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Fernseh-AussteigerSchalt mich ab

Seitdem ich nicht mehr fernsehe, grundversorge ich mich anderswo. Und stehe damit nicht allein: Die Nichtfernseher werden immer mehr, denn Fernsehen ist zwar nicht böse, macht aber blöde.

Vor zwei Jahren habe ich das Gerät über die Brüstung im zweiten Stock gewuchtet. Bild: dpa

Fernsehen flimmert nur noch versehentlich in meinen Alltag herein, von außen, wie ein grotesker Fremdkörper. So etwa neulich, beim Einrichten der neuen Wohnung, als die Schwiegermutter verwundert fragte, warum denn das Sofa an der falschen Wand stehe: "Wollt ihr es nicht lieber hier aufstellen? Die Ecke gegenüber ist doch wie gemacht für den Fernseher!" Das war sie wirklich, die Ecke, mit allen Anschlüssen und so, weil der anonyme Architekt meines Wohnzimmers ganz selbstverständlich davon ausgegangen sein muss, ich wolle zu Hause in erster Linie und möglichst bequem - fernsehen.

Tatsächlich war es so, als hätte mir die Schwiegermutter die ideale Aufstellung eines elektronischen Altars ans Herz gelegt, für die Ausübung einer Religion, der ich schon lange nicht mehr angehöre. Warum auch? Wenn Leute über ihre TV-Erfahrungen reden, dann im gleichen seufzenden Ton, wie das etwa ein Hundebesitzer über seinen neurotischen Dackel tut, der dauernd kläfft und Kinder beißt und auf den Teppich scheißt - aber was will man machen? Was man machen will? Vom Balkon damit.

Jahrelang parkte mein Fernseher noch ungenutzt zwischen Hanteln und Staubsauger in der Abstellkammer, wie in der Küchenschublade die unangetastete Zigarettenschachtel eines stolzen Nichtrauchers. Vor genau zwei Jahren dann habe ich das Gerät über die Brüstung im zweiten Stock gewuchtet und in die zugemüllte Baugrube darunter fallen lassen. Gerade das theatralisch Gewalttätige daran hatte etwas Befreiendes, das Scheppern etwas erfrischend Endgültiges.

In "Leben ohne Fernseher", der bis heute einzigen "qualitativen Nichtfernseherstudie" von 1998, unterscheidet der Autor Peter Sicking drei Typen von TV-Dissidenten: den "aktiven", der einfach zu viel zu tun hat, den "bewusst-reflektierten", dem das alles zu dumm ist, und den "suchtgefährdeten Nichtfernsehertypen". Mir scheint, ich repräsentiere alle drei Typen. Aktuelle Zahlen über die Glotzenverweigerer gibt es kaum, doch schätze ich, sie könnten eine deutsche Großstadt bevölkern.

taz

Dieser Text ist der aktuellen Fernseh-sonntaz vom 29./30.8.2009 entnommen - ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk erhältlich.

GALERIE

Die Bilderstrecke zum Thema: "Vor der Glotze"

Und es werden mehr, weil vor allem die Jungen sich eher anderen Informations- und Zerstreuungsapparaten zuwenden, etwa dem Computer oder der Playstation. Unterdessen sagen immer mehr Experten den Untergang des Leitmediums voraus, wofür man freilich kein Experte sein muss. Seit ich nicht mehr fernsehe, grundversorge ich mich anderswo. Intelligentes Fernsehen (etwa "Southpark" oder die "Daily Show") gibts im Internet, gescheite Filme auf DVD oder im Kino. Und wenn mir wirklich mal der Sinn nach Unsinn steht, kann ich ebenso gut durch den Spiegel blättern oder den Wirtschaftsteil der FAZ studieren. Wenn nach Marshall McLuhan gilt: "Das Medium ist die Botschaft", dann lautet sie eben in meinen Ohren: "Schalt mich ab, besser noch: Wirf mich aus dem Fenster!"

