piwik no script img

Debatte Helmpflicht für RadfahrerGefährlicher Kopfschutz

Kommentar von Michael Cramer

Erst wenn viele Radfahrer auf der Straße sind, nehmen Autofahrer auch Rücksicht auf sie. Der Helm bewirkt bewiesenermaßen das Gegenteil.

Muss ich den dann den ganzen Tag mitschleppen? Viele werden sich dagegen entscheiden Bild: dpa

D ie Helmpflicht macht das Fahrradfahren nicht sicherer, sondern gefährlicher. Das mag überraschen – ist aber nachgewiesen und Konsens in der Unfallforschung.

Nachdem in Australien die Helmpflicht eingeführt worden war, nahm das Fahrradfahren bei jungen Menschen um 30 Prozent ab. Zugleich stieg das Unfallrisiko für die verbliebenen Radfahrer beträchtlich. Je weniger Radfahrer auf der Straße sind, desto rücksichtsloser wird das Verhalten der Autofahrer.

In Vancouver, wo es auch eine Helmpflicht gibt, tragen daher inzwischen viele T-Shirts mit dem Spruch: „I wear a helmet so that you can drive like an idiot“ („Ich trage einen Helm, damit du wie ein Idiot fahren kannst“).

Auch der Verkehrspsychologe Ian Walker von der Universität Bath hat mithilfe von Selbstversuchen festgestellt, dass er häufiger mit höherer Geschwindigkeit und geringerem Abstand überholt wurde, wenn er einen Helm trug. Wohl unbewusst handeln Autofahrer nach dem Motto: Dieser Radler ist ja geschützt, da braucht man keine Rücksicht zu nehmen. In den USA tragen 38 Prozent der Radler einen Helm, in den Niederlanden 0,1 Prozent. Trotzdem werden in den USA auf der gleichen Distanz zehnmal so viele getötet wie in den Niederlanden, wo das Fahrrad das nationale Fortbewegungsmittel Nummer eins ist.

Viele Städte in Europa fördern eine bessere Fahrradkultur, indem sie ein stadtweites Leihfahrradsystem einführen. Nicht nur in Amsterdam und Kopenhagen, auch in Brüssel und Paris kann man beobachten, dass die Unfallzahlen abnehmen, je mehr Fahrradfahrer auf der Straße unterwegs sind.

EP
Michael Cramer

ist Mitglied des Europäischen Parlaments und verkehrspolitischer Sprecher der Europafraktion Die Grünen/EFA. Die Veränderung der Mobilität ist für ihn der Schlüssel für mehr Sicherheit und Klimaschutz.

Auch deutsche Städte führen zunehmend solche Leihsysteme ein. Die Helmpflicht würde allerdings die Attraktivität eines solchen Angebots massiv verringern, da der verpflichtende Helm extra vor einem Diebstahl geschützt werden müsste.

Und dann wären da noch die Kurzstreckenradler. Die zwei Kilometer bis zur nächsten Haltestelle von U-, S- oder Straßenbahn nur mit Helm? Muss ich den dann den ganzen Tag mitschleppen? Viele werden sich dagegen entscheiden.

Nur subjektiv sicherer

Radler, die sich mit einem Kopfschutz besser geschützt fühlen, sollen diesen natürlich tragen. Die Kritik richtet sich allein gegen die Helmpflicht. Denn wir wissen auch: Man fühlt sich als Radler auf Gehweg-Radwegen ebenfalls subjektiv sicherer, obwohl diese – statistisch belegt – besonders unfallträchtig sind und die Gefahr objektiv riesengroß ist.

Die Geschichte einer Mutter, die in Berlin hinter ihrem Kind auf einem Gehweg-Radweg radelte und mit ansehen musste, wie es von einem rechtsabbiegenden Auto getötet wurde, ist unvergessen. Grundsätzlich gilt: Mehr als die Hälfte der tödlichen Radunfälle geht auf Kollisionen mit rechtsabbiegenden Lkws zurück.

Wer tatsächlich die Sicherheit erhöhen will, der integriert Radstreifen auf der Fahrbahn. Sie erhöhen die Sicherheit, weil die Sichtbeziehung der Verkehrsteilnehmer entscheidend ist. Auch deshalb werden in Berlin seit einigen Jahren anstelle der Gehweg-Radwege nur noch Fahrradstreifen auf der Fahrbahn markiert (kostengünstiger sind sie auch).

