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Westjordanland vor neuen UnruhenDie Gräber sind schon angelegt

Viele Palästinenser rechnen mit einer dritten Intifada. Auf dem „Märtyrerfriedhof“ von Deheische wurden bereits 14 Ruhestätten ausgehoben.

Im palästinensischen Flüchtlingslager Deheische. Bild: Reuters

DEHEISCHE taz | Mohammed Dschafari ist ein wichtiger Mann in Deheische, einem palästinensischem Flüchtlingslager am Rande Bethlehems. Wenn er Bekannte sieht, hält er einfach an, steigt aus und schüttelt erst einmal ausgiebig Hände. Dass sein Auto auf den engen Straßen einen Stau verursacht, kümmert ihn nicht. Denn er ist in Deheische der Führer der Fatah, die im Westjordanland das Sagen hat und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) beherrscht. Dschafari hat immer Vorfahrt.

Weil der Mittvierziger überzeugt ist, dass ein Aufstand der Palästinenser – eine dritte Intifada – unmittelbar bevorsteht, wurden auf seinen Wunsch hin auf dem „Märtyrerfriedhof“ des Lagers 14 neue Gräber hergerichtet. „Die jüdischen Siedler provozieren es. Die nächste Intifada ist nur noch eine Frage der Zeit“, sagt Dschafari.

Rauchend läuft Dschafari zwischen den Grabstätten umher und setzt sich schließlich auf ein Mäuerchen. Der Märtyrerfriedhof für die 38 Palästinenser aus Deheische, die hier bereits im Laufe der zweiten Intifada beerdigt wurden, wirkt idyllisch. Orangenbäume und Blumen blühen. Es ist ein freundlicher Frühlingsmorgen mit blauem Himmel und Schäfchenwolken.

Viele Gründe für die Unzufriedenheit

In einer bereits bestehenden Gräberreihe wurden drei neue Gruben ausgehoben und mit einem Zementrahmen ausgekleidet. Muslime werden nicht im Sarg, sondern nur in ein Tuch gehüllt beigesetzt. Mangels Platz musste für die übrigen Vorbereitungen auf eine kleine Anhöhe ausgewichen werden. Dschafari ließ zuerst terrassenartig eine Mauer ziehen und dann Gräber herrichten, die wie kleine Parzellen wirken, die auf Tote warten.

Dschafari hält Daumen und Zeigefinger hoch, so nah beieinander, bis nur noch ein paar Millimeter dazwischenpassen. „Es fehlt nur noch so viel, bis alles explodiert“, ist er sich sicher, und zählt die Gründe auf: schlechte Wirtschaftslage, Arbeitslosigkeit, Razzien des israelischen Militärs, die ungestrafte Gewalt der Siedler. „Jeden Tag hole ich unsere Jugendlichen vom Checkpoint zurück, ich sage ihnen, sie sollen es nicht darauf anlegen“, behauptet er. „Aber wie lange hören sie noch auf mich?“

Dschafari und die palästinensische Führung haben ihre eigenen Gründe, einen Aufstand herbeizusehen oder auch nur damit zu drohen. US-Präsident Barack Obama hat bei seinem Besuch im März massiven Druck auf Präsident Mahmud Abbas ausgeübt, die Friedensverhandlungen mit Israel wieder aufzunehmen und nicht weiter auf einem Baustopp in den Siedlungen zu bestehen. Außenminister John Kerry reiste am Samstag in die Region, um konkrete Gespräche vorzubereiten.

Krirtik an der eigenen Führung

Erst vor wenigen Tagen hat der Tod eines krebskranken Palästinensers in israelischer Haft zu Unruhen geführt, bei denen Tausende auf die Straßen gingen, Brandsätze warfen und zwei Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen wurden.

Namhafte Palästinenser sehen jedoch bislang wenig Bereitschaft zum Widerstand. „Ich sehe keine Intifada kommen“, sagt Sami Awad, Direktor der Friedensorganisation Holy Land Trust in Bethlehem. Das sei „reines Wunschdenken“. Außerdem müsste die Autonomiebehörde befürchten, dass sich ein Aufstand gegen sie selbst richten könnte.

„Die palästinensische Führung ist korrupt“, sagt beispielsweise Ahmed Wahasch, ein 24-Jähriger, der sich mit Bauarbeiten durchschlägt. „Nichts wird sich ändern, wenn wir nicht unsere Führung ändern.“ Die Palästinenser wollten ein guten Leben für ihre Kinder, sagt Houda Olajam, eine siebenfache Mutter aus Deheische, „und das kann es nur durch Frieden geben.“

Der Friedensprozess hat bisher vor allem Enttäuschungen mit sich gebracht. „Neue Verhandlungen werden nichts bringen“, ist Ahmed Afandi, der in Daheische einen kleinen Lebensmittelladen betreibt, überzeugt. „Wir haben es viele Jahre probiert. Es ist doch verrückt, jetzt wieder das Gleiche zu machen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.“ Er sei frustriert, dass „wir für die Welt irrelevant geworden sind“. Widerstand sei die einzige Möglichkeit, „die Aufmerksamkeit der Medien zurückzugewinnen“. Für ihn sind die 14 neuen Gräber auf dem Märtyrerfriedhof „bei weitem nicht genug“.

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27 Kommentare

 / 
  • S
    sam827

    @anti antis

    "deine infos klingen nach HAARETZ und das

    ist wie in der UDSSR die Pravda."

     

    du bist ein Israeli! und ich verstehe....du gehoerst zu Rechtem Lager ... die Linken in Israel ,deinem Weltbild nach, sind auch ab und zu Nazi's...

     

    "es gibt immer noch keine bestzten gebiete westlich des jordans, es sind immer noch befreite gebiete."

    das versteh ich nicht...

    den Judischen Koenigsreich gab es rund 400 Jahre.. waehrend deiser Zeit und davor waren da auch die Kanaaniten,Aegypter , Jebusiten und andere.

    danach wurde das Land von Assyrien ,Babylonien,Persien ,Roemischen Reich(das die Juden verjagt hat),Byzantine und viele Muslimische Khalifats (bis zu Othomanischen ) beherrscht.

    Viele voelker haben sich gemixt ,viele sind eingewandert ,viele sind ausgewandert.

    die Arabische Identitaet haben die nur relativ neulich Adoptiert...(zB. Egypten hat sich vor weniger als 400 Jahre Arabisch erklaert..).

    Die Judischen Geselschaften haben genetisch mit Uhralten Juden fast nichts mehr gemeinsam(ueber Gene rede ich nicht gerne).