Die Entwöhnung hatte schon zuvor eingesetzt, wobei ich nicht einmal sagen könnte, wann und warum. Waren es wirklich all die drolligen Sendungen, in denen ich, meine Fertigpizza verspeisend, auf allen Kanälen und allen Ernstes anderen Menschen beim Kochen zusehen sollte? Bei der Erziehung? Beim Auswandern? Beim Wiedereinwandern? Bei den Gesangsstunden? Beim Reden über "brisante" Themen in Endlosschleife? Beim Speerwerfen? Bei der Tierpflege? Beim Rätseln, ob A, B oder C die richtige Antwort ist? Beim Ermitteln des Mörders? Hallo? Nein, das hier angedeutete Unbehagen würde auf die klassisch-elitäre Haltung des Kulturpessimisten verweisen, der mit Neil Postman das Fernsehen für böse hält.

Ich bin Kulturoptimist und halte das Fernsehen keineswegs für böse. Nur für blöde. Für so blöde, mich als Zuschauer für ebenso blöde und so stumpf zu halten, wie es mich auf die Dauer gerne hätte. Ich halte auch Nutella nicht für böse, fühle aber nach Auslöffeln eines ganzen Glases eine ähnlich schmierige innere Leere wie nach zehn verdrießlichen Minuten mit Johannes B. Kerner. Irgendwann fühlte ich mich schon beim Einschalten dieser Zeitvernichtungsmaschine und Bullshitschleuder wie unsittlich berührt.

Fernsehen ist gewollt. Juristisch ist ganz bewusst aus dem Grundrecht auf freie Berichterstattung ein implizites Recht auf Fernsehen entwickelt worden und aus dem Fernsehen ein Geschäft mit staatstragenden Zügen. Selbst Kommunikationswissenschaftler urteilen hier wie Böcke, die zu Gärtnern gemacht wurden, und empfehlen, wenns hoch kommt, eine "bewusste Reflexion des Programminhalts und eine bewusste Programmauswahl". Hört, hört. Das klingt ganz so, als könne unmöglich ein mündiger Staatsbürger sein, wer nicht regelmäßig Will oder Illner einschaltet und den dort verbreiteten Quark auch noch "in der Familie diskutiert".

Deshalb war der Ausstieg, wie jeder nur privat vollzogene Bruch mit einem System, verdächtig und bedurfte der Rechtfertigung. Damit ist es vorbei. Wenn ein erwachsener Mensch einräumt, süchtig nach "Verbotene Liebe" zu sein, wird das als liebenswertes Eingeständnis einer charmanten Schwäche gewertet. Wer zugibt, kein Gerät zu besitzen, gilt schnell als arroganter Sonderling. Klar, auf Außenstehende muss jede Entfremdung, jede Absonderung vom Kanon befremdlich wirken - was Nichtfernsehende zu einem ähnlich faszinierenden Forschungsgegenstand macht wie jene seltenen Tiefseewürmer, die an den rauchenden Schloten submariner Vulkane nisten. Die entschuldigen sich auch nicht. Und werden immer mehr.

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33 Kommentare

 / 
  • H
    hanjok

    Schöner Bericht. Steh ich voll hinter.

     

    Mein schönstes Erlebnis war auch mit der GEZ, kurz nachdem ich bei meinen Eltern in meine erste eigene Wohnung eingezogen bin:

     

    GEZ: Warum haben Sie sich denn nicht gemeldet?

    ich: Weil ich nichts zu melden habe?

    G: Sie haben keinen Fernseher?

    i: Nein.

    G: Sie haben kein Radio?

    i: Nein.

    G: Aber sie haben ein Autoradio! (triumphierend)

    i: Ich hab nicht mal ein Auto! (skilled)

    G: Hand aufs Herz. Sie haben wirklich NICHTS?!

     

    Hab die gute Dame dann reingebeten. Sie guckt sich um:

     

    G: Ist das bei Ihnen so eine Glaubenssache?

    i: O_o

     

    Damals standen PCs noch nicht auf der Liste. Mittlerweile bezahle ich sogar freiwillig für meinen PC, da ich die ARD und ZDF Mediatheken dann doch ab und zu mal für Nachrichten oder "Neues aus der Anstalt" nutze. Aber die privaten vermisse ich echt nicht!