Das Konzept „Radweg = Rad weg von der Straße“ hat nach mehr als 20-jähriger Gültigkeit zum Glück ausgedient, und zwar in vielen Städten und Gemeinden.

Unschuldig verurteilt

Noch ist das Tragen eines Helmes gesetzlich nicht vorgeschrieben, und auch Verkehrsminister Ramsauer (CSU) lehnt das ab. Das Oberlandesgericht Schleswig hat jedoch am 5. Juni 2013 einer Radfahrerin eine Mitschuld von 20 Prozent an ihren schweren Kopfverletzungen gegeben, weil sie keinen Helm getragen hatte. Am eigentlichen Unfall trug sie keine Schuld.

Sie fuhr an einem parkenden BMW vorbei, als die Fahrerin plötzlich die Wagentür öffnete, ohne in den Rückspiegel zu sehen. Ob das Gericht bei einem Fußgänger oder Autofahrer im Cabriolet ähnlich urteilen würde, wenn auch hier ein Helm die Unfallfolgen reduziert hätte? Wohl kaum.

Sollte sich nun nach diesem Urteil die neue Rechtsauffassung durchsetzen, dann müssten Radfahrer bei jedem Unfall ohne Helm damit rechnen, eine Mitschuld zu bekommen und die Behandlungskosten für ihre Verletzungen selbst zu tragen. Das wäre die Helmpflicht durch die Hintertür über die Versicherungen und die Gerichte – aber nicht durch das gesetzgebende Parlament.

Berlin: im Schnitt 19 km/h

Natürlich ist es wichtig, Unfallfolgen zu mildern. Noch besser ist es aber, Unfälle zu reduzieren, von denen sich fast drei Viertel innerhalb von Ortschaften ereignen. Dabei werden ein Drittel durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht. Wer Unfälle vermeiden will, sollte deshalb die Geschwindigkeit senken.

Das Europäische Parlament hat 2011 mit großer Mehrheit den zuständigen Behörden „nachdrücklich empfohlen“, in Stadtgebieten „generell eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h vorzuschreiben“. Diesem Antrag haben alle deutschen Abgeordneten zugestimmt – auch die von CDU, CSU und FDP.

In Berlin etwa liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit ohnehin nur bei 19 km/h. Da in deutschen Städten – so Peter Ramsauer – 90 Prozent aller Autofahrten kürzer als 6 (!) Kilometer sind, ist ein Zeitverlust quasi nicht existent.

Die Geschwindigkeit ist das Problem

Umso größer ist aber der Sicherheitsgewinn. Allein mit Tempo 30, das den Bremsweg von 28 auf 14 Meter halbiert, ließen sich die Unfallzahlen um 42 Prozent verringern.

Bei einem Zusammenprall – in drei Viertel dieser Unfälle ist der Autofahrer schuld – werden bei Tempo 30 nur 10 Prozent der schwächeren Verkehrsteilnehmer, bei Tempo 50 aber 80 Prozent getötet.

In vielen deutschen Städten gilt auf der Mehrheit der Straßen Tempo 30, in Berlin ist dies gar auf fast 80 Prozent der Straßen vorgeschrieben. Gälte das als Regelgeschwindigkeit, müssten nur die verbliebenen Tempo 50-Straßen ausgeschildert werden. Der Schilderwald wäre gelichtet, die Akzeptanz größer, die Kosten gesenkt und die Sicherheit spürbar erhöht.

Es wäre so einfach und nicht einmal teuer, sondern billiger, Fahrradfahrer zu schützen. Und doch geht die Entwicklung in die andere Richtung.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

131 Kommentare

 / 
  • Da mein erster (zorniger!) Beitrag verschwunden ist hier noch mal gaaanz sachlich:

     

     

     

    Ich kann die Argumentation von Michael Kramer gut nachvollziehen und teile sie: eine verbindliche Helmpflicht für alle Altersgruppen und alle Radtypen wäre der weiteren Entwicklung des Fahrradverkehrs nicht zuträglich.

