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Kommentar Serbien und KosovoHeilige Erde oder europäischer Weg?

Erich Rathfelder
Kommentar von Erich Rathfelder

Die serbische Regierung windet sich. Aber sie muss sich entscheiden: Kosovo behalten wollen und gleichzeitig in die EU eintreten geht nicht.

F ür serbische Nationalisten scheint es immer noch undenkbar zu sein, die „heilige“ Erde des Kosovo aufzugeben, diesen für sie seit dem Mittelalter mythischen Boden. Dass Kosovo erst 1912 von serbischen Truppen erorbert und von Serbien annektiert worden ist, wird bei solch einer Schwärmerei schnell vergessen.

Die albanische Mehrheit wird nach den Erfahrungen unter serbischer Herrschaft nie wieder zu Serbien zurück wollen. Bis zum 16. April muss sich die serbische Regierung entscheiden. Sonst wird es nichts mit der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EU. Und in die EU will die Mehrheit der Serben auch.

Dass Kroatien schon in diesem Sommer Vollmitglied wird, schmerzt die Serben. Die Hindernisse für die Prozeduren müssen weggeräumt werden. Kosovo behalten und gleichzeitig in die EU eintreten geht aber nicht. Auch in Brüssel hat die Geduld ihre Grenzen. Die Parallelstrukturen im Nordkosovo müssen abgeschafft werden, dann erst kann verhandelt werden, das hat Angela Merkel wiederholt klargestellt.

taz
Erich Rathfelder

ist Balkan-Korrespondent der taz.

Der seit der Unabhängigkeit des kleinen Landes 2008 gültige Ahtisaari-Plan garantiert den Serben weitgehende Minderheiten- und alle Menschenrechte. Die serbischen Gemeinden können sich selbst verwalten, ihre Sprache und Kultur pflegen, sie können sogar direkte Beziehungen zu Belgrad unterhalten. Die Kosovo-Serben sind gegenüber den anderen Minderheiten der Bosniaken, Goranen und Roma priviligiert. Sie kontrollieren 25 Prozent des kosovarischen Staatsgebiets.

Staat im Staate

Die jetzige Forderung Belgrads, dem Norden den Status einer Art Republika Srpska einzuräumen, geht allerdings zu weit. Denn sie bedeutete den Aufbau eines Staates im Staate, der weiterhin jegliche Fortschritte in Kosovo blockieren kann. Wenn der serbische Ministerpräsident Ivica Dacic jetzt ausgerechnet von der Wahrung der Menschenrechte für die serbische Minderheit in Nordkosovo spricht, macht er sich vollends unglaubwürdig.

Wer den Aufbau rechtsstaatlicher Verhältnisse in dieser Region verhindert hat, sollte vorsichtig sein. Die Mehrheit der Kosovoserben lehnt die Extremisten des Nordens ohnehin ab. Die aus Kriminellen und nationalistischen Extremisten zusammengesetzte Elite Nordkosovos verhindert gerade jetzt die Etablierung funktionierender Gerichte, sie lässt zudem keinerlei Opposition und Diskussionsfreiheit zu.

Diesen Leuten muss das Handwerk gelegt werden. Das wäre eigentlich im Interesse Belgrads.

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Erich Rathfelder
Auslandskorrespondent Balkanstaaten
Erich Rathfelder ist taz-Korrespondent in Südosteuropa, wohnt in Sarajevo und in Split. Nach dem Studium der Geschichte und Politik in München und Berlin und Forschungaufenthalten in Lateinamerika kam er 1983 als West- und Osteuroparedakteur zur taz. Ab 1991 als Kriegsreporter im ehemaligen Jugoslawien tätig, versucht er heute als Korrespondent, Publizist und Filmemacher zur Verständigung der Menschen in diesem Raum beizutragen. Letzte Bücher: Kosovo- die Geschichte eines Konflikts, Suhrkamp 2010, Bosnien im Fokus, Berlin 2010, 2014 Doku Film über die Überlebenden der KZs in Prijedor 1992.
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24 Kommentare

 / 
  • M
    Michael

    Liebe Redaktion, alle schreiben wieder was zu diesem Thema, nur von der TAZ gibt es nichts dazu, schade.

  • F
    Frank

    So eine antiserbischer Beitrag voller Lügen, Serben hat Kosovo 1912 gewaltsam eingenommen, von wegen. So eine scheiss Propaganda. Serbien hat es 1912 von den Osmanen befreit und nichts anderes, die selben Osmanen die es ihnen 1389 genommen haben. Zu Albanien hat Kosovo nie gehört, Kosovo ist ein serbisches Wort und war immer Name der Provinz/Region Serbiens.

