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Experten fordern rezeptfreie "Pille danach"Gestatten, Gestagen

Die "Pille danach" dient als Verhütung für den Notfall. Experten sind der Meinung, man sollte sie längst einfach in der Apotheke kaufen können.

Anderslautenden Mythen zum Trotz: Die "Pille danach" kann keine bestehende Schwangerschaft abbrechen. Bild: dpa

Kondome machen eben einfach manchmal Probleme. Sie reißen, verrutschen, gehen kurzzeitig im Innern des Körpers verloren. Nach so einem Malheur begeben sich viele Frauen auf die Suche nach der "Pille danach". Meist ist es Nacht, oft ist es Wochenende. Und vor dem Schlucken der Tablette kommen die Fragen: Welcher Arzt hat Notdienst? Wie komm ich da hin? Muss ich noch auf den Stuhl oder kann ich das Rezept einfach mitnehmen?

Dass man in solchen Momenten nicht einfach in die Apotheke gehen und sich die Pille kaufen kann, kann die Gesundheitswissenschaftlerin Daphne Hahn nicht verstehen. "Es gibt dafür keine sachlichen Gründe", sagt die Vorsitzende von Pro Familia. Schon seit Jahren fordert der Verband die Befreiung der Rezeptpflicht für eine spezielle "Pille danach", ein Präparat mit dem Wirkstoff Levonorgestrel.

So könnten Mädchen und Frauen im Notfall schneller an die Tablette kommen, was ihre Wirksamkeit erhöht: Bis 24 Stunden nach so einem Kondom-Debakel kann sie mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Schwangerschaft verhindern, danach sinkt die Quote.

Weil Levonorgestrel nur leichte Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Kopfschmerzen hat, empfehlen selbst Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation, diese Pille rezeptfrei zugänglich zu machen. In den 16 Ländern der EU kann man sie mittlerweile frei in der Apotheke kaufen, alle deutschen Nachbarländer außer Polen und Tschechien sind darunter.

taz

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***

Späte Verhütung

Die Pille: In Deutschland gibt es seit acht Jahren die "Pille danach" auf Basis von Levonorgestrel und seit 2009 eine mit dem Wirkstoff Ulipristal. Letztere wirkt bis zu fünf Tage nach dem Sex, ist aber mit rund 35 Euro etwa doppelt so teuer. Online bekommt man die Tabletten rezeptfrei, aber für ein Vielfaches des Apothekenpreises.

Die Frauen: 13 Prozent aller 18- bis 29-jährigen Frauen haben schon mal eine "Pille danach" genommen, nur 3 Prozent davon mehrmals. Grundsätzlich, stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fest, nutzen dabei eher Frauen mit höherer Schulbildung die "Pille danach".

Lobby der Frauenärzte

Auch der in Deutschland für eine solche Gesetzesänderung zuständige Ausschuss, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, hat sich schon im Jahr 2003 dafür ausgesprochen, Levonorgestrel aus der Rezeptpflicht zu entlassen. Warum also ist das noch nicht geschehen?

"Entweder ist die Lobby der Frauenärzte so stark oder das Unwissen über die Funktionsweise der Pille danach", sagt die Pro-Familia-Expertin Hahn. Wahrscheinlich sei es beides. Christian Albring ist Vorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte. Er schrieb vor kurzem im Fachblatt Frauenarzt ein Pamphlet gegen die Rezeptbefreiung.

Eines seiner Argumente: "Frauen kommen durch die ärztliche Verordnung gleichzeitig auch immer in den Genuss einer kontrazeptiven Beratung, die ihnen auch für die Zukunft weiterhilft", sagt Albring. "Und das streben wir bewusst an." Die Frauen würden in so einer Situation die fachliche Kompetenz, Neutralität und professionelle Distanz der Ärzte schätzen.

In Befragungen von Pro Familia berichten jedoch ein Drittel der Frauen davon, sich in solch einer Beratung abschätzig, respektlos oder herablassend behandelt gefühlt zu haben. Manche scheiterten komplett und bekamen die "Pille danach" gar nicht. "Wir haben festgestellt, dass die Versorgung oft mit großen Hürden verbunden ist", sagt Hahn.

