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Facebook nervtLiked mich doch am Arsch!

Empfohlene Beiträge, viele Filter, kaum Selbstbestimmung: Es ist an der Zeit, Facebook zu verlassen. Wenn da nicht eine wichtige Nichtnutzerin wäre.

Gibt es eine Welt jenseits von Facebook. Ja, hier der Bildbeweis. Bild: reuters

BERLIN taz | Diesmal hat die „Candy Crush Saga“ ihren großen Auftritt: „GRATIS Spiel bei iphone/iPad --> Superspannend!“ steht in meinem Newsfeed auf meiner Facebook-Startseite.

Sind wir befreundet? Schnell mal nachsehen. Nein. Bin ich ein Fan der Seite? Auch nicht. Wie kommt das dann in den Bereich, der meinen Freunden und Interessen vorbehalten sein soll? Ach so – „empfohlener Beitrag“ samt Link zu irgendeinem App-Gelumpe, jemand hat Geld dafür ausgegeben, in meinem Newsfeed (und vielen anderen) sichtbar zu sein.

Beiträge, auf die ich mich freue, muss ich dagegen mit der Lupe suchen, weil sie zwischen „empfohlenen Beiträgen“, den Posts von mir selbst favorisierten Freunden und dem Vielgefacebooke mancher Bekannter einfach untergehen. Fünf Minuten brauche ich, um den neuen Cartoon des New Yorker zu finden. Nach Updates italienischer Anarchisten und us-amerikanischer Linksradikaler suche ich heute vergeblich. Vielleicht, weil sie nichts geschrieben haben, vielleicht, weil ihre Beiträge von Facebooks Filter Bubble als nachrangig für meine Lesegewohnheiten eingestuft wurden. Mir fehlt gerade die Zeit, das zu überprüfen.

Denn allein 14 Minuten hat es jetzt wieder gekostet, mich im Startseitenbereich meiner eigenen Facebookseite zurechtzufinden. 14 Minuten, die mich mehr nerven, als dass sie mir einen Gewinn an Erkenntnis, Unterhaltung oder freundschaftlichem Austausch gebracht hätten. Facebook nervt. Es nervt, weil es meine Lebenszeit frisst und es nervt, weil es mich so davon abhält, andere Dinge zu tun. Daran bin ich selbst schuld. Niemand zwingt mich zu einem Facebook-Konto.

Mehr ärgert mich deswegen mein eigener Automatismus, Facebook als wesentlichen Bestandteil meines Nutzerverhaltens im Netz zu begreifen. Wir haben in den frühen nuller Jahren AOL doch nicht boykottiert, damit uns nun Facebook von all dem Schönen und Hässlichen fernhält, was das Netz sonst so zu bieten hat. Das AOL-Konzept, die Älteren unter uns werden sich vielleicht noch erinnern, sah vor, dass das Internet nichts ist und AOL alles.

Jeder, der die Seite besuchte, sollte dort alles finden, was er oder sie im Internet so braucht: Mail, Infos, Shopping, Vernetzung, Chat, Wetter, Spiele usw. Es sollte, um es noch einmal anders zu sagen, für den geneigten Nutzer keinen Grund geben, etwas Anderes als aol.de oder aol.com in den Browser einzutippen.

taz
Maik Söhler

ist Chef vom Dienst von taz.de. Er vernetzt sich gerne, auf Facebook, Google+, am liebsten aber auf Twitter.

AOL ist Geschichte, aber Facebook lebt – samt Mail, Infos, Shopping, Vernetzung, Chat, Wetter, Spiele usw. Und wie: Nach eigenen Angaben hat das Netzwerk mehr als eine Miliarde Nutzer in aller Welt, darunter 20 Millionen aktive Nutzer in Deutschland, von denen weit über die Hälfte jeden Tag mal auf Facebook vorbeischaut. Mehr als sechs Stunden im Monat verbringen US-Nutzer nach Angaben des Marktforschungsinstituts Nielsen im Netzwerk. Und Facebook wächst weiter.

Gibt es ein Draußen?

Seit Monaten denke ich immer wieder mal darüber nach, Facebook zu verlassen. „Empfohlene Beiträge“, die „Filter Bubble“, Fremdbestimmung, Mängel beim Datenschutz, immer mehr Werbung: Es gibt viele Gründe. Aber gibt es ein „Draußen“?

Eine Welt also, in der man auf die Annehmlichkeiten von Facebook – kleine Botschaften von Leuten, die ich kenne, die schnelle Kontaktaufnahme zu Bekannten, Einladungen zu Partys und Lesungen, Erinnerungen an Geburtstage – verzichten kann, ohne selbst mehr Aufwand zu haben? Das ist es, was Facebook so erfolgreich macht, es sind die vielen kleinen Anwendungen, die uns im Wust der ohnehin überbordenden Daten bei der täglichen Orientierung helfen.

Also: Gibt es ein „Draußen“? Ja, meint Christian Heller, Blogger, Netzkulturforscher und bekennender Nicht-Facebooker. Er hat vor geraumer Zeit sein Profil gelöscht und vermisst das Netzwerk kaum – „höchstens bei ein paar Party-Einladungen“. Facebook ordne die Kommunikation der Nutzer den eigenen Netzwerkinteressen unter, betont er. Er habe alles gelöscht, als ihm klar geworden sei, dass seine Kommunikation von Facebook gesteuert und die eigene Filtersouveränität von Facebook kaputtgemacht worden sei. „Und momentan besteht für mich kein Grund zur Rückkehr.“

Als „total befreiend“ bezeichnet Julia Seeliger, taz-Kolumnistin und Bloggerin, die facebookfreie Welt. Auch sie hat das Netzwerk neulich aus freien Stücken verlassen. „Ich habe mich viele Stunden am Tag dort aufgehalten“, sagt sie, „und nur gespielt. Ich will aber nicht spielen, sondern leben!“ Facebook sei wie die Matrix, meint sie in Anspielung auf die gleichnamige Filmtrilogie. „Ich will aber nicht in die Matrix.“ Klare Worte, die mich zudem beschämen: Auf der Suche nach den Telefonnummern der beiden wollte ich – Hirn aus, Facebook an – zuerst im Netzwerk selbst nachsehen.