     

    Das Leben kann so schön sein...

  • NE
    N.A. Eichler

    Peter Sloterdijk, der seit der "Kritik der zynischen Vernunft" nichts Vernünftiges mehr zustande gebracht, das kognitive Handtuch geworfen hat und als Ausweg, nach eigenem Bekunden, nur noch "postmodern" Spatzenhirn-schwafelt und -deliert, hat trotzdem in einem seiner Essays versehentlich noch einen wichtigen Schlüsselgedanken formuliert; sinngemäß: "Man muß diese Kultur einmal für eine Weile verlassen haben, um sie richtig zu sehen und in ihrer begrenzt-beengenden Idiotie und Geistlosigkeit zu erkennen." Und damit zu einer atmungsaktiven, freien und gesund-lichtvollen Geisteshaltung zurückzufinden.

    Wem dieses "Aussteigen" nicht einmal auf Zeit möglich ist, für den bietet der Bruch mit der täglichen mentalen Laufstallgitter-Erneuerung zur Aufrechterhaltung der omphaloskopischen Verblödungsparadigmen als "intaktes Weltbild" eine gute Option, sich von der ignorant-kognitionsunfähigen "embedded idiocy" des ach-so-kritisch-bewußten Konsum-Zeitgenossen, wie sie sich in den vielen negativen Kommentaren von den Jens Schlegels, Rolffs, vics, radolins und Konsorten als eben genau das darstellt, zu befreien und zur erweiterten und klareren Weltsicht und Daeinshaltung des "Entbundenen" zurückzufinden, mit allen Lebens- und Selbstverwirklichungsoptionen, die nur ein befreites Denken überhaupt erst erkennen kann.

  • G
    glotzTV

    Da sag ich nur: Throw away your Television! Yeah!

  • E
    egon

    ich verstehe deinen punkt hto, aber es ist doch auch so, wenn man sich mit einem hammer auf dem kopf rumklopft kommt vielleicht auch die erleuchtung. dann sieht man vielleicht auch wieder fern, denn kapitulieren ist nicht drin, auch nicht vor dem systemrational! eher wird der hammer geklopft bis wir fernsehen mit paradiesblick bzw. keinem paradiesblick wie du.

  • H
    hto

    Das Problem mit euch leichtfertigen Konsumautisten im Glauben an "Individualbewußtsein" ist, ihr seid dermaßen demoralisiert, frustriert, abgestumpft und bis in die Tiefe eures Bewußtseins durch die gewöhnliche Überproduktion von systematischem Kommunikationsmüll konfus-gespalten, so daß ihr immer leichtfertig systemrational kapituliert, vor allen manipulativen Symptomen dieses zeitgeistlich-"freiheitlichen" Systems im Wettbewerb um ..., und dann eure manipulativen Neurosen und Psychosen in blödsinnigen Forderungen und Aktionen auslebt.

     

    Die Glotze könnte spannend, konstruktiv / bewußtseinsentwickelnd sein, wenn ihr die euch selbst gegebenen Grenzen der Bewußtseinsbetäubung im geistigen Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" / der gebildeten Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche bereit wäret zu überschreiten - allein es fehlt der Mut für Glaube an eindeutige Wahrheit!?

  • G
    Guntram

    Als mich auch South-Park nicht mehr wirklich interessierte kam der Apparat in die Garage; weiß nicht mehr wann das war. Das Radio auch zwecks GEZ-Hygiene. Seither lohnt sich der teure Plattenspieler. Bücher werden nicht mehr nur gekauft, kann man auch lesen oder z B mal wieder Klavierspielen. Eine Diskussion des Phänomens "Nichtgucker" fände ich spannend. Würde mich freuen in der Zeitung darüber zu lesen.