Vermehrte Kosten

Die Rezeptpflicht kann für Frauen auch vermehrte Kosten bedeuten: Einige Ärzte machen nachts Ultraschall- und andere gynäkologische Untersuchungen oder Schwangerschaftstests, die privat bezahlt werden müssen. Nach internationalen Richtlinien ist das bei Einnahme von Levonorgestrel unnötig - nicht mal der Berufsverband der Frauenärzte sieht im vorangehenden Schwangerschaftstest einen Sinn.

So bleibt die Frage, ob das Bestehen auf dem Gang zum Arzt nicht vor allem dazu dient, Geld zu verdienen und neue Kundinnen zu gewinnen. Levonorgestrel ist ein Wirkstoff auf Basis des Hormons Gestagen, dem Gelbkörperhormon. Er unterdrückt oder verzögert den Eisprung.

Spermien befruchten das Ei oft erst Stunden oder Tage nach dem Geschlechtsverkehr - wenn eben eine Eizelle reif ist. Wenn frau also Levonorgestrel nimmt, sollte sie sie so schnell wie möglich einnehmen: Denn in der Zwischenzeit könnte der Eisprung stattfinden.

Ist die Eizelle erst einmal befruchtet und hat sich in der Gebärmutter eingenistet - wenn die Frau also schon schwanger ist -, passiert gar nichts: Levonorgestrel kann keine bestehende Schwangerschaft abbrechen. Entgegen vielen Mythen ist es also keine Abtreibungspille.

Mythos von der Abtreibungspille

Doch dieser Mythos von der Abtreibungspille dürfte eine Rolle in der bestehenden Rezeptpflicht spielen. Soll das Gesetz geändert werden, muss der Bundesrat zustimmen - doch weil schnell klar war, dass eine solche Gesetzesänderung dort keine Mehrheit finden würde, kam es trotz Empfehlungen dort gar nicht auf den Tisch. Besonders CDU/CSU-Länderministerien verhindern wohl die Rezeptbefreiung.

Dabei ist keine Änderung in Sicht. Auch Albring weist in seinem Artikel darauf hin, dass lediglich einige rot-grüne Bundesländer die Freigabe unterstützen würden. "Es hat schon mit christlich-konservativen Werten zu tun", sagt Daphne Hahn von Pro Familia. "In kirchlichen Krankenhäusern wird die Pille danach oft nicht ausgegeben, insbesondere in denen mit katholischer Trägerschaft."

Die "Pille danach" bringt den Zyklus der Frau durcheinander, sie ist demnach sicher kein Medikament zur Dauerverhütung. So wird sie aber in den europäischen Ländern, in denen Frauen diese "Pille danach" nun frei in der Apotheke kaufen können, auch nicht genutzt, ergaben Studien.

Dass mittlerweile die meisten Länder in der EU Levonorgestrel freigegeben haben, zählt für den Frauenarzt Albring nicht: "Wir haben eben das beste Gesundheitssystem der Welt", sagt er. Diese Länder hätten nicht die Mittel für eine gesundheitliche Versorgung, wie sie in Deutschland möglich sei.

Chrashkurs über den Zyklus

Für ihn gibt es weitere Gründe, den Gang der Frauen zum Arzt zu fordern: "Viele Frauen und Mädchen können im Notfall nicht einschätzen, ob und wann sie die Pille danach nehmen sollen", sagt Albring. Neunzig Prozent aller Frauen würden sich mit ihrem Zyklus nicht auskennen und brauchten fachmännische Hilfe. Sperma, Eisprung - solche Dinge seien einfach zu kompliziert.

Für Daphne Hahn gleicht so einer Aussage einer Entmündigung der Frauen. "Frauen können ihren Zyklus oftmals sehr gut einschätzen", sagt sie. Also, für alle Mädchen, Frauen, Jungs und Männer mit verrutschten Kondomen, hier noch einmal ein Crashkurs: Ein durchschnittlicher Monatszyklus dauert - vom ersten Tag der Periode bis zum ersten Tag der nächsten - 28 Tage.