Nur ein paar Dollar

Tina Kulow, Facebook-Sprecherin für Deutschland, kann diese Probleme nicht nachvollziehen: „Wir bekommen in dieser Richtung kein Feedback.“ Im Gegenteil sei es doch häufig sinnvoll, eigene Beiträge hervorzuheben“, etwa bei der Jobsuche. Für sechs Dollar habe sie selbst neulich erst einen Beitrag hervorgehoben, die Aktion „Wir stehen auf“ von „Laut gegen Nazis e.V.“ Den Vorwurf, Beiträge zu filtern, kontert sie: Es bleibe auf Facebook immer „genug Raum für überraschende Dinge“, wie auch die Website „Facebook Stories“ zeige.

Eine Anti-Nazi-Aktion hervorzuheben, dagegen kann wohl außer ein paar Nazis kaum jemand was einwenden. Doch auch diese Haltung muss man sich erstmal leisten können. Die Realität besteht ohnehin viel mehr aus Beiträgen aus der „Candy-Crush-Saga“-Liga und anderen Werbeveranstaltungen. Das macht nichts. Werbung gehört zum Online-Geschäft, auch taz.de kommt da nicht drumrum.

Nerviger ist, dass einem die Kontrolle übers eigene Profil teilweise abhanden kommt. Man bekommt eine Facebook-Mailadresse, die man nie gewollt hat, eine Chronik, die man so nie erstellt hätte, und soll, um im Mainstream nicht zu ersaufen, Listen erstellen und „Freunde“ sortieren.

Verschwendete Zeit

Das alles kostet Zeit, Zeit und noch mehr Zeit. Und diese investierte Zeit ist es dann auch, die einen davon abhält, das Profil einfach dichtzumachen. Dann wäre all die verschwendete Zeit noch einmal verschwendet. Aber gut, es gibt Schlimmeres als Verschwendung. Verschwendung ist immer auch ein Ausdruck von Großzügigkeit, einer sympathischen Einstellung zum Leben.

Sie sehen: Auch beim Schreiben über Facebook geht es in meinem Kopf immer noch hin und her. Bleiben? Oder verlassen? Eine Entscheidung muss her: Ich werde bleiben, und das allein wegen meiner Mutter. Seit Jahren liegen ihr Nichten und Neffen in den Ohren, endlich auch zu facebooken. Irgendwann im Jahr 2011 ist sie dann heimlich, still und leise beigetreten. Ich war ganz baff, als mich plötzlich ihre „Freundschaftsanfrage“ erreichte.

Baff und entsetzt: Würde ich künftig Facebook noch so nutzen können wie bisher? Müsste ich mir abfällige Kommentare über mein Heimatdorf nun verkneifen? Käme jetzt die Selbstzensur bzw. der Selbstfilter zum Einsatz? Ich gestehe: Genau an diesem Tag habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht, Facebook zu verlassen.

Nichts davon ist passiert. Meine Mutter ist immer noch auf Facebook. Sie schreibt nichts, kommentiert nichts, hebt ganz selten mal den Daumen. Ich kann sie dort jetzt nicht einfach allein lassen – allein mit der „Filter Bubble“, der von ihr nicht genutzten Chronik und den Versprechen der „Candy Crush Saga“: „GRATIS Spiel bei iphone/iPad --> Superspannend!“ Mama spielt so gerne. Und Zeit hat sie auch.

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56 Kommentare

 / 
  • H
    Hui

    Meiner Meinung nach kann man eine Sucht nicht heilen, in dem man sich den Zugang wegsprengt - nein man braucht die Auseinandersetzung grad wenns weh tut - solange man bewusst über die eigenen Empfindungen ist hilft das. Denn irgendwann wird es einem die Sucht schlicht zu blöd!

  • N
    NeoVG

    Tja, wie jede Timesink mit vielen Möglichkeiten gehört auch zu Facebook die Fähigkeit, es genau für den gewünschten Zweck und auch nur für den einzusetzen. Jene Menschen, die auch im Supermarkt jede Packung angucken anstatt einfach ihren Einkaufszettel in den Wagen zu werfen, haben da natürlich schlechte Chancen.

     

    Am Ende bietet Facebook einen Dienst an, über den man mit (tatsächlich!) wenig Zeitaufwand einen Grundkontakt zu einer Vielzahl von Freunden und Bekannten halten und auch eine quer durch Deutschland oder die ganze Welt verteilte Familie über sein Leben up to date halten kann. Dabei ist das ganze auch noch kostenfrei - ansonsten würde es auch gar nicht funktionieren: Wie sollte ich Mutti erklären, Geld für einen Dienst zu bezahlen, wenn ich sie ja auch jeden Tag einfach anrufen könnte.

     

    Wer also keine Kontrolle über seine eigene Facebook-Benutzung hat, möge von mir aus via Telefon, SMS, Skype, Email, Hastenichtgesehen aufwendig Kontakt zu allen Leuen halten - oder halt auch nicht. Ich bin weiterhin froh, wenn mir FB im Augenwinkel anzeigt, auf welcher Party ich heute Abend meine Kumpels finde und die Urlaubsfotos der Großtante likebar an mit vorbeiscrollen, ohne dass ich mich in das moderne Gegenstück eines langweiligen Diaabends wagen muss.