  • N
    Naim

    Ein vorzüglicher Artikel. Der Autor hat die Situation lediglich beschrieben und nicht selber "gemacht" liebe Kommentatoren. Ich will die serbische Fangemeinde ja nicht vor den Kopf stossen, aber eure Realitätsprobleme sollten eventuell mal behandelt werden. Bei der grossen Anzahl gibts sicher auch Gruppenrabatt :)

  • P
    patriot

    noch nie so einen schlechten artikel gelesen...befassen Sie sich mal mit Camp Bondsteel die serben hätten das nie zugelassen deswegen sind die amerikaner für die unabhängigkeit kosovos, man möchte russland umzingeln!

     

    Auch werden von Kosovo Drogengelder amerikanische Lobbysten und institutionen finanziert

  • E
    Edin

    Jeder der Hr. Rathfelder kennt oder mal kennengelernt hat, weiß dass sein Bekanntenkreis sehr stark albanisch geprägt ist. Er hat gute Kontakte nach Pristina und unterhält sich so wie es scheint auch nur mit diesen teilweise dubiosen Kontakten. Deshalb strotzen seine Artikel auch nur so von Einseitigkeit...

  • BT
    BALKAN THEMA

    Wo sind die Berichte wo Albaner Serbische Grabstätten schänden ? Allein 1912 von Serbien annektiert , lese dir mal die Geschichte des Balkans durch oder expliziet die von Serbien , dann wird ihnen Aufallen das Serbien das Kosovo schon vor 1000 Jahren inne hatte . Damals wußten die Albaner nichtmal das sie Albaner sind , ich an deren stelle würde mich nicht als Illirer Bezeichnen denn dieses Volk war nicht Schlau genug ihre eigene Sprache in Schrift und Wort zu verfassen !

     

    Sorry für Rechtschreibfehler schreibe mit dem Handy deshalb habe ich nicht drauf geachtet !

  • M
    Michael

    Auszug aus “kosovo-news.com“, Artikel “Russland strebt Bund mit Serbien an“ vom 02.04.2013:

     

    „Nuklearwaffen stationiert werden und Serbien mit Hilfe dieser endlich wieder volle Gewalt über den Kosovo erreichen könne“

     

    Aufsichtsbehörde gem. Impressum:

    Landesamt Prishtina

  • HR
    Herr rathfelder

    schwacher artikel.

  • D
    dragan

    Sobald euer Finanzwesen wieder einmal zusammenbricht wird auch die Okkupation Serbiens - wieder einmal - zum Erliegen kommen. Nicht nur im Kosovo, sondern auch in Bosnien und der Krajina. Will die sogenannte westliche Zivilisatin denn rein garnichts aus ihrer Geschichte lernen?

  • M
    Michael

    Vielleicht könnte das bald Teil der Geschichte sein:

     

    Im Kosovo der EU wird es weder Albanische noch Serbische Staatsbürgerschaften geben. Früher oder Später werden Albaner und Serben, die nicht ihre Staatsbürgerschaft aufgeben und sich für den Kosovarischen Pass entschließen, im Kosovo eine Arbeitserlaubnis oder ein Art unbefristetes Visum benötigen.

  • LG
    Ljudevit Gaj

    Ja klar, immer wieder serbische Vertreibungen, Vergewaltigungen usw., wie ist es mit "Schlüsselangeklagter gesteht Organhandel im Kosovo" 05.04. in der Zeit nachzulesen?

    Ist der Herr Ilir Rrecaj etwa ein Serbe?

  • LG
    Ljudevit Gaj

    Ach ja, der Herr Rathfelder gibt ein Kommentar ab...ich frage mich jedes Mal, ist es wirklich so schwer etwas 'objektiver' zu berichten? Was möchte Herr Rethfelder dem Leser eigentlich sugerieren mit seiner Feststellung 'das Kosovo sei 1912 von serbischen Truppen erobert worden'? Wessen war den Kosovo bis 1912, etwa albanisch? War es nicht so dass Serbien 1912 in dem ersten Balkankrieg die osmanischen Besatzer verdrängt hat? Gab es etwa keine serbische Siedlungskontinuität trotz osmanischer Besatzung? Hat etwa Bulgarien sein heutiges Gebiet erst 1908 'erobert'? Kroatien sein heutiges gar erst 1918 'erobert'? Wie ist es zu erklären, dass der eindeutig größte Teil der Hydronyme, Toponyme im Kosovo slavisch/serbischen Ursprungs sind? Klar jeder kennt das Illyrische Mythos der Albaner, es ist umstritten, mag seine Richtigkeit haben, schwer zu beweisen usw., aber welche 'räumliche Spuren' haben diese mythischen Illyrer seit der Antike gelassen, sind sie seit dem in Lethargie verfallen, haben alles den serbischen und osmanischen 'Besatzern' überlassen? Nichts gegen das Selbstbestimmungsrecht der Albaner,ich begrüße es und den neuen Staat, aber was ist mit dem Selbstbestimmungsrecht der Serben? Welcher serbische Politiker hat bitte den Status der Republika Srpska verlangt Herr Rathfelder? Bitte nächstes Mal Quellen angeben, erklären bitte, bitte...verlangen die serbischen Gemeinden etwa eine eigene Verfassung so wie die Republika Srpska sie hat? Oder möchten sie einfach nicht auf den Status einer NGO fallen?