Zyklen können aber auch 25 oder 35 Tage dauern, jede Frau sollte sich ihren selbst ausrechnen. In der Mitte findet der Eisprung statt. Heißt in der Regel: Erster Tag der Periode plus 14. Nun ist die Eizelle 12 bis 24 Stunden Stunden lang befruchtbar. Der Zeitpunkt des Eisprungs kann schwanken, etwa wenn frau gerade die Pille abgesetzt hat.

Und: Das Sperma kann bis zu fünf Tage im Körper auf ein befruchtungsfähiges Ei warten. Wer heute Sex hat, kann also auch noch zwei Tage später schwanger werden. Die "Pille danach" hilft deshalb eigentlich nur vor dem Eisprung. Wann der genau ist, kann eine Frau aber grundsätzlich ebenso gut selbst ausrechnen wie mit ihrer Ärztin.

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21 Kommentare

 / 
  • S
    Sophie

    Hahahaha,

     

    1. Ja bestimmt werden alle Frauen und Teenagemädels happy um die 150 Euro pro / Monat ausgeben (17 Euro / Pille) statt einfach eine dauerhafte Verhütung zu besorgen.

     

    2. Im Vergleich mit Schmertztabletten mit Paracetamol die wenn die mit Alokhol eingenommen werden zur Totaler Leberkrasch führen können sind die Nebenwirkungen nichts.

     

    Nationalökonomisch wäre es sinnvoller für alle dicke, deutsche Männer Receptzwang auf Wurst und Pils einzuführen. Hoher Blutdruck und Blutfetten führen wohl eher zu Erkankungen, Leiden ud Tod alls Exzesseinnahme von Pillen-danach.

     

    Oh nein, Fällen die nicht die weibliche Sexualität betreffen kann Mann selbstverständlich nicht vergleichen. My bad.

  • A
    Alana

    @ Friederike

     

    Persona hat bei der Anwendersicherheit einen Pearl Index von ca. 20

     

    Das heißt jede 5. Frau wird damit ungeplant schwanger.

    Das als sicher zu bezeichnen ist lächerlich.

     

    Werden Sie vom Hersteller dafür bezahlt, oder warum machen Sie so penetrant Werbung für eine unsichere und teure Verhütungsmethode?

  • M
    Marietta

    Der sogenannte Crashkurs ist katastrophal schlecht recherchiert. Wie lang die Östrogenphase (erste Zyklushälfte) bzw. die Progesteronphase (zweite Zyklushälfte) ist, kann niemals errechnet werden.

    Es ist ein Irrtum, dass die Progesteronphase 14 Tage lang ist und der Eisprung somit 14 Tage vor der einsetzenden Menstruation stattgefunden hat.

    Nicht nur, dass Erkrankungen seitens der Frau die Progesteronphase verkürzen können, auch bei völliger Gesundheit liegen meist kürzere Progesteronphasen vor, deren Längen zudem von Zyklus zu Zyklus in einem kleinen Rahmen schwanken.

    Mit solch einer Berechnung würde ich bsw. jeden Zyklus zuverlässig schwanger werden.

  • H
    Hanne

    @Friederike

    "die 28 Tage stimmen auch nicht immer!"

     

    Exakt das ist die Aussage meines Postings und der verlinkten Seite.

  • F
    Friederike

    @ Hanne

     

    die 28 Tage stimmen auch nicht immer ! Bei mir waren es 30 Tage- Punktgnau. Es gibt Frauen, die haben einen Zyklus von 35 Tagen.

     

    http://www.9monate.de/zyklus.html

  • F
    Friederike

    @Alana

     

    heute bin ich 58 Jahre und werde nicht mehr schwanger.

    Aber auch ich war mal jung und das in einer wesentlich strengeren Zeit. Dennoch wäre ich niemals ungewollt schwanger geworden, weil es eine Frage der Verantwortung ist, zu verhüten.

