inklusive des Engagements gegen Kritik an Killerspielen im TV. Er hält es für richtig, islamischen Religionsunterricht einzuführen, aber eine ethische Erziehung kommt ihm nicht in die Tüte? Na, das ist ja wunderbar. Und dazu noch die befehlende Religionsgläubigkeit des Herrn Kretschmann, grüner Fraktionschef in Baden-Württemberg: "Die Religion muss in der Mitte der Gesellschaft bleiben". Sie muss. Also Achtung, still gestanden und das Kondomverbot für Aidskranke auswendig lernen. Irrsinn hat Methode.

  • V
    vic

    Im iefschwarzen, scheinheiligen Baden-Württemberg wird es immer Religion als Pfichtfach geben. Nichts wird das jemals ändern, und das ist ein großes Unglück.

    Ich beneide Berlin um seine Entscheidung.

  • BW
    be. wa.

    Die Überschrift "Ungläubiger Sonderfall" passt einfach nicht!

     

    Worauf soll sich denn bitte "ungläubig" beziehen?

     

    Das suggeriert doch wohl den Irrtum, die Menge der ProReli Anhängenden seien deckungsgleich mit der Menge der "Gläubigen" (gläubig im Sinne verschiednener Religionen, evtl. auch individuell verschieden vom Mainstream oder von den Dogmen großer Religions-Institutionen).

     

    Am Rande gefragt: Was ist eigentlich mit Schattierungen wie z.B. zweifelnden Manchmal-Gläubigen oder AgnostikerInnen und anderen, die nicht so recht ins Schwarzweißschema von Gläubig-Ungläubig passen?

  • A
    anke

    Seine eigene Religion? Welche Religion ist denn die eigene für ein Kind? Doch höchstens die, der seine Eltern anhängen. Niemand wird als Christ, Moslem, Jude oder Buddhist geboren. Offenbar aber kommt man in Deutschland als Privateigentum von Christen, Moslems, Juden oder Buddhisten zur Welt. Wie sonst ließe es sich erklären, dass man nicht selbst entscheiden darf, woran man glauben lernen will - auf der Grundlage entsprechender Informationen? In Deutschland, heißt es, herrscht Religionsfreiheit. Für jeden, vorausgesetzt, er ist kein Kind. Und da soll man nun glauben - an Religionen oder ans Grundgesetz!

  • FS
    Farzaneh Sharifi

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ich finde diesen Artikel und besonders dessen Titel als einen "unheimlichen Beitrag" gegen eine aufklärerische Erziehung in der Schule bzw. Säkularisierungstendenze in der Gesellschaft! Dass die Kirchen und kirchennahe Parteien die Wahl der Menschen in Berlin bedauern, ist nicht wunderlich. Dass die Taz bei so einer wichtigen Frage so befangen reagiert, ist wirklich zu bedauern!

  • BK
    Bernd Krause

    ich denke auch, dass Württemberg mit seinen 880 Hausbibelkreisen zu 137% für Religion als Leistungskurs gewählt hätte.

  • HC
    Hella Charlot

    Wenn Ihr schon den Text aus dem Grundgesetz zitiert, solltet Ihr vielleicht auch sagen, wo er herkommt, nämlich aus dem Konkordat von 1933. Die Kirche hatte in der Weimarer Republik vergeblich versucht mit Unterricht an die Schulen zu kommen. Das wurde wegen der Trennung von Staat und Kirche abgelehnt. Dann brauchte Hitler für sein Ermächtigungsgesetz die Stimmen der kirchlichen Parteien. Die hat er gekriegt und darauf der Kirche im Konkordat von 1933 das Recht eingeräumt an den Schulen Religionsunterricht zu geben. Die Bundesrepublik hat als Rechtsnachfolgerin des Dritten Reiches den Text ins Grundgesetz übernommen. Gegen Bundesländer, die anders verfahren sind, hat die Adenauer-Regierung eine Verfassungsklage angestrengt. Die hat dann zu der von Euch zitierten Bremer Klausel geführt, da das Verfassungsgericht die ins Grundgesetz übernommenen Regelungen des Vertrages zwischen Hitler und der Kirche nicht als bindent für die einzelnen Länder ansah, die aber nun mal im Nachkriegsdeutschland die Zuständigkeit für die Schulen hatten und haben. CDU und FDP lassen aber nicht locker, wie wir sehen. Gut für Berlin, das Konkordat korrigiert zu haben!

  • K
    Kassandra

    "Gerade in Hinblick auf Integration ist es wichtig, seine eigene Religion zu kennen":

     

    Schade, dass es auch bei kirchens wie auch PolitikerInnen und auch Nationen immer um ein Nebeneinander und um Konkurrenz geht.

     

    Christentum und die zu "integrierenden" Kirchen/ Menschen sind die verschiedenen Seiten einer Medaille, positionieren sich aber gegeneinander und projizieren dann den eigenen, abgewehrten Jungschen Schatten auf die jeweils andere Seite.

    Vielleicht geht es nicht um Intgration, sondern um Synthese der Kulturen. Aber dafür ist die(un)bewusste Angst vor Identitäts- und Kontroll- und Jobverlust wohl zu groß.

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    AZ des Sekretariats der Deutschen

    Bischofskonferenz BE /pe, JNr. S 7733/00

     

     

    Ich frage zu Eurer schriftlichen Ein-

    ladung zu einer Abendmahlsfeier:

     

    Mein Bruder ist gewiß Zeuge, daß

    unsere Mutter unseren Vater zwang,

    die Heilige Kommunion zu empfangen,

    bevor sie 1948 in eine Ehe einwil-

    ligte.