  • TR
    Timo Rieg

    Es ist ja noch viel mehr, was an Facebook nervt. Der Hauptpunkt ist aber sicherlich in der Tat, dass man keine Kontrolle über seinen Nachrichtenstrom hat und damit nie zuverlässig informiert ist. Meine sicherlich auch noch völlig unvollständige Liste: http://www.timo-rieg.de/2012/10/facebook-mangelliste/

  • H
    horst_the_man

    danke für den längst überfälligen artikel!

    hatte mich schon gefragt ob ich der einzige bin, bei dem die hinterhältige "sponsored"-werbung das fass zum überlaufen brachte oder warum sich sonst so wenig darüber in erfahrung bringen lässt.

     

    hab mich im artikel des autors sofort erkannt: nutze fb auf verblüffend ähnliche weise...

     

    wer facebook gar nicht nutzen will, soll es bleiben lassen. ich möchte das feuer zum jetzigen zeitpunkt nicht gänzlich ausgehen lassen, wenngleich meine nutzung recht spartanisch/sporadisch ausfällt.

    deshalb hier ein tipp für alle fb-sparflammen-nutzer:

    F.B. Purity browser add-on für firefox/chrome/opera/safari

    http://www.fbpurity.com/

    ->kommt mit einer funktion zum ausblenden der "empfohlenen beiträge"

    so gehts:

    newsfeed/facebook home > unter der statusbox auf "F.B. Purity" klickern > "Sponsored Box / Stories" (hide) anhaken > save and close

     

    ->kann sein, dass die funktion auf die englische fb-nutzung gemünzt wurde, mit der opera-variante des addons konnte ich jedoch nicht den gewünschten effekt erzielen.

    so sollte es dennoch in jedem fall gehen:

    newsfeed/facebook home > unter der statusbox auf "F.B. Purity" klickern > rechts im textfeld "custom text filter" einfach:

    Empfohlener Beitrag

    eintragen > save and close.

     

    seither hab ich wieder ruhe.

  • L
    Lena

    es nervt in erster linie nicht facebook. es nerven die dauernden debatten darüber, ob man austreten sollte oder nicht. die, die es getan haben, so wie julia seliger neulich spannend in der taz berichtete, tun so als wäre es DIE entscheidung des lebens und die absolut größte tat überhaupt. und die anderen, wie hier maik söhler, tun genau so, schaffen es aber nicht, diese ach so schwierige tat zu vollziehen. beides ist peinlich.

  • KT
    Katharina T.

    Ich bin - noch - abstinent. Zum Glück. Ich wehre mich mit allem, was geht, weil ich genauso anfällig wäre wie Sie, fürchte ich... Lieber Maik Söhler, twittern sie doch (fallss Sie es nicht schon tun). Ist weitaus spannender (Stichwort: Meine Interessen) und ich lad Sie dann auch mal zu ner Party ein:)

  • J
    j.theiner

    Ich kann den Ansatz eines Vielbenützers sehr gut nachvollziehen, weil ich selbst einer bin. Ein heavy User also. Und da fällt einem auf, dass seit einiger Zeit, beginnend bei den Like-Pages, Beiträge immer unregelmäßiger im Newsfeed auftauchen. Von manchen Freunden habe ich seit Wochen nichts gelesen, obwohl sie fast täglich etwas zu berichten haben.

     

    Facebook steuert hier bewusst die Verteilung der Information, damit Leute, die sich unterrepräsentiert fühlen, in Betracht ziehen, auch für private Posts Geld zu zahlen, um sie zu fördern. Das geschickt gewählte Beispiel der Facebook-Sprecherin, einen Anti-Nazi Post mit ein paar Euro zu pushen ist ja wohl ein offenes Zugeständnis, dass Posts, die alle erreichen sollen, ab nun auch für private Zwecke Geld kosten sollen. Das finde ich nicht gut.

     

    Wenn es bei privaten Postings nun auch ums Geld geht wird vielleicht auch bald darauf geschaut, ob einer der Inhalte einem zahlenden Sponsor schadet? Und wenn das passiert, werden wir das merken?

     

    Ich fühle mich also nicht zugespamt, im Gegenteil, ich fühle mich zensiert, in erster Linie um mich zu erpressen, Geld für bessere Verteilung auf den Walls zu zahlen, als wäre fb selbst da ein Opfer höherer Umstände.

     

    Mein Problem dabei: mir ist die "community" als solche - sprich mein Kreis an fbreunden - so wichtig, dass auch ich einiges für gut verbreitete Posts tun würde. Aber wenn ich für mich draufkomm, dass ich neben meiner Rolle als Werbungskonsument und Datensammelstelle auf Facebook nun auch als privater "Werber" gemolken werden soll, muss ich als bekennend Abhängiger vielleicht bald bewusst die Bremse ziehen.

     

    Für jetzt muss es als "Bremse" mal ein Like und ein Repost tun. So schnell geht's mit dem Entwöhnen nun auch wieder nicht...

  • N
    Nanu-Nana

    Eine Mensch ohne Facebookkonto ist wie ein Fisch ohne Fahrrad.

  • RB
    Rolf Boigs

    Also, ich habe auch ein fakebook-Account, habe mich dort aber so geschaltet, dass keiner nix von mir sehen kann. Trotzdem kann ich Leute im Bedarfsfall finden (so sie bei fb sind), und wer will, kann mir eine Nachricht schicken. Irgendwelche Sachen dort einstellen tu' ich nich', denn 1. kann's ja eh' keiner sehen, 2. verschicke ich meine Infos lieber selektiv an die, die sie haben sollen, per konventioneller email, 3. kein Datenmüll im Netz, den ich später bereue, etc. etc. ... Ergebnis: durchschnittlich vielleicht 1/2 fakebook-Stunde pro Monat, und kein Ärger... Geht doch!!!

     

    LG aus Bielefeld

  • N
    neubau

    @Tierfreundin: Warum liest sich Ihr Kommentar, als wäre er bezahlte Werbung der Firma Facebook?

