piwik no script img

Protest vor dem Papst-BesuchRosa I. gegen Benedikt XVI.

In wenigen Wochen besucht der Papst Deutschland. Besonders aus dem schwul-lesbischen Milieu formiert sich Widerstand. Eine Gegenpäpstin ist bereits gekürt.

Die katholische Kirche sieht die Proteste gegen den Papstbesuch gelassen. Bild: dapd

BERLIN taz | Die erste Amtshandlung von Rosa I. war, die kürzlich verstorbene Souldiva Amy Winehouse selig zu sprechen. Rosa I. ist die frisch gekürte Berliner Gegenpäpstin, Symbolfigur des Protestes gegen den Deutschlandbesuch von Benedikt XVI. ab dem 22. September.

"Der Papstbesuch ist eine reine Inszenierung von der sich die Kirche einen Aufschwung erhofft. Dabei hat sie gesellschaftlich nichts anzubieten", sagt Johannes Witten. Er ist Sprecher von "what the fuck", ein linksradikales Bündnis aus queeren und feministischen Gruppen das sich in Berlin gegen den Papstbesuch in gut drei Wochen gegründet hat. Sie haben in den vergangenen Wochen Demos organisiert und die Gegenpäpstin ausgerufen. "Wir werden den Papst morgens mit einer Kundgebung am Flughafen begrüßen und auch am Abend in Neukölln, wo er schlafen will, werden wir zeigen, dass die katholische Kirche nicht die Wahrheit für sich gepachtet hat", sagt Witten.

Wenn Papst Benedikt XVI. Deutschland besucht wird er nicht nur mit jubelnden Katholiken Messen feiern und im Bundestag reden sondern muss auch mit breitem Protest rechnen. Seit Monaten bereiten sich Initiativen in Berlin, Erfurt und Freiburg auf seinen Besuch vor. Organisiert wird der Widerstand besonders aus dem schwul-lesbischen Spektrum.

Wowereit hat Verständnis

Das größte Bündnis hat sich in Berlin formiert. Gegründet vom Schwulen- und Lesbenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) will das Bündnis "Der Papst kommt" gegen Homophobie, Frauenfeindlichkeit und Kondomverbot des Papstes protestieren. Darunter sind über 55 Organisationen wie pro familia oder die Aidshilfe aber auch Gewerkschaften und Parteien. Bis zu 20.000 Demonstranten erwarten sie am 22. September. Am Nachmittag wollen sie am Brandenburger Tor demonstrieren. "In Sicht- und Hörweite des Bundestags, wo der Papst seine Rede hält", sagt Jörg Steinert vom LSVD. Die Versammlungsbehörde hat das untersagt, die Gerichte werden entscheiden.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat "großes Verständis" für die Proteste. Indirekt zu Demonstration aufrufen wolle er nicht, wie er am vergangenen Freitag sagte. Es sei aber in Ordnung, dass der Papstbesuch genutzt werde, um darauf aufmerksam zu machen, "dass die katholische Kirche mit ihrer Lehre Thesen vertritt, die weit in die zurückliegenden Jahrtausende gehören, aber nicht in die Neuzeit." Selbst Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sagte, die Proteste seien Teil als Meinungsfreiheit "zu akzeptieren". Ähnlich äußerte sich ihr Amtskollege aus Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne).

Bündnis "Heidenspaß statt Höllenangst"

Mit kreativen Aktionen wollen Papstgegner in Erfurt Benedikt XVI. begegnen. Eine religionsfreie Zone wird in der Innenstadt am 24. September eingerichtet, am Tag davor ist eine Demo geplant. "In Thüringen leben nur acht Prozent Katholiken, der Besuch des religiösen Führers der Katholiken wird aber als gesamtgesellschaftliches Großereignis inszeniert", kritisiert Sascha Döring vom Bündnis "Heidenspaß statt Höllenangst", in dem sich linke, queere und feministische Gruppen gesammelt haben.