    Die Einheimlichen Pali's sahen natuerlich die bewaffneten Einwanderer als Gefahr und selbstverstaendlich haben manche gegen sie gekaemft.

  • AA
    anti antis

    # Anti iPod

     

    nun diese israelis von denen du redest, ein lautstark, von den juden-tot-hätzern publizierte gruppe von suizidal idioten und gekauften brüllern,

    besteht aus 2 dutzend spinnern und 150-200

    zeitweiligen mitläufern.

     

    denen tu ich gerne unrecht, schlieslich würde ihre utopie den sicheren, bestialisch abscheulichen tod

    für meine leute, geschwister, kinder, neffen, nichten, freunde bedeuten. da bin ich auch beleidigt und beleidige völlig skrupellos die

    nachvolger von göbbels und co.

     

    dein ausweichen auf styl und missbrauch solcher

    extremisten wie avneri und barenbeum als deckung zeigt das du argumentativ am ende bist.

     

    es ist nun so, 1+1=2 und wenn ich der einzige bin der das so sieht und alle 3 meinen,haben alle unrecht und ich recht, ist zwar nicht so aber IHR seid auf dem holzweg.

     

    eine menge israelis geschenkt, die NPD ist doch sicher kein vertreter deutschlands, auch wenn es eine menge ist.

     

    bist du entteuscht, warts ab, wird noch besser.

    wer soll bitte deinen frieden garantieren?

     

    und bitte komm mir nicht mit den weltmeistern im

    davonrennen der UN oder den aus afgan-iraq abhauenden nato-truppen. wer garantiert den

    frieden,papier, verträge?

  • A
    Ant-iPod

    @Anti-Antis:

     

    Keineswegs überrascht... eher enttäuscht. Deine individuelle Sichtweise zu Israel richtet sich gegen eine Menge Israelis, die schlichtweg anderer Ansicht sind, als Du und der Tonfall, den Du dabei an den Tag legst ist abfällig bis beleidigend.

     

    So wie Du argumentierst, hältst Du anscheinend Deine Ansicht für die nicht nur einzig richtige, sondern einzig respektable.

     

    Das sehen viele Menschen, auch innerhalb Israels ja schon anders... frag mal Herrn Aveneri, Herrn Barenboim... um mal die Bekannteren zu nennen.

    Wer anderer Ansicht ist, als Du will Selbstmord?

    Ich dachte, dass hätten wir seid Massada hinter uns?

    Sind diese anders Denkenden alles Verräter und Terroristen?

     

    Insofern bin ich nicht sicher, ob es mein mangelndes Verständnis ist... oder Deine allzu einseitige Sichtweise.

    An sich ja kein Problem - Meinungsfreiheit ist wichtig! - aber Dein Weg wurde die letzten 60 Jahre beschritten und hat keinen Frieden gebracht.

    Vielleicht ist es Zeit für eine andere Herangehensweise?

  • AA
    anti antis

    Anti iPOD

     

    israel ist in erster linie ein land das du nicht kennst!

     

    deine infos klingen nach HAARETZ und das

    ist wie in der UDSSR die Pravda.

    pravda bedeutet warheit und es stand

    NIE warheit drinn und es war ein propaganda organ.

    haaretz(übers:das land israel) möchte israel vernichtet sehen, es steht nie warheit drinn und ist ein propaganda organ.

     

    israel steht seit 1948 im dauer kriegszustand, wenn dir das partielle Kriegsrecht, in dem die israelische regierung dem totalen kriegsrecht entgeht, nicht passt, solltest du die arabische friedensunfähigkeit und kompromissunfähigkeit kritisieren und nicht israel zu friedensgesten nötigen die im selbstmord münden.

     

    israel ist in den befreihten gebieten auch keine besatzungsmacht. judea und samaria sind israel,

    auf jeden fall mehr als das herbeiphantasierte spastelina oder wie ihr das nennt.

     

    wenn israel nicht mehr im kriegszustand ist, kannst du demokratische maßstebe ansetzen, im moment

    ist dort nicht proklamiertes kriegsrecht

    mit allgemeiner bereitschaft

    was eine stufe unter der

    mobilmachung ist,

    wie seit 1948!

     

    siehst du, du liegst wieder falsch, judea und samaria sind befreite gebiete!

     

    im übrigen sind in israel araber gleichberechtigt,

    ausser in gebieten unter militär-kontrolle,

    da wird zwischen jude und araber auch

    kein federlesen gemacht!

     

    ÜBERASCHT?

  • A
    Ant-iPod

    @Anti-Antis:

     

    nenene.... so schnell gebe ich mein "Tag" nicht auf... aber das iPod mag ich deswegen dennoch.

     

    Wie Du vielleicht in anderen Threads von mir gelesen haben könntest, bin ich grundsätzlich gegen Rassismus, Faschismus.. eigentlich gegen so ziemlich jeden "-ismus" - ich bin säkularer Demokrat und Republikaner (also kein US-Republikaner, sondern Anhänger der Republik und folglich kein Freund der Monarchie).

     

    Deswegen kritisiere ich diese Phänomene überall - und somit auch und keineswegs nur in Israel und den von Israel besetzten Gebieten.

    Das darf nicht tabu sein und auch nicht dadurch abgewürgt werden, dass man angeblich andere weniger kritisiere... man kann in Kommentaren nicht die Welt ablichten - es geht immer um ein spezielles Thema und hier nunmal um Israel und nicht um den Iran, Syrien, die Hisbollah oder sonstwen.

     

    Zudem ist die Kritik an den arabischen Despoten generell, denn das ganze Staatsgebilde ist kritikwürdig. Israel hingegen versteht sich selbst als Demokratie und ist dies für einen Teil der Bevölkerung im wesentlichen ja auch.

    Insofern muss es sich an demokratischen Maßstäben messen lassen - und da fällt es insgesamt eben durch.

    Das macht keinen arabischen Despoten unschuldig, keinen Islamisten zum Engel oder so etwas - ändert aber nichts daran, dass die Zustände in Israel und in den besetzten Gebieten so nicht hinnehmbar sind.

    Es ist keine Lösung, davon abzulenken und darauf zu verweisen dass andere auch schlimm oder schlimmer sind - dies kann die eigenen Missetaten nicht relativieren.

  • AA
    anti antis

    anti-ipod

     

    ruder nicht so schnell zurück das macht ja überhaupt keinen spaß mit dir.

     

    also dein nick den hast du aufgegeben, ja?

    zu jobs hab ich dir geschrieben, leider hat der moderator es ausgedruckt und behalten,

    macht nun eine kariere, eingerahmt

    an der wand der redaktion!