     

    Was ist unser religiöses Bekenntnis?

     

    Es grüßt Euch

     

    Siegfried

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Psalm 48 - der Zionsberg

     

    S. "Google.at", Suchbegriffe:

    "lucien deiss croix 11"

    "siegfried paul posch taz"

    "eleanor bodel sommar"

    "siegfried paul posch"

     

     

     

    Ich habe nicht davon Kenntnis, daß

    die Einladung im Namen des "Campus O2",

    Graz III. - Geidorf, zu der künstle-

    rischen Präsentation, die in weniger

    als einer Stunde beginnen sollte, zu-

    rückgenommen worden wäre.

     

    Den Auftrag, eine Rezension zu dem

    Buch über Jean Anouilh des Autors

    des Buches DER ENGEL BIN ICH - BE-

    GEGNUNGEN IN LOS ANGELES, Manfred

    Flügge, zu schreiben, nahm man aber

    zurück, nachdem ich die Rezension

    fertig hatte.

     

    Wenn Manfred Flügge einen solchen

    Märchentitel wählen darf, so darf

    ich auch sagen:

     

    Elfriede Jelinek ist ein Fichten-

    kreuzschnabel, L o x i a c u r -

    v i r o s t r a .

     

    Zwei Kontaktformulare von Reinhold

    Lopatka bestätigten heute früh den

    Eingang meiner Frage:

     

    "Der Bruder des 'Donnersohnes' Jo-

    hannes, des Sohnes der Frau des Ze-

    bedäus, wird mit einer Muschel in

    Verbindung gebracht.

     

    Glauben Sie, daß sich argumentieren

    läßt, daß es sich um eine M ö r d e r -

    m u s c h e l , ... [Tridacna gigas

    - T r i d a c n i d a e, Martin Baehr],

    handeln muß, die in Australien, vor

    allem im Bereich des Great Barrier

    Reef, vorkommt?"

     

    Ich habe aber so auch noch zu dem

    Buch

     

    Erika Warmbrunn

    WO ALLE WEGE ENDEN

    ALLEIN MIT DEM FAHRRAD

    DURCH DIE MONGOLEI,

    CHINA UND VIETNAM

     

    die Frage zu stellen:

     

    1.

     

    Erika Warmbrunn ist kein Stieglitz,

    C a r d u e l i s c a r d u e l i s .

    Warum kann das mit Sicherheit gesagt

    werden?

     

    2.

     

    Weshalb versuchten die Mongolen

    nach 1274 die Eroberung Japans

    nicht mehr?

     

    An dieser zweiten Frage habe ich

    besonderes Interesse, weil unser Va-

    ter, als Absolvent, Zimmermann, einge-

    tragen in der Festschrift "1876-2001"

    der Grazer "Ortwein"-Bau-Fachschule

     

    POSCH Paul 1952

     

    durch die Gespräche vieler Jahre, die

    ich mit ihm führen durfte, nicht davon

    abgebracht werden konnte, daß er trotz-

    dem Japan abgöttisch zu lieben fort-

    fuhr.

     

    Paul Siegfried Posch (manu sinistra)

     

    Siegfried Paul Posch

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Betrifft: "Tageszeitung", Berlin, Artikel "Un-

    gläubiger Sonderfall" über das Ethik-Votum vom Sonntag, von W. Schmidt und S. am Orde, mein Kommentar, "29.04.2009 16:09 Uhr" ("Siegfried Paul Posch")

     

    Ich habe im Zusammenhang mit meinem Brief an Franz Voves aber noch zu sagen:

     

    Die "Sperre" meines E-Mail-Accounts erfolgte aufgrund deutscher Interventionen - wegen des

    götzendienerischen, ambivalenten Respekts Österreichs vor Deutschland.

     

    Deshalb vermag ich - durchaus exakt auf das

    Votum in Berlin, nämlich den deutschen Begriff

    "Reformation" bezogen - aber auch noch die Frage hinzuzufügen, eine sehr einfache Frage:

     

    Weshalb erwägt man eigentlich nie ernsthaft die Bedeutung der strikten Ablehnung Jean Calvins

    durch Blaise Pascal?

     

    Auch zu einem Zeitpunkt nicht, wo plötzlich der Kapitalismus nicht mehr als unantastbar gilt.

     

    Posch

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Betrifft den Kalender des Südens

     

    Wegen einer "Sperre" meines Mail-

    Accounts (mit der psychiatrischen

    Begründung, ich würde pornographi-

    sche E-Mails versenden) ist keine

    Antwort per E-Mail möglich!

     

     

    Ich habe noch zu fragen, ob Sie in den

    Berichten der Evangelien die Schwierig-

    keit des Begriffs "Abend" gelöst sehen.

    In Emmaus soll Christus am "Abend" bei

    den Jüngern bleiben. Ist er dann aber

    am "Abend" schon in Jerusalem, oder schon

    am nächsten Tag, wie die Juden rechnen?