Gutbürgerlich dagegen wird sich der Protest in Freiburg gestaltet. Nicht mit Demos sondern mit Infoständen, Diskussionsrunden und Unterschriftenaktionen leisten die Papstgegner im Bündnis "Freiburg ohne Papst" Widerstand. "Das Gesetz zur eingetragenene Lebenspartnerschaft hat Ratzinger als ,Legalisierung des Bösen' bezeichnet. Das darf so nicht stehenbleiben", sagt Mathias Falk von der schwullesbischen Rosa Hilfe.

Die katholische Kirche sieht die Proteste gelassen. Öffentliche Meinungsäußerung sei ein Grundrecht, so die Bistümer. Solange die Demos nicht gewalttätig würden wie jüngst beim Weltjugendtag in Madrid, seien sie zu respektieren.

Mitte August kam es im Vorfeld des Papstbesuchs in Madrid zu heftigen Auseindersetzungen zwischen Polizei und Papstgegnern bei denen mehrere Demonstranten verletzt wurden. Dass der Protest hier ähnlich gewalttätig ausfallen glaubt kaum einer der Organisatoren. "In Spanien war das eingebettet in Proteste gegen die Regierung wegen der Finanzkrise, zudem ist die spanische Polizei gewalttätiger", sagt Johannes Witten vom Berliner Bündnis "what the fuck".

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

30 Kommentare

 / 
  • WB
    Westdeutscher Beobachter

    @dieter Zanders

    Zitat: "Jesus ja, Kirche nein." Meinen Sie den Jesus aus Nazareth, diesen jüdischen Rudi Dutschke, der damals die Lobbyisten aus dem Tempel gejagt hat? Der lt. Bericht von Matthäus, Mt 20,1-15, in dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg den Mindestlohn gepredigt hat? Sympathischer Bursche, in der Tat! Doch ausgerechnet seine heutigen prominenten Anhänger, die Christlichen in Amt und Würden, sind gegen Mindestlohn und vielfach selber Lobbyisten. Und erst Herr Ratzinger und sein Kirchenpersonal, dieser Horrormix aus Eunuchen-Darstellern und echten Pädophilen. Mann, Sie haben Recht, Herr Zanders: Jesus vielleicht ja, Kirche keinesfalls.

     

    Linkempfehlung: https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Eunuchen_f%C3%BCr_das_Himmelreich

     

    Zum Gleichnis siehe Wikipedia. Dort findet sich auch dessen Sozialgeschichtliche Auslegung, Zitat: "Der Weinbergbesitzer gibt allen Arbeitern genau den Lohn, der in damaliger Zeit notwendig war, um eine Familie einen Tag lang ernähren zu können. Da das Gleichnis mit einer Anrede der Zuhörer in Du-Form endet, wäre es dahingehend auszulegen, dass Jesus seine Zuhörer ermutigen will, in entsprechender Weise zu handeln: nämlich jedem das Überleben zu ermöglichen."

  • K
    Keke

    @ Dr. Bormann:

     

    Wer es heute sich noch antut und Priester wird tut dies aus vollster Überzeugung und im Bewusstsein aller Konsequenzenn (Zölibat ist da das geringste Übel). Früher mag das anders gewesen sein, aber gerade bei Joseph Ratzinger bin ich mir sicher, dass er Zölibatär lebt.

     

    Um auf die Proteste gegen den Papstbesuch zu kommen:

    Es gibt in Deutschland Meinungsfreiheit, also soll es auch ruhig Proteste geben, seine Meinung zu vertreten ist nicht nur ein Recht sonder auch eine Pflicht (siehe GG §5, wenn ich mich recht erinnere). Diese Proteste sollten aber in gegenseitigen Respekt geschehen und nicht (wie beim Weltjugendtag in Madrid) in das Sandkastenspiel "Ich-bin-lauter, besser, stärker-als-du" ausarten. Also Protestiert ruhig, behauptet aber bitte nicht das ihr die Wahrheit gepachtet habt und lasst bitte mit euch reden, ohne in o.g. Schema zu verfallen.

  • DD
    Dr. Dieter Borrmann

    Zitat Wowereit:" Ich bin schwul, und das ist gut so."

    Zitat Papst? Hat da jemand schon mal was gehört? Da kann man nur mutmaßen.