     

     

     

    Nicht jeder/jede Hollandradfahrer/in ist bereit zum Brötchenholen einen Helm zu tragen und würde die Strecke dann eben mit dem Auto. zurücklegen.

  • Damit mich Keiner falsch versteht: wer sich mit Helm sicherer fühlt soll einen tragen, macht mein Kumpel (45) auch und da verkneif ich mir sogar das Lästern. Ich hab ihm nur beim Erstenmal gefragt ob er denn Angst habe dass ihm der Himmel auf den Kopf falle...seitdem aber kein Nachtreten mehr meinerseits nur noch Akzeptanz und Toleranz!

     

     

     

    Bei Kindern im Grundschulalter und ganz alten Herrschaften (meine tragen inzwischen auch welche) sieht die Sache auch noch mal anders aus aber:

     

     

     

    wenn eine allgemein verbindliche Helmpflicht für jeden Fahrradtyp kommen sollte lasse ich meine wunderschönen Zossen stehen bis sie einrosten und Plattfüße bekommen...

     

     

     

    ...mit Grüßen von einem seit seiner Jugend velobegeisterten und kilometerfressenden Hollandradfahrer!

     

     

     

    Ich werde mir auch ganz genau merken wer künftig diese Helmpflicht einführen wird, die daran beteiligten Parteien sind dann zukünftig für mich tabu - egal ob rot, schwarz oder lila!

     

     

     

    PS: nach dem gemeingefährlichen 45km/h Tempolimit für Mokickfahrer, dem absoluten Rauchverbot und einer allgemeinen Helmpflicht ist es nicht mehr weit zu einer Schwimmflügelpflicht in der Badewanne...

     

     

     

    Freiheit im Alltag - Kampf dem Gouvernantenstaat!!!

  • W
    waldhaus

    Radfahren wird sicherer, je mehr die Autofahrenden (Hauptgefährder) mit Radfahrerenden rechnen. Also zum Einen mit der Gesamtzahl der Radler, zum Anderen mit der Zahl derjenigen Autofahrer, die immer mal das Rad nehmen, oft genug, um Radelnde in ihren Verkehrsdenken zu integrieren. Zu beobachten in Leipzig, wo der Anteil RadKilometer sich verdoppelt hat aber vor allem viel mehr immer-mal-RadlerInnen auf der Straße sind - und in der gleichen Zeit die Häufigkeit gefährlicher Situationen drastisch gesunken ist.

     

    Bei Helmpflicht würden wir VielradlerInnen halt in den sauren Apfel beißen und Helm tragen - aber die gelegenhitsradelnden AutobesitzerInnen aufs Radfahren verzichten, zumal Helmkampagnen auch immer Angstkampagnen sind. Das halte ich für den eigentlich gefährdenden Aspekt einer Helmpflicht.

  • J
    Jengre

    §1 der Straßenverkehrsordnung:

     

     

     

    (1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

     

     

     

    (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

     

     

     

    Zitatende. Was wir brauchen, ist keine Helmpflicht für Radfahrer, sondern den politische Willen, den ersten Grundsatz der StVO durchzusetzten, und zwar mit Entzug der Fahrerlaubnis für zuwiderhandelnde KraftfahrerInnen.

    • B
      blubb
      @Jengre:

      Während Radfahrerinnen unbedingt weiter unsanktioniert bleiben müssen wenn sie gegen §1 verstoßen. Sonst wäre das nämlich Diskriminierung und Radeln würde weniger Spaß machen, wissenschon.

  • G
    Gast

    Eine Sturzhelmpflicht für Fahrradfahrer hätte einen langen Rattenschwanz an Konsequenzen:Welchen TÜV-Helm? Führerschein? Kinder? Ellenbogen/Rücken/Knie...protektoren, Nummernschild, TÜV fürs Rad,...

     

     

     

    Ich gehe allmählich dazu über, Autofahrer bewusst auszubremsen indem ich mich streng an die Verkehrsregeln halte. Schafft auch Sicherheit.

  • Q
    qx87

    Guter artikel, es fehlt jedoch ein absatz zur europäischen helm norm, und dem "einen" , lächerlichen test.