     

    "Musikvideos mit Musikern aus den Siebzigern, die von den jungen Leuten kaum noch einer kennt" - kennen Sie das Buch "Retromania" des Autoren Simon Reynolds? Gestehen Sie einer jüngeren Generation doch bitte eigene Musik zu! Ich wäre froh, würden meine musikinteressierten Altersgenossen endlich ihren Hang zu den 60er/70er-Rockern ablegen und sich auf die Suche nach jüngeren, frischeren Künstlern machen. Sie würden staunen, was sich da so tummelt.

     

    Das Problem ist: solange Menschen sich innerhalb des Systems einrichten und solche Sätze wie "Ich kann über Facebook Demos organisieren" von sich geben, bleiben genau diese Demos wirkungslos. Man kann doch nicht, sinnbildlich gesprochen, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben!

     

    Bei Facebook gilt deshalb die alte Weisheit: "Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!"

  • C
    c0r3nn

    Ich logge mich kaum noch bei Facebook ein. Irgendwie ist das meiste, was so in die Timeline reinläuft völlig ohne Relevanz für mich (und ich denke auch nicht, dass wenn ich Facebook mehr über mich erzählen würde, die Timeline besser würde)

    - Für Informationen habe ich twitter und identi.ca

    - Für den Austausch mit anderen diaspora

    - Fürs Bilder-Posten flickr und den eigenen Webspace

    - Für Email den eigenen Server

     

    Und Telefone, Kneipen und Kaffees haben ja auch noch ihre Daseinsberechtigung.

     

    Was die Facebook-Sprecherin nicht zu kapieren scheint: Die Leute motzen nicht groß rum, wenn ihnen Failbook auf die Nerven geht. Sie loggen irgendwann einfach nicht mehr ein.

  • BL
    bürger Lars ist kein Journalist

    ABMELDEN.

     

    Abmelden befreit.

     

    Weniger ist mehr.

     

    UND:

     

    JA es gibt ein Leben draußen.

     

    JAII. Dieses Leben draußen ist nicht sinnlos.

     

    Follow me on FB....

  • T
    Tierfreundin

    Facebook ist das einzige soziale Netzwerk, in dem ich mich tummle, und ich komme gut damit klar. Ich chatte mit meinen Freunden und Bekannten, die weit weg wohnen, aber auch mal schnell mit meinem Kumpel aus der Nachbarschaft, erhalte Geburtstagseinladungen und Vorschläge für Geschenke bzw. fürs Programm, Infos für Veranstaltungen, an denen ich beteiligt bin, Aufrufe zu Demos, Diskussionsabenden und Online-Aktionen. Artikel zu Themen, die mich interessieren, kann ich posten und darüber diskutieren, aber auch Musikvideos mit Musikern aus den Siebzigern, die von den jungen Leuten kaum noch einer kennt und natürlich meine Gedichte. Ab und zu stelle ich auch mal Fotos rein, die aber nur Freunden zugänglich sind. Ach ja, und ein paar Leute, die ich bei FB kennen gelernt habe, kenne ich inzwischen auch persönlich.

  • R
    Rob

    Ich habe fb nie verstanden.

     

    Kontakt zu Freunden in der ganzen Welt - halte ich seit über 10 Jahren per Mail.

     

    Freunde um die Ecke - Mail, Telefon, SMS (

  • A
    ajki

    Suchspiel:

     

    "... meiner eigenen Facebookseite ..."

     

    Welche zwei Worte sind falsch? Hint: Facebookseite ist ein richtiges Wort.

     

    Zum alten Mütterchen und sonstigen wichtigen Sozialkontakten:

     

    Wenn die soweit sind, dass sie bescheuerte Webseiten anschauen können, dann können sie auch eMails schreiben (lernen). Notfalls über ihre noch bescheuerteren "Smart"phones.

  • P
    Peter

    Wie wäre es, ein paar der 451 "Freunde" auszusortieren um die Timeline etwas aufgeräumter zu machen?

  • H
    Hermeneut

    Warum sollte man überhaupt jemals ein Werkzeug der durch Großkapitalisten installierten Überwachungsstrukten unterstützen? Das US Heimatschutzministerium will mittlerweile ganze Städte überwachen. Es ist mir unbegreiflich, zumal Maik Söhler offenbar "links" denkt. Ich habe mein Facebookkonto schon vor Jahren gelöscht, als ich sehr bald bemerkte, dass die dort abgegeben Infos nicht nur an Firmen, sondern sehr wahrscheinlich auch an das US-Heimatschutzministerium weitergegeben werden, was ja mittlerweile wohl nicht nur im Bedarfsfall geschieht. Da wir durch die taktische Maßnahme des 11. Septembers (wer hat davon profitiert?)in eine Zeit des forcierten Misstrauens gekommen sind ist es nur allzu leichtsinnig, Material für Persönlichkeitsprofile freiwillig abzuliefern. Es gibt zudem genug Möglichkeiten, Spionagegiganten wie Facebook und Twitter den Boden zu entziehen. Leider ist ein Großteil der Weltbevölkerung noch viel zu vertrauensselig.

  • N
    neubau

    Ich mach' dir die Entscheidung leicht: geh' einfach. Melde dich ab, und fertig. Nicht lang abwägen, sondern gehen.

     

    Argument dafür: Facebook ist ein ausbeuterisches Unternehmen, das sinnbildlich den kapitalistischen Geist unseres grundkorrupten Schweinesystems verkörpert. Du sollst Zeit und Arbeit investieren und wirst mit Funktionen gelockt, die es nicht wert sind, dafür einem Unternehmen Daten abzugeben, die nicht einmal das Einwohnermeldeamt über dich hat.

     

    Melde dich ab. Und triff dich mit Freunden auf ein Bier. Natürlich von unabhängigen Kleinbrauereien, versteht sich.

