Entlassung beim Tabellenletzten: HSV kickt Oenning raus
Fußball-Bundesligist feuert Coach Michael Oenning. Es ist die zehnte vorzeitige Trainerentlassung in acht Jahren. Nun muss schleunigst ein Nachfolger gefunden werden.
HAMBURG dpa | Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Cheftrainer Michael Oenning getrennt. Das bestätigte der norddeutsche Traditionsklub am Montagnachmittag. "In den letzten zwei Tagen nach der 0:1-Niederlage gegen Mönchengladbach und nach vielen intensiven Gesprächen sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass wir diese Entscheidung treffen mussten. Wir werden uns ab heute intensiv mit der Nachfolge von Michael Oenning beschäftigen", sagte Sportdirektor Frank Arnesen.
Vorerst wird Rodolfo Cardoso, der Coach des Regionalliga-Teams beim HSV, als Interimstrainer die Mannschaft betreuen. "Rodolfo hat jetzt unsere volle Unterstützung", betonte Arnesen. Oenning sagte nach dem Gespräch mit dem Vorstand, es sei für ihn "nachvollziehbar, dass der Verein in der jetzigen Situation einen anderen Weg geht".
Damit setzt sich die Serie der vorzeitigen Trainer-Entlassungen beim norddeutschen Bundesliga-Dino fort. Der Ex-Nürnberger Oenning, der erst am 13. März die Nachfolge von Armin Veh angetreten hatte, ist binnen acht Jahren der zehnte Fußball-Lehrer, dessen Engagement bei den Hanseaten vorzeitig beendet wurde. I
In 14 Pflichtspielen als Chefcoach konnte er lediglich einen Sieg feiern. Mit nur einem Punkt aus sechs Begegnungen dieser Saison ist der HSV Tabellenletzter.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen