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Umfrage zur BundestagswahlSteinbrück reißt SPD in den Keller

Während Steinbrücks Beliebtheit weiter sinkt, steigt die von Kanzlerin Merkel. Die Union nähert sich in einer Umfrage gar der absoluten Mehrheit an.

Was hat sie nur, was ich nicht habe? Bild: dpa

BERLIN rtr |Trotz der Vorstöße der SPD zum Mietrecht und Kindergeld ist das Ansehen von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück einer Umfrage zufolge weiter gesunken. Im direkten Vergleich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel würden sich nur noch 18 Prozent für Steinbrück entscheiden, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wahltrend von stern und RTL hervorgeht.

Das sind vier Prozentpunkte weniger als in der Woche zuvor. Merkels Beliebtheit steigt dagegen um einen Punkt an: 59 Prozent der Bürger würden die Amtsinhaberin direkt wählen, wenn dies möglich wäre.

Das schwindende Ansehen ihres Kanzlerkandidaten hat auch die SPD weiter nach unten gezogen. Im Vergleich zur Vorwoche verliert die Partei trotz des Versuchs, den Fokus wieder auf Sachthemen zu richten, zwei Prozentpunkte auf 23 Prozent und sinkt damit auf den niedrigsten Wert seit Juli 2011.

Die Union legt dagegen weiter zu und erreicht mit 43 Prozent den höchsten Stand unter Kanzlerin Merkel. Die Werte der FDP erholen sich auf drei Prozent, die Grünen fallen um einen Punkt auf 14 Prozent, die Linke gibt ebenfalls einen Punkt ab auf acht Prozent.

Der Chef des Marktforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, führte den weiteren Stimmenverlust der SPD auf die anhaltende Debatte um ihren Kanzlerkandidaten zurück: „Die ducken sich weg und mögen sich nicht zu ihrer Partei bekennen.“

Für Kritik hatte vor allem die von Steinbrück ausgelöste Debatte über das Kanzlergehalt gesorgt. Punkten wollte die Partei zuletzt mit Vorstößen zu bezahlbarem Wohnraum, einer Reform des Kindergelds und dem Kampf gegen Steuerbetrüger.

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10 Kommentare

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  • SC
    steinhauser christian

    Steinbrück, der Inbegriff des wohl mittlerweile diskreditieren Raubtierkapitalisten hat jedes Recht, als zumindest dem Namen nach Genosse, auf wohlwollende Anhörung seiner kruden,inhumanen Thesen verwirkt und muß, genau wie ein Krebsgeschwür aus der Partei Bebels, Liebknechts und Schumachers entfernt werden.Seine Gesinnungsgenossen und Brüder im Geiste in der FDP brauchen ihn jetzt dringend, diesen begnadeten Apparatschik und Demagogen. An die von Rechtssozis dominierte SPD sei folgende Mahnung geschickt: Sage mir, mit wem Du dich ins Bett legst und ich sage Dir, wer du bist. Steinbrück, Clement und Konsorten haben die Begriffe Solidarität und Sozialismus pervertiert.

  • S
    sigibold

    Ja die intensive Medienhetze gegen Herrn Steinbrück bleibt nicht ohne Folgen. Die Taz ist da ja ganz vorne mit dabei. Für mich wäre Herr Steinbrück der derzeit einzige Grund, wieder mein Kreuzchen bei der SPD zu machen, wenn auch nicht ausreichend. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und der Rest der Bundesspitze... naja ich will nicht beleidigend werden.

    Ich halte Herrn Steinbrück für einen guten Kandidaten. Gerade seine Kantigkeit und oft ungeschminkte Ausdrucksweise finde ich erfrischend. Leider gibt es zu wenige seiner Art in der Politikbranche.

    Die Medien sollten vielleicht darüber nachdenken was sie da eigentlich treiben. Ihre Hetzattacken sind staatszerstörerisch. Gute Leute werden sich den Sch.... zukünftig nicht mehr antun. Die Kanzler der Zukunft werden dann im Djungelcamp rekrutiert.

    Deutsche Medien mich graust vor Euch ( gilt auch für die taz!)