  • W
    wienerhans

    14 min zeitverlust für den gewinn: kommunizieren mit gott und der welt - a bissl (ein wenig) was muss schon wert sein !

    ich ruf sicher nicht meine 50 freunde an - und noch die 500, die es eventuell interssiert, wenn ich eine veranstaltung starten will !

    https://www.facebook.com/events/367130716713684/

  • FR
    frau rena

    am 1.4.2012 habe ich fb verlassen (können). denn ich hätte jederzeit, innerhalb einer frist von 2 wochen, zurückkehren können. frechheit. da fühlt ich mich ein wenig wie ein junki, der auf entzug ist und jederzeit seine droge wieder nehmen darf. aber wer stark ist und bleibt, ist danach befreit. für immer. alles gelöscht.

    fb fragt dich des öfteren: willst du das WIRKLICH?

    JA! verdammt. jetzt erst recht.

    y

    und mir gehts gut dabei - keine sorge, es fehlt nix. vielleicht ein paar 'freunde'. doch dafür ist der kontakt zu den 3 echten freunden und der familie intensiver geworden.

    man sucht selber nach den info´s und nachrichten, sogar neue musik entdecke ich. und zuhause bleiben muss ich auch nicht, ab und an hängt ein plakat mit einer veranstaltung in der schanze, die mich interessiert.

     

    hurra, ich lebe (noch)!

     

    (ps: und diesmal konnte ich mir den kommentar nicht verkneifen, ist auch der erste seit märz in einem öffentlichem forum. daumen hoch!)

  • GB
    Großer Bruder

    "Großer Bruder" - Die Mahnung kann keiner mehr hören, oder?

    Nervt?

    Genau.

    Aber nicht mehr lange, denn nur noch eine Generation weiter wird keiner mehr wissen, was das sein soll und vor allem - was so schlim daran sein soll.

    Dann wird alles gut und watteweich.

  • I
    Infiltrator

    Frau Kulow hat für Jung von Matt gearbeitet. Muss ich noch mehr sagen?

  • DS
    Dr. Schreck

    Oh, und noch ein Wort zu Zinkels Kommentar weiter unten: Eben, ganz genau, das Fernsehen ist seit Jahrzehnten der viel schlimmere und dümmere und teurere Zeitfresser.

  • DS
    Dr. Schreck

    Also, ich mag Facebook. Ich nehme da einfach überhaupt nix ernst, stelle keine echten Infos über mich ein (und mein Surfverhalten wird eh schon von Amazon, Ebay, Google und taz.de gecheckt) und habe meinen Spaß mit dem Ding.

     

    Und was das Schönste ist: Während meine Kollegen Zigarettenpausen machen, wechsle ich ein paar Worte mit ein paar Freunden, die weit weg wohnen und die ich auch nicht achtmal täglich anrufen kann, um ihnen zu sagen, daß ich dieses oder jenes Lied gut finde.

     

    Der größte Triumph, den man FB gönnen kann, ist doch, den Kram da ernst zu nehmen, sich drüber aufzuregen und deswegen seine Lebenszeit zu verschwenden etc. Ich treffe meine Freunde auch im echten Leben, und ein paar, die eben zu weit weg wohnen, "treffe" ich zum Kaffeeplausch auf FB. Ansonsten ist FB für mich bloß eine Plattform für den erfrischenden täglichen Blödsinn von Zeit zu Zeit.

     

    Bei allem Scheiß, den uns FB aufs Auge drückt - nehmt das doch nicht so wichtig, habt Spaß damit, und: Abschalten und ein Buch lesen kann man immer.

     

    MfG, Dr. Schreck

  • LC
    Los Cojones

    Absolut sinnfreier Artikel. Das Schreiben und Lesen dieses Artikels verschwendet Lebenszeit, denn es ist darin weder etwas bahnbrechend neues noch etwas irgendwie wichtiges festgehalten.

     

    Das Tagebuch eines Chefredakteurs - ich kann diesen langweiligen Müll hier schreiben, weil Ihn dann alle lesen müssen, anders als auf Facebook, wo noch mehr langweiliger Müll meinen langweiligen Müll überlagern würde.

  • P
    pulli

    traurig. aber sucht ist heilbar.

  • W
    willibald

    @maik söhler: Glückwunsch zu diesem Artikel!

    Ich war selbst Anfang der 90er Jahre Compuserve-Mitglied (Kann sich vermutlich kaum noch Jemand daran erinnern). Abgesehen davon, dass man gelegentlich ungefragt Mails von irgendwelchen Leuten aus der sogenannten "Compuserve-World" erhielt, die zufällig den gleichen Nachnamen hatten und deren Vorfahren irgendwann einmal aus Europa ausgewandert waren, hielt sich dort die Belästigung durch Werbung _noch_ in Grenzen ... bis Compuserve irgendwann von AOL übernommen wurde, damit ging es in jeder Hinsicht bergab. Da gabs nur noch Eins: Account sofort löschen. Wie von Jemandem hier schon geschrieben wurde HwdS (Hau wech den Scheiß). Fratzenbuchfans, es gibt tatsächlich noch eine reale Welt, es ist kaum zu glauben. Und mit Mutti telefonieren kann man sogar immer noch ohne Skype ;-)

  • N
    NichtNerd

    Es gibt mehrere berechtigte Kritikpunkte an Facebook, aber einiges Kritikpunkte verursacht auch der Nutzer. Eine Filter Bubble kann derzeit hier in D. nur durch den Nutzer erzeugt werden, wie bei jeder anderen Quelle ist es am Nutzer zu beurteilen ob sie ihm ausreicht oder nicht.

    Einige Kommentatoren erlauben sich pauschale Urteile über alle Facebooknutzer, die nur Intoleranz zeigen. Die Mehrheit der Facebooknutzer kann unterschieden das ein Eintrag in der Freundesliste nicht der sozialen Beziehung Freund entspricht. Und auch der Vorwurf der Zeitverschwendung ist vollkommen ungerechtfertigt, es gehört zu unserer Kultur Tätigkeiten zum reinen Selbstzweck zu betreiben, so z.B. Musik, Literatur, Kunst, Kino, Fernsehen, Computer- und Gesellschaftspiele, Profi-/Leistungssport und sich mit Freunden über die genannten Themen zu unterhalten.