  • H
    headbanger

    ist auch meine (tägliche) Erfahrung: mit Helm und rücksichtsvollem Verhalten (am Rand fahren z.B.) erreicht man nur noch mehr Rücksichtslosigkeit - sicherer ist, schwankend mitten auf der Autospur zu fahren, dann wird auch mit dem vorgeschriebenem Seitenabstand überholt. Das rücksichtslose Autofahren interessiert niemanden ernsthaft, die derzeit laufende Initiave disst vor allem die Radfahrer als Verursacher. Nach meiner (täglichen) Erfahrung sind allerdings nicht die LKW-Fahrer beim rechts abbiegen rücksichtslos, sondern steifnackige Geschäftleute und Hausfrauen und die allgegenwärtigen Lieferwagen mit bulgarischen oder sonstigen Auslandskennzeichen (muss auch mal gesagt werden)- denn in Süd- und Osteuropa gibt´s erst Recht keine Radfahrerkultur. Tempo 30 in der Stadt wäre eine Lösung, vor allem, weil dann mehr Leute aufs Rad steigen würden oder merken, dass auch ein E-Auto reicht.

  • R
    radler

    Der Artikel ignoriert die vielen Landbewohner/Landtouristen, die sich eher auf Rad- oder Feldwegen fortbewegen und sehr wohl vom Helm geschützt werden.

    • L
      Landbewohner
      @radler:

      Warum werde ich als "Landbewohner" besser von einem Helm geschützt? Auf dem Land gibt es übrigens weniger Feldwege als schön asphaltierte Landwirtschaftswege, auf denen sich gut schnell im Alltag fahren lässt. Hierfür sind die meisten Radhelme aber leider nicht ausgelegt.

  • S
    Stefan

    Aus persönlicher Erfahrung, die auch von anderen Radfahrern so bestätigt wird, verleitet das Helmtragen viele Autofahrer dazu, noch weniger Abstand beim Überholen zu lassen als sie das ohnehin schon tun. Der Helm lässt den Radfahrer also weniger verwundbar und damit weniger schutzbedürftig erscheinen.

  • RL
    Rosa Lux

    Wer am Frankfurter Tor in Berlin wohnt, kann alle 2,3 Wochen den Hubschrauber hören, im Sommer alle 2,3 Tage. Der Verkehr stoppt dann für ein paar Minuten, Opfer fliegt nach Marzahn oder wird über dem nächsten Friedhof abgeseilt, BSR beseitigt alle Blutlachen in heldenhaften Tempo - wahrscheinlich wohnt da wer bei Fuß - und während die Navis noch hektisch nach weiteren Opfern suchen, dürfen die ersten Mörder bereits weiter morden.

    Das Schönste am Tor ist allerdings die Sterberate, absolut Champions League und zwar durch die Abgase. Das freut einen dann immer, wenn man von den Yuppies aus der Wohnung nach Hellersdorf vertrieben wurde.

  • C
    Che

    Nicht Helme braucht mensch, sondern Zwillen oder UZIs auf dem Lenker, dann sind die Strassen nach ein paar Tagen so sicher wie Roland Koch das immer wollte.

  • EM
    Eddy März

    Die BRD ist eine terroristische Organisation, alleine weil sie den Terrorismus des Autofahrens erlaubt und gehört nach 129a verfolgt. Zu prüfen wäre weiterhin eine Verfolgung nach Kriegsverbrechen, denn daß ein paar hundert Millionen Menschen auf der Flucht sind, liegt an den Überschwemmungen, verursacht durch Klimafaschisten.

  • UH
    Uni Heidelberg

    Es gibt neben Kapitalismus, Sexismus und Rassismus noch die Unterdrückung durch den Automobilfaschismus.

  • DA
    der autofahrer

    es würde ja schon reichen, wenn man die helmpflicht für schulpflichtige kinder einführt. (bis etwa 14 jahre).Erwachsene sind ja imstande die Gefahr selbst zu beurteilen (hoffentlich) Ich bin öfter in Grossstädten unterwegs und mir dei nicht so ganz sicher, dass es nur rücksichtslose autofahrer sind, welche Gefahrsituationen heraufbeschwören.

  • E
    Emma

    Also wenn man so Kommentare liest... einer beschwert sich doch tatsächlich, dass er nicht auf dem Radweg fahren will weil langsame Radler ihn zu gefährlichen Überholen zwingen- wenn das mal ein Autofahrer gesagt hätte, dann wär hier die Hölle los!

