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SPD-AFFÄRE UM BAUGESELLSCHAFTHowoge-Arena fast für umsonst

Seit Oktober heißt das Lichtenberger Fußballstadion Howoge-Arena. Ursprünglich wollte die Wohnungsbaugesellschaft das Stadion renovieren. Davon ist keine Rede mehr. Von Filz dagegen umso mehr.

Die landeseigene Howoge kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nachdem der Aufsichtsrat der Wohnungsbaugesellschaft wegen der Direktvergabe von Aufträgen an den SPD-Abgeordneten Ralf Hillenberg eine Sonderprüfung anordnete, gerät nun die Howoge-Arena in Lichtenberg ins Rampenlicht.

Der Bezirksverordnete Peter Hammels (Wahlalternative Soziales Berlin) kritisiert, dass der Bezirk die Namensrechte des bezirkseigenen Stadions "Hans Zoschke" "fürn Appel und n Ei" per "Geheimvertrag" an die Howoge gegeben habe. Außerdem sei das Bezirksamt durch "verfilzte Strukturen" mit der Howoge verbunden. Das Stadion an der Normannenstraße, immerhin Berlins zweitgrößte reine Fußballarena, heißt seit dem 31. Oktober 2009 "Howoge Arena Hans Zoschke".

Nach Informationen der taz soll die Howoge die Namensrechte für einen niedrigen vierstelligen Betrag jährlich bekommen haben. Das bestreitet die Howoge. Offiziell wurde über den Inhalt des Vertrags Stillschweigen vereinbart, erklärte Lichtenbergs Sozialstädträtin Kerstin Beurich. Beurich ist wie die beiden Howoge-Geschäftsführer Hans-Jürgen Adam und Bernd Kirschner SPD-Mitglied.

Ursprünglich wollte die Howoge auf dem Stadiongelände einen Erweiterungsbau für den Fußballverein SV Lichtenberg 47 und eine Flutlichtanlage finanzieren. Grund dafür war die Hoffnung, dass das Stadion zu den Austragungsorten der Frauen-Fußball-WM 2011 gehört.

Den damit verbundenen Wunsch der Howoge nach der Umbenennung des Stadions gab Stadträtin Beurich der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg erstmals im Dezember 2008 zur Kenntnis. Der Vertrag mit der Howoge wurde am 29. Juli 2009 unterzeichnet und gilt fünf Jahre. Drei Monate vor Ablauf kann ihn die Howoge einseitig um fünf Jahre verlängern.

Die Pläne für die Erweiterung hat die Howoge fallen lassen, nachdem klar war, dass die Fußball-WM nicht nach Lichtenberg kommt. Für das Bezirksamt spielte das aber keine Rolle - Gegenleistungen waren nicht mehr so wichtig. Vielmehr wurde in einem Schreiben betont, dass im Zusammenhang mit dem Stadion "auf Beschilderungen, bei öffentlichen Mitteilungen und im Schriftverkehr […] ausschließlich die vollständige Bezeichnung zu verwenden [sei]".

Besonders pikant wird die Verbindung Bezirk und Howoge durch eine Personalie. So war Bärbel Röben, die für die SPD im Ausschuss Soziales/Mieterinteressen und im Stadtentwicklungssausschuss der BVV sitzt, zuvor Betriebsratsvorsitzende der Howoge. Das bestätigte Howoge-Sprecherin Angela Reute. Darüber hinaus saß Röben für das Land Berlin im Aufsichtsrat der Wohnungsbaugesellschaft.

BVV-Vertreter Hammels will nun die Bürger über die Verbindungen zwischen Wohnungswirtschaft und SPD befragen. Am 15. Februar lädt er ein zur Auftaktveranstaltung für ein Bürgerbegehren "Keine Kooperation mit Mietpreistreibern". UWE RADA

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4 Kommentare

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  • RM
    Rainer M.

    Ich weis nicht, warum diese Aufregung? So ist der Kapitalismus und nur so! Geld wird in die eigene Tasche gestopft und dann ab nach die Schweiz. Das machen auch die Sozialdemokraten so.

  • K
    Katrine

    Und:Funkumrüstung an den Heizungen erzeugt laut Studie in Schweden Leukämie und wird ohne Aufklärung durch Techem bei den HOWOGE Mietern eingebaut.Fragt nach und fordert den Ausbau der Geräte.

  • M
    Mieter

    "Außerdem sei das Bezirksamt durch "verfilzte Strukturen" mit der Howoge verbunden."

     

    Was ist damit gemeint?

    Gibt es einen Zusammenhang mit den vielen sanierten Rat- und anderen Dienstgebäuden im Bezirk?

     

    Wie kam es zur Bürgerstiftung?

     

    Was wußte die Bürgermeisterin bzw. der Stellvertreter?

  • DO
    D. Oertel

    Als betroffener Mieter der Howoge in Buch, hat mich diese Gesellschaft genug schlaflose Nächte bereitet.Und ein Ende ist nicht in Sicht.Die Vetternwirtschaft blüht,wächst und gedeiht. Befremdlich ist es nur wenn man hinter die Kulissen schaut. Immer wieder stolpert man über die Genossen der SPD.Hat diese Partei nicht eigentlich soziale Grundprinzipien? Nein, sollte sie, erkennbar sind nur noch die Dollarzeichen in den Augen der obersten Führungsriege.Wird die SPD langsam Opfer ihrer eigenen Eitelkeit? Erst die menschenverachtende Hartz IV Gesetze und jetzt immer neuere Verstrickungen die ans Tageslicht kommen.

    Nein - mit sozialem Grundkosens hat diese Partei schon lange nicht mehr zu tun.Es hies einmal "wehret den Anfängen. Meine Stimme für diese Lügner jedenfalls nie wieder.