    Maria von Magdala, Maria, die Mutter des

    Jakobus, und Salome kaufen am "Abend" Spe-

    zereien. Also muß da der Sabbat schon

    zu Ende sein. Zum Sabbat welcher Zunft

    gehört hier der "Abend" Salomes? Ist h i e r

    auf eine genau bestimmbare Weise aber

    vielleicht ein Übergang zu einem S ü d e n

    im Spiel? Denn an das Grab kommen Maria

    von Magdala und die andere Maria ja "n a c h

    d e m S a b b a t" , sodaß sie die Spezereien eigentlich erst danach kaufen dürften:

     

    "Matthäus", 28,1:

     

    Als aber der Sabbat vorüber war und der

    erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria

    von Magdala und die andere Maria, um

    nach dem Grab zu sehen.

     

    Après le sabbat, dimanche au lever du

    jour, Marie de Magdala et l'autre Marie

    vinrent voir le tombeau.

     

    Siegfried Paul Posch

    Carnerigasse 10/E/2, A-8010 Graz III. - Geidorf

    Tel. 0043 (0)316 67 31 90 bzw. 0043 (0)664

    913 5615

  • ED
    Erik Dietrich

    @ Josef

    Kant hat vielse bewiesen und hinterfragt, der Beweis eines Gottes gehört leiuder nicht dazu. Er spricht (und in diesm Punkt ist er sehr seiner Gegenwart verpflichtet) von einer "moralischen Notwendigkeit" Gottes. Alle Gottesbeweise laufen bekanntermaßen ins Leere.

     

    Es sollte in dieser Debatte natürlich nicht generell um ein "alle Gläubigen sind doof" gehen, das ist aber auch nicht die Begründung für das Fach Ethik in Berlin. Die dahintersetehende Konzeption, allen Schülern ein Fach zu bieten, dass ethisch-moralische Fragestellungen ermöglicht - und das im Klassenverband, nicht in wild zusammengwürfelten Gruppen - ist mehr als begrüßenswert. In vielen evangelischen oder katholischen Enklaven findet der Unterricht der jeweils anderen christlichen Kirche mangels potentiellen Teilnehmern jahrgangsübergreifend (1. bis 4. Schuljahr, Klasse 11 bis 13 etc.) statt - womit eine Gleichberechtigung des Faches von vornherein unterbunden ist. Da wäre ein Fach Ethik die bessere Alternative.

    Generell: Es gibt so viele Gesetzesnovellen und Änderungen des GG - da kann diese alberne vorgestrige Klausel, die den Religionsunterricht festschreibt, nicht ein so großes Hindernis darstellen.

  • S
    Shrike

    Ich bin selbst religionskritischer Atheist.

     

    Dennoch scheinen hier einige mit so einem Eifer auf Religionen einzudreschen, dass sie selbst etwas fanatisiert wirken.

     

    Reiner Moysich etwa ist ein interessantes Beispiel.

     

    Er kritisiert -zu recht- den Absolutheitsanspruch einiger Religionen, aber seine Forderungen nach einem regelrechten Verbot solcher Ansprüche erinnert mich zugegebenermaßen an Ratzingers Formulierung von der "Diktatur des Relativismus", die ich bisher immer etwas komisch fand.

     

    So anmaßend und unbewiesen die Behauptungen etwa der meisten monotheistischen Religionen auch sein mögen, sie sind teilweise kaum zu vermeiden für die "Strenggläubigen", da sie strenggenommen zum Fundament dieser Religionen gehören.

     

    Dies "nie mehr zu dulden" würde - bei aller berechtigten Kritik - mit der Glaubensfreiheit kollidieren.

     

     

    Davon abgesehen ist es mir zu simpel, den Christen immer nur die Inquisition und Glaubenskriege vorzuhalten, den Atheisten hingegen (sogar noch dümmer) den Kommunismus (dessen Ideologie schon noch aus wesentlich mehr bestand als dem Satz vom "Opium fürs Volk").

     

    Fanatismus kann aus vielem erwachsen, oft gerade aus gutgemeinten Ansätzen.

  • W
    wunderer

    @mathias

     

    Da Sie sich mit dem Thema offensichtlich noch nicht richtig beschäftigt haben und Ihnen da einige Informationen fehlen einfach nur der Hinweis, dass das Fach Lebenskunde, organisiert vom Humanistischen Verband, ebenso wie Religion eine zusätzliche Alternative darstellt. Auch dieses kann zusätzlich in der Grundschule (Ethik ist erst ab Klasse 7!) oder in der Sekundarstufe gewählt werden. Dieses wäre somit ebenfalls "aufgewertet" (wird es dadurch wirklich besser?) worden. Wenn sich jemand aus den "positiv betroffenen" Reihen also dagegen stellt, bleibe somit bei Ihrer seltsamen Aneinanderreihung von plakativen pauschalen Behauptungen nur noch eine weitere - eine weitere Dolchstoßlegende!?

  • T
    transformer

    für das erkennen biblischer und antiker zitate reichen doch bibel- und antikenkunde...ich denke, man sollte den kunst- und musikunterricht aufstocken, statt von kulturverfall zu reden.

  • VN
    von nachdenklich

    Ich möchte Diejenigen, welche für staatlichen Religionsunterricht plädieren, daran erinnern, dass Deutschland ein laizistischer Staat ist. Wer gern Religionsunterricht besuchen möchte, soll dies tun, aber nicht im Rahmen des staatlichen Schulunterrichts.

    Die Entscheidung der Bürger Berlins ist mithin richtig und entspricht dem, was Otto Fürst von Bismarck uns an diesbezüglichem gesellschaftlichem Fortschritt hinterlassen hat.