  • CM
    Chris M

    Ich bin bekennender Fernsehgucker. Und, auch wenn es mir hier viele nicht glauben werden, ich bin glücklich dabei! Ich unterhalte mich trotzdem mit meiner Frau. Ich lese trotzdem. Und höre Musik. Und habe auch soziale Kontakte.

    Wie hieß es doch in einem der Kommentare: Es wird also nur der Content bereit gestellt und dann kann sich der Konsument das angucken - oder eben auch nicht.

    Das ist doch beim Fernsehen genau so. Nur eben mit dem Unterschied, daß der Content zeitlich begrenzt ist.

    Das verdutzte Gesicht des netten Herrn von der GEZ habe ich auch gesehen, als ich ihm sagte, daß ich bereits zahle und daß er gerne von der Straße aus überprüfen könne, ob es unangemeldete Geräte in meiner Wohnung gibt.

    Der Schrott im Internet wird immer mehr. Die Werbung auch. Und die "erst-Bezahlen-dann-gucken-Seiten" werden auch immer mehr. Der Unterschied zum Fernsehen schwindet. Es kommt die Zeit, da wird es ein neues Medium geben. Und dort wird es die stolzen Internet-Abstinenzler geben.

  • I
    Ilona

    Jeder kann selbst entscheiden, was er sich ansehen möchte. Ich lese, gehe ins Kino, schaue auch fern. Auf 'aspekte' oder 'kulturzeit' möchte ich nicht verzichten.

  • R
    radolin

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Hallo Herr Frank, ein guter Therapeut sollte Ihnen helfen können, wenn Sie sich beim Einschalten eines Fernsehgeräts wie unsittlich berührt fühlen.Da scheint einiges in Unordnung zu sein. Wer löffelt schon ein ganzes Glas Nutella aus?! Offensichtlich bereitet Ihnen der maßvolle Umgang mit den Gegenständen und Dingen des täglichen Lebens einige Schwierigkeiten. Kommentator Schlegel hat oben schon darauf hingewiesen, "Askese hilft nur denen, die nicht mündig mit einem Medium umgehen können." Und ja: Alles ist halt blöde, nur man selber nicht. Ein solcher nennt sich dann "Kulturoptimist".

  • M
    Max

    Wirklich revolutionär wäre es doch ohne Internet zu leben. Aber das ist leider nicht wirklich möglich will man kein Einsiedler sein.

     

    Zeit verdaddeln kann man online mindestens genauso gut wie mit der Glotze und das Internet wird zunehmend wie das Fernsehen. Klar, Qualität gibt es auch ab und zu aber der Schrott wird immer mehr.

  • V
    vic

    @ Johann:

    "Ich bin mündig genug, um aus dem vorhandenen Fernsehprogramm selbst das Sinnvolle herauszufiltern und mir anzusehen."

     

    Dem schließe ich mich an!

  • A
    Achim

    Aus drei Probemonaten "ohne" wurden soeben drei glückliche Jahre. Es werden wohl noch viel folgen.

  • K
    Küstenstelze

    Seit Jahren kommt mir diese schriftliche Anfrage der GEZ ins Haus, ob ich nicht vielleicht vergessen hätte, den Fernseher anzumelden. Anfangs habe ich noch brav geantwortet, ich hätte keinen mehr und würde auch wahrscheinlich nie wieder einen besitzen. Inzwischen schreibe ich Kommentare auf das Formular, wie z. B. ob man sich ein Leben ohne Fernseher nicht vorstellen könne, ob man nun Mitleid mit mir habe usw. Ohne Briefmarke, mit dem Vermerk "Porto zahlt Empfänger" geht dann das Papier unterschrieben zurück. Scheint auch anzukommen.

    Aber man verfolgt mich nun auch am zweiten Wohnsitz. Dabei habe ich zwei Radios gemeldet. Was passiert, wenn ich die nun auch noch abschaffe? Dann erhalte ich mit Sicherheit eine Vorladung und muss an den Lügendetektor. Aber wenn der dann piept, hat er gelogen, nicht ich.