  • J
    jonathan

    ich sach nur Adblocker!

     

    Aber ich stimme zu - facebook ist einfach nur sch*** gemacht! Es fühlt sich bald an wie Windows 8, also halt richtig sch***, und ich als Gelegenheitsnutzer (und die gibt's bei mir selten) finde ich mich wirklich kaum zurecht - und ich bin echt internetaffin, von beruf Webentwickler- und Designer. Ein echter Technik-freak also!

     

    Ich hoffe es gibt bald mal eine ernstzunehmende Konkurrenz im Social Networking Bereich - aber die sollte auch auf gar keinen Fall Google oder Microsoft heissen!

     

    Aber ich bin sicher, wenn jemand eine echte Alternative schaffen würde und ein bisschen geschicktes Marketing betreibt kann es schnell eine Abwanderungswelle wie damals bei Myspace geben.

  • B
    bea

    Meine Nichte lud kürzlich über FB per "Nachricht senden an"... zum Familientreff ein - anstelle anzurufen, eine Karte zu senden (oooh wie altmodisch?!), oder eine ganz normale mail zu senden. gleichzeitig ist aber klar+bekannt, daß zwar alle Familienmitglieder über e-mail und Telefon kommunizieren, und nur wenige bei FB sind.

    Also ein "Ausschluss" derer, die nicht über FB kommunizieren?!

    Gehts´noch?!

  • F
    FranKee (Pirat)

    Wunderbar geschrieben. Dank.

     

    Ein real existierendes Problem ist, seine Kultur-freund und seine Sportfreunde (insbesondere hierzu: Events == Spieltermin) auf eine weniger asoziale Platform zu heben. Dabei bieten Groops, Doodle, for allem aber Wordpress(.com) genug selbstkontrollierte, unvermüllte, weniger- bis nicht-stasifizierte Möglichkeiten...

     

    Und ein dämlicher Like-Button, was ja eigentlich auch nix anderes ist, als ein page view counter von anno 1994 mit vorgeschaltetem .click() ... Sowas ist in 4-5 Minuten selber geschrieben...

  • MH
    Markus Hoffmann

    Neueste Erkenntnis der Schwarmintelligenz: Der Kaiser hat gar keine neuen Kleider, der ist NACKT! Sowas auch!

  • S
    Siegfried

    Als ich ein so junger Hüpfer war gab es weder Facebook noch Handys in dieser Masse.

    Der Vorteil: Man verabredete sich mit seinen Freunden per Telefon, ging in Discos, Kneipen und Cafe´s, saß im Sommer irgendwo gemeinsam draußen und hatte jede Menge Kontakte, weil es andere genau so machten. Man hatte einfach Übung darin andere Menschen zu kontaktieren.

     

    Und jetzt kommt das Wichtigste: Verabredungen wurden eingehalten und wenn sich jemand verspätete wartete der Andere auf ihn.

     

    Heute sucht ein Großteil der Bevölkerung verzweifelt nach Kontakten. Klar, im Internet prahlen viele mit ihren hunderten von Kontakten. Im realen Leben jedoch gibt es dann oft nicht einen einzigen zuverlässigen Freund.

     

    Handy und Internet können Klasse sein, aber letztendlich können sie auch sehr einsam machen. Schöne neue Welt!!

  • QA
    "Extrablatt: Alle tot!"

    Eine Milliarde aktive Nutzer? Blödsinn. Vorwiegend tote Accounts. Bleiben x Millionen, die sich - wie beschrieben - einbilden, irgendeinen exklusiven "Nutzen" davon zu haben.

     

    Der Rest ist Pickelfacebook: 12-jährige, die sich für 14 ausgeben, dummes Zeug chatten und irgendwann auch die Lust verlieren werden.

  • EF
    Echte Freunde

    trifft man auch ohne Facebook.

    Wer auf die , die auf Facbook Freunde heißen, nicht verzichten kann, hängt in der Konsumweltfalle fest.

    So einfach ist das.

    Das war von Anfang an dort klar, ist keine neue Entwicklung.

     

    "Digitale Demenz", da kann ich nur zustimmen!

    Natürlich verändert es die Hirnfunktionen, bei jeder auftauchenden Frage über Google oder Wikipedia zu suchen, statt mal das eigene Hirn anzustrengen oder sich Bücher für häufig auftauchende Fragenfelder zuzulegen.

    "Cloud Computing": Nur für völlig Bescheuerte!

    Selbstbestimmung 0.0.

     

    Der Rechner muß ein Werkzeug bleiben, nicht Selbstzweck und Lebensinhalt, noch dazu von Konzernen geleitet.

     

    Anregung: Wie wäre es, mal ein gutes Buch zu lesen?

    Z.B. "Haben oder Sein" von Erich Fromm.

  • K
    KFR

    wieso dass denn ?

    bekommt die "taz" keinen Bonus und Werbe-Einnahmen ab ?

    Hatten Sie keine Aktien gezeichnet ?

  • B
    Best-Comment-So-Far

    20.11.2012 20:05 Uhr von Majongberserker:

     

    honesty = 10/10

    relevance = 8/10

    competence = 5/10

     

    C O N G R A T S !!!

  • B
    Bitbändiger

    Vorab, Maik Söhler, großes Kompliment für den hervorragenden Titel. Ich kann Ihnen nur empfehlen, alsbald die entsprechende Tat folgen zu lassen. Hau weg den Dreck!

     

    Ich selbst, als IT-"Arbeiter" seit 40 Jahren, bin zum Glück nie in die Verlegenheit gekommen, über einen Abschied von fb (oder früher AOL oder google oder was da sonst noch so weste und west) nachdenken zu müssen, denn es gab immer die schlichte Erkenntnis: Sowas wie fb (als Konzept übrigens hervorragend!) zu betreiben, kostet entsetzlich viel Geld. Wenn die Nutzer es nicht direkt zahlen, muss es von anderen Interessenten kommen. Und das kann nur auf Kosten der Nutzer gehen. Wenn der Betreiber dann gar noch in den USA sitzt, also abseits jeder zivilisierten Legislative und Jurisdiktion, ist das Resultat äußerst voraussehbar. Für mich ist das eine überaus verzichtbare kriminelle Vereinigung.