    Ach schön war die Zeit als die Taz noch nicht bunt war...

  • J
    Justinian

    Acht Monate nach dem Krieg, zwischen dem 3. und 4. Februar des Jahres 2000 wurden im Norden der Stadt Mitrovica elf Albaner im Alter von 13 bis 65 ermordet, 25 verletzt und während des ganzen Februars über 11.000 von ihnen vertrieben. Seit dieser ethnischen Säuberung ist der Norden dieser Stadt mehrheitlich von Serben bewohnt. Vor dieser Gräueltat war auch der Norden

    mehrheitlich albanisch besiedelt.

     

    Jetzt muss der korrupte Thaci, der an der Leine des Westens hängt und nur noch von diesen Verhandlungen mit Serbien über innere Angelegenheiten Kosovas lebt, mit den Handlangern des ehemaligen Milosevic-Regimes ganze Tage bis tief in die Nacht verhandeln. Angesichts der

    Ermordung der über 10.000 Albaner, der ca. 20.000 vergewaltigten Frauen, der rund 120.000 zerstörten Häuser und der Vertreibung von über eine Millionen

    Albanern aus ihren Häusern sind diese Verhandlungen mit Serbien über Kosova nur ein weiterer Gewaltakt gegen das Volk Kosovas.

  • B
    Berliner66

    Der Rathfelder wieder!!! Ich lese von Ihnen nie, aber wirklich nie objektiv verfasste Artikel!

     

    Sie sollten mal der Frage nachgehen, warum wird den Serben im Norden Kosovos die Selbstbestimmung verweigert, was den Albanern zuvor gewährt wurde?

     

    Der ahtisaari plan ist ein Witz und wenn sie nur ein wenig den Balkan kennen würden, immerhin sind sie Balkan-Korrespondent, wüssten sie das der so NIEMALS umgesetzt werden wird.

     

    Oder beschäftigen Sie sich doch mal mit dem Organhandel im Kosovo bzw. mit der Untersuchung!

  • PP
    Patrick Pollmeier

    Bekanntlich ist die EU u. a. auch für die „humanitäre Bombardierung“ der Serben, Vertreibung resp. Flucht von Nichtalbanern aus Kosovo, Zerstörung der serbischen Volkswirtschaft, Verarmung der dort lebenden Menschen und nicht zuletzt auch für die Nichtbestrafung von Kriegsverbrechern und Anführern von terroristischen Organisationen wegen angeblichen „Mangel“ an Beweisen mitverantwortlich. Besseres Leben oder mehr Schutz können die Serben von der heutigen EU sicherlich nicht erwarten. Im Gegenteil,diese "Demokraten" können mit den Opfern keine Gnade.

  • I
    Illyr

    Die Europäische Union weiß ganz genau, dass Serbien ein Land mit einer kriminellen Vergangenheit auf dem Balkan ist. Serbien, das Land, welches 4 Kriege angezettelt und über eine halbe Million Menschen auf dem Gewissen hat, schafft es immer noch nicht sich von seiner Vergangenheit zu befreien. Wie soll dies auch möglich sein, wenn die Politiker, die vor Jahren die Kriege begonnen haben, heute dieses Land regieren! Der heutige serbische Präsident, ein Wolf im Schafspelz, schlug vor Jahren zur Lösung des Kosovo Konflikts die Infizierung aller Albaner mit Aids vor. Der Premierminister Dacic ist ein Schüler Milosevics. Die Gespräche, die in Brüssel geführt wurden, wurden von Serbien nie richtig ernst genommen. Es ist dieselbe Vorgehensweise, wie zu Milosevics Zeiten. Absolut nichts hat sich in den Köpfen dieser Menschen geändert. Gebe es die Weltgemeinschaft nicht, würde Serbien keine Sekunde zögern durch die verschiedenen Balkanländer zu marschieren und alles wieder platt zu machen.