     

    nun wo ist denn der rassismus den ihr den juden vorwerft?

     

    ich zähle dir mal etwas auf, mal schauen ob der

    komintan-moderations-rambo es durchlässt.

     

    in nahost haben gleiche rechte, nur einzig und allein in israel:

     

    araber, Frauen, aramäische-christen, koptische christen, syrischortodoxe christen, armenier,

    griechischortodoxe, christen allgemein,

    zoroastrier, mandäer, samariter,

    juder UND bahai.

     

    all diese leute (ausser teilweise sunitische oder schiitische männer, jeh nach machtverteilung) sind in nahost genau so lang oder länger als araber und islam präsent und werden in allen islamischen oder arabischen staaten des nahen ostens verfolgt, systematisch der gewalt ausgeliefert,

    verboten, werden vergewaltigt, misshandelt, enteignet, vertrieben und ermordet.

     

    keinem dieser staaten wirfst du rassismus oder

    apartheid vor nur ausgerechnet israel.

    das ist krank!

     

    meine fammilie wurde einzig und allein aus rassistischen gründen aus dem iran und iraq vertrieben. 10.000 von menschen werden auf grund ihrer rasse, ihres glaubens ihrer sprache oder kultur getrieben, entmenschlicht, erniedrigt,

    fraue werden teilweise wie vieh be und ge handelt

    und du reisst dir deine finger an der tatatur auf,

    in pharisäerhafter "israelkritik" hätze auf juden.

     

    ohne israel gäbe es mich und meine familie nicht,

    ich bin also recht objektiv wenn auch nicht unbefangen!

     

    ich bin regelmäßig in israel, besuche unseren tempel und lebe in einem hotel das ein moslem betreibt. kenne mich da richtig gut aus aus!

  • P
    Pro-iPod

    @Anti-Antis:

     

    Das stimmt, in Dir habe ich keinen Diskussionspartner, da Dir außer persönlichen Angriffen und falschen Unterstellungen leider nichts Brauchbares einfällt.

     

    Sachlichkeit ist offensichtlich nicht Deine Stärke.

     

    Das Schicksal der Bahai ist zwar nicht Thema dieses Artikels, aber in dem Punkt bin ich zumindest in soweit bei Dir, dass deren Repression in manchen arabischen Staaten und im Iran indiskutabel ist.

     

    Und wo Du so vom iPod schwärmst... ich übrigens auch... wusstest Du eigentlich, dass der Vater von Steve Jobs Syrer war (aus Homs meiner Kenntnis nach - der Hochburg der Freiheitskämpfer in Syrien).

     

    Vielleicht also, bringen die Araber ja doch ganz tolle Menschen hervor, denkst Du nicht?

  • I
    Ihr

    Wie auch immer, praktisch jede Staatsgründung (jedenfalls auf diesem Planeten) wurde mit Hilfe von Gewalt und Vertreibung verwirklicht.

    Um im 20. Jahrhundert zu bleiben: Man schaue sich z.B. die Entstehung von Pakistan und Indien an, dort mussten Hunderttausende ihre Heimat verlassen.

    Damit möchte ich nichts verharmlosen oder beschönigen sondern nur verdeutlichen, das Staaten nunmal immer auf Gewalt beruhen.

    Warum ist der Flüchtlingsstatus dieser pakistanischen und indischen Vertriebenen nicht vererbbar, sondern nur der der palästinensischen Flüchtlinge? Dieser Umgang mit Vertriebenen ist weltweit einzigartig! Warum ist das so?

    Diesen Leuten wird seit 60 Jahren eingeredet, sie würde irgendwann zurückkehren können, was dazu führt, das sie nicht eingebürgert werden und noch immer unter Diskriminierung und Elend leiden.

    Das alles interessiert nur keinen der angeblichen Palästinenserfreunde bzw. es wird völlig realitätsfern Israel angelastet.

  • I
    Ihr

    @"ich nicht"

    Gab es denn überhaupt eine arabische Mehrheit in den Gebieten, die für den jüdischen Staat vorgesehen waren?

     

    Was Sie hier Vortragen ("gewollte, angestrebte und geplante Vertreibung") sind Behauptungen palästinensischer Historiker. Objektiver und glaubwürdiger sind die Untersuchungen von Historikern wie Benni Morris. Dieser leugnet keineswegs die Vertreibungen, bestreitet allerdings, das es sowas wie einen "Generalplan" zur ethnischen Säuberung gab.

    Man muss folgendes bedenken: es gab damals noch keine einheitliche Führung der jüdischen Kampfverbände. Neben der Haganah operierten auch rechte Gruppen wie Irgun eigenständig, welche in der Tat auch mit Mord und Terror "arbeiteten".

    Darüber hinaus gab es aus vielen palästinensischen Dörfern heraus dauernd Angriffe auf die Juden, es herrschte praktisch Bürgerkrieg. Da der Angriff der arabischen Nachbarstaaten im Falle einer Staatsgründung absehbar war, sah man sich auf jüdischer Seite oft gezwungen, das Hinterland rechtzeitig zu "befrieden", um im kommenden Krieg überhaupt eine Chance zu haben. Das ließ sich oft nicht anders machen als durch die Vertreibung ganzer Dörfer, aus denen heraus die arabischen Kämpfer operierten.

    Des weiteren sind viele auch erst geflohen, als die arabischen Staaten sie zu Beginn des Krieges dazu aufriefen, mit der Begründung, dass "unsere Bomben nicht zwischen euch und den Juden unterscheiden können." Sie gingen halt davon aus, das sie nach dem arabischen Sieg in ihre Häuser zurückkehren könnten. (und auch in die der getöteten/vertriebenen Juden)

     

    Beantworten Sie mir bitte eine Frage: Wenn es zutreffend wäre, was Sie da behaupten, warum hat man dann nicht gleich alle Araber vertrieben, wo man doch schonmal dabei war?

    Es ist doch vielmehr so, das man nur gegen diejenigen Dörfer vorgegangen ist, von denen Gewalt gegen Juden ausging und das waren nunmal ziemlich viele. Das es dabei auch viele Unschuldige getroffen hat, möchte ich natürlich nicht leugnen.

  • AA
    anti antis

    von Ant-iPod

     

    ach dir passt mein styl nicht?

    bist also am ende. nun

    damit kann ich leben, deine punkte sind gleich,

    es ist ein punkt.

     

    1. juden dürfen keinen staat haben in ihrer historischen heimat, weil sie juden sind! dazu ist dir jedes mittel recht, jede lüge billig und jedes gegenargument ist dir feind. am liebsten hättest du das die nahostjuden-die alle in israel konzentriert wurden durch vertreibungspogrome der araber

    strategischen kollektiven selbstmord begehen, das sind deine 6-richtigen mit jackpot!