    Wer ist das eigentlich, dieser Papst, ist er schwul und homophob oder ist er hetero und zölibatär oder gar irgend sonst etwas? Jemand, der sich zur Sexualität anderer Menschen äußert, wie der Papst es tut, sollte als Fundament seine eigene Sexualität benennen und beschreiben und auch zu ihr stehen. Sonst steht im moralisch-ethisch kein Recht auf eine Äußerung zu.

  • DZ
    dieter Zanders

    jesus ja, Kirche nein

  • IN
    Ihr Namezanders

    hakenkreuz und kirchenkreuz haben im zweiten weltkrieg gut zusammen gearbeitet .das hakenkreuz hat man verboten mit recht .man hat wohl vergessen die hochwürden eminenzen exelenzen ihre heiligkeit im nürnberger prozess einzubeziehen

  • DS
    Dr. Strange

    Es enbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn sich ausgerechnet radikale, zt. queere Gruppierungen über den Besuch eines Oberhauptes einer anderen, radikalen Gruppe empören.

     

    Als jemand der nicht radikal ist, komme ich nur zu einem Entschluss: ich müsste gegen alle Radikalen demonstrieren.

     

    Naja, dann habe ich an den Tagen in meiner Freizeit immerhin etwas zu tun, auch schön :)

  • S
    Staatsbürger

    @nihil.ist

     

    So vergangen ist die Vergangenheit nicht (Ist das Opus Dei vergangen? Wie sieht es mit den Diskussionen um die Todesstrafe für Homosexualität im 'christlichen' Uganda aus?).

     

    Schauen Sie sich mal an, mit wem der Vatikan auf UN-Ebene so zusammenarbeitet (Verhinderung der Menschenrechtsinitiative Brasiliens 2003, Kampf gegen Menschenrechtserklärung 2011) - er verbündet sich mit den von Ihnen völlig zurecht angeprangerten islamischen Staaten gegen westliche Demokratien, u.a. wenn es um das Lebensrecht lesbischer und schwuler Menschen geht.

  • H
    Hugo

    "Gutbürgerlich dagegen wird sich der Protest in Freiburg gestaltet. Nicht mit Demos sondern mit Infoständen, Diskussionsrunden und Unterschriftenaktionen leisten die Papstgegner im Bündnis "Freiburg ohne Papst" Widerstand."

     

    Auch in Freiburg hat sich ein linksradikales Bündnis gegen den Papstbesuch zusammengeschlossen und diese plant auch u.a. eine Demonstration. Das Bündnis heißt ebenso wie das in Berlin "What the Fuck". Look: www.wtffr.blogsport.eu

     

    Nächstes mal bitte besser recherchieren, wenn man schon darüber berichtet!

  • N
    nihi.list

    @Staatsbürger

     

    Ein beliebtes Mittel der Verharmloser und Relativierer: Das Verwischen von Gegenwart und Vergangenheit.

    Natürlich hat die Kath. Kirche in der Vergangenheit viele Fehler und Verbrechen begangen. Wer will das leugnen? Aber mich persönlich interessiert mehr die Gegenwart.

     

    Wollen Sie im Ernst behaupten, dass in heutiger Zeit die Kirche und der Islam hinsichtlich ihrer Agressivität vergleichbar sind?

     

    Gehen Sie als Mann auf den Petersplatz in Rom und küssen da Ihren Freund lang und innig.

    Und dann gehen Sie mal in Riad vor eine Moschee und tun Sie dort das Gleiche.

     

    Wie andere schon geschrieben habe. Die Besuchsgegner haben sich den falschen, aber wohl bequemeren und ungefährlicheren Adressaten für ihre Proteste ausgesucht.

  • N
    NebenanMann

    Berechtigt ist der Hinweis auf die Notwendigkeit der Kritik an (so gut wie allen) Strömungen des Islams, nicht nur was Homophobie angeht. Auch Misogynie und Antisemitismus wären hier zu nennen. Während Marx bekanntlich der Religionskritik das Wort redete, hat sich die Linke (nicht nur im Sinne der Partei) in diesem Bereich durch großflächige Unterlassungsleistungen in letzter Zeit rechtschaffen blamiert. Das heißt aber nicht, dass nun Kritik an und Protest gegen christ-katholische(n) Varianten von Homophobie, Misogynie, Antisemitismus unterbleiben sollten. Im Gegenteil! Ich wünsche den Protesten gegen den Papstbesuch viel Erfolg und allen Beteiligten sowohl einen "Heidenspaß" bei ihrem Treiben als auch einen Erkenntnisgewinn in Sachen Religionskritik. Religion sucks!