     

    Wenn man Persona anwendet, so ist das eine sichere Angelegenheit. Es sei denn, man hätt einen unregelmässigen Zyklus.Während der Wechseljahre sollte man es auch nicht anwenden. Dafür gibt es Frauenärzte, die einen beraten. Da wäre ohnehin die oberste Pflicht, sich von seinem Arzt/Ärztin beraten zu lassen. Es gibt ja noch mehr- als diese Möglichkeit, wie zum Beispiel Fieber messen.

     

    Es gibt leider immer noch genug primitive Leute- die erst hinterher darüber nachdenken. Das ist leider so- und nicht von der Hand zu weisen. Noch nie hatten wir so viele alleinerziehende Mütter wie heute. Hinzu kommt, das heute eher ins Bett gestiegen wird- ohne nachzudenken, ob man zusammen bleibt.

     

    Ihre Argumente sind leider sehr einseitig.

     

    Auch eine neue, freiere Zeit hat ihre Moral zu halten,denn die Leidtragenden sind die Kinder, die nicht immer erwünscht sind.

     

    http://www.persona.info/de/personaZurVerhutung.php

     

    94 % Sicherheit sind es immer noch! Wer 100 % will, der kann sich selbst auf die Pille danach nicht verlassen.

     

    Wie gesagt- es gibt genügend !! Möglichkeiten, nicht schwanger zu werden.

  • IN
    Ihr NameAndrea Thoms

    Die Pille danach gibt es schon lange und sie bestand früher mal aus den Inhaltsstoffen, die in genau 4 Antibabypillen einer bestimmten Sorte enthalten waren, die seit 10-20 Jahren nicht mehr auf dem Markt ist. Früher konnte ich also eine Packung Antibabypillen besorgen und hatte 7 Pillen danach, die ich nie brauchte, aber immer auf Reisen dabei hatte. Das war besonders im Ausland beruhigend. Überschüssige verteilte ich an Freundinnen.

    Die Information hatte ich damals aus feministischen Kreisen erhalten. Selbst die Frauenärze/-innen wussten das nicht.

     

    Wenn es jetzt eine verträglichere Sorte gibt, die nicht rezeptpflichtig ist, was hält uns davon ab, sie vorsorglich im Ausland zu besorgen (vielleicht auch übers Internet) und immer bei uns zu haben?

  • A
    Alana

    Ich muss da mal einiges korrigieren:

     

    Persona hat einen Anwender Pearl Index von ca. 20

    Das heißt auf ein Jahr gerechnet werden von 100 Frauen 20 Schwanger, wenn man Anwenderfehler mit einrechnet.

     

     

    Im übrigen ist die Sicherheit von Verhütungsmitteln fast immer auf 1 Jahr oder 6 Monate bezogen und damit keine absolute Zahl.

     

    Die Versagerquote bezieht sich immer auf den entsprechenden Zeitraum und steigt natürlich bei längerer Anwendung.

     

    Beim Übereinanderziehen mehrerer Kondome steigt das Risiko einer Panne.

     

    @ Frederike

    Sie sind das beste Beispiel dafür, dass man sich oft für aufgeklärter hält, als man tatsächlich ist.

    Ich hoffe für Sie, dass Sie nie in die Situation kommen ungewollt schwanger zu werden.

  • F
    Friederike

    Ich dachte ja, das die jungen Frauen von heute-da sie viel mehr Verhütungsmöglichkeiten haben, als ich früher-diese auch anwenden. Es gibt doch so viele, da wird doch wohl was für jede Frau dabei sein.

     

    Diese Pille hat eine Sicherheit von 95 %. Das heisst von 100 Frauen können 5 Frauen schwanger werden.

     

    Das "Persona" Gerät hat eine Sicherheit von 94 %.

     

    Die Anschaffung des Gerätes ist etwas teuer, die Hormonstreifen sind aber erschwinglich. Ich habe mit Persona viele Jahre verhütet und das einzige was man dazu braucht, ist ein Rhytmus- wann man den Teststreifen einlegt. Und natürlich Disziplin, den Test jeden Tag zu machen. Bei der normalen Pille ist das ja auch so.

