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Rechte Seiten im InternetDie Netz-Connection

Der US-Nazi Gary Lauck hilft deutschen Rechtsradikalen bei der Vernetzung und der Verbreitung ihrer Propaganda. Die deutschen Behörden sind machtlos, die Provider schweigen.

Kurz vor seiner Abschiebung in die USA im Jahr 1999. Bild: ap/archiv

Gary Lauck trägt einen Hitlerbart und den Scheitel rechts - wie sein großes Vorbild. Als sein Ziel gibt der bekennende Neonazi aus den USA "die Erhaltung der weißen Rasse" an. Dafür setzt er vor allem auf das Internet. Außer um den Vertrieb rechten Propagandamaterials geht es ihm um die weltweite Vernetzung von Nazigruppen. Und dabei reichen seine Aktivitäten bis nach Deutschland.

1996 wurde Lauck in Deutschland wegen Volksverhetzung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt und im Anschluss daran in die Vereinigten Staaten abgeschoben. Der 58-Jährige wirbt auf seiner Homepage "zensurfrei.com" für "deutsche Webseiten in den sicheren USA". Die Bezahlung könne anonym erfolgen. Für 20 Euro pro Monat meldet Lauck dann die Seiten deutscher Nazis bei dem großen US-Provider "Dreamhost" in Kalifornien an.

Verfolgt man die Spur des Nazis im Internet, stößt man auf eine deutsche Seite: "widerstand.info". Dort soll "eine bundesweite Infrastruktur für nationale Aktivisten zur Verfügung" gestellt werden. Außerdem finden sich Links zu anderen Naziseiten, darunter auch lokale Organisationen der NPD.

Der Journalist Dirk Planert des Dortmunder Radiosenders 91.2 geht davon aus, dass eine Verbindung Laucks zu großen Teilen der deutschen Neonaziszene, vor allem zu den Dortmunder Nazis um Dennis G., besteht. Dessen Website hat dieselbe IP-Adresse wie die von Lauck.

Berufung auf Datenschutz

EDV-Experten urteilen, es sei sehr wahrscheinlich, dass sie von derselben Person angemeldet wurden: Gary Lauck. Unter ebenjener IP-Adresse finden sich sechs weitere rechte Seiten, die rechtsextremen Gruppen in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Süddeutschland gehören.

Weitere Querverweise führen zu etlichen anderen Internetseiten, etwa zum Kameradschaftszusammenschluss "Freies Netz" oder zu dem rechten "Aktionsbüro Thüringen". Rechtshilfeersuchen der deutschen an die amerikanischen Behörden hatten bislang keinen Erfolg. Wie viele Seiten Lauck bislang angemeldet hat, lässt sich nicht herausfinden.

Die Provider berufen sich auf den Datenschutz, Lauck sagte auf Anfrage der taz: "Wir geben keine Einzelheiten über unsere Klienten bekannt." Außerdem gibt es andere rechte Strohmänner aus den USA wie Jeffrey Schoep, der die unter deutschen Neonazis beliebte Seite "Altermedia" angemeldet hat. Dort wurde am Mittwoch der Präsident des Zentralrats der Juden offen bedroht.

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8 Kommentare

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  • P
    Publius

    ... na, den gesamten braunen Muell in den Daten-Orkus zu schicken waere doch endlich mal den Schweiss der Edlen wert...

    Anders ausgedrueckt:

     

    Hallo Anonymous... wenn Ihr das nicht schafft, wer dann?

  • N
    Narit
    http://infoportal-dortmund.net ist auch ein Portal, gegen den sich keine/r hier in Dortmund wehren darf! Polizei sagt, Server liegt im Ausland und fertig! Offene Volks- und Menschenverhetzung sind niemals ein Grund für die Polizei in Dortmund gewesen, um endlich aktiv zu werden!
  • G
    Greta

    Es wäre interessant über mehr über die Organisation der Nazis im Netz zu erfahren. Bei diesem Artikel ist der nötige technische Sachverstand aber leider nicht vorhanden. Auch über die Netze der Nazis erfährt man mehr, wenn man sich einige Minuten mit google beschäftigt...

  • AY
    Arnon Ymus

    Investigativer Journalismus geht anders. Nach bei einem Riesen-Hoster der USA gehosteten Naziseiten zu suchen und diese dann alle einer total unprofessionellen, ja fast schon analogen, Naziseite aus den USA zuzuschreiben ist platt:

     

    Dennis G. aus Dortmund betreibt nicht nur mehrere Naziseiten bei Dreamhost (logr Bloghosting, das genannte wiederstand.info etc.) sondern auch einen (im gegensatz zu dem im artikel genannten) relativ proffesionelles webhostingangebot: 1st-amendment.info

     

    Beim Googlen nach Dreamhost oder auch Widerstand.info hätte sich das alles schnell gezeigt...

  • W
    Webmarxist

    Nazis sind nur in die USA geflohen. Viele Nationalsozialisten sind nach Ende des Krieges nach Argentinien geflohen wie Eichmann, der aber vom Mossad aufgespürt wurde und in Israel der Prozess gemacht und er anschließend hingerichtet wurde. Der Kampf gegen die Nazis ist nicht nur auf Deutschland beschränkt. Denn Nazis gibt es überall auf der Welt.

     

    Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen.

  • S
    Silversurfer

    Die Behauptung, dass Herr Graubaum (Graumann?) auf der Altermedia- Seite bedroht wurde ist Unsinn.

  • DT
    der typ von mcdonalds

    danke das ihr die story endlich bringt :-)

  • KM
    Kid Moe

    Auf den ersten Blick sieht der Kerl aus wie Thomas G. Hornauer. Saustark. Kann auch was dran sein, denn Horni ist ja wohl eine der wahnsinnigsten Fernsehpersonen die es je gegeben hat.