    Die Bürger der ehemaligen DDR als orientierungslos zu bezeichnen, ist nicht nur lächerlich, sondern bösartig. Ich kann dem nur entgegnen, besser in diesem Sinne "orientierungslos" zu sein, als sein Leben als ein Schäfchen von Ratzinger`s oder Huber`s Gnaden zu fristen. Freie Selbstbestimmung ohne kirchliche Bevormundung ist das Zauberwort. Der Osten Deutschlands ist somit eine sehr freie "Zone". Wie man sieht geht es Gott sei Dank auch ohne die Kirche.

  • G
    Gero

    @ mathias:

     

    Was finden Sie denn so geil und wertvoll an typisch christlichen Phänomenen wie Dreißigjähriger Krieg, Hexenverbrennung und der Jahrhunderte langen christlichen antisemitischen Hetze gegen jüdische Mitbürger, welche dann mit logischer Konsequenz ins schwarz-braune Ermächtigungsgesetz münden musste, welches den Weg in Krieg und Völkermord frei gemacht hat?

     

    Religion ist das Prinzip einer mörderischen Praxis! Gut, dass UNO-Menschenrechte und freiheitliches Grundgesetz stärker geworden sind als die perversen steinzeitlichen Religionen!

  • RM
    Reiner Moysich

    Ethik-Unterricht nun auch in ganz Deutschland!

     

     

    Ich gratuliere den Berlinern, die mit ihrer Abstimmung sich sehr klar dagegen ausgesprochen haben, dass Religionsunterricht in öffentlichen Schulen mit dem Fach Ethik auf eine Stufe gestellt wird.

     

    Nun sollten weitere mutige Schritte folgen, damit Deutschland endlich ein wirklich neuzeitlicher gerechter und sozialer Staat wird, in dem mittelalterliches Denken mit extrem ungerechten Religionsprivilegien keinen Platz mehr findet:

    1. Angesichts der erfreulicherweise immer mehr multikulturellen Gesellschaft soll es in ganz Deutschland von der ersten Klasse an das Frieden und Integration schaffende Pflichtfach Ethik geben.

    2. Da Religion eindeutig nur Privatsache ist und sein darf, soll Religionsunterricht nur noch in religionseigenen Räumlichkeiten angeboten werden dürfen; allerdings natürlich nur dann, wenn die Veranstalter sehr deutlich auf jeglichen Absolutheitsanspruch verzichten - zurzeit bestehen die drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum erschreckender Weise noch immer jeweils auf dem gleichen massiv Kriegs fördernden Anspruch, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

    Die Lehre aus der Nazizeit sollte doch eigentlich sein, dass Ideologien mit Absolutheitsansprüchen in Deutschland nie mehr geduldet werden!

  • B
    brigitte

    in einem Land, in dem Religionsfreiheit besteht, sollte kein Schüler dazu gezwungen werden, Religionsunterricht - welchen auch immer - zu besuchen. ich lebe im Moment in Frankreich, wo ein laizistisches Modell, also eine strikte Trennung von Kirche und Staat herrscht. Deswegen sind die Franzosen nicht ohne Werte aufgewachsen, oder kennen ihre Religion nicht. Aber eine religiöse Erziehung ist eben Privatsache, und hat im staatlich organisierten Unterricht nichts zu suchen. Ein grosses Danke an Berlin für diese Entscheidung : ein erster Schritt in die richtige Richtung !!

  • J
    Josef

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht,warum alle die nicht an Gott glauben, hier so ein wahnsinnig arrogantes Überlegenheitsgefühl haben uns sich selbst für die Krone von Aufklärung und Vernunft halten, was sie bei genauerem hinsehen nicht sind. Während jeder, der die Existenz eines Gottes nicht kategorisch leugnet, für die meisten hier als psychisch gestört gilt und gleichzeitig für alle Verbrechen der Kirche verantwortlich ist, meint hier die Atheisten, den Humaninsmus exklusiv für sich vereinnahmen zu können (obwohl viele Humanisten gar keine Atheisten waren wie bspw. Kant, der sogar einen "Gottesbeweis" geführt hat) und gleichzeitig meinen, keine Verantwortung für die Verbrechen des atheistischen Kommunismus übernehmen zu müssen.

     

    Wenn die Ethiklehrer aus diesem intellektuellen Dunstkreis kommen, dann machen diese eben kein wertneutralen Unterricht mehr, der nur wissen vermittelt. Denn solcher Leute können nur ihre absoluten Wahrheiten dem doofen kleinen Rest der reglionsverblendenten Schüler aufzwingen.

     

    Gerade der orthodoxe Kommunismus beweist doch, dass einige Menschen sich ohne Glauben an Gott zu Alleingentümern von Wahrheit, Recht, Moral und Wissenschaft aufschwingen und wenn sie die Macht haben, keine Grenzen mehr in deren Ausübung kennen ("denn wer kämpft für das Recht, der hat immer Recht").

     

    Einen wertneutralen, diskursiven Ethikunterricht gibt es daher nicht.

  • T
    Tom

    Die Kirche sollte sich endlich mal hinterfragen!

    Die Kirche und der Staat sollte endlich mal die überfällige Kirchensteuer abschaffen.Die Zeit hat sich geändert und auch die Kirche muß sich endlich komplett überdenken.Ethikunterricht ja Bitte-alles ist besser als dieser langweilige Unterricht.Ich kenne keinen der gerne Reli- unterricht hatte- Sie?

  • D
    DiversityAndEquality

    Was erlaubt sich eigentlich Herr Kretschmann von den Grünen, seinen religiösen Wahnsinn allen anderen in dieser Gesellschaft, noch dazu wehrlosen Kindern, aufoktroyieren zu wollen??? Wo "Religion" nach Meinung von Herr Kretschmann zu sein hat, ist nichts anderes als seine Privatmeinung, und als eben solche ist sie in dieser Gesellschaft gefälligst auch zu behandeln. Religiöse Gehirnwäsche hat - wie in nahezu allen anderen westlichen Demokratien schon lange selbstverständlich - nichts an öffentlichen Schulen verloren. Die Trennung von Kirche und Staat ist eine Grundvoraussetzung für jede freiheitlich-demokratische Gesellschaft, und auch in Deutschland sollte man im 21. Jahrhundert allmählich das Mittelalter und seine gewalttätigen Religionsmärchen hinter sich lassen. Die Grünen machen sich jedenfalls mit solchen Aussagen ihrer Spitzenpolitiker für jeden aufgeklärten, emanzipierten und selbstbestimmten Bürger in diesem Lande endgültig unwählbar!

  • M
    Martin

    @ Hella Charlot: wirklich sehr informativ, was Sie hier schreiben. Vielen Dank für die Hinweise. Das sind also die Hintergründe. Das Konkordat von Hitler-Deutschland mit der katholischen Kirche von 1933 war die erste internationale Anerkennung der NS-Diktatur. Entsprechend hat man sich nach 1945 durch die sogenannte 'Vatikan-Connection' für die stillschweigende Emigration führender NS-Größen vor allem nach Südamerika engagiert, da gab es keine Debatten über 'Holocaustleugner', sondern konkrete Hilfe für Verantwortliche des Holocaust. Was das Ermächtigungsgesetz betrifft: dieses Gesetz hätte es ohne Zustimmung des 'Zentrums', der Partei der Katholiken, schwer gehabt. Aber diese wurde gewährt, nachdem die Nazis 'gottlose' Kommunisten in den ersten KZs ihrer Herrschaft internierten. Auf evangelischer Seite waren es die 'Deutschen Christen', die sich für Hitler engagierten. Religion: Nein, danke!

  • VC
    Vincenzo Califano

    Ich finde, leider, dass es mit Religion sehr dramatisiert wird, was NORMAL sein sollte: wir leben (noch) in republikanische Staatordung einer multiethnischen Gesellschaft und der laizistische Staat ist was wir verstärken sollten, weil das ist die einzige Garantie (zusammen mit materiellen Grundbedingungen) für eine friedlichen pluralistische und offene Gesellschaft. Deswegen Berlin stellt für mich tatsächlich die mögliche und wünschenswerte Zukunft dar, weil es mit Gelassenheit und Reife diese plurale und tolerante Kultur irgendwie darstellt. Mit Gelassenheit: Religion wird nicht als Feind gesehen, sondern sie gehört nicht als Wahlpflicht in der Schule, weil es keine Grund gibt dies zu tun. Oder wollen wir unsere Schule als Bühne, wo die Religionen ihre Macht bahaupten? Menschen können Religion überall lernen:in den Kirchen, Moscheen, Tempel, Bücher, Internet, Familien, Fernsehen, Community,

    etc. Der Diskurs sollte nicht ideologisiert werden, sondern "republikanisiert" werden: Religion, Weltanschaauen, Lebensphilosophie sind eine Bereicherung für unsere plurale Gesellschaft NUR WENN sie sich der Verfassung und der Freiheitsprinzip (Wählbarkeit) unterordnen und das ist der einfachen und starke Botschaft aus Berlin, die wohl nicht nur in den anderen Bundesländer als intellektuelle und kulturelle Stimuli gehen sollte, sondern, hoffe ich, in Europa die laististischen tendenze bekräftigen.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • A
    Antipaulus

    Es ist schon erstaunlich, dass 200 Jahre nach Kant noch immer im Aberglauben verhaftete um die Verbreitung ihrer Lehre kämpfen -im Übrigen ist die Benennung als "Gottlose" oder "Unwissende" für Atheisten im Sinne des § 166 StGB ebenso bedenklich (gleiches Recht für alle).

    Im übrigen (deshalb ist Ethikunterricht mit seinen Philosophien, die um ca. 1500 Jahr älter sind als die 10 Gebote) sollte man darüber nachdenken, dass der Papst mit seinem Kondomverbot in Afrika indirekt gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt.

    Ich bin davon überzeuft das das Lehren (und Begreifen9 des "Kategorischen Imperiativs" uns auf der Welt viel Leid ersparen würde - deshald sollte das "Berliner Modell" das "Modell Deutschland" werden - für Christen, Juden, Moslems und Atheisten.

  • P
    Paul

    Hauptstadt der Vernunft

     

    Wenn ich einen solchen Kommentar wie den untenstehenden "Hauptstadt der Gottlosen" von Herrn Joachim Bovier nur lese, wird mir ganz anders. Es ist eine ungeheuere Anmaßung religiöser Menschen, zu behaupten, dass ein Atheist per Definition nicht moralisch ist, oder wie in diesem Falle sogar so weit zu gehen, einen Untergang der "Welt wie wir sie kennen" zu prophezeihen, sollte sich der Atheismus ausbreiten.

