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Die Gesetze werden häufig missbrauchtTodbringender religiöser Eifer

Kommentar von Sascha Zastiral

Der Fall des christlichen Mädchens könnte dazu führen, dass sich endlich wieder jemand zu den Blasphemiegesetzen Pakistans äußert.

P akistans Blasphemiegesetze stehen schon lange in der Kritik. Menschenrechtsgruppen bemängeln, die Gesetze würden häufig missbraucht, um persönliche Rechnungen zu begleichen und gegen Mitglieder von Minderheiten vorzugehen. Die dramatische Wendung im jüngsten Fall spricht in dieser Hinsicht Bände: Der Imam, der den Fall eines offenbar geistig beeinträchtigten christlichen Mädchens aufgebauscht hat, das Seiten mit Koransuren verbrannt haben soll, steht nun selbst vor Gericht. Er selbst soll Seiten aus einem Koran gerissen und zu den Beweisen gelegt haben. Ironie des Schicksals: Dem Imam droht nun selbst eine Anklage wegen Blasphemie.

Die Blasphemiegesetze sind in Pakistan ein äußerst heikles Thema. Im vergangenen Jahr wurden zwei hochrangige Politiker ermordet, weil sie sich kritisch dazu geäußert haben. Viele radikal eingestellte Pakistaner feiern den Expolizisten Mumtaz Qadri als Volkshelden. Er hat Anfang 2011 Salmaan Taseer, den Gouverneur der Provinz Punjab, erschossen, weil dieser eine Reform der Gesetze gefordert hat. Qadri hat regelrechte Fanclubs.

Dabei war der Islam in der Region jahrhundertelang betont friedfertig, tolerant und liberal. Die Radikalisierung der pakistanischen Gesellschaft hat erst unter dem fanatischen General Zia-ul-Haq begonnen, der sich 1977 an die Macht putschte und Tausende Koranschulen bauen ließ. Aus dieser Zeit stammt auch die drastische Verschärfung der Blasphemiegesetze.

privat
Sascha Zastiral

ist taz-Korrespondent in Indien und Pakistan.

Angesichts des oft tödlichen Eifers, mit dem die Verfechter dieser Gesetze gegen Kritiker vorgehen, ist es verständlich, dass sich heute kaum noch jemand öffentlich zu den Blasphemiegesetzen äußern will. Zumindest daran könnte sich durch die spektakulären Entwicklungen im Fall des christlichen Mädchens etwas ändern. Dem Land wäre es zu wünschen.

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9 Kommentare

 / 
  • JS
    Jan Sobieksy

    @Kopfschüttelnd:

     

    Danke, dass Sie mit dem Versuch, andersdenkenden den Mund zuverbieten. Mal wieder den Geist des Islam demonstrieren. Ich behaupte, Sie haben keine Ahnung. Das übliche Taqqiya-thema "Tolerenz" des islams: Es gab nie eine islamisch dominierte Gesellschaft, in der Christen den Muslimen gleichgestellt waren. Sie waren immer nur "toleriert", d.h wurden nicht umbgebracht - hatten aber nicht die gleichen Rechte. Ganz im Gegensatz zu den Moslems heute z.B. in D. oder können sie mir ein christliches Pendant zu "Cem Ödzemir" aus Al Andalus der angeblich ach so toleranten Periode nennen?

    Und da waren ja noch die zwangsbekehrten christlichen Säuglinge, die dann auch noch Kananonefutter wurden sowie die ausschließlich christlichen Frauen n den Harems zur Zeiten des Osmanischen Reiches.

  • M
    Mobile

    Köstlich. Danke für diese Erleuchtung:-).

  • D
    D.J.

    @Kopfschüttelnd:

     

    Ob Sie sich Ihre Herablassung lesten können? Es stimmt: Die Muslime haben die Hindus unter die "Buchbesitzer" gerechnet, sodass sie sie nicht zwangsbekehren/töten/versklaven mussten (wäre unpraktikabel gewesen). Die Minderheit der Buddhisten hatte das Glück nicht. Und nun überlegen Sie, warum es im Ursprungsland des Buddhismus praktisch keine Buddhisten mehr gibt.

    Den Dhimmi-Status auf die Jizya zu reduzieren, ist natürlich Unsinn.

    Richtig ist übrigens, dass es unter den Muslimen des Subkontinents Ende 19./Anfang 20. Jh. semi-modernistische Ansätze gab und dass Pakistan in den allerersten Jahren seines Bestehens eher säkular ausgerichtet war. "Islamische Republik" heißt das Gebilde aber schon seit den 50ern.