     

    das nennt man judenhass, antisemiten bezeichnen es als antisemitismus, die kirche antijudaismus, die moslem singen itbach al jahud, aus welchen gründen du das machst ist mir wurscht, das die taz einen forum dafür bietet nicht.

     

    das üble an der sache ist das du die region überhaupt nicht kennst, keine ahnung von internationalem recht hast und die unwahrheit verbreitest!

     

    in mir hast du keinen diskusionspartner, israel ist der einzige sichere ort für uns bahei in nahost,

    wir sind eine handvoll und erkennen wer uns

    beschützt und wer nach dem blut unserer

    kinder giert!

     

    ich habe dir einiges zurückgeschrieben, aber der moderator hat was gegen freie meinung, sozialisten halt!

     

    PS.: mein I-Pod ist super, die dinger sind klasse,

    davon hast du auch keine ahnung!

  • IN
    ich nicht

    @ "ihr"

     

    „Die Idee Israels war doch gerade.... nicht (dem) ,,, Wohlwollen einer Mehrheitsgesellschaft ausgeliefert zu sein“,

     

    wie wahr liebes “ihr“.

     

    Es war bereits früh absehbar, dass dies nur gelingen konnte, wenn man die Mehrheit los werden würde – dass ist die Ursache des Konflikts. Die gewollte, angestrebte und geplante Vertreibung, Beraubung durch, wie auch sonst, Mord. Terror, Betrug und Gewalt.

     

    Opfer – die Palästinenser und im Übrigen auch, eine Bevölkerungsgruppe dieser Welt, für die dieser Staat vorgibt zu sprechen und da zu sein.

  • I
    Ihr

    @Ant-iPod:

     

    Es ist ja nicht so das Israel einfach "keinen Frieden findet", es wird vielmehr immer wieder von Antisemiten/Antizionisten angegriffen und mit Vernichtung bedroht. Das alles nun den Israelis vorzuwerfen ist, vorsichtig ausgedrückt, zeimlich perfide.

    Die Idee Israels war doch gerade, das sich Juden selbst verteidigen können, anstatt dem (oft nicht vorhandenen) Wohlwollen einer Mehrheitsgesellschaft ausgeliefert zu sein.

    Heute richtet sich der weltweite Antisemitismus in erster Linie gegen "den Juden unter den Staaten", was die Juden woanders vielleicht sogar ein wenig aus der Schusslinie nimmt, sofern sie sich brav distanzieren.

     

    Wo ich die Vertreibung von irgendwem gefordert oder legitimiert haben soll, weiss ich nicht. Falls Sie auf die Zeit der Staatsgründung anspielen sollten, das ist ein eigenes Thema, das wir aber gerne ebenfalls diskutieren können. Für die heutige Situation ist das aber unmittelbar gar nicht mehr relevant.

     

    Die Siedlungspolitik habe ich mit keinem Wort verteidigt, da ich sie selbst für falsch halte. Sie ist auch nicht im Interesse des Zionismus, eher im Gegenteil. Ohne die arabische Agressionen und spätere Verweigerungshaltung wäre es allerdings nie zu Besatzung und Besiedlung gekommen, das sollte man auch nicht vergessen.

     

    Die Siedlungen lassen sich aber im Zuge einer Friedenslösung notfalls räumen, oder, falls von Bewohnern und Palästinensern gewünscht, in den zukünftigen Staat Palästina eingliedern. So könnten auch die von ihnen erwähnten Arbeitsplätze erhalten bleiben. Warum sollten in einem solchen Staat auch grundsätzlich keine Juden leben dürfen?

    Falls alle Siedler weg gingen, bliebe ja die Infrastruktur erhalten, man könnte also z.B. Leute aus den "Flüchtlingslagern" Libanons oder Jordaniens dort ansiedeln.

     

    Israel ist zwar militärisch die stärkere Partei, dafür haben die Palästinenser in der Frage, ob sie einen Staat bekommen sollen, praktisch die ganze Welt hinter sich. Also besteht durchaus sowas wie "Augenhöhe". Ausserdem möchte ich daran Erinnern, das die palästinensische Führung einen eigenen Staat in Verhandlungen mehrfach abgelehnt hat, obwohl die angebotenen Kompromisse durchaus fair waren. In jedem Fall wären sie eine gute Grundlage für weitere Gespräche gewesen.

    Eine weitere, viel einfachere Möglichkeit wäre natürlich die Angliederung der Westbank und Gazas an die arabischen "Bruderstaaten" und früheren "Besatzer" Jordanienen und Ägypten. Das lehnen aber beide ab, verständlich, dann könnte man ja nicht mehr mit dem Finger auf die bösen Zionistenbesatzer zeigen.

     

    Wenn aber die Palästinenser irgendwann eine Mehrheit in Israel davon überzeugen können, eine "Einstaatenlösung" zu versuchen, bitteschön. Wer sollte ihnen das verbieten wollen? Danach sieht es aber nun wirklich nicht aus.

     

    Israel hat aber wie gesagt noch einen weitergehenden Zweck, der mit dem Ende der Jüdischen Mehrheit erlöschen würde (siehe oben).

    Es steht den Israelis natürlich frei, dieses per demokatischer Wahl zu ändern, wenn sie wollen. Ich würde ihnen davon abraten.

  • A
    Ant-iPod

    @Anti-Antis - die 2.:

     

    Der Link zum Radiobeitrag stamm vom Deutschlandradio - wieso dieser linksbolschewistisch sein soll, müssten Sie mir erklären.

    Warum Herr Barenboim, Herr Aveneri, die Menschen im Radiobeitrag oder die zigtausenden Demonstranten auf dem Rothschildboulevard alles "Alibi-Juden" sein sollen... das verstehe ich auch nicht so ganz...

     

    Bahai sagt mir was - und gegen die Unterdrückung Deiner Gruppe bin ich genauso, wie gegen jede andere Unterdrückung.

    Wenn sich ein Artikel der TAZ damit beschäftigt, wirst Du es an meinen Kommentaren sehen. Hier geht es aber konkret um die Palästinenser.

     

    Deine Sicht auf Israel und die arabischen Staaten empfinde ich als recht oberflächlich - sie geht nicht auf die Entstehungsgeschichte der arabischen Despotenregime - welche ich von Marokko bis zum Irak, von Syrien bis Jemen kritisiere - ein, geht nicht darauf ein, dass Araber gerade sterben, weil sie diese Uruspatoren loswerden wollen oder sich in Ägypten und Tunesien eben nicht mehr alles gefallen lassen, sondern für ihre Rechte auf die Straße gehen.