  • B
    brot

    ab heute ohne tv anschluss, mal sehn obs schlimmer wird als mit dem rauchen aufhoeren.

     

    der hdtv wird trotzdem bleiben, immerhin gibt es filme nicht nur ueber kabel/sat/dvbt.

  • B
    BoeltZwoelf

    Vor etwa zehn Jahren habe ich meinen Fernsehapparat gegen einen guten Plattenspieler eingetauscht. Da hatte die Glotze bereits ca. fünf Jahre ungenutzt bei mir herumgestanden. Womöglich liegt es daran, daß ich mit sogenannten „Push-Medien“ nicht gut zurechtkomme: ich möchte jederzeit Zugriff auf die Medieninhalte haben können, die mich interessieren. Dafür umständlich Programmzeitschriften zu studieren und einen Recorder zu „programmieren“ ist mir viel zu aufwendig. An nur mit solchem Aufwand gezielt und frei auszuwählender „Unterhaltung“ bin ich nicht interessiert. Allerdings ist mir die „Aufbereitung“ vieler Inhalte des Mediums Fernsehen – soweit ich das gelegentlich in befreundeten Haushalten unfreiwillig mitbekomme – mittlerweile auch viel zu „krawallig“, zu schrill, zu sensationsheischend.

     

    Mir gefällt ein Zitat des berühmten Komikers Groucho Marx (sinngemäß wiedergegeben): „Ich finde, Fernsehen bildet ungemein. Wenn jemand im Raum das Fernsehgerät einschaltet, gehe ich sofort in die Bibliothek und lese ein Buch.“

     

    Fernsehen, du fehlst mir ... nicht im mindesten.

  • I
    ich

    seit dem Frühjahr 96 zähle auch ich mich zu den Tiefseewürmern. Anfangs war´s schon mal schwer, da stand schon mal ein Besuch bei Muttern auf dem Programm wenn "rein zufällig" etwas live übertragen wurde, was ich damals noch glaubte unbedingt sehen zu müssen.

    Na ja, inzwischen hat sich mein gesamter Freundeskreis damit abgefunden, über gewisse Sachen mit mir nicht reden zu können. Schadet nix, das macht die Gespräche keineswegs uninteressanter (hoffe ich mal...).

  • J
    Jonathan

    Meine Abstinenz hat mir dem Einmarsch in Afghanistan angefangen. Seit dem bin ich Typ2 Abstinenzler. Da ich aus schulischen Gründen auf weltweiten Newsseiten rumsurfen musste, hatte ich damals mitbekommen wie einseitig die deutsche Berichterstattung war und immer noch ist. Nicht das sie direkt gelogen hätten. Aber durch weglassen von Nachrichten und Details kann man auch ganz bestimmt Meinungen Provozieren. Die ÖR sind dabei leider alles andere als "neutral".

  • PH
    Philos Hippos

    toll, wenn jemand den Schritt geht, die Glotze gänzlich zu entsorgen. Wieso fällt mir`s so schwer? Der Zeitkiller ist für mich Sinnbild für Abschalten - paradox. Ich habe gerade den Film Underdogs gesehen und ich muss sagen, es war schön einen Fernseher zu besitzen und diesen wunderbaren Film zu sehen. Oder die Konzertmitschnitte auf arte liebe ich.

    Wieso beschleichen mich aber nur so große Zweifel an der Glaubhaftigkeit des Artikels? Er kennt mehr Sendungen und Soaps als ich je in den letzten zwei Jahren gesehen habe. Geht er nun beim Nachbarn schaun?

  • JS
    Jens Schlegel

    Ich besitze einen Fernseher. Ich benutze ihn manchmal recht gerne. JA, es gibt viel -sagen wir wie es ist- beschissenes. Pseudoberichte über "Themen" die keine sind. Sender die das Klima retten wollen zeigen wie gut der Hummer im alltag zurechtkommt, mir Reportern die um die Welt fliegen um ekliges zu essen, Menschen die sich erblöden um in Containern zu leben oder vor Jurys zu singen, kochen, tanzen...