    Was die Unabhängigkeit Kosovas angeht, ihre Legitimität wurde beim internationalen Gerichtshof (IGH)bestätigt und es handelt sich hierbei um einen irreversiblen Prozess. Letzten Endes wurde mit der Unabhängigkeit Kosovas ein Jahrhundert Jahre alter Fehler wieder halbwegs gut gemacht. Es waren nämlich die europäischen Großmächte, die 1911/1912 nach dem Abzug der Türken aus dem Balkan, die albanischen Gebiete zerstückelten, wie es Ihnen passte, um die Hegemonialansprüche der slawischen Völker auf dem Balkan zu befriedigen. Kosova ist ein unabhängiger Staat, der von ca 100 Ländern dieser Welt anerkannt wurde. Dieser neue Staat hat dem "Marti Ahtisaari-Plan" zugestimmt und in seiner Verfassung umgesetzt und gewährt damit seinen Minderheiten die Rechte, wie kein anderes Land in Europa. Das Ziel Serbiens ist aber ganz offensichtlich die Errichtung einer zweiten Republika Srpska, wie in Bosnien. Serbien wird dieses Ziel nie erreichen, weil es ein menschenverachtendes und kriminelles Ziel ist.

  • A
    Arne

    Immer wieder schön, mal was aus Regionen zu lesen, für die rotgrün Krieg führte und mordete.

    Leider erfährt man immer nur dann etwas von diesem Rathfelder, wenn man mal wieder schön rassistisch gegen Serben hetzen kann. Da wird auf einmal davon geredet, dass die Serben im Kocovo natürlich nicht das gleiche Recht haben wie die Kosovo-Albaner, die ihren eigenen Staat wollten. Da erfährt man, dass die Serben den Rechtsstaat im Kosovo verhindern. Komischerweise erfährt man nie etwas darüber, wie es denn mit der Rechtsstaatlichkeit in diesem Mafia"staat" Kosovo ansonsten steht. Das letzte, was ich von der kosovarischen Rechtsstaatlichkeit mitbekommen hatte, war, dass ein UCK-Aktivist nicht verurteilt werden konnte, weil sonderbarerweise alle Zeugen, die gegen ihn aussagen konnten, vorher per Verkehrsunfall u.ä. ums Leben kamen.

    Ja, das ist ein Rechtsstaat.

    Ich anstelle der Serben würde mich auch bis zum Äußersten wehren, sich in diesen "Rechts"-Staat integrieren zu lassen.

    Ich wünsche den Serben im Kosovo viel Kraft, ihren Kampf durchzuhalten und den Serben in Serbien eine weise Entscheidungsfähigkeit, ob sie sich wirklich der menschenrechtsverachtenden EU oder der Hemisphäre der nicht weniger menschenrechtsverachtenden Russischen Föderation anschließen wollen.

  • Z
    Zürcher

    Eifach und deutliche erklärung. Nur.... Wen serbien nicht die verhanlungen akzeptiert. Also meiner meinung nach gehen beide gruppen dort um die vorschläge von der eu sich anzuhören die von EU experten kriirt wurden und nicht von thaci oder dacic. Wird vojvodina nicht lange zögern und sich auch selbständig machen. Weil den leuten im vojvodina interesiert es nicht was die serben und albaner miteinander haben. Wan nicht sogar das sandschak im süd serbien. Krieg darf und wird es nicht geben ( leider , da kroatien, bosnien, slowenien und kosovo noch eine offene rechnung mit serbien haben). Interesante beobachtung: die verhandlung im rambulie 1999 führten zur bombardierung, die verhandlung im wien fürten zur unabhängigkeit und die verhandlungen jetzt im brüssel wollen auch scheitern mal schauen was raus kommt. Ich denke serbien wird kleiner. Also vojvodine trennt sich.

  • S
    Stefan

    Kosovo wurde von serbischen Truppen im Jahr 1912 erobert ??????

    Die Serben haben die Türken vertrieben und sie bekämpft. Die Albaner hingegen waren türkische Vasallen und wollten beim Osmanischen Reich bleiben. Sie hatten sich den Türken angedient und sind mehrheitlich zum Islam übergetreten obwohl sie vorher Christen waren. Der Übertritt zum Islam hat ihnen Vorteile bei den Türken gebracht. Zusammen mit den Türken haben die Albaner Serben unterdrückt.