     

    Sie geht nicht darauf ein, dass Israel eben nicht funktioniert, wie man an den Sozialprotesten sehen kann und daran, dass der Staat von ausländischen Subventionen lebt, bsw. der jährlichen 6 Milliaren US-Dollar als direkte Hilfe für das Staatsbudget zzgl. einer vielfach höheren "Militärhilfe".

     

    Sorry, Anti-Antis... aber Du hast mich nicht überzeugt, sondern nur haltlos angegriffen.

    Dir und den Bahai insgesamt wünsche ich eine bessere Zukunft und ein Ende der Unterdrückung.

     

    Im Übrigen ist mir egal, welcher Religion und welcher Ethnie man angehört - einzig das Argument zählt.

    Gruß,

    Ant-iPod

  • A
    Ant-iPod

    @Anti-Antis:

     

    Deine Aufregung ist ziemlich unprofessioniell - und deswegen wäre ein wenig mehr Versachlichung angesagt, findest Du nicht?

     

    1. Ich habe zu vielen Themen gepostet - vornehmlich zu Syrien und völlig unabhängig von Israel.

     

    2. Wenn Du Kritik an Israel gleichsetzt mit Judenhass, dann sagt dies mehr über Dich, als über mich aus.

     

    3. Wir können uns gerne unsere Quellen um die Ohren hauen... aber: Fakt ist doch, dass es bis 1948 für lange Zeit keinen Staat Israel gab, nicht einmal etwas ähnliches und zwar seid Jahrhunderten. Insofern auch keine Hauptstadt Jerusalem, denn ohne Staat, keine Hauptstadt - verständlich?

     

    4. Da ich weder etwas gegen Hebräer, noch gegen Araber habe - im Gegenteil - halte ich mich nicht für einen Antisemiten. Das wäre in einem Konflikt zwischen Semiten auch nicht wirklich förderlich, oder?

     

    5. Der auch von Dir nicht bestrittene Auszug aus Ägypten mündete in der militärischen Eroberung der Region des heutigen Israels.

    Dies war zu jener Zeit ein häufiger und normaler Vorgang - interessante Einblicke hierzu hat bsw. die Ausstellung über das Königreich Qatna aufbereitet, die Du vielleicht gesehen hast?

     

    6. Also Marc Twain dann als "Quelle" anzugeben, ist gewagt.

     

    7. Der Völkerbund spricht von "nationaler Heimstätte" und nicht von "Staat" und nein: das ist nicht identisch!

    Richtig witzig wird Deine Argumentation, wenn Du die Kolonialmacht GB verurteilst und dann den kolonialmachtdominierten Völkerbund als Rechtsgrundlage heranziehst.

    Der Beschluss der UNO bezieht sich auf diesen VB-Beschluss und ist auf Drängen der USA unter dem Einfluss der Nazi-Taten entstanden. Das ist Deine Argumentation?

     

    8. Sorry, mir war nicht klar, dass es weniger Apartheid ist, wenn die IDF auf Palli's schießt, als wenn ein SA-Polizist auf streikende schießt.

    Die Araber in Israel sind nicht alle gleich, einige sind alles andere als frei.

    Die Freiheit des einen relativiert aber nicht das Verbrechen am anderen.

  • A
    Ant-iPod

    @Ihr:

     

    Ich weis nicht, inwiefern es ein Argument ist zu sagen, dass es Israel geben muss, damit Juden einen Schutz vor Antisemitismus haben - gerade in einer Welt, in welcher Israel seid 60 Jahren keinen Frieden findet und somit diese Funktion nicht wie vielleicht erwünscht wahrnehmen kann.

     

    Mir ist auch nicht ganz klar, warum deswegen Vertreibung anderer vom Staatsgebiet Israels legitim sein soll, aber dass können Sie vielleicht noch erklären.

     

    Eine Zweistaatenlösung wäre vielleicht einmal eine gute Idee gewesen. Wenn Sie sich aber die de Facto Besiedlung und Zerschneidung des Westjordanlandes ansehen, so ist das den Palästinensern verbleibende Territorium faktisch nicht als Staatsgebiet lebensfähig. Der Austausch von Waren, die Errichtung einer effektiven Verwaltung etc. - all dies ist schon heute nicht mehr möglich und die völkerrechtswidrige Besiedlung geht ja weiter.

     

    Ganz kompliziert wird es, wenn wir bedenken, dass diese Besiedlung tausenden von Palästinensern Arbeit und ein Einkommen schaffen... wer kann einem Familienvater übel nehmen, einen solchen Job anzunehmen, wenn die Alternative Armut und Hunger bedeutet - oder Abhängigkeit von Hilfsorganisationen?

     

    In einer Situation, wo zwei Seiten auf Augenhöhe gleichberechtigt verhandeln, wäre das ein guter Vorschlag. Diese Situation haben wir nicht.

    Es ist auch nicht gesagt, dass die demographische Mehrheit der Araber absolut unumstößlich eine Gesellschaft mordender Racheengel ist - vielleicht leben da ja auch Menschen, die für sich und ihre Kinder eine bessere Zukunft aufbauen wollen, auch wenn sie Araber und Muslime sind...

  • A
    Ant-iPod

    @Harald:

     

    Vielen Dank für die Hinweise - doch befürchte ich, es liegt ein Missverständnis vor.

     

    1. Unterscheide ich sehr präzise zwischen der Religiosngemeinschaft der Juden und dem Staat Israel und schaue auch in Israel darauf, was die Menschen sagen und schere sie nicht alle über einen Kamm.

    Daraus folgt, dass Kritik an Israel in keiner Weise ein Dämonisierung von Juden oder sonstwelcher Quatsch ist.

     

    2. Die - sagen wir - unglückliche Politik Israels hat bisher nicht dazu beigetragen, eine friedlichere Welt zu schaffen und Gerechtigkeit gegen Jedermann zu üben. Das sind nunmal die Fakten nach über 60 Jahren Konflikt.

    Ich bin aber durchaus - wie Sie anscheinend - der Ansicht, dass es keine Doppelstandards in der Politik geben darf, auch wenn dies die Regel ist... leider.

    Netanjahu bsw. verlangt Verhandlungen ohne Vorbedingungen und hat selbst eine Riesenlatte von Vorbedingungen aufgestellt, die eigentlich besagen, dass er gar nicht verhandeln will.

    Nicht das Mahmoud Abbas ein besserer Verhandlungsführer wäre... das will ich damit nicht sagen.