     

    Aber es gibt auch noch gute Beiträge. Künstlerisch witzige Sendungen, Sendungen die gut und mit Hintergrund informieren und auch solche die Unterhalten.

     

    Alkohol macht auch doof, ich trinke trotzdem Wein.

     

    Dass Internet ist voller Pornographie, von Nazis durchsetzt und überhaupt voller Propaganda.

     

    Askese hilft nur denen, die nicht mündig mit einem Medium umgehen können. Es ist die Auswahl des Angebots das man zu überblicken hat. Es gibt hier allerdings kein Google. Man muss alleine suchen und sich informieren.

     

    Ich lese viel. Ich höre Musik. Mehrmals die Woche mache ich Sport. Täglich sehe ich fern.

  • W
    wolf1366

    5 Jahre ohne Flimmerkiste und fühl mich sauwohl!Der einzige Nachteil,mein Bücherregal beschwert sich über die mehr und mehr werdende Last.Immer mehr Freunde/innen schaffen die Volksverdummungsmattscheibe ab,gut so und weiter so!!

  • M
    Maxana

    Ja, ich gehöre auch zu den glücklichen, die was Besseres zu tun haben als sich der Volksverdummung anzuschliessen! Ich unterhalte mich viel lieber mit meinem Mann oder gehe Spazieren als mir diesen Schrott anzuschauen. Fernsehen ist für mich Zeitverschwendung und verhindert Kommunikation in der Familie.

  • KK
    Klaus Keller

    das suchtmittelersatz internet hat sich bei mir eingeschlichen, damit muß ich auch die öffentlich rechtlichen mitfinanzieren.

    vielleicht lohnt es sich dafür zu plädieren nur das zu bezahlen was man via internet von ard und zdf wirklich sehen will, ich sehe schon ... entzugssymptome.

     

    wenn das fernsehen böse und damit der teufel ist,

    muß das internet sein großer bruder sein da dort der sender wahrscheinlich tatsächlich erfährt was ich persönlich sehen will.

     

    der datensammler no.1 ist vermutlich google mit youtube noch vor schäuble.

     

    den imternetzugang kündigen, ich weiß nicht.

     

    ich kann es ja mal versuchen, es gibt ja internetambulanzen in denen man sich seinen suchtstoff besorgen kann.

     

    sssss ich trau mich nicht, aber zur Not kann ich ja einen neuen anschöuß beantragen.

     

    klaus keller hanau

  • J
    Johann

    Ich bin mündig genug, um aus dem vorhandenen Fernsehprogramm selbst das Sinnvolle herauszufiltern und mir anzusehen.

  • T
    the_librarian

    Ach ja... Es gibt also doch noch andere Menschen, die keinen Fernseher bzw. keinen Kabelanschluss etc. haben. Welch Wohltat!

  • S
    SiC

    Ich schalte den Fernseher nur entweder für Tierdokus ein oder mein Rechner Produziert ein Bild über die Glotze!:D

    (Benutze mein Fernseher eher als Bilderrahmen, schön alle Bilder als Bildschirmschoner und denn laufen die da Tag täglich mit entspannter Musik im Hintergrund) während ich mit Freunden über die Welt und anderen Bullshit philosophiere, natürlich nur wenn ich mal wirklich zu Hause seine sollte.

  • Y
    Yanneck

    Wie aus der Seele gesprochen... Mein Fernseher verstaubt unter einem Haufen Topfpflanzen, denen er als Regalersatz dient. Höchstens zum Fußballschauen wird er dann und wann noch einmal eingeschaltet, oder wenn tatsächlich mal ein guter Film kommt, den ich noch nicht kenne und sehen will. Vermissen würd ich ihn trotzdem nie, wozu gibt es Livestream und Videotheken/Kino ;-)

  • A
    aka

    "Irgendwann fühlte ich mich schon beim Einschalten dieser Zeitvernichtungsmaschine und Bullshitschleuder wie unsittlich berührt."

    Hihi, genau! Sehr schön! aka (12 Jahre Fernsehfrei!)