     

    So richtig Verständnist, das heute noch eine Frau "ungewollt" schwanger wird, habe ich nicht. Aufklärung ist heute doch kein Thema mehr. Eltern, Schule, Freundinnen, Frauenarzt und Internet.

     

    Und vor allem sollten die Männer/Jungs endlich auch Verantwortung übernehmen, was die Verhütung angeht. Und diese Geschichte mit den Kondomen finde ich auch albern. "Mann" kann auch 2 übereinander nehmen. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich mich nicht darauf verlassen, das eine Frau die Pille nimmt.

     

    Das beste Verhütungsmittel ist immer noch Verantwortung und Hirn einschalten- bevor man loslegt.

     

    Persönlich wäre ich gegen den "freien" Verkauf- einfach weil es den Menschen mal wieder zu einfach gemacht würde, Verantwortung zu übernehmen. Ein Arzt sollte diese Pille direkt geben können- ohne den Umweg der Apotheke.

  • M
    Mary

    Interessanter Artikel, aber der Crashkurs ist katastrophal falsch! die reine Kalendermethode hat nicht ohne Grund einen sehr hohen PI -- eine gute Zeitung sollte besser recherchierte Informationen zum Eisprung geben können...

  • M
    MissNorris

    @ Emil:Abtreibung kann sehr wohl eine Antwort auf eine unerwünschte Schwangerschaft sein.Dafür ist sie ja erfunden worden! Warum Gestalten wie Sie und haleyberry

    (der Vorname der Schauspiererin ist übrigens "Halle" ;-))

    einen bewusstlosen Zellklumpen zum ach-so-heiligen "Leben" (ein Tumor oser ein Spermium sind auch "lebendig")verklären wollen,lässt sich für mich nur durch latente Verachtung für die Frau-die tatsächlich Bewusstsein und Leben hat-erklären.

    Wird frau unerwünscht schwanger,heisst es hämisch:"Selber schuld,hätte sie halt die Beine zusammengehalten!" Bricht sich ein Skifahrer unerwünscht ein Bein,kein Mensch käme auf die Idee zu sagen:"Selber schuld,wäre er mit seinem Arsch mal im Tal geblieben!" und zu verlangen,aus moralischen Gründen solle der Beinbruch unbehandelt bleiben.Und eine unerwünschte Schwangerschaft ist auf keinen Fall "kein Beinbruch",wie ihnen jede ehrliche Frau (alson nicht halleyberry,LOL!) erklären wird.

    Zum Skifahren hat mensch halt ein ressentimentfreies,unverklemmtes Verhätnis...

  • V
    Vera

    finde den Text sehr informativ. Wusste ich gar nicht, dass das kein Abbruch ist.

  • M
    Melanie

    > Chrashkurs über den Zyklus

    > Zyklen können aber auch 25 oder 35 Tage dauern, jede Frau sollte sich ihren selbst ausrechnen. In der Mitte findet der Eisprung statt. Heißt in der Regel: Erster Tag der Periode plus 14.

     

    Och taz, das ist peinlich. Wenn schon einen Crashkurs dann bitte richtig. Der Eisprung findet etwa 14 Tage VOR der nächsten Periode statt, bei einem 25-Tage Zyklus also ungefähr an Tag 11, bei einem 28-Tage Zyklus ungefähr an Tag 21.

    Allerdings kann der Abstand, der durch die Lebensdauer des Gelbkörpers bestimmt wird, von Frau zu Frau zwischen 10 und 16 Tagen schwanken.

     

    Die Levonorgestrel-Pille-Danach wirkt nur, wenn sie 36-Stunden VOR dem Eisprung genommen wird, deswegen zählt wirklich jede Stunde nach der Verhütungspanne (DOI:10.1093/humrep/deq157)

  • O
    ohno

    @haleyberry: Wussten Sie schon...

     

    ...dass Lesen und Verstehen die Kompetenz fördert? Nicht? Das dachte ich mir.

  • Z
    Zhara

    @haleyberry

    "Frau muss hierbei die Gründe

    für diesen schwerwiegenden Eingriff offenlegen,

    der ein beginnendes Fötusleben zerstört."