     

    Nochmal: Hau weg den Dreck! Besuchen Sie Ihre Mutter mal, und installieren Sie ihr einen unverdächtigen Mail-Client. Und telefonieren Sie öfter mit ihr, vielleicht gar über Skype.

     

    Angst, Freunde zu verlieren? Glauben Sie mir: Freunde, die nur über fb ansprechbar sind, sind genau die, von denen Sie sich getrost mit "Liket mich am Arsch!" verabschieden können.

  • B
    ben

    fb hat ein verfallsdatum. ich hab ein account seit 2004, hab es dann intensiv genutzt, und bin seit 2 jahren so was von gelangweilt davon, ich bemuehe mich noch nicht mal, mein account zu loeschen. fb wird in der versenkung untergehen, weil die vorteile und der nutzen von dem ganzen kommerzquatsch und administriere in die tiefe gerissen werden. fb wird sich wie telefonanbieter mit ganz kranken marketingverrenkungen versuchen, die leute an der stange zu halten, die noch nicht vollends vergrault worden sind.

    lustig weil richtig enthusiastisch sind immer die neu-user, die fb als erleuchtung feiern. aber schon schnell werden die juengsten generationen als erste merken, mit was fuer einem leeren quatsch sich die aelteren die zeit vertreiben. kommunikation ist ne schoene sache, kann man aber auch anders machen, und eben nicht gepresst in so eine blaue zwangsjacke mit rechteentzug und kommerzentsaftung. der verschrobene boersengang war last exit to biggest money possible, ab hier gehts nur nach abwaerts in die belanglosigkeit.

  • N
    Norbert

    herrlich, auch in diesem artikel schafft es die taz irgendwie das nazi-phantom am leben zu halten. kümmert euch endlich um dieses land und versteckt euch nicht ständig hinter den paar wenigen nazis!

  • C
    Carolin

    Fuer viele vielleicht inzwischen unvorstellbar, aber ich war nie facebook-Nutzer und werde es wohl auch nie werden. Freunde erreiche ich werbefrei per Mail oder Telefon oder gar zu Fuss/mit Rad. Auch wundervoll entfernten Freunden mal wieder einen Brief zu schreiben!! Da kommen Gefuehle auf! ...

    Viele "Freunde" bei facebook sind ja eigentlich keine Freunde und auf der Strasse, im Bus, im Theater oder sonst wo gibt es ausreichend Leute mit denen man sich unterhalten kann, ohne gleich zuzumachen und das Handy/iPhone oder was auch immer zu zuecken.

    Auch der altmodische Papiergeburtstagskalender an der Kuechenwand ist wunderbar. Und wenn man nicht jedem Hans und Franz zum Geburtstag gratuliert, sollte das nicht weiter schlimm sein. Ich persoenlich gebe keinen Wert auf Gratulationen von Menschen, die ich nicht als Freunde bezeichne.

    Ach ja... und die Partyeinladungen. Flyer und Mundprodaganda machens auch!

    Interessant, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der sich Menschen schon "frei" fuehlen, wenn sie sich bei facebook abmelden.

     

    Oh je... aber die anderen Leserbeitrage beruhigen mich. Vielleicht ist es doch gar nicht so selten wie ich dachte, nicht bei facebook zu sein.

  • F
    fb_For_Biz

    PS: Warum glaubt eigentlich jede/r, nur weil man gratis! eigene Inhalte auf einen fremden Server hochladen und damit sogar eine Webseite selbst gestalten darf, es würde einem damit automatisch "(Eigentums-)Rechte" an der entstandenen Webseite oder deren Aussehen zustehen?

  • K
    karenin

    dann geh doch einfach!

  • F
    fb_For_Biz

    Wer FB für etwas anderes als für's Business benutzt ist selbst für die Folgen verantwortlich.

    Gebrauche FB NUR! passiv, um über Aktivitäten von den meisten (biz-)Kontakten (Musiker/Bands) auf dem Laufenden zu bleiben. Alle meine Profilinfos sind falsch, mein Logo ist das einzige (richtige) Bild dort. Fängt jemand einen Chat an verweise ich sofort aufs Umsteigen zu einem "externen" Messenger....

    Ghostery und einiges andere sorgen beim Einloggen für ein Verbergen meiner IP etc...

    FB lässt sich also gut als Kontaktplattform benutzen ohne (all)zu viel über sich preiszugeben. Man muss eben (wie so oft) nur das Hirn eingeschaltet lassen ;-)

    Dem Autor würde ich raten vielleicht eher auf den Gebrauch von RSS Feeds umzusteigen um den Überblick bei den Neuigkeiten nicht zu verlieren.

    FB ist nicht das reale Leben. Jemand allein lassen kann man in der abschaltbaren/digitalen Welt also nicht.

    FB steht nicht für FaceBook, sondern For Biz!

  • E
    exe

    Ich denke der Faktor der hier vernachlässigt wird, ist dass FB auch als gigantische Singlebörse und Balzraum fungiert. Man kann sich mit einem halbwegs schicken Profil wunderbar sein Ego streicheln lassen und kassiert oft genug Anfragen von Menschen, die man persönlich noch nie getroffen und hat und ausser einem gemeinsamen "Freund", auch kein gemeinsames soziales "Umfeld" hat...