  • A
    awerger

    Ich wünschte diese "linksradikalen, schwul-lesbischen Feminist_Innen" würden sich auch gegen homosexuellenfeindliche Ideologien wehren gegen die ein Protest möglicherweise etwas Mut erfordern würde.

  • S
    Staatsbürger

    @nihi.list

     

    Sind die Verfolgung und Ermordung gleichgeschlechtlich liebender und anderer nicht genehmer Mitmenschen in der religiös-faschistischen Diktatur Francos und des Opus Dei - von Garcia Lorca angefangen - nun harmloser als die homophoben und anderen politischen Morde unter Khomenei im Iran?

     

    Ich glaube nicht. Die klerikalistische wie die islamistische Ideologie beider Regime sind sich in ihrer gegenmodernen Aggressivität sogar zum Verwechseln ähnlich.

  • S
    Staatsbürger

    @so nicht

     

    "Es könnte ja auch der Papst zu Aktionen gegen Schwule aufrufen und Gesetze gegen sie fordern."

     

    Nun, das tut der Vatikan schon seit jeher. Hier einige Zitate:

     

    "Wenn eine solche Behauptung aufgestellt und homosexuelles Tun folglich als gut akzeptiert wird oder wenn eine staatliche Gesetzgebung eingeführt wird, welche ein Verhalten schützt, für das niemand ein irgendwie geartetes Recht in Anspruch nehmen kann, dann sollten weder die Kirche noch die Gesellschaft als ganze überrascht sein, wenn andere verkehrte Vorstellungen und Praktiken an Boden gewinnen sowie irrationale und gewaltsame Verhaltensweisen zunehmen." (Prof. Ratzinger, Glaubenskongregation 1986)

     

    Bischof Tomasi, Vertreter des Vatikan bei der UN, kämpft auch im Jahre 2011 gegen die Menschenrechte von Lesben und Schwulen: "...kritisierte Tomasi, Staaten müssten das Recht haben, „gewisse sexuelle Handlungen“ zu regulieren und gewisse „sexuelle Verhaltensweisen“ per Gesetz zu untersagen. Auch führe die Erklärung zur Verfolgung von Christen: „Viele werden attackiert, wenn sie sexuelles Verhalten zwischen Menschen des selben Geschlechts nicht unterstützen“."

  • PW
    Paul Wrusch

    @Anonymous @Juli

     

    Entschuldigen Sie für die Verwendung von "Milieu". Das ist tatsächlich überhaupt nicht angebracht und ist mir während des Schreibens versehentlich durchgerutscht. Vielen Dank für den Hinweis!

     

    @vic

     

    Die genannten Gruppen haben sich im Gespräch selbst als "linksradikales" Bündnis bezeichnet. Daher wurde das von mir so übernommen.

  • FG
    Frank Gouldner

    Lernt erst mal die Interpunktion richtig, dann schreibt den Artikel.

  • R
    ReiseRobby

    Dass Herr Wrusch oder der redigierende Redakteur das Wörtchen Milieu benutzen disqualifiziert beide auf Anhieb, zitiere gern aus der Nachhilfe-Broschüre des BLSJ (Bund lesbisch Schwuler Journalistinnen) für Journalisten von Gestern: " Dieser Terminus ist sprachlicher Unsinn: Was oder wo soll dieses Milieu sein? Ist es eine Stadt, in der auch Homosexuelle leben, der ESC oder das Amtszimmer einer lesbischen Politikerin? Solche Phrasen verunglimpfen Homosexuelle kollektiv - ganz so, als wäre Lesben und Schwule wie Kriminelle in einer Art Rotlichtviertel organisiert. Kaum jemand würde über Geschehnisse im Journalistinnen-Milieu oder einen "Doppelmord im Hetero-Milieu" berichten...."

    www.homosexuellen-milieu.de

  • CB
    Chris B.