  • T
    Tunichtgut

    Die Diskussion über die Helmpflicht ist ein Herumdoktern an Symptomen.

     

    Ich sehe das Problem darin, dass sich die meisten Verkehrsteilnehmer für die besten Autofahrer bzw. Radfahrer halten. Schuld haben immer nur die Anderen.

    Wenn man dann mal nachhakt und das wissen der Führerscheinprüfung abfragt, tuen sich Abgründe auf.

     

    Mein Vorschlag: Tempo 30 zur Lärm und abgasreduktion in den Städten (die erhöhte Verkehrssicherheit ist der Bonus), außerdem die Einführung der Führerscheins auf Zeit für alle Verkehrsteilnehmer.

     

    @ Fahrradsteuerbefürworter: sollte es zu einer Steuer kommen, verlange ich vierspurige Bundesradwege in ganz Deutschland, Abstellplätze entlang jeder Stasse und den gleichen Platz für Radfahrer wie er auch für Autofahrer reserviert wird.

    Hier in Hamburg gibt es nicht wenige Strassen, die bei 15m Breite gerademal 2m für Fusgänger und Radfahrer bereithalten. Der Rest geht für Fahrbahn und Parkplätze drauf.

  • MK
    Markus Koßmann

    Studien die nicht von Fahrradhelmherstellern finanziert wurden zeigen ganz klar : Fahrradhelme ( hier geht es um Fahrradhelme und nicht um Motorradhelme, die völlig anders aufgebaut sind) haben nur eine minimale Schutzwirkung vor Kopfverletzungen. Offenbar so minimal, das bereits psychologische Nebeneffekte, wie Risikokompensation, diese Wirkung neutralisieren können.

     

    Zudem gibt es einer Helmpflicht als Nebenwirkung ( nachgewiesen z.B in Australien ) das die Zahl der Radfahrer zurückgeht. Und in der Folge das Unfallrisiko der verbleibenden Radfahrer gestiegen ist. Und längerfistig auch mehr durch Bewegungsmangel erzeugte Krankheiten zu erwarten sind.

     

    Und bei Studien, die von den Helmherstellern finanziert wurden, findet man oft "lustige" Effekte. Beispielsweise kann man mit Grunddaten einer Studie, die zu dem Ergebnis kam, das ein Helm 85% der Kopfverletzungen verhindert, auch mit der gleichen Methode errechnen, das ein Helm auch 75% der Verletzungen an anderen Körperteilen verhindert. Der Helm also ein wahres Wunderding ?

     

    Oder das in der Unfallaufnahme der Klinik, wo die Studie durchgeführt wurde, der Anteil der Helmträger unter den Verletzten 30% beträgt. Die Helmtragequote beträgt aber nur 10%. Verunfallen Helmträger etwa wesentlich häufiger ?

     

     

    Und was soll mann man von einem Teil halten, was bereits laut Hersteller defekt ist, wenn es ohne Inhalt auf den Boden fällt ? Und nur in der Lage ist einen Kopf ohne Körper dran zu schützen. Oder hat jemand jemand schon mal den "Melonenversuch" nicht nur mit 5 kg Melone sondern auch noch mit daran befestigtem 20kg Kartoffelsack als Modell für den Körper gesehen ?

     

    Für mich gibt es da nur einen Schluss: Die "Schutzwirkung" eines Fahrradhelms nicht so hoch, das es sich lohnt einen aufzusetzen.

     

    Wer diese Fakten anders bewertet sollte sich auch klar machen: Das Risiko als Radfahrer eine Kopfverletzung zu erleiden ist in etwa gleich hoch wie bei Fußgängern. Und das von Autofahren mit Gurt und Airbag ist auch nicht deutlich geringer, so daß von den absoluten Zahlen, wegen des höheren Verkersanteils, kopfverletzte Autofahrer weit in der Überzahl sind.

    Warum sollen also nur Radfahrer Helme tragen ? Nicht auch Autofahrer und Fußgänger ? Motorradfahrer dagegen haben ein wesentlich höheres Verletzungrisiko als als alle anderen Verkehrsteilnehmer, so daß da die Helmpflicht wegen des Risikos gerechtfertigt ist. Zudem sind Motoradhelme und die im Motorsport erprobten und für Autofahrer nutzbaren Helmsysteme deutlich wirkungsamer als Fahrradhelme.