    Selbstdarstellung deluxe...und dank dem rein virtuellen (im wahrsten Sinne des Wortes) Bildes welches man sich über Online Bekanntschaften macht sind spannende Überraschungen vorprogrammiert :P

  • P
    Perla

    Ich kann dazu nur sagen, das ich mein Facebookkonto schon vor über einem Jahr gelöscht habe, und das bis heute nicht bereut habe, im Gegenteil. Seither verschwende ich meine Zeit nicht mehr damit. Wenn ich nun über diese neuen Entwicklungen bzw. Verschlimmerungen lese, kann ich mich nur wundern, wieso soviele Menschen mit Denkvermögen das mitmachen.

    Die Mutter als Ausrede, wirklich?

  • MN
    Mein Name

    Vielleicht von Interesse, für Leute, die sich Facebook (und andere Zeitkraken) langsam aber sicher abgewöhnen wollen: https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/addon/leechblock/

  • S
    sonnenuhr

    Das bisschen Facebook ist doch nicht so schlimm...

    Wozu die Aufregung?

     

    Man kann Facebook nutzen, um bestimmte Kontakte auf einfache Art zu pflegen. Die ganzen persönlichen Nichtigkeiten gehören da doch gar nicht rein, werden von den meisten anderen auch nicht gepostet. Und wenn einer mit langweiligen Neuigkeiten nervt, kann man das sperren. Ich spiele auch gerne, aber nie im Gesichtsbuch.

    Alles nicht dramatisch, Nutzung bei Bedarf, sonst nicht.

  • H
    Herrmann

    Facebook hat sich vor längerer Zeit aus bekannten Gründen (u.a. siehe oben) komplett erledigt. Meine Entdeckung: Friendica (http://friendica.com/). So hab ich mir immer ein Netzwerk vorgestellt: dezentral, unabhängig, frei.

    "Somebody has to stand up for the people of the Internet. This is why the Friendica Project exists. Friendica is our alternative to those "creepy" social networks." Genau.

  • Y
    yogi

    der "Neuigkeiten"-Stream ist mittlerweile unerträglich und unübersichtlich geworden und wird einfach nicht mehr genutzt. Es geht ja auch ohne...

    Optimal zu Nutzen sind noch immer die geschlossenen Gruppen und die Chat/Nachrichtenfunktion. Da bleibt man (noch) von Empfehlungen verschont...

  • M
    mario

    moin,

     

    die einen leben,

    die anderen verschwenden ihr Leben bei Gesichtsbuch und Konsorten - im Nebel des Deppennetzes.

  • Z
    zergpinscher

    Das ist also geblieben von der Befreiung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, die uns Kant einmal angekündigt hat: Filter Bubble und Candy Crush.

  • F
    Facebookfrei

    Facebook spielt für mich überhaupt keine Rolle.

    Und ich lebe sehr gut dabei !

     

    Auf die Facebook-Süchtigen schaue ich mit Verwunderung und Mitleid. Wie können so viele Menschen dieser Scharlatanerie nur so auf den Leim gehen ?

     

    Sind sie des Lebens unfähig ? Können sie Ihre Kontakte und Termine nicht ohne Facebook pflegen ?

     

    Hat Manfred Spitzer recht damit, dass die digitale Demenz um sich greift ? (Ja, hat er !)

     

    Mein Rat an den Autor: Konto löschen, Suchtberatung aufsuchen, Mama anrufen und besuchen. Ihr helfen, mit ihr etwas persönlich unternehmen !

  • J
    Junge

    Ich habe im Frühjahr 2010 mein Facebookkonto gelöscht.

    Resultat: Mehr Zeit; mehr Freiraum im Kopf und leider auch weniger Kontakt zu einigen alten Freunden. Vor FB haben wir unsere Freundschaft durch regelmässigen Emailverkehr gepflegt. Schreiben ich diesen Freunden nun eine Email bekomme ich, wenn überhaupt, erst nach Tagen eine Antwort. Über FB ging dies schneller. Egal: Dieses Häppchen-Gelike ist ein Surrogat von Teilhabe am Leben anderer Menschen. Hege Hoffnung, dass sich der Spuk in einigen Jahren gelegt hat...

  • Z
    zinkel

    Wenn das TV nur so wäre wie Facebook.

     

    Empfohlene Beiträge, viele Filter.

     

    Und Selbstbestimmung gibts nicht kaum, die gibts gar nicht.

     

    Wenn man Facebook als Massenmedium versteht, ist das wirklich nicht schlecht.

     

    Das Fernsehen sollte man verlassen.

  • M
    Majongberserker

    Ich bin auch jeden Tag zwischen 6 und 8 Stunden zuhause am Rechner, ist halt Freizeitmedium Nummer 1.

     

    Aber die paar Leute, mit denen ich mich unterhalten wollte, habe ich in Skype auf der Liste und das startet mit Windows. DIe kann ich also live anschreiben und bekomme auch direkt eine Antwort, so derjenige denn da ist. Anrufen tun wir uns eigentlich selten, nur wenn wir mal eine gemeinsame Runde in unseren Kinderschändervergewaltigerterroristenraubmordkopierballerspielen drehen wollen.

     

    Facebook ging irgendwie komplett an mir mir vorbei. Ich muß es zum Glück nicht beruflich nutzen, ich will auch um Gottes willen keinen Kontakt mehr mit irgendwelchen Vögeln aus meiner Schulzeit, den Jahren bei der Armee oder in alten Firmen.

    Meine Schwester lebt irgendwie in ihrer Freizeit auch nur fürs Fratzenbuch, aber beim Rest unserer Familie habe ich es erfolgreich verhindern können, sich für diesen großen Haufen Müll zu begeistern.

     

    Bei mir liegt es vermutlich auch daran, das ich meine unwichtigen Nichtigkeiten nicht mit irgendjemandem teilen will und auch keinen Wert darauf lege, ob es irgendjemandem außer mir gefällt, wie und was ich so tue.

     

    Bei den meister Fratzenbuchlern ist es doch so, wie es von den Kabarettisten immer dragestellt wird. Also im Grunde bleibt da nichts weiter über als ein langes *facepalm mit einem sekundenlangen Seufzer.