    Die taz unterlässt es, die Teilnehmerzahlen (50 - 70 Personen) der letzten Veranstaltungen des what the fuck Bündnisses zu nennen.

    Dennfür einen Artikel, der suggeriert,der 'bunte' Protest sei aufgrund der 'menschenfeindlichen' Haltung des Papstes umso 'menschenfreundlicher' (Wunsch des Bündnisses für die Kirche: "Tritt in den Rinnstein der Geschichte"), reicht es allemal.

  • S
    Staatsbürger

    'Milieu' ist gut...

     

    Schwule und Lesben und auch die relative Mehrheit der Konfessionsfreien in diesem Land sind kein Milieu, sie sind gleichberechtige Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Und die hören es halt nicht gerne, wenn sie für Unmoral, Werteverfall u.ä, verantwortlich gemacht werden, von einer Instution, die nicht einmal ihre Verstrickung in diverse Diktaturen des 20 Jh. aufgearbeitet hat (Franco, Tiso, Ante Pavelic etc.). Lesben und Schwule lassen sich desweitern auch nicht gerne als 'das Böse', 'eine Gefahr für das Gewebe der Gesellschaft', 'von Gott nicht gewollt' (alles Original-Ratzinger-Zitate) diffamieren. Das sollte nicht nur ein 'Milieu', das sollte alle billig und gerecht denkenden Mitbürgerinnen und Mitbürger zu entschiedenem Widerspruch anregen...

  • L
    Lena

    Auch in Freiburg wird demonstriert werden, keine Sorge: Unterstützer werden gesucht und sind herzlich eingeladen, sich beim Schwulesbi-Ref des u-asta zu melden. Haltet die Augen offen!

  • N
    nihi.list

    Es gibt ja bekanntermaßen häufiger Übergriffe/Angriffe auf Schwule und Lesben in Deutschland.

     

    Mich würde doch mal brennend interessieren, welchen religiösen Hintergrund die meisten Täter haben: katholisch, protestantisch, jüdisch, buddhistisch, muslimisch oder eben doch atheistisch?

     

    Ich habe da so eine vage Vermutung, dass es nicht die die Schäflein des Papstes sind. Könnte es nicht sein, dass sich die berechtigten Proteste an den falschen Adressaten wenden?

     

    Auch wenn der Papst eine bedenkliche Meinung vertritt; der überwiegende Teil der Täter dürfte wohl eher keiner Glaubensrichtung angehören bzw. einer solchen, die erstaunlicherweise als Friedensreligion bezeichnet wird.

  • V
    vic

    "ein linksradikales Bündnis"

     

    echt, ein links"radikales"?

    So schnell kann`s gehen, selbst in der taz.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Schwierige Missim

    Papst Benedikt XVI besucht Deutschland,sein Geburts-und Heimatland.Doch der geplante Besuch,wird überschattet durch eine geplante Demonstration des Schwulen-und Lesbenvefrbandes.Klaus Wowereit,amtierender Regierender Bürgermeister(Katholik) des Staststaates Berlin zeigt durch seine Äußerung ,welchen Stellenwert er katholischen Kirche,hier Papst Benedikt XVi beimißt.Als Regierender Bürgeremiester des Stadtstaates Berlin hielt er es für nicht nötig,beim Amtseinführungsgottesdienstes des gewählten und ernannten Erzbischofs des Erzbistums Berlin seine aufwartung zu machen.

    Die katholische Kirche in Deutschland weht der Wind gewaltig ins Gesicht,nicht nur wegen der aufgedeckten Missbrauchsfälle.Es ist immer besser

    mit einander zu reden,statt über einander-und seinen Protest durch eine öffentliche Demsonstration zum Ausdruck zu bringen.

  • J
    Juli

    Warum wird bei Artikeln über lesbische oder schwule Themen so oft -und hier wieder- der negativ konnotierte Begriff "Milieu" genutzt? Das nervt!

     

    Ich wünsche mir von Herrn Wrusch und anderen AutorInnen mehr Sensibilität für Sprache, die dann hoffentlich auch die affirmative Haltung des Autors zum Thema widerspiegelt.