     

    Scheinbar haben Sie den Artikel nicht richtig gelesen:

    "Levonorgestrel ist ein Wirkstoff auf Basis des Hormons Gestagen, dem Gelbkörperhormon. Er unterdrückt oder verzögert den Eisprung.(...) Ist die Eizelle erst einmal befruchtet und hat sich in der Gebärmutter eingenistet - wenn die Frau also schon schwanger ist -, passiert gar nichts: Levonorgestrel kann keine bestehende Schwangerschaft abbrechen. Entgegen vielen Mythen ist es also keine Abtreibungspille."

     

    Die von Ihnen (und von mir ebenfalls) vertretene Ansicht, dass es sich bei einem Fötus bereits um schützenswertes menschliches Leben handelt, kann deshalb nicht als Argument für eine Beibehaltung der ärztlichen Rezeptpflicht herangezogen werden.

    Zhara

  • I
    Infiltrator

    Guter, informativer Text.

     

    Schmunzeln musste ich über den Teil mit den Ausbremsern.

     

    Die "Frauenärzte" und die Länder die unter dem Einfluss der Pädophilensekte stehen. Warum wundert mich das nicht?

     

    Toll die letzten beiden Absätze mit dem Crashkurs. Musste mir selbst noch einmal in Erinnerung rufen wie das genau war.

    Ist ja nicht unwichtig, AUCH für die Männer, sich darin ein wenig auszukennen.

     

    Chapeau Frau Rossbauer!

     

    MfG

  • H
    haleyberry

    Ich finde die ärztliche Rezeptpflicht

    für die Pille danach gerade wichtig,

    weil Sie die Absprache die Verantwortlichkeit

    zur eigenen Sexualität stärkt und eben

    nicht entmündigt.

    Frau muss hierbei die Gründe

    für diesen schwerwiegenden Eingriff offenlegen,

    der ein beginnendes Fötusleben zerstört.

    Es ist dabei falsch zu sagen der Fötus, ist ja

    noch kein Mensch und damit nichts wert.

    Das bedeutet, dass alles was kein Mensch wäre,

    nichts wert wäre.

    Aber Tiere die nicht tierschutzgerecht gehalten

    werden oder gequält worden, besitzen für den

    Gesetzgeber soviel Wert, um Tierschänder einzusperren.

    Ein geschundenes Tier soll also wertvoller sein

    als ein menschlicher Fötus?

    Nicht selten werden als Gründe

    hierfür eine schlechte Partnerwahl,

    schlechte Arbeitsbedingungen,

    ständig wechselnde intime Verhältnisse,

    gesundheitliche Probleme, finanzielle Sorgen

    oder Abstiegsängste und fehlende

    Empathie angeführt. Durch den schnellen Einkauf

    von Medikamenten ohne Rezeptpflicht kann

    dieser Auseinandersetzungsprozess schnell

    von sich weggeschoben werden. Frau entwickelt

    sich dann mental nicht mehr weiter.

     

    Der exzessive Gebrauch von Gestagenen führt

    auch zur Durchseuchung

    der Grundwässer und Trinkwässer, was

    für Männer, Frauen und Fauna erhebliche Krebsrisiken

    und Entwicklungsstörungen bedeuten.

    Die Prostatakrebsrate bei alten Männern wird

    damit häufig in Zusammenhang gebracht.

    Die Männer werden nach einer solchen Operation

    inkontinent, impotent oder sterben sogar daran.

    Das Brustkrebserkrankungsrisiko bei Frauen

    soll sich auch dadurch bedingt erhöhen.

    Diese Medikamente sind keine Lutschbonbons!!

    sondern werden in der Biossphäre nur unzureichend

    abgebaut!!!!

    Außerdem muss eine Gesellschaft in der jeder/jede

    sich Ärger(selbst den der eigenen Nachzucht)

    vom Hals halten will, fragen wie sie auf

    Dauer weiterbestehen soll!!!!!!!!!