     

    Ich kann nicht verstehen wie ein solcher Kommentar überhaupt freigeschaltet werden konnte, wo er doch offensichtlich beleidigend und degradierend Menschen gegenüber ist, die nicht Herrn Boviers Glauben teilen.

     

    Eine Ausführung darüber, inwiefern diese Behauptungen über Atheisten haltlos sind kann ich mir sicherlich sparen da diese Diskussion mit religiösen Menschen sicherlich schon oft genug ohne Ergebnis geführt worden ist.

     

    Ich jedenfalls finde, dass dieses Votum eindeutig zeigt, dass Berlin eine Hauptstadt der Vernunft ist, wo man die Risiken von konfessionell getrennt stattfindendem Religionsunterricht und die Vorteile von überkonfessionellem Ethikunterricht versteht und auch dementsprechend entscheidet.

  • J
    jaspergeipel@gmx.net

    Joachim Bovier,

    offenbar hast du dich von der Bildpropaganda beeinflussen lassen. Denn es gibt in Berlin Religionsunterricht, nur freiwillig anstatt verpflichtend. Das nenne ich freie Wahl.

  • JT
    Jakob Thomas

    Christliche Religion hat mit "abendlaendischen Werten" so viel zu tun, wie Atheismus mit Nationalsozialsozialismus.

     

    In Goethes Worten:

     

    "Glaubt nicht, daß ich fasele, daß ich dichte;

    Seht hin und findet mir andre Gestalt!

    Es ist die ganze Kirchengeschichte

    Mischmasch von Irrtum und von Gewalt."

  • EB
    Ein Berliner

    Mit Verlaub Herr Bovier, Sie haben absolut gar nichts verstanden.

    Zum einen gibt es in Berlin Religionsuntericht, auch nach dem Volksentscheid, nur ist er, wie seit 1949 in Berlin üblich, FREIWILLIG und selbstverständlich kein ordentliches Schulfach, wie es ein überholtes Grundgesetz an dieser Stelle für andere Bundesländer vorsieht.

    Es geht um bekenntnisneutralen Unterricht, es geht darum, dass Schüler GEMEINSAM und neutral alle relevanten Weltanschauungen dieser Welt beleuchten und sachlich darüber diskutieren.

    Nur so kann ein interkultureller Dialog stattfinden. Auf neutraler Ebene, frei von Ressentiments und Vorurteilen.

    Wer seine eigene Religion pflegen möchte, soll die bitteschön in seiner Freizeit tun. Religion ist Privatsache, keine Staatsangelegenheit.

     

    Religionsunterricht in Deutschland (auch in Berlin), werter Herr Bovier, gibt es übrigens nicht nur für Sie als Christ, sondern auch für Moslems, Juden, Budhisten und Anhänger des Voodoo.

    Verstehen Sie?

    Ihr hochgepriesenes Christentum ist nicht die einzige Wahrheit auf diesem Planeten. Ganz im Gegenteil.

     

    Ihr vielfach zitiertes Argument, unsere "abendländische Kultur" fuße auf christlichen Werten ist so abgedroschen wie falsch.

    Unsere Werte sind humanistische Werte. Humanismus, wissen Sie? Werte, die das friedliche Zusammenleben von Menschen gleich welcher Kultur, Religion, Geschlecht und Herkunft gewährleisten sollen. Das sind Werte die so gar nicht rein christlich, sondern weltweit in nahezu allen Kulturen gültig sind.

    Was traditionell christliche Werte sind, können Sie in jedem Geschichtsbuch nachlesen und mit Verlaub, da stehen ihre christlichen Vorfahren den heutigen religiös motivierten Terroristen in nichts nach.

     

    Und wo Sie gerade von "Blamage für ganz Deutschland" reden.

    Haben Sie Ihren Text eigentlich gelesen?

    Es ist eine Blamage für ganz Deutschland, dass es heute noch so intolerante und ignorante Meinungen wie Ihre gibt.

    "Virus des Atheismus"

    Mein Herr, Sie lesen zu viel BILD oder nehmen die falschen Medikamente.

     

    Es gibt nur einen Virus, der Ihnen als fundamentalistischer Christ gefährlich werden kann: Bildung.

  • B
    Bedenklich

    Ein TAZ-Kommentar, der abermals versucht die Bürger zu verblöden und leugnet die Wahrheit. Ganz im Sinne der unsäglichen Pro-Reli-Propaganda.

     

    Das Recht auf Religionsunterricht wird eben nicht durch den gemeinsamen Ethikunterricht unterlaufen. Es steht auch in Berlin jedem frei den Religionsunterricht zu besuchen.

     

    Die TAZ-Kommentatoren halluzinieren "Doch das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen, ist nicht ohne Weiteres möglich - und erscheint vielen auch nicht wünschenswert."

     

    Aber was ist mit den vielen, die sich dies wünschen?

     

    "Der Staat muss bei den Unterrichtsinhalten, der Ausbildung und Auswahl der Lehrer mit den Kirchen zusammenarbeiten."

     

    Und ich sage nein. Religion gehört meiner Meinung nach überhaupt nicht an Schulen.

  • F
    FlashmanJoe

    @ Joachim Bovier:

    Religionsuntericht ist in Berlin weder verboten noch unerwünscht. Ihre Anschuldigungen sind also völlig aus der Luft gegriffen, ihre Polemik haltlos.

  • M
    mathias

    Sagen wir mal so: Die Polarisierung des Themas durch einen Plebiszit war der Sache nicht dienlich.