     

    Danke.

  • SN
    So nicht

    Irgendwie ist das Ganze mit Doppelmoral gespickt. Der Papst sagt Schwule seien Sünder aber man müsse sie lieben. Im Islam gibt es nicht nur die Anweisung sie zu töten, diese wird auch oft vollstreckt. Jetzt kann jedem egal sein ob der Papst ihn für einen Sünder hält. Getötet zu werden wohl kaum. Gegen den Islam demonstrieren wird wohl niemand, im Gegnteil wird man etwas von Toleranz faseln. Gegen den Papst ist es wesentlich bequemer weil ungefährlich. Da riskiert man nichts. Man kann Religionen nicht neu schreiben und Menschen nicht zwingen die Meinung der Homosexuellenorganisationen anzunehmen. Genau das versucht man den Katholiken aufzuzwingen. Das ist falsch. Es könnte ja auch der Papst zu Aktionen gegen Schwule aufrufen und Gesetze gegen sie fordern. Das tut er nicht. Die Gefühle der Katholiken zu verletzen indem man den Papst angreift kann in Ländern wie Italien, Irland, Polen oder Spanien übrigens auch zum Bumerang werden. Wir haben noch keine "Tea Party" in Europa und ich möchte auch keine. Kann leicht kommen. Einige fühlen sich aber gerade besonders stark und vergessen, daß sie nur eine medial gestütze Minderheit sind. Toleranz ist keine Einbahnstraße. Die ist auch von Homosexuellen anderen Meinungen Gegenüber zu fordern. Wer in Berlin aber durchsetzt Grundschülern Sadomaso beizubringen, der soll sich nicht wundern wenn demnächst irgendwo Grundschüler Homosexualität als perverse Krankheit beigebracht bekommen. Die Homosexuellenorganisationen sitzen gerade auf einem hohen Roß und von dem kann man leicht hart fallen wenn man glaubt jeden masregeln zu müssen der nicht so denkt wie man selbst.

  • E
    erstaunt

    Oh Deutschland mir graut vor dir. Man protestiert also. Für was eigentlich ? Nun die Antwort ist simpel. Man Protestiert für das Töten unschuldiger Kinder. Man protestiert weiterhin für sexuelle Freiheit, dumm nur das genau diese Aids erst fördert. Wo viel Sex , da viel Aids oder spezifischer, wo schwuler Sex da viel Aids. Die Statistiken belegen dies. Der Papst hat mitlerweile Kondome schon längst freigegeben bei Prostitution, ist in Deutschland wohl keinem aufgefallen. Prostitution ist im katholischen Sinne alles, was außerhalb der Ehe stattfindet, egal wer mit wem. Deweiteren protestiert man für schwule Adoptionsrechte, also gegen das Menschenrecht eines Kindes aus einen Vater und eine Mutter. Natürlich protestiert man auch für PID usw., also für Selektion von Menschen, ergo gegen das Recht auf ein behindertes Leben...und ich hatte gehofft diese Nazigesinnung hätte ein ende. Weit gefehlt. Habemus Papam und das ist auch gut so.

  • H
    harry

    ich glaube die meisten in der anti papst bewegung haben einen poskatholischen psycho-knax.

    ich kann mich da nicht ausschliessen. aber,was herrn ratzinger betrifft bin ich nach wie vor der meinung wirklich wirksam ist das ignorieren dieser person. nach dem motto - viel feind , viel ehr ist doch jeder in der reihe der demonstranten einer zu viel. in wirklichkeit sonnen wir uns doch nur in der aura und werden damit ein teil der großen inszenierung dieser aufmerksamkeitstournee.

  • L
    Limette

    Es sind nicht nur "linke, queere und feministische Gruppen" sondern viele konfessionsfreie Menschen, die nicht es nicht länger hinnehmen wollen, daß auch von ihren Steuern beide Kirchen jährlich in Millionenhöhe vom Staat subventioniert werden!zuzüglich der Kirchensteuer wohlgemerkt.....selbst wenn man nicht Mitglied der Kirche ist, zahlt man indirekt Herrn Mixas Pension.Wahrscheinlich wird der Papst mit den Bundesverfassungsrichtern nicht die Ablösung des Konkordats von 33 besprechen...seltsam, dies trägt ja immerhin Hitlers Unterschrift...kann so etwas immer noch gültig sein?