  • D
    D.J.

    Unsinn. das Problem ist weniger der Missbrauch des Blasphemiegesetzes als seine Existenz. Mannomann, wo sind nur die konsequent religionskritischen Linken geblieben? Feuerbach, Marx, Bebel, Gramsci - wo seid ihr, wenn man euch doch mal braucht?

  • J
    Jürgen

    Ich kann nur jeder und jedem empfehlen, ausführlich die Biografie des Gründers dieser Religion, Mohammed, zu studieren.

     

    Wie tolerant war die arabische Halbinsel vor, wie tolerant durch und nach ihm? Es hilft sehr, heutige Verhaltensweisen zu verstehen.

  • K
    Kopfschüttelnd

    Wieso kommen eigentlich nach jedem Artikel, der nur das Wort "Islam" enthält, immer gleich alle Hinterwäldler und selbsternannte Retter der Freiheit an und trollen die Kommentarseiten voll?

    Zu Islam in Südasien: Bis auf Aurangzeb waren alle muslimischen Herrscher in Südasien super tolerant. Akbar hat sogar den Dialog zwischen den Religionen gefördert. Das Einzige, worauf Hindu-Fanatiker immer pochen, ist die Jizya, die Sondersteuer, die Nicht-Muslime zahlen mussten. Das war es aber schon.

    Daher, "Gorter": Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fr**se halten! ;-)

  • DI
    dänische Imame

    waren übrigens auch so drauf.

    Das Flaggschiff unter den berüchtigten Mohammed-Karikaturen waren nicht diese selbst,

    sondern eine Fotografie des Gewinners eines rustikalen französischen Schweineimitationswettbewerbs.

    Natürlich werden die Imame gewusst haben das diese nicht in der Jyllands Posten abgedruckt war,

    sie haben einfach selbst behauptet das dies Mohammed darstellen sollte.

    Hat aber niemanden gestört.

  • G
    Gorter

    "Dabei war der Islam in der Region jahrhundertelang betont friedfertig, tolerant und liberal. " Ich empfehle einen kurzen Blick in die Geschichte der Islamischen Eroberung und Unterdrückung des Subkontinents.

    Woher nimmt Taz doch immer wieder die weichspülende Nichtswisser als Kommentatoren?

  • HW
    Hartmut wagner

    Wie kann Sascha Zastiral im Zusammenhang mit dem Islam von religiösen Eiferern sprechen? Im Islam gibt es sie nicht.

    Anhänger des Islams haben schließlich auf friedliche Weise ganz Spanien erobert, die Einwohner Konstantinopels mit logischen Argumenten davon überzeugt, ihnen die Stadt zu übergeben und versucht, die Einwohner Wiens durch tantrische Streicheleinheiten auf ihre Seite zu ziehen. Allerdings rief das bei den österreichischen Starrköpfen nicht die gewünschte Wirkung hervor.

    Außerdem hat Mohammed im Anschluss an seine Flucht von Mekka in die Stadt Medina 622 nach Christi Geburt die überwiegend jüdische Bevölkerung Medinas ausschließlich maßvoll bzw. sanft aus ihren Häusern vertrieben und wenn sie nicht liebevoll vertrieben werden wollten, auf zärtliche Art und Weise umbringen lassen.

    Im Irak, in Syrien und in Pakistan werfen Schiiten und Sunniten übrigens keinesfalls jeden Tag Bomben in die Moscheen der jeweils anderen islamischen Sekte, sondern Pralinen und Kamelle.

    Und obendrein bleibt anzumerken: In Ägypten versuchen gleichzeitig täglich zartbesaitete Muselmanen natürlich überhaupt und gar nicht, hartnäckige, widerspenstige christliche Kopten durch der Sache angemessene Tötungs- und Kirchenzerstörungsmaßnahmen vom wahren moslemischen Glauben zu überzeugen, sondern mittels melodiöser Gesangsvorträge köstlicher Koransuren.

    Ähnlich verfahren die friedliebenden Muselmanen mit Angehörigen der aufsässigen christlichen Minderheit im Norden Nigerias und deren Gotteshäusern, sowie die von Allah auserwählten und gesegneten palästinensischen Freiheitskämpfer der Hamas mit krummnasigen jüdischen Untermenschen und deren Tempeln. Nur dass in diesem Fall statt der kirchen-, die synagogenzerstörerische Alternative zum Zuge kommt.

    Allahu akbar! Islam ist der Friede. Und Allah samt Mohammed, den Taliban und dem Ayatollah Khomeini mögen über Euch kommen!