  • C
    c008

    Ein wunderbarer Artikel!

     

    Endlich outet sich mal jemand.

  • R
    Rolff

    Durch so ein Verhalten werden ja die neuen Arbeitslosen produziert. Für Will, Kerner und wen es da sonst noch gibt muss dann wohl Hartz 5 geschaffen werden mit Gutscheinen für Feinkostläden. Ach schöne fernsehfreie Zukunft, wie bist Du so fern, aber der Ausschaltknopf am Fernsehempfänger ist ganz nah - hier auf der Fernbedienung oben links oder rechts.

  • K
    Klaus

    Vielen Dank fuer diese herrliche, "Beichte". Sie haben sich wiedereingeschaltet!

  • JB
    Johanna Buß

    Danke! Danke! Danke! Der Artikel ist mir aus dem Herz gesprochen und ich kann nur bestätigen, dass die Nicht-Seher immer mehr werden - jedenfalls in meinem Bekanntenkreis. Eines meiner schönsten Erlebnisse war das Gesicht des netten Herrn von der GEZ, dem ich voller Genuß erklären konnte, dass keine/r meiner MitbewohnerInnen einen Fernseher besitzt, keiner ein Radio. Als ich auf die Frage, wie das denn im Nachbarhaus sei, aus dem ich vor kurzem ausgezogen war und wo wir mit 9 Leuten gewohnt haben, erklärte, dass auch dort niemand fernsehe und Radio höre, war es ein Erlebnis, seinen Gesichtsausdruck zu beobachten.

    Ein anderes schönes Erlebnis: Ein Kollege macht einen Witz über eine Fernsehsendung und aus dem umstehende KollegInnenkreis versteht keiner den Witz, weil keiner fernsieht - und wohlgemerkt, es handelt sich hier um voll im Leben stehende Akademiker - das sind Momente, die mir zeigen, dass das Abendland vielleicht doch noch nicht dem Untergang geweiht ist und dankenswerterweise hilft das Fernsehen bei seinem eigenen Untergang mit dieser unsäglichen Programmauswahl tatkräftig mit.

  • MB
    Manfred Bsirske

    Seit mittlerweile etwa 6 Jahren besitze ich auch keinen Fernseher mehr.

     

    Ich habe ihn bis heute nicht vermisst.

     

    Alles, was ich brauche, gibt es auch im Internet.

    Entweder kostenlos oder als Video-On-Demand Angebot (auch wenn das noch sehr stark verbesserungswürdig ist).

     

    Zudem habe ich ein prall gefülltes Regal mit günstig bei ebay erstandenen und guten Filmen.

     

    Der Weg sollte auch auf jeden Fall dort hingehen und sich ins Netz verlagern.

     

    Man kann dort bestimmen, was man sehen möchte, wann man es sehen möchte, wie viel man sehen möchte.

     

    Es wird also nur der Content bereit gestellt und dann kann sich der Konsument das angucken - oder eben auch nicht.

     

    Ich fände dies auch im übrigen für die Marktforschung durchaus sinnvoller, weil man dabei exakte Zahlen hätte.

     

    Zudem ist dies Ressourcenschonender und bequemer - und unter dem Strich sollte dies auch billiger sein.

     

    Man sieht heute schon bei den Jugendlichen, dass diese ihre Informationen zum größten Teil aus dem Netz ziehen.

     

    Ein Trend, den ich nur befürworten kann.

     

    In diesem Zusammenhang empfinde ich es als fatale Entscheidung, dass die Öffentlich Rechtlichen Sendeanstalten ihr Internetangebot nicht erweitern dürfen - oder es sogar noch zurück stufen müssen.

     

    Da wird doch wieder ein sinnvoller Trend verschlafen.

  • S
    Svenja-and-the-City

    Ich habe meinen Fernseher vor drei Jahren verschenkt. Seitdem lese ich endlich wieder und gehe auch wieder häufiger ins Kino. In bin richtig glücklich mit meiner Entscheidung und vermisse nichts.