  • JW
    Jochen Walter

    Sehr guter Artikel. Werde ich doch mal ein bisschen in der Stadt weitergeben.

  • KK
    @ Kampfradler

    "Ein Auto darf nicht länger als Prestigeobjekt verkauft, beworben und angehimmelt werden, sondern als ein Verkehrsmittel, das mich von A nach B bringt - und das möglichst umweltschonend."

     

    Das fängt aber nicht in den Köpfen der Nutzer an, sondern bei den Werbeslogans und co. Und ob die in einer Generation oder länger so weit sind, wage ich mal zu bezweifeln. ;)

     

    Nebenbei: Was viele beim rücksichtsvollen Fahren nicht bedenken, ist: "Der andere Verkehrsteilnehmer könnte jeden Moment Bockmist fabrizieren." Das war die Prio-1-Regel in meiner Fahrschule und hat mir schon oft das Leben gerettet. Fahre stets so, dass du - sofern nichts völlig unvorhersehbares geschieht - selbst reagieren könntest. Das gilt auch für Fahrradfahrer. Hält sich nur keiner dran - frei nach dem Motto "ist ja eh der Autofahrer schuld" (sofern der Fahrradfahrer überlebt).

     

    btw: auch wenn ich PS toll finde..., mir wurde eingebläut, dass das Auto in erster Linie kein Fortbewegungsmittel ist, sondern durchaus eine Waffe - denn Töten kann es schneller als einem lieb ist. Von LKWs ganz zu schweigen.

    Wobei ich schon aus dem Grund, dass Auto und LKW im Extremfall böse wehtun, kaum noch das Fahrrad nutze :/ Dann doch lieber die Öffentlichen...

  • H
    Heinzer

    Radfahren ist an für sich nicht gefährlich. Ich kenne bisher keinen einzigen Fall eines Radfahrers (ausgenommen Radsportler), der sich selbst so schwer verunfallt hat, so dass ein Helm sinnvoll gewesen wäre. Wenn solche Fälle auftreten, kann man sie wahrscheinlich an einer Hand abzählen.

     

    Was hingegen WIRKLICH gefährlich ist, ist 1.5 Tonnen Blech auf engem Raum mit ungeschützten Menschen, Kindern und Tieren zuzulassen und dies noch mit hohen Geschwindigkeiten.

     

    Statt einer Helmpflicht sollten wir uns in Richtung von autofreien Städten orientieren, denn nur das wird die Zahl der Verletzten und Toten deutlich verringern und die Lebensqualität der Menschen deutlich erhöhen.

  • A
    Alltagsradlerin

    Selbstversuch

     

    ich bin lange mit Helm gefahren (20 km pro Tag) und fahre jetzt wieder ohne und ich fühle mich sicherer, denn die Autofahrer halten Abstand.

     

    und heute morgen war sowieso ein Tag zum Ankreuzen:

    Alle KFZs mich in ausreichendem Abstand überholt. Allerdings fahre ich auch nicht gerade in der Regenrinne ;-)

     

    Was ist eigentlich mit Nackenwirbelverletzungen bei Unfällen? gibt es das mehr bei Helmträgern? kann da jemand was zu sagen.

  • K
    Karl

    Manche Leute sind einfach zu blöd, vernünftige Argumente zu komplexen Themen zu verstehen.

     

    "Fahradhelm macht sicher. PUNKT." ... So einfach ist es eben nicht! Und es geht auch nicht um die 1% "Kampfradler", die es unbestritten gibt, auch wenn es mindestens 1% Kampfautofahrer gibt, von denen ich in der Diskussion komischerweise nie irgendwas höre.

  • MF
    mr fantasy

    > Erst wenn viele Radfahrer auf der Straße sind, nehmen Autofahrer auch Rücksicht auf sie.

     

    So einigermaßen richtig.

     

    > Der Helm bewirkt bewiesenermaßen das Gegenteil.

     

    Falsch! "Die Helmpflicht" muss es richtig heißen.