     

    3. Es ist ein absolutes Unding, dass arabische Despoten die Existenz Israels als "Sündenbock" dazu missbrauchen, die eigene, menschenverachtende Politik zu rechtfertigen. Ich denke, auch da sind wir nicht so unterschiedlicher Auffassung.

     

    Zu guter Letzt ist es so, dass Israel zwar für die als eigenes Staatsvolk betrachtete Gruppe ziemlich demokratisch organisiert ist und dies auch Anerkennung verdient - um so mehr, wenn man den außenpolitischen Druck berücksichtigt.

    Die Politik gegenüber den Palästinensern ist aber eine sehr fragwürdige und nicht im Einklang mit den Menschenrechten und dem Völkerrecht stehende.

    Dies kann man objektiv belegen.

    Natürlich ist es unser Interesse, dass sich niemand so verhält und ich bin es absolut Leid, die mehr als berechtigte Kritik an diesem Fehlverhalten immer wieder als "Antisemitismus" oder Auftakt zum Judenmord verleumdet zu sehen - schlichtweg weil sie das nicht ist.

  • AA
    anti antis

    von Ant-iPod

     

    Falsch israel feiert die UNABHÄNGIGKEIT, israel

    ist der einzige staat den es auf diesem gebiet gegeben hat, erstmals in fremden quellen 1250 vor chr. erwähnt

    auf alt-ägyptischen steelen.

     

    Falsch wo hast du den einfall der hebräer her? nimm mal bitte, als ehrbarer antisemit, wissenschaftliche quellen. nach denen gab es bei rückkehr der hebr. geiseln aus ägypten eine änderung der staatsreligion, verbrannt sind tempel und götzen, es gibt keine kampfspuren! die hebräer und deine herbeiphantasierten kanahaniter sind genetisch ein volk, die spastilinesen ein hirngespinnst von 1967 aus der UDSSR.

     

    Falsch das es vasallen, puffer oder wie du es auch schmähen möchtest, staaten waren, geschenkt, es war israel, judea, samaria, dan, schomron.... und juden lebten dort seit jeher.

    die araber waren an der gegend völlig desinteressiert, kann man an historischen reiseberichten von z.b. marc twain nachlesen.

    auch waren sie nur pächter des landes das türkisch/osmanischen großgrundbesitzern

    gehörte.

     

    Falsch der anspruch begründet sich im beschluss des völkerbundes, dieser ist bindend und

    kann, laut gemeinsamen verträgen der mitgliedstaaten, nicht von der nahfolgeorganisation UNO verändert werden. das Churchill sich darüber hinwegsetzte und seinen saudischen haschemiten kumpels jordanien schenkte war der diebstal des arabischen palestinas, gründe also palestina in jordanien wie vom völkerbund als araberstaat vorgesehen in jordanien oder in londonstan!

     

    du verstehst überhaupt nichts von apartheid, ich war in südafrika und in israel bin ich auch alle 1-2 jahre, du hast keinen schimmer, dein link ist

    purer linksbolschewistischer judenhass, da helfen auch keine alibijuden. hast du gesehen wie südafrikanische polizisten sreikende erschossen hat,

    aus nächster nähe? heute und nun stell dir apartheid vor. die einzigen freien araber/innen sind die in israel.

     

    und um dir den wind aus den segeln zu nehmen, ich bin kein jude sondern bahai!, wenn dir das was sagt!

     

    An deiner ansicht soll die welt genesen, nö danke es geht weder um dein blut noch deine knochen.

     

    wenn in nahost etwas funktioniert, dann israel und das hervorragend. man macht nicht kaput was funktioniert um einer utopie zu folgen, schon garnicht der utopi eines judenhassers, schließlich

    ist deine ansicht zu anderen themen als juden nicht zu finden.

     

    22 arabische horrorstaaten sind genug, ein kleiner bahei staat wäre hübsch und wenn er 3 fußballfelder groß wäre!

  • I
    Ihr

    habt beide unrecht, "Anti-iPod" und "anti-antis".

    Der einzige Weg zum Frieden ist und bleibt die 2-Staatenlösung.

     

    Die israelischen Juden wollen aus sehr verständlichen Gründen nicht in einem Staat mit arabischer Mehrheit leben. Eine solche würde auch den legitimen Zweck des Staates Israel ad Absurdum führen, nämlich ein Zufluchtsort für vom Antisemitismus verfolgte Menschen zu sein. Wer das nicht versteht, der hat von Israel als Konsequenz aus der Shoa und vom Antisemitismus absolut nichts verstanden. Israel wurde nicht zufällig erst 1947 gegründet.

     

    Von Apartheit zu sprechen würde nur Sinn machen, wenn Israel die Westbank annektieren würde, ohne den arabischen Bürgern dort gleiche Rechte zu gewähren. Würde man dies tun, wäre es das Ende Israels als jüdischer UND demokratischer Staat. Man müsste sich für eins von beidem entscheiden, unvorstellbar für die meisten Israelis.

     

    Was jetzt dort herrscht, ist Besatzung, das ist nicht schön und man kann es kritisieren aber mit Apartheit hat das nichts zu tun.

     

    Allerdings liegt die Verantwortung dafür, das diese Besatzung noch immer besteht, vor allem auf der palästinensischen Seite. Solange man auf seinen Maximalforderungen ("Rückkehrrecht") besteht, von denen man weiß, das Israel sie nicht aktzeptieren kann, weil es das Ende dieses Staates bedeuten würde, solange kann es keine friedliche Lösung geben. Solchen Leuten kann man einfach nicht glauben, das sie wirklich einen gerechten Frieden wollen.

     

    Solange man antisemitsche Propaganda duldet oder gleich selbst propagiert, wird man das Vertrauen der israelischen Mehrheit nicht gewinnen, was dazu führt, das diese Mehrheit (fragwürdige) Regierungen wie die derzeitige wählt, weil man sich davon größtmögliche Sicherheit verspricht.

     

    @anti - antis: Was soll das für ein "Bevölkerungsaustausch" sein, von dem Sie da reden?

    Wäre da "Vertreibung" oder von mir aus "Abschiebung der arabischen Bewohner" nicht ehrlicher?

    Und was soll immer dieses "argumentieren" mit 2000 Jahre alten Texten? Damit macht man sich doch nur lächerlich.

  • H
    Harald

    Hallo Ant-iPod

     

    sicher hast du mitbekommen, daß anlässlich des Gedenktags in Israel, u.a. die Yad Vashem Seite von Anonymous gehackt wurde.