    Was 40 jahre Staatsatheismus in der DDR angerichtet haben, sehen wir ja jetzt. Nach Wegbruch der als Ersatzreligion gedachten kommunistischen Doktrin sind die Leute orientierungslos und laufen reihenweise extremen Demagogen oder Esoterikern in die Arme.

    Schon allein der Terminus Ethik trifft nicht das Wesentliche. In einem Unterricht mit mehr oder weniger beliebigen Mischmasch aus Philosopie, fremden Religionen, "humanistischer" Erzieung usw. kann ja nicht wirklich Orientierung gegeben werden. Wer ist denn verantwortlich für den Inhalt des Faches "Ethik"? In unserem förderalen System letztlich der Lehrer, und ein bisschen das Land. Also sind die Inhalte mehr oder weniger zufällig. Die Einzigen, die über Jahrtausende grundlegende Werte vermittelt haben, sind nun mal die Weltreligionen.

     

    Ein zweiter Aspekt ist, dass die Ereignisse in Berlin von "humanistischen" Vereinen forciert wurden, die aus dem oben genannten Staatsatheismus der DDR hervorgegenagen sind. Das die dann Einfluss auf den Inhaltz des Ethikunterichtes nehmen, bzw. ihn schon jetzt gestalten, ist eine Tatsache.

  • V
    Veto

    Zum Glück werden jetzt als Gegengewicht in Österreich die Zeugen Jehovas als Kirche anerkannt...

  • B
    Bedenklich

    Ein TAZ-Kommentar, der abermals versucht die Bürger zu verblöden und leugnet die Wahrheit. Ganz im Sinne der unsäglichen Pro-Reli-Propaganda.

     

    Das Recht auf Religionsunterricht wird eben nicht durch den gemeinsamen Ethikunterricht unterlaufen. Es steht auch in Berlin jedem frei den Religionsunterricht zu besuchen.

     

    Die TAZ-Kommentatoren halluzinieren "Doch das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen, ist nicht ohne Weiteres möglich - und erscheint vielen auch nicht wünschenswert."

     

    Aber was ist mit den vielen, die sich dies wünschen?

     

    "Der Staat muss bei den Unterrichtsinhalten, der Ausbildung und Auswahl der Lehrer mit den Kirchen zusammenarbeiten."

     

    Und ich sage nein. Religion gehört meiner Meinung nach überhaupt nicht an Schulen.

  • JB
    Joachim Bovier

    Hauptstadt der Gottlosen

     

    Berlin hat sich wieder einmal als eine Stadt der Gottlosen erwiesen. Kein Religionsunterricht in der deutschen Hauptstadt, obwohl doch die christlichen Werte Basis unserer abendländischen Kultur sind. Es ist ein Blamage für ganz Deutschland. Dass es dazu kommen konnte ist aber nicht nur das Werk des antichristlichen Wowereit-Senats der Roten und Blutroten, sondern auch die Ignoranz, die Bequemlichkeit und falsch verstandene Toleranz des Bürgertums. Wenn dieser Virus des Atheismus auch nach Westdeutschland überspringen sollte, wird das zum Untergang der Welt, wie wir sie kennen. Wir können nur inständig beten, dass das nicht geschieht.

  • SP
    Siegfried Paul Posch

    Dieses E-Mail wurde auf dem Kontaktformu-

    lar "österreichischer rundfunk - landesstu-

    dio tirol" verfaßt. Den Eingang bestätigen

    die Kontaktformulare "frauenministerium

    österreich" und "kirsti karijord".

     

     

    Kalender, Dienstag

     

    "Google.at", Suchbegriffe

    "lucien deiss croix 11"

    "eleanor bodel sommar"

    "siegfried paul posch"

     

     

     

    28. April 2009, Ersuchen um Auskunft,

    keine Antwort per E-Mail möglich

     

     

    Ich vereinbarte gestern am Abend noch

    einen Termin, welcher einer Bestimmung

    meines religiösen Bekenntnisses dienen

    soll.

     

    Deshalb ziehe ich meine Anbringen an

    die Instanz zurück, die in meinen zwei ge-

    stern per Fax und per Post gleichlau-

    tend an den Landeshauptmann von Ober-

    österreich übermittelten Briefen ganz am

    Ende erwähnt ist - s. "Google.at", Such-

    begriff "lucien deiss croix 11", "OUR LADY

    OF MOUNT CARMEL PARISH WENTWORTH-

    VILLE".

     

    Auch nehme ich mein positives Urteil

    über T h é r è s e d e L i s i e u x

    zurück.

     

    Zu fragen habe ich aber:

     

    Weshalb verlangt der Prophet Elischa,

    nachdem er den Pfeil aus dem Fenster

    geschossen hat, vom König von Israel

    Joasch, er solle f ü n f o d e r s e c h s -

    m a l mit den übrigen Pfeilen auf die

    Erde schlagen; weshalb sind hier genau

    diese zwei Zahlen erwähnt?