     

    > Gefährlicher Kopfschutz

     

    So ein Stuss! Meine Frau wäre, wenn sie seinerzeit keinen Helm aufgehabt hätte, wahrscheinlich nicht mehr am leben.

  • MH
    Martin H. aus C.

    Pro Jahr fahre ich etwa 8000 km mit dem Rad, ca 50:50 Stadtverkehr : Rennradtrainig. Im Schnitt begegne ich alle 10 bis 15 Km einem Auto, das mir die Vorfahrt nimmt, den Radweg zuparkt, auf schmalen Landstraßen ohne Sicht überholen, mit einem Abstand kleiner 50 cm überholt usw. Also etwa 800 mehr oder weniger gefährliche Begegnungen mit Autos pro Jahr die nur vermeiden kann wenn ich nicht Rad fahre. Es steht aber jedes mal meine Gesundheit auf dem Spiel, Autofahrer riskieren höchstens Lackschäden. 30 Sekunden später am Ziel zu sein und Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer zu akzeptieren ist da keine Alternative. Radfahrer die die Verkehrsregeln nicht beachten müssen die Konsequenzen selber erleiden. Autofahrer haben keine körperlichen Folgen zu befürchten wenn sie einen Radfahrer zum Krüppel fahren. Wenn der gerade keinen Helm auf hat ist er ja selber schuld.

  • TL
    Tim Leuther

    @heinz koser

    1. Ihre Formel rechnet die halbe Bremszeit aus. (Geb zu das ist jetzt sehr streberhaft)

     

    2. Sie gehen davon aus das der Bremsweg von 28m sich auf die doppelte Geschwindigkeit von dem Bremsweg von 14 Metern = 30 km/h bezieht. Das steht nirgends. Es geht um die Absenkung von 50 km/h Tempolimit auf 30 km/h Tempolimit, schon mal nicht von 60 auf 30. Aber vor allem sinkt das Geschwindigkeitsniveau nicht von 50 auf 30, sondern von ~40 km/h auf ~25 km/h; (Oder von ~55 auf ~35, keiner weiß es) Ganz abgesehen davon gibts ja noch den Reaktionweg.

     

    So oder so, Nachrechnen ist hier sehr sehr schwer bis unmöglich. Der Autor wird hier sicher auch nichts ausgerechnet haben, sondern einfach Zahlen eine Studie zitieren die politisch opportun ist. So wie es alle machen.

  • M
    Markus

    Fahrrad fahren auf der Strasse ist wünschenswert, jedoch müssen alle Teilnehmenden Nutzer dort gemäß den Verkehrsregeln fahren. Viele Fahrradfahrer betreiben hier Rosinenpickerei. An der Ampel zurück auf den Radweg, schnell über die Kreuzung über die Überwege -auch bei Rot, oder natürlich rechts an den wartenden anderen Verkehrsteilnehmern vorbei und so weiter...

    Solange es nicht eine einheitliche Ausbildung und Druckmittel gegen den Missbrauch der Strasse gibt, ist nicht gewährleistet, dass alle sich verbindlich an Regeln halten und ihren Beitrag zur Sicherheit und rücksichtsvollen Nutzung der Strasse leisten. Als Fahrradfahrer und Autofahrer wundere ich mich darüber, dass scheinbar niemand dazu in der Lage ist, nicht nur den Blickwinkel der einen oder anderen Seite einzunehmen. Nämlich den, der bevorzugten Nutzungsart.

    Solange also befangen argumentiert wird, sind einvernehmliche Lösungen kaum möglich.

     

    Bleibt gesund...

  • S
    Schneeemann

    Holla! Die Argumentationskette würde in der Form, vorgausgesetzt es handelte sich um brisantere Themen wie dem Schutz von Minderheiten, ins Reich der Rattenfängerei und Scharlatanerie verortet.

     

    Fahrradhelme sollen keine Unfälle vermeiden, sondern bei einem Unfall die Folgen lindern. Das tun sie auch. Genauso wie Sicherheitsgurte oder ihre Freunde, die Motorradhelme.

     

    Wer in einem Kommentar zur Helmpflicht dies dermaßen in den Hintergrund rückt, hat den Boden der Sachlichkeit verlassen!

     

    Wer dann noch mit solchen Pseudostatistiken, und das dann noch hauptsächlich, argumnetiert, verliert die Legitimation für einen Kommentar.