     

    Was für Anonymous keine so wirklich gute Idee war, da es in Israel den einen oder die andere gibt, der/die sich auch aufs Hacken versteht. Das Ergebnis, unter dem Titel:

     

    This site is yours! Why you can not take it back? Losers! Continue to hack flower shop And plumbers sites :)

     

    enthält ein kleines, sehenswertes Video "A Letter to the World" wo deine Frage insofern beantwortet wird: "Why the world is upset to Israel"

     

    Unter "A Few Forgotten Facts" kannst du nachlesen, was in deutschen Medien niemals vorkommt.

     

    http://www.opisrael.com/ (das ist die gehackte A-site:-)

     

    Verstehe mich bitte nicht falsch. Keinesfalls geht's mir darum, dich oder andere 'katholisch zu machen'.

     

    Nur die Dämonisierung, Delegitimierung und Doppelstandardisierung Israels in den hiesigen Medien ist ein böses Omen für die Zukunft Europas.

     

    In den 30-er Jahren waren die Medien und die Öffentlichkeit übrigens ebenso felsenfest davon überzeugt, die Verantwortung der Juden über die himmelschreiende Ungerechtigkeit der Welt, rechtmäßig bekämpfen zu dürfen.

     

    Der Unterschied zu heute ist, daß nun Israel die Rolle des Juden übernommen hat. Während in Syrien, Saudi Arabien, Ägypten, Iran, Irak, Jemen, Angola, Kongo, Afpak, Nordkorea ... ... alle Verbrecherstaaten dieser Welt aufzuzählen, würde den taz Server lahm legen.

     

    Übrigens. Diese Staaten sind dann als UN Mitglied das viel zitierte "Internationale Recht", daß andauernd von Israel gebrochen wird.

  • A
    Ant-iPod

    Jetzt hatte ich eine so schöne Replik auf @Anti-Antis geschrieben und sie ist nicht richtig gespeichert worden... lag vielleicht an mir.

     

    Deswegen nur kurz zwei Dinge:

    1. Interessanter Radiobeitrag:

    http://www.dradio.de/suche/?action=search&uri=suche%2F&exp=0&sp=dlf&ss=&sort=date%3AD%3AR%3Ad1&q=Stadtplanung+Jerusalem

     

    2. Ich bin der Ansicht, dass der eigentliche Konflikt nicht zwischen Israelis und Palästinensern stattfindet, sondern zwischen Radikalen und Demokraten auf beiden Seiten.

     

    Unsere Geschichte und unsere Selbstorganisation in Nationalstaaten erschweren die Akzeptanz dieser Erkenntnis, dennoch bin ich davon überzeugt.

    Mir ist aber bewusst, dass dies zu erkennen, konkrete Handlungen daraus abzuleiten und umzusetzen quälend langsam verlaufen wird und den Radikalen die Möglichkeit gibt, den Prozess zu stören - die Entwicklung aber, ist langfristig nicht aufzuhalten.

     

    Utopie? Vielleicht... aber die Utopisten von einst sind die Realisten von heute!

    (Das ich einmal Helmut Kohl zitieren würde... tststs)

  • A
    Ant-iPod

    @Harald:

     

    Jetzt würde mich aber schon interessieren, wie Sie zu dieser Ansicht gelangt sind...?

    Nichts für ungut - Kritik kann ich ertragen und lerne gerne daraus, also:

    Überzeugen Sie mich ;-)))

  • A
    Ant-iPod

    @Anti-antis:

     

    Ihre Betrachtungsweise ist ein wenig absurd, denn wenn die Israelis 2008 den 60sten Jahrestag ihrer Staatsgründung gefeiert haben... wie kann dann Jerusalem seit 2.500 Jahren die Hauptstadt Israels sein?

    Wenn Sie sich die Mühe machen und prüfen, wie lange es eine jüdische Monarchie - als Vasall der damaligen Großmächte und gleichsam Pufferstaat zwischen eben jenen - gegeben hat, dann kommen sie auf die relativ geringe Anzahl von nicht einmal 100 Jahren, vielleicht etwas mehr, wenn Sie die römische Besatzung miteinberechnen.

    Weder aber war das Land vor dem Einfall der Hebräer aus Ägypten "leer", noch hat die Masse der seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert eingewanderten Juden ethnisch etwas mit den Hebräern von einst zu tun - sieht man von Religion und einigen Gebräuchen ab.

    Darauf einen größeren Anspruch auf dieses Land zu begründen, als es die sonstigen Menschen dort haben ist... naja, unsachlich!

    Der Anspruch ergibt sich wenn überhaupt aus der Balfour-Deklaration (in welcher bewusst nicht von einem "Staat" die Rede ist) und der militärischen Eroberung - völkerrechtlich aus den Fakten eines im Wesentlichen homogenen Staatsvolkes, Staatsgebietes (strittig) und einer staatlichen Organisation.

     

    Was ich unter Apartheid verstehe, wird recht gut in diesem Radiobeitrag dargelegt:

    http://www.dradio.de/suche/?action=search&uri=suche%2F&exp=0&sp=dlf&ss=&sort=date%3AD%3AR%3Ad1&q=Stadtplanung+Jerusalem

     

    Wieso Sie der Ansicht sind, dass Jordanien Palästina sei.. entzieht sich meinem Verständnis. Ihr "Bevölkerungsaustausch" klingt für mich eher nach Vertreibung.

     

    Ignaz Q. hat Recht - Gewaltvermeidung ist schwer, aber Gewaltanwendung ist m.A. nach aussichtslos. Die Welt ist nicht fair - aber warum nicht das anstreben, was man tun kann?

    Die bisherige Politik hat sich doch nicht bewährt, oder?

     

    Ich bin schlichtweg der Ansicht, dass der eigentliche Kampf nicht zwischen Israelis und Palästinensern entschieden wird, sondern zwischen Radikalen und Demokraten auf beiden Seiten.

  • U
    Ute

    Orangenbäume auf dem Friedhof - hat das Tradition im Nahen Osten?

     

    Ansonsten müsste man nun doch langsam erkennen können oder zu hören bekommen, was die neue israelische Regierungskoalition sich für die Zukunft vorstellt.

     

    Die will doch sicher einen Aufstand überflüssig machen.

  • AA
    anti - antis

    andi-ipod

     

    es gibt immer noch keine bestzten gebiete westlich des jordans, es sind immer noch befreite gebiete.

     

    auch ist jerusalem israelische hauptstadt seit 2500 jahren und nicht besetztes irgendwas.

     

    apardheit gibt es in israel nicht, so sehr du das auch propagieren möchtest um judenhass zu schüren und von demokratie hat dort ausser israel den arabern keiner gegeben.

    die israelis lassen sogar steiniger und brandbombenwerfer für gewöhnlich am leben.