     

    Posch

     

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  • M
    Martin

    Leider ein deutlich einseitiger Artikel, nach meinem Eindruck. Sie schreiben: 'das Berliner Modell auf Deutschland zu übertragen...erscheint vielen auch nicht wünschenswert'. Welche 'vielen' meinen Sie? 15 % der Gesellschaft? Oder meinen Sie, eine Ablehnung religiösen Wahns wäre ein Berliner Privileg? Wir wären hier in NRW sehr froh, Ethik als Wahlmöglichkeit haben zu dürfen. Aber das dürfen wir nicht. Der von Ihnen erwähnte CDU Minister Armin Laschet definiert Freiheit nach eigenen Maßstäben, inklusive des Engagements gegen Kritik an Killerspielen im TV. Er hält es für richtig, islamischen Religionsunterricht einzuführen, aber eine ethische Erziehung kommt ihm nicht in die Tüte? Na, das ist ja wunderbar. Und dazu noch die befehlende Religionsgläubigkeit des Herrn Kretschmann, grüner Fraktionschef in Baden-Württemberg: "Die Religion muss in der Mitte der Gesellschaft bleiben". Sie muss. Also Achtung, still gestanden und das Kondomverbot für Aidskranke auswendig lernen. Irrsinn hat Methode.

  • V
    vic

    Im iefschwarzen, scheinheiligen Baden-Württemberg wird es immer Religion als Pfichtfach geben. Nichts wird das jemals ändern, und das ist ein großes Unglück.

    Ich beneide Berlin um seine Entscheidung.

  • BW
    be. wa.

    Die Überschrift "Ungläubiger Sonderfall" passt einfach nicht!

     

    Worauf soll sich denn bitte "ungläubig" beziehen?

     

    Das suggeriert doch wohl den Irrtum, die Menge der ProReli Anhängenden seien deckungsgleich mit der Menge der "Gläubigen" (gläubig im Sinne verschiednener Religionen, evtl. auch individuell verschieden vom Mainstream oder von den Dogmen großer Religions-Institutionen).

     

    Am Rande gefragt: Was ist eigentlich mit Schattierungen wie z.B. zweifelnden Manchmal-Gläubigen oder AgnostikerInnen und anderen, die nicht so recht ins Schwarzweißschema von Gläubig-Ungläubig passen?

  • A
    anke

    Seine eigene Religion? Welche Religion ist denn die eigene für ein Kind? Doch höchstens die, der seine Eltern anhängen. Niemand wird als Christ, Moslem, Jude oder Buddhist geboren. Offenbar aber kommt man in Deutschland als Privateigentum von Christen, Moslems, Juden oder Buddhisten zur Welt. Wie sonst ließe es sich erklären, dass man nicht selbst entscheiden darf, woran man glauben lernen will - auf der Grundlage entsprechender Informationen? In Deutschland, heißt es, herrscht Religionsfreiheit. Für jeden, vorausgesetzt, er ist kein Kind. Und da soll man nun glauben - an Religionen oder ans Grundgesetz!

  • FS
    Farzaneh Sharifi

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ich finde diesen Artikel und besonders dessen Titel als einen "unheimlichen Beitrag" gegen eine aufklärerische Erziehung in der Schule bzw. Säkularisierungstendenze in der Gesellschaft! Dass die Kirchen und kirchennahe Parteien die Wahl der Menschen in Berlin bedauern, ist nicht wunderlich. Dass die Taz bei so einer wichtigen Frage so befangen reagiert, ist wirklich zu bedauern!

  • BK
    Bernd Krause

    ich denke auch, dass Württemberg mit seinen 880 Hausbibelkreisen zu 137% für Religion als Leistungskurs gewählt hätte.

  • HC
    Hella Charlot

    Wenn Ihr schon den Text aus dem Grundgesetz zitiert, solltet Ihr vielleicht auch sagen, wo er herkommt, nämlich aus dem Konkordat von 1933. Die Kirche hatte in der Weimarer Republik vergeblich versucht mit Unterricht an die Schulen zu kommen. Das wurde wegen der Trennung von Staat und Kirche abgelehnt. Dann brauchte Hitler für sein Ermächtigungsgesetz die Stimmen der kirchlichen Parteien. Die hat er gekriegt und darauf der Kirche im Konkordat von 1933 das Recht eingeräumt an den Schulen Religionsunterricht zu geben. Die Bundesrepublik hat als Rechtsnachfolgerin des Dritten Reiches den Text ins Grundgesetz übernommen. Gegen Bundesländer, die anders verfahren sind, hat die Adenauer-Regierung eine Verfassungsklage angestrengt. Die hat dann zu der von Euch zitierten Bremer Klausel geführt, da das Verfassungsgericht die ins Grundgesetz übernommenen Regelungen des Vertrages zwischen Hitler und der Kirche nicht als bindent für die einzelnen Länder ansah, die aber nun mal im Nachkriegsdeutschland die Zuständigkeit für die Schulen hatten und haben. CDU und FDP lassen aber nicht locker, wie wir sehen. Gut für Berlin, das Konkordat korrigiert zu haben!

  • K
    Kassandra

    "Gerade in Hinblick auf Integration ist es wichtig, seine eigene Religion zu kennen":

     

    Schade, dass es auch bei kirchens wie auch PolitikerInnen und auch Nationen immer um ein Nebeneinander und um Konkurrenz geht.

     

    Christentum und die zu "integrierenden" Kirchen/ Menschen sind die verschiedenen Seiten einer Medaille, positionieren sich aber gegeneinander und projizieren dann den eigenen, abgewehrten Jungschen Schatten auf die jeweils andere Seite.

    Vielleicht geht es nicht um Intgration, sondern um Synthese der Kulturen. Aber dafür ist die(un)bewusste Angst vor Identitäts- und Kontroll- und Jobverlust wohl zu groß.