  • F
    freies-denken

    Es ist schon lange nicht mehr angebracht solch Religionsmaskenshow auch noch mit finanzieren zu müssen.

     

    "Benedikt XVI hat Problem mit gleichgeschlechtlicher Liebe:"

     

    Religionen die Minderheiten nicht anerkennen sollten

    keinen Auftritt und Beifall ernten.

  • S
    StefanMarc

    Auch ich unterstütze gern diese Aktionen gegen Ratzinger aus tiefstem Herzen und mit voller Überzeugung.

     

    Während viele protestantische, anglikanische und altkatholische Kirchen in Kanada (Anglican Church of Canada, Evangelical Lutheran Church in Canada, United Church in Canada), in den USA (United Church in Christ, Presbyterian Church USA, Evangelical Lutheran Church in America, Anglican Episcopalchurch, Metropolitian Community Church), in den Niederlanden (Protestantische Kirche der Niederlande), in der Schweiz (Reformierte Kantonskirchen im SEK), in Island (Isländische Staatskirche), in Dänemark (Dänische Volkskirche), in Norwegen (Norwegische Kirche), in Schweden (Schwedische Kirche), in Finnland (Evangelische Lutherische Kirche in Finnland), in Schottland (Church of Scotland), in England (Quäker und Methodisten) und hier in Deutschland (Lutherische, reformierte, unierte Landeskirchen der EKD, Altkatholische Kirche) homosexuelle Handlungen ethisch akzeptieren und nicht als sündhaft bewerten, offen homosexuelle Pfarrer im Pfarrhaus ermöglichen und Segnungsgottesdienste nach dem Gang zum Standesamt anbieten, blockiert bisher die Katholische Kirchenleitung in Rom mit aller Macht jede Reform ihrer heuchelnden und verlogenen katholischen Sexualmorallehre. Homosexuelle Handlungen werden im Gegensatz zu all den anderen aufgelisteten christlichen als sündhaft bewertet, was ethisch und christlich in keinster Weise haltbar ist.

     

    Hinzukommt das der Vatikan im Gegensatz zu all den anderen christlichen Kirchen auch Frauen ausgrenzt und sie nicht zum Priester/Bischofsamt zuläßt. Für jede Frau ist dies eine Abwertung ihrer Persönlichkeit, da sie von den Entscheidungsämtern innerhalb der Katholischen Kirche ausgegrenzt wird.

     

    Ebenso führt Ratzinger einen geistigen Krieg gegen die Schwangerschaftskonfliktberatung, die in Deutschland vorgesehen ist. Hier versagt die Katholische Kirchenleitung vollends.

     

    Auch ließe sich erwähnen, wie mies sich der Vatikan gegenüber Geschiedenen verhält, denen eine erneute kirchliche Heirat verwehrt bleibt.

     

    Zudem lehnt Ratzinger Kondome und Pille ab, obgleich wir einen Bevölkerungsexplosion haben und dieses Jahr die 7 Milliardengrenze auf der Erde überschritten wird.

     

    Als weiteres ließen sich auch all die Kindesmissbrauchsfälle innerhalb des Katholischen Klerus nennen, die über Jahrzehnte vertuscht wurden.

     

    Es gibt viele Gründe gegen Ratzinger und die Vatikanleitung zu protestieren und sicherlich werde ich da mitmachen und gegen die verlogene katholische Amtskirche mitdemonstrieren. Es gibt bessere Kirchen und der deutsche Reformator Martin Luther warf Rom bereits Heuchelei vor und das hat sich bis heute nicht viel im Vatikan verändert.

     

    Daher raus aus der Katholischen Kirche und wechseln zu einer besseren christlichen Kirche, wo grundlegend andere ethische Inhalte in den erwähnten Themen gepredigt werden.

     

    Die Katholische Kirche ist im Mittelatler steckengeblieben.

  • A
    Anonymous

    Revival von "Milieu". Ich dachte, darüber ist die Presse schon lange hinweg. Gerade die taz!