     

    die frustrierten israelis, in kamp-david, oslo usw

    betrogen, glauben euren lügen nicht mehr.

     

    wer ist nun rechts, ihr hänker der israelischen linken. euer maximalantisemitismus hat doch die

    arbeiterpartei in israel den todesstoß verabreicht.

     

    eine intifada wird heute zusammengetreten werden,

    israel ist wegen der blutigen umgebung in die 3 reihe der berichtersattungen gerückt.

     

    emanzipation von islamisten bringt nur 100.000de toter und zwar zuerst toter nicht moslems.

    das wissen die israelis, Palestina ist

    jordanien und ein bevölkerungsaustausch

    die einzige friedenshoffnung.

     

    also mach ne einstaatenlösung bei dir daheim!

     

    PS.: missbrauch für deine demagogie und aufwiegelung zum rassenhass weniger dinge wie "warheit, ehrlich und wirklich", klingt unter deinem nick lächerlich!

  • H
    Harald

    Donnerwetter, was jener Dschafari mit seinem "Daumen und Zeigefinger" fertig bringt, "bis nur noch ein paar Millimeter dazwischenpassen." Fabelhafter Typ.

     

    Sorgsam versteckt in diesem bukolischen Sittengemälde "mit blauem Himmel und Schäfchenwolken", wird der geneigte Leser, daran gewöhnt, sich seine Informationen unter allerlei Drolligem heraus zu suchen, dann mit kleinen, aber um so köstlicheren Bonmots belohnt.

     

    Ja, der Herr Totengräber Dschafari "hat immer Vorfahrt". So ist das mit dem Sensenmann, immer ungeduldig, kann er es nicht abwarten, denn: "Die nächste Intifada ist nur noch eine Frage der Zeit“. Orangenbäume und Blumen blühen.

     

    "Dschafari und die palästinensische Führung haben ihre eigenen Gründe, einen Aufstand herbeizusehen", natürlich nur so lange, wie weder das eigene verträumte Konto oder gar das eigene Gesäß dabei in Mitleidenschaft gezogen werden. Schließlich sind die palästinensischen Flüchtlinge auf so tüchtige Sozialarbeiter, Hobbygärtner und Politiker wie ihn angewiesen.

     

    Wie sonst sollte denn Frieden herrschen, nicht?

     

     

    @ Ant-iPod

    bisher dachte ich, du beschäftigst dich mit Mideast. Das war ein Irrtum.

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Eigentlich soll doch John Kerry nun den Frieden bringen, zumindest den Prozess, den es nach Angaben westlicher Medien und Politik beständig gebe, mal wieder in Gang bringen. Das heißt, der Prozess des Friedens – kurz Friedensprozess - ist weitgehend die Hinnahme des israelischen Vorgehens durch die führenden westlichen Mächte.

     

    Schon vor einem Jahr sollte von israelischer Seite zu Ende Januar, im Zuge von vereinbarten Gesprächen nach dem Friedensfahrplan des Nah-Ost-Quartetts vom 23 September 2011, eine Vorstellung der zukünftigen Grenzen vorgelegt werden. Mit diesem Friedensfahrplan wollten maßgeblich die USA den Mitgliedswunsch eines Palästinenserstaates zu Fall bringen.

     

    Es sollte also dargelegt werden, welche Teile des Westjordanlandes, und damit auch Ostjerusalems, die israelische Seite einzusacken gedenkt und was sie dafür an territorialen Ausgleich von ihrem Staatsgebiet abzutreten gedenkt – als Vorschlag über den geredet werden sollte.

     

    Durch anhaltenden Siedlungsbau, Nichteinhaltung von Fristen und Verweigerung der nötigen Angaben, wie eben Grenzvorschläge mit Karten und Erläuterungen, mussten damals die Gespräche abgebrochen wurden. Das Nah-Ost-Quartett unternahm allerdings nichts Entscheidendes, um die israelische Seite zur Erfüllung der Fahrplanvorgaben anzuhalten.

     

    Und nun ist es wieder soweit – die israelische Seite mauert, was nur einem Ziel dient – unendliche Gespräche bei ständig fortschreitender Expansion und fortdauerndem Unrecht, wie es Palästina seit mindestens 65 Jahren heimsucht.

     

    Mit diesem „Israel“ in Palästina und dessen Rückendeckung aus Berlin, London und Washington, ist es für die Palästinenser schwer, Gegengewalt zu vermeiden.

  • A
    Ant-iPod

    Wenn man sich die Situation in den besetzen Gebieten und besonders in Ost-Jerusalem ansieht, kann man die Einschätzungen dieses Artikels nachvollziehen.

    Es gibt in Israel eine Politik der Apartheid, welche unter dem Deckmantel, Juden beschützen und bewahren zu wollen, Dinge tut, welche einer Demokratie unwürdig sind.

     

    Zur Ehrlichkeit gehört es aber zu sagen, dass dies zwar die derzeitige Regierung mit einschließt, aber das keineswegs alle Israelis so drauf sind. Im Gegenteil, gibt es eine Menge Israelis, die sich dafür schämen und die dies ablehnen.

    Sie bilden gemeinsame Wohngemeinschaften mit Palästinensern oder setzen sich in NGO's für Frieden und Gerechtigkeit ein.

    In diesen Menschen sehe ich die richtigen Ansprechpartner für die Palästinenser. Mit diesen Menschen kann ein politischer Neuanfang gestaltet werden und mit diesen Menschen kann eine gemeinsame Zukunft aufgebaut werden.

     

    Eine Intifada ist einerseits politisch, wie militärisch aussichtslos, da die Übermacht der Israelis und deren internationaler Rückhalt grenzenlos sind. Zudem sind die arabischen Staaten entweder in einem schwierigen Transformationsprozess, oder extrem beschäftigt eben jenen zu verhindern/verzögern. Insofern kann von dort keine große Hilfe erwartet werden, auch nicht vom Iran und die Türkei will das Verhältnis zu Israel normalisieren.

     

    Eine Intifada macht es den demokratischen Israelis nur schwerer, die richtige Politik zu propagieren.

     

    Nein, eine wirkliche Lösung kann nur erarbeitet werden, wenn die Palästinenser gemeinsam mit den Israelis, welche dazu bereit sind, das einzig realistische Ziel einer Einstaatenlösung unter völliger Emanzipation aller dort lebenden Palästinenser anstreben - ein langer Weg, aber es lohnt sich, ihn zu gehen.

    Friedlich! - versteht sich...