     

    sigibold

  • J
    Jürgen

    Erstaunlich ist, dass die Debatte scheinbar das ganze Rot-Grüne Lager erschüttert. Bisher galt doch stets, wenn eine Partei durch Pannen in den Umfragen abgestraft wird, gewinnt die andere Partei entsprechend und umgekehrt. Doch das Rot-Grüne Lager hat in zwei Monaten von einem Vorsprung (42 zu 40) zu den Schwarz-Gelben wandelte es sich zu einem erschreckenden 37 zu 46 Prozent. Selbst wenn FORSA dramatisiert wie Vorredner vermuten, gibt es Trend gegen Rot-Grün.

    Habe das in meinem Blog auch mal graphisch dargestellt:

    http://ulaya.blogspot.de/2013/01/steinbruck-und-der-niedergang-der-spd.html

  • S
    Sören

    Die Umfragen von Forsa sind immer besonders "auf Krawall" gebürstet, und unterscheiden sich meistens recht deutlich von den anderen Umfragen. Deswegen würde ich diese eine nicht überbewerten.

     

    Die vielen Fehler von Peer Steinbrück führen dazu, dass er inhaltlich nicht durchdringen kann, und ein überzeugender Neustart ist ihm noch nicht gelungen.

     

    Aber bei Landtagswahlen sollte es um landespolitische Themen gehen. Die SPD in NDS hat zu keinem Zeitpunkt eine Wechselstimmung erzeugen können, auch deswegen ist es jetzt in den Umfragen so knapp.

  • E
    eremit

    Man muß es wiederholen, wieder und wieder. Eine ehemalige Arbeiterpartei, Partei, die diesen instinklosen Pfeffersack-Bonzen mit ausgeprägter Wandlitzattütüde und einem sehr nachlässig aufgeschminkten sozialen Impetus aufstellt, hat nicht nur den Kontakt zu ihren Wurzeln verloren, sondern ist auch eine strategische Null.

     

    Warum fragt bei den vielen Interviews eigentklich keiner den Gabriel, wie er und sein Parteivorstand so unglaublich kurzsichtig und dumm agieren konnte? Warum hat man sich nicht gleich Rösler geborgt und als Kandidaten aufgestellt?

     

    SPD --> In den Mülleimer der Geschichte damit!

  • D
    Detlev

    Steinbrück ist die Agenda-2010 in Reinkultur und ansonsten gefällt ihm die Idee eine Art Ich-bin-reich-und-das-ist-geil-Mensch zu sein. Da in einer Demokratie aber nie die Elite (oder die anderen Reichen)Wahlen entscheidet, sondern die Mehrheit der abgegebenen Stimmen, dürfte Steinbrück einfach ein Flop sein. Immerhin: Die SPD hat auch sonst keine/keinen im Angebot. Viel besser kann es also kaum werden.

  • JK
    Juergen K.

    Da werden von der SPD die Pelze abgezogen,

     

    die die SPD Wähler gar nicht haben.

     

    Und Merkel zieht denen noch

     

    den Takak und den Pino-Griggio für unter 5 Euro ab.

     

    Wenn jetzt noch die FDP wieder über 15% kommt,

     

    müssen die

     

    SPD Wähler auch noch aus ihren Wohnungen ausziehen.

  • R
    RPH

    Wenn ich als "Linker" zwischen SPD und CDU ..... , ich würde ... , nein , ich mag es nicht schreiben . Das darf doch nicht wahr sein . Herr Steinbrück , Sie sind überfordert . Nicht nur als Kanzlerkandidat .

  • P
    peeratungsresistent

    An alle Niedersachsen:

    Jetzt Die Linke oder die Grünen wählen!

    Der SPD den schlechtesten Wert ihrer Geschichte bescheren!

     

    Nur dann wird die SPD Steinbrück noch abberufen!

  • WB
    Wolfgang Banse

    SPD sollte eine Kandidatin beziehungsweise Kandidaten für die anstehende Bundestagswahl finden,die beziehungsweise der integrär ist und zugleich zugpferd der SPD ist