    Die von den Türken unterdrückten Balkanstaaten habe sich nach Jahrhunderten der Unterdrückung befreit Serbien auch. Sie nennen so etwas Nationalismus???

    Serbien hat 1912 Kosovo zurückgeholt und die Kollaborteure bestraft. So würde ich das nennen.

  • R
    robbyy

    Herr Rathfelder,

     

    verlassen Sie das Hotel, fahren in Mitro über die Brücke und fragen die Menschen dort..... Keiner will Teil dieses korrupten Staates sein.

     

    Auch wenn die Erinnerungen der Albaner und der Weltöffentlichkeit noch in den Vorkommnissen von vor dem Krieg hängt, den K-Serben das zu verweigern, was sich die K-Albaner genommen haben wäre schlichtweg Rache und Vergeltung. Nach diesn "Werten" handeln wir heute nicht mehr.

  • OW
    Ohne Worte

    "Die jetzige Forderung Belgrads, dem Norden den Status einer Art Republika Srpska einzuräumen, geht allerdings zu weit. Denn sie bedeutete den Aufbau eines Staates im Staate..:"

     

    Aha, und das "Kosovo" ist also kein Staat im Staate, künstlich gebildet von EU und USA?! Wieso haben die Palestinänser keinen "Staat", wohl aber die "Kosovaren"?

  • AL
    Aleksandar Lukic

    Sehr geehrter Herr Rathfelder,

     

    ich bin regelmäßiger Leser der taz und danke Ihnen für Ihren Beitrag. Jedoch hätte ich mir mehr Objektivität und Recherchearbeit bei diesem Artikel gewünscht, welcher vor Behauptungen und willkürlichen Fakten regelrecht strotzt.

     

    Sie schreiben in Anspielung auf die große historische Bedeutung des Kosovo (im Übrigen nicht ausschließlich für Nationalisten, es sei denn Sie unterstellen mir Gleiches), dass es erst 1912 gewaltsam eingenommen und annektiert wurde. Wenn Sie also die Geschichte des Kosovo näher beleuchten möchten, warum erwähnen Sie nicht, dass sich bereits im 7. Jahrhundert Slawen dort ansiedelten und im 9. Jahrhundert der Nordwesten bereits zum serbischen Staat angehörte? Oder die Tatsache, dass das Nemanjidenreich im Kosovo bis zur gewaltsamen Eroberung durch die Osmanen im 14. Jahrhundert der politische, wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt des serbischen Staates war?

    Danach waren Kosovo und Serbien lediglich Provinzen des osmanischen Reiches (nicht umsonst pflegt mein Volk zu scherzen, dass Osmanen die besten Gäste sind: sie kamen und blieben vier Jahrhunderte lang).

    Erst jetzt kommen wir zur Neuzeit, nun klingt die "Eroberung des Kosovo durch serbische Truppen 1912" doch schon ganz anders, nicht wahr?

     

    Einen weiteren Punkt möchte ich gerne noch ansprechen. Sie schreiben, dass die Mehrheit der serbischen Bevölkerung für einen EU-Beitritt ist, können Sie diese Behauptung möglicherweise durch Quellen stützen? Bereits 2011 waren die Umfragewerte laut einer Meinungsforschung einer serbischen Kanzlei für EU-Integration ausgeglichen, von einer Mehrheit kann bis heute kaum die Rede sein(http://de.rian.ru/politics/20120113/262455119.html).

     

     

    Ich freue mich auf einen Kommentar ihrerseits, mit bestem Gruß,

     

    Aleksandar Lukic

  • JM
    jovan mikic

    Es ist wohl so, daß es keine politische Bewegung in Serbien geschafft hat ganz konsequent NICHT mit den nationalen Gefühlen der Menschen Schabernack zu treiben (gelinde ausgedrückt) - es wird Zeit sich der Wahrheit zu stellen auch der der jüngeren Vergangenheit. Da führt kein Weg herum , egal wie schmerzvoll es ist. Ich denke, daß das Volk da sehr viel weiter ist als die politische Elite es sich vorstellen will und kann - sie bedenken nicht das Sprichwort - das Glück ist mit den Mutigen...wie auch. Zoran Djindjic wurde vor zehn Jahren erschossen...die Täter sind im Knast, die Inspirateure aber nicht....

  • M
    Michael

    Der Verhandlungswert: Silber, Gold, Kobalt, Aluminium Eisen, Cadmium, Chrom, etc. (min. 1200 Mrd. USD).

     

    Diese Schätzung basiert auf den Angaben auf WIKI “Bodenschätze Kosovo“ (Stichwort: Selbstversorgung multipliziert mit Staatsvausgaben 2011).