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Wie definiert die Taz eigentlich "Minderheit" ? Ist eine Religion mit Weltweit über 1,2 Milliarden Anhängern eine Minderheit?
Und warum bringt die taz nicht auch mal solche Dinge: http://www.digitaljournal.com/article/297370
Jones ist zwar eine Überaffe, was jedoch Amerikas Ansehen und Sicherheit gefährdet, ist Krieg.
Gab es diesen Protest auch, als in Berlin eine Bibel verbrannt wurde? Hat die taz sich geäußert, wenn die Titanic mal wieder über die Stränge geschlagen hat? Warum messen wir mit zweierlei Maß? Nur weil Katholiken noch nicht einmal Morddrohungen aussenden, während die angekündigte Koranverbrennung in Afghanistan schon ein Todesopfer gefordert hat? Ist es das - das Recht des Stärkeren? Wollen wir dahin zurück? Nur wer Gewalt anwendet ist sicher vor Satire und Provokation?
Ich frage mich warum diese Nachricht ueberhaupt zu einer internationalen Nachricht dieses Ausmasses werden konnte.
Es erinnert mich ein bisschen an die Sache mit dem Virus in Mexico der zu einer weltweiten Hysterie mit all der Panikmache. Besonders die sich immer wieder widerholenden Bilder und Komentare ohne neuen Inhalt, Journalisten die nicht recherchieren sondern nur vorgefertigtes nachschwaezen.
Wieder zurueck zum Thema.
Muss eine Zeitung ueberhaupt eine solche Nachricht puplizieren.
Den ganzen Mist der in der Kneipe um die Ecke so erzaehlt wird, wird auch nicht zur Nachricht, zum Glueck. Oder wird jeder Senf zur Nachricht fuer alle nur weil einer damit angefangen hat es als Nachricht zu vermarkten?
Bayern rühmt sich, die Bezahlkarte besonders restriktiv umzusetzen. Bald könnten die Behörden Geflüchteten bundesweit das Leben so schwer machen.
Kommentar Koran-Verbrennungen: Vergiftetes Gedenken
Es ist vorbei mit der großen patriotischen Einheit nach 9/11: Durch den Streit um ein religiöses Zentrum sind Muslime in den USA ins Visier einer rechten populistischen Bewegung geraten.
Zum neunten Jahrestag der Attentate hat sich das Klima in den USA gründlich gewandelt. Es ist vorbei mit der großen patriotischen Einheit. Der Gedenktag ist vom Sockel der Überparteilichkeit gestürzt: in den politischen Alltag. In den Parteienstreit. In den Religionsstreit. Und in ein Psychodrama rund um einen fundamentalistischen Rowdy.
Damit hat die Praxis des radikalen "No", die die Opposition seit dem Amtsantritt von Barack Obama in sämtlichen innenpolitischen Fragen praktiziert und die jedes Fortkommen in der Einwanderungspolitik und in der Klimapolitik unmöglich macht, nun auch das nationale Gedenken erreicht. Die Verrohung der Sprache und im Handeln spiegelt sich vor allem im Umgang mit religiösen Minderheiten.
Hauptbetroffen sind die Muslime. Ausgehend von dem Streit über ein religiöses Zentrum nahe Ground Zero in New York, sind Muslime im ganzen Land in das Visier einer rechten populistischen Bewegung geraten. Die traut sich plötzlich, selbst die niedrigste Art von Ressentiment öffentlich vorzutragen, als handele es sich um ein politisches Argument. Sie feindet fast jedes Projekt eines Moscheeneubaus auf bösartige Art an.
Die sprichwörtliche religiöse Toleranz in den USA ist nicht etwa den Attentaten zum Opfer gefallen, sondern der ideologischen Grabenarbeit von Journalisten in den rechten Medien und von der populistischen Tea-Party-Bewegung auf der Straße. Doch gegenüber dem hilflosen Gestikulieren der politischen, militärischen und religiösen Elite der USA angesichts eines fundamentalistischen Wirrkopfs in Florida nehmen sich diese innenpolitischen Klimaveränderungen gering aus.
Dass einer wie Terry Jones, der sowohl das internationale Ansehen als auch die Sicherheit des Landes gefährdet, dies unter Berufung auf ein in der Verfassung verbrieftes Recht tun kann und dass selbst der mächtigste Politiker des Planeten allenfalls mit moralischen Appellen versuchen kann, ihn davon abzuhalten - das ist schon innerhalb der USA schwer vermittelbar. Außenpolitisch ist es unverständlich.
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Kommentar von
Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.