    Da letzlich der Fortbestand der gesamten Gesellschaft

    und damit der deutschen Kultur zur Debatte steht,

    ist es zu einfach und damit falsch der Frau

    allein die Verantwortung zu überlassen, wenngleich

    sie den Hauptteil der Entscheidung und Verantwortung

    trägt.

  • NG
    [Name Gelöscht]

    Hach ja, die ewig verrutschenden, reißenden und im Körper verschwindenden Kondome ...

     

    Sicherlich ist die Pille danach besser als ungewollte oder abgebrochene Schwangerschaften. Aber - wie aus der Überschrift des Artikels schon ersichtlich - dient die Pille danach der Verhütung im Notfall. Sie sollte nicht den sorgfältigen Umgang mit Verhütungsmitteln ersetzen, weil Frau ja weiß, dass sie jederzeit mal eben schnell ne Pille einwerfen kann, wenn was schiefgegangen ist.

     

    Es ist erschreckend, wie wenig aufgeklärt die Jugendlichen heute oft sind und wie wenig gerade über Verhütung gewusst wird. Vielleicht sollte hier mal angesetzt werden, besonders im Hinblick darauf, dass ja Verhütungsmittel nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft sondern im besten Falle auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Eine sorgfältige Aufklärung im Elternhaus, in den Schulen und in Arztpraxen, und zwar nicht nur auf die biologischen Vorgänge sondern eben auch auf das Thema Verhütung bezogen, ist allemal sinnvoller, als den schnellen und unkomplizierten Zuriff auf die "Pille danach" zu ermöglichen.

  • H
    Hanne

    Für alle Redakteurinnen hier noch einmal ein Crashkurs: Ein durchschnittlicher Menstruationszyklus kann auch mal 24 oder 45 Tage dauern. Der Eisprung findet nicht "in der Mitte", sondern meist 10-17 Tage VOR der nächsten Blutung statt. Heißt in der Regel: Die hier genannte Rechnung "Menstruation plus 14 Tage" geht in den meisten Fällen nicht auf.

     

    Ein empfehlenswerter Link zu diesem Thema und Mythen wie "Zyklen dauern 28 Tage und der Eisprung findet meist an Tag 14 statt": http://www.zyklus-wissen.de/4.html

  • M
    Marie

    Der Gang zum Arzt ist wirklich Zeitverschwendung. Ich hab bisher 3x die Pille danach genommen und bin nie beraten worden. Dafür musste ich bis zu 3h im Krankenhaus warten. Die Ärzte waren genervt, ich und mein Partner waren genervt und die Arbeitszeit, die die Belegschaft für wirkliche Problemfälle hätte aufwenden können war verschwendet. Außerdem fühlt man sich tatsächlich bevormundet. Warum muss ich dafür Rechenschaft ablegen, wie es zum ungeschützten Sex kam?

    Andererseits kann die Pille danach zu einem ziemlichen Hormondurcheinander führen. Ob das bei dem von Ihnen beschriebenen Produkt auch so ist weiß ich nicht. Nur ist das mir im Notfall auch egal. Und darüber kann mich auch der Apotheker informieren.

  • E
    emil

    sex geht mit verantwortung einher. verantwortung für sich selbst, für die person, mit welcher der beischlaf vollzogen wird und auch vor möglichen folgen wie etwa einer schwangerschaft.

     

    dessen sollten sich die korpulierenden stets bewusst sein. wird der zugang zur pille danach erheblich vereinfacht, suggeriert das eine sicherheit, dass im zweifelsfall einfach ein präparat eingeworfen werden kann und alles ist wieder prima.

     

    diese sicherheit droht aber die verantwortung abzulösen. klar ist auch, es gibt sicherlich fälle, wo die pille danach sinnvoll in unserer gesellschaft eingesetzt werden kann.

    ich sehe jedoch die latente gefahr, dass die verantwortung damit schwindet und das wäre fatal - denn egal wie verhütet wird, grundsätzlich sollte damit gerechnet werden, eine schwangerschaft hervorzurufen. und da kann im zweifelsfall auch abtreibung keine antwort sein. oder ist das alles nur ein spiel?