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Offensive in AleppoKampf um das Stadtzentrum

Die syrischen Regierungstruppen weiten ihre Offensive in Aleppo aus und greifen mit Artillerie und Hubschraubern an. Auch in anderen Städten des Landes kommt es zu Zwischenfällen.

Kampfpause: ein Soldat der oppositionellen Freien Syrischen Armee. Bild: reuters

ALEPPO/BEIRUT/BERLIN rtr/afp/dapd/taz | Im Kampf um Aleppo hat die syrische Armee ihre Offensive ausgeweitet. Regierungstruppen griffen Stellungen der Rebellen in zwei Bezirken der Millionenstadt am Dienstag mit Artillerie und Kampfhubschraubern an. Die Aufständischen erklärten, sie hätten die Truppen von Präsident Baschar al-Assad zurückgeschlagen. Ihr Ziel sei das Stadtzentrum.

Die Assad ergebenen Einheiten nahmen vor allem den Stadtteil Salaheddine im Südwesten und Viertel im Osten unter Beschuss. Die Armee hatte am Sonntag erklärt, sie habe Salaheddine eingenommen. Meldungen des Staatsfernsehens über anhaltende Gefechte deuten aber darauf hin, dass die Streitkräfte das Viertel noch nicht gänzlich kontrollieren.

Die Rebellen beherrschen nach eigener Aussage einen Bogen, der die Stadtviertel Aleppos im Osten und Südwesten umfasst. Für einen ihrer Kommandeure ist die angestrebte Besetzung des Stadtzentrums eine Frage „von Tagen, nicht von Wochen“. Er widersprach damit der offiziellen Darstellung. „Das Regime hat drei Tage lang versucht, Salaheddine zurückzuerobern. Es ist gescheitert, und dabei hat es schwere Verluste an Menschen, Waffen und Panzern erlitten“, sagte Oberst Abdel-Dschabbar al-Okaida. Die Regierungssoldaten seien zum Rückzug gezwungen worden.

Nachprüfen lassen sich die Äußerungen Okaidas ebenso wenig wie die Darstellung der Beobachtungsstelle in London, die Rebellen hätten bei Angriffen auf zwei Polizeidienststellen 40 Polizisten getötet sowie das Militärtribunal und ein Büro der herrschenden Baath-Partei angegriffen. Nach den täglichen Berichten der Lokalen Koordinationskomitees (LCC) kommt es auch in zahlreichen anderen syrischen Städten regelmäßig zu Angriffen der Regimetruppen oder Kämpfen zwischen Soldaten und Rebellen.

Allein für den Montag listeten sie größere oder kleinere Zwischenfälle in elf Städten auf. Eine davon ist Qamishli im syrischen Kurdengebiet. Von dort berichten die LCC, Regierungstruppen führten nach einer nächtlichen Demonstration, die beschossen worden sei, Hausdurchsuchungen durch und nähmen Aktivisten fest.

Angesichts der Gewalt setzten sich wieder zwölf syrische Offiziere in die Türkei ab. In London kehrte der Geschäftsträger dem Regime Assad den Rücken.

276.000 Menschen auf der Flucht

Vor den Kämpfen in Syrien sind seit März 2011 mehr als 276.000 Menschen ins Ausland geflüchtet. Die meisten von ihnn, mehr als 140.000, hätten im benachbarten Jordanien Zuflucht gefunden, berichtete am Dienstag das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. In der Türkei seien 70.000 Syrer angekommen, im Libanon 31.000. Auch andere Staaten der Region hätten tausende Flüchtlinge gemeldet, berichtete das UNHCR. Die Zahl steige ständig an.

Auch innerhalb Syriens sind den Angaben zufolge zahllose Menschen auf der Flucht. So sollen allein in den vergangenen Tagen mehr als 200.000 Menschen aus der heftig umkämpften Millionenstadt Aleppo geflohen seien.

Angesichts der Gewalt forderte die Europäische Kommission „humanitäre Kampfpausen“ in Syrien. Dadurch solle ermöglicht werden, Verletzte und Zivilisten aus umkämpften Gebieten in Sicherheit zu bringen, erklärte die EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva, in Brüssel. „Die Situation in Syrien wird zunehmend zu einer humanitären Katastrophe, die schreckliche Erinnerungen an Ex-Jugoslawien weckt.“

Der Generalsekretär der Arabischen Liga übt unterdessen scharfe Kritik an der Gewalt in Syrien. „Die Massaker in Aleppo und anderen Orten Syriens kommen Kriegsverbrechen gleich und sind nach internationalem Recht strafbar“, erklärte Nabil Elarabi nach einem Treffen im Kairoer Hauptquartier der Liga.

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5 Kommentare

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  • T
    toyak

    an: getchar

     

    Danke für die Quelle. Ein weiterer Beleg dafür, wer die Demokratie in Syrien einführen will. Genau diese Typen.

    Mit leichten Waffen kann man eine solche Zerstörung der Gebäude nicht bewirken.

    Die Propaganda hält aber trotz dieser erschreckenden Videos, die von den Terroristen selbt gefertigt sind, an.

    Mal schauen, wieviel Menschenleben diese von TAZ und westlichen Medien betriebene Propaganda und Unterstützung der Terroristenorganisation "F"SA kosten wird.

  • K
    Klaus

    Das ist wohl das Ende von Lady Clintons Söldnertruppe.

     

    Schade daß die Dame andere für sich kämpfen läßt..

  • J
    jupp

    Hallo ,

    ich glaube der "Welt" auch kein einziges Wort und auch sonst niemandem, der eine vom Mainstream abweichende Meldung veröffentlicht!

    Trozdem hier der Artikel der "Welt" (Axel Springer Verlag):

     

    Rebellen setzen zur "Befreiung" Aleppos an

     

    Foto: DAPD

     

     

    Aktivisten meldeten Gefechte in der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes

     

     

     

    Beirut (dapd). Die syrischen Rebellen haben nach eigenen Angaben eine Aktion zur "Befreiung" der Stadt Aleppo begonnen. Aktivisten veröffentlichten auf der Videoplattform YouTube eine Stellungnahme des Rebellenkommandeurs Oberst Abdul Dschabbar Mohammed Akidi, in der er am Sonntag erklärte, der Befehl zum Einmarsch nach Aleppo sei erteilt worden. Die Gefechte in der größten Stadt des Landes dauerten den dritten Tag an. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete außerdem Angriffe von Regierungssoldaten in der Hauptstadt Damaskus.

     

     

     

    Die Beobachtungsstelle und der Aktivist Mohammed Said erklärten, in mehreren Stadtteilen von Aleppo werde gekämpft. Bereits am Samstag hatten Augenzeugen erklärt, die Gefechte gehörten zu den bisher schwersten in der nordsyrischen Stadt. Bisher stand Aleppo, die bevölkerungsreichste Stadt des Landes mit knapp 1,7 Millionen Einwohnern, loyal zum syrischen Präsidenten Baschar Assad und blieb von den Unruhen im Land weitgehend verschont.

     

    Der Aktivist Mohammed Said sagte via Skype aus der Stadt, zahlreiche Rebellen der Freien Syrischen Armee seien nach Aleppo gekommen und kämpften nun gegen Regierungssoldaten. Rebellenkommandeur Akidi sagte, Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten in der Stadt hätten nichts zu befürchten. Dies gelte auch für die Religionsgemeinschaft der Alawiten, der Assad angehört. "Unser Krieg ist nicht mit euch, sondern mit der Assad-Familie", sagte er.

     

    Der Gouverneur der irakischen Provinz Nineva, Atheel Al-Nudschaifi, sagte, Rebellen hätten einen syrischen Grenzübergang zur irakischen Stadt Rabija eingenommen. Nach offiziellen irakischen Angaben schlug ihnen dabei kaum Widerstand entgegen. Insgesamt haben die Rebellen damit die Kontrolle über vier Übergänge in den Irak und die Türkei übernommen.

     

    "Spannung ist greifbar"

  • G
    getchar

    Mal wieder schlecht rechechiert:

    Das mit den 40 Toten Polizisten ist ganz sicher wahr, es ist sogar sehr gut dokumentiert:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=hSD9hiKfTEY&list=UUbWKBVPezBP08QQd4lChKDQ&index=1&feature=plcp

  • A
    Ant-iPod

    Was für eine erbärmliche Bankrotterklärung eines zur politischen Gestaltung unfähigen Despoten.