     

    Alle angeführten Beispiele beleuchten die Risiken in einen Unfall zu gelangen. Das hat mit Helmpflicht nichts zu tun, da sie das Risiko des Schadens nach erfolgtem Unfall minimieren!

     

    Dazu kommen die üblichen „freiheitlichen“ Argumente, von Versicherung, Flexibilität, u.s.w.

     

    Was neben 90% blankem Irrsin übrig bleibt sind:

     

    I.

    Tempo 30 verhindert mehr Unfälle und verhindert somit auch mehr Schaden als jede Helmpflicht. Das mit Tempo 30 mag sein. Aber das gegen die Helmpflicht auszuspielen (oder umgekehrt) ist dreist (siehe „Rattenfängerei“)

     

    II.

    Die Argumentation:

    Weil viele Leute aus Coolnesgründen bei Helmpflicht aufs Fahrradfahren verzichten wird der Rest mangels Masse von Autofahrern vermehrt in Unfälle verwickelt.

     

    Wenn man dieser Logik denn folgen will, und wir uns sachlich darauf einigen können, nur Pro/Kontra Helmpflicht (und nicht Helmpflicht vs. Temp 30) zu diskutieren, hätte es bei Helmpflicht wohl trotz mehr Unfällen, eben weniger Personeschaden gegeben.

     

    Oder wie der Autor es melodramatisch formulieren würde: Der Unfall des kleinen Kindes, das vor den Augen seiner Mutter von einem Rechtsabbieger erfasst wurde und dank Helm überlebte, bleibt uns unvergessen!

  • G
    Gerda

    Helmpflicht lehne ich ab! Die Helmpflicht soll Autofahrer davor schützen, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie rasend und aggressiv fahren, im Zick-Zack an langsameren Autos vorbeifahren, mit einer Hand lässig am Steuer und der anderen verkrampft mit Handy am Ohr, aus Ausfahrten auf die Verkehrsstraße spurten und bei roter Ampel blitzschnell noch um die Ecken kurven - ohne Rücksicht auf Radfahrer, Fußgänger, hüpfende und spielende Kinder, Kinder im Kinderwagen, auf langsame alte, gebrechliche Menschen, Rollstuhlfahrer ...

     

    Die Helmpflicht soll Autofahrer bei ihrem Bedürfnis nach "Freie Fahrt für alle Autofahrer hier und überall!" bestärken. Wird diese "freie" Fahrt durch andere "Verkehrsteilnehmer" wie Radfahrer oder Fußgänger gestoppt, indem sie sie umfahren, verletzen oder gar töten, wird schnell und zuallererst das Verkehrsverhalten der Radfahrer und Fußgänger kritisch untersucht.

     

    Rücksichtsvolles, umsichtiges und defensives oder gar langsameres Fahren der Autofahrer, Transportfahrer und LKW-Fahrer wird nicht mehr eingeübt. Der Stärkere hat nach wie vor mehr Rechte als der Schwächere! Radfahrer und Fußgänger sind zweifellos die viel schwächeren Verkehrsteilnehmer auf den Straßen und Plätzen.

     

    Schließlich ist der aggressive Autoverkehr der viel wichtigere, der viel schützenswertere Wirtschafts- und Industriezweig und nicht etwa die bescheidene, defensive Fahrradindustrie und Fußgängerindustrie!

  • W
    WilmaF.

    Unserem Innenminister sagt "Sicherheit ist ein Supergrundrecht", das im Vergleich mit anderen Rechten herauszuheben sei".

     

    Kann ich jetzt auch meine Sicherheit als Radfahrer im Verkehr vor dem BVG einklagen? Werden Autofahrer jetzt als potentielle Verfassungsfeinde vom Verfassungsschutz beobachtet?

  • DG
    dieter grötzinger

    Ich liege gerade nach einem Fahrradunfall wegen Serienrippenfraktur mit Thoraxdrainage im Krankenhaus. Mein Helm ist zersprungen. Mein Kopf hat keine Probleme. Ich bin weiterhin gegen Helmpflicht, aber werde nie wieder ohne Helm radeln. Die Argumente im Artikel sind eine gefährliche Verallgemeinerung und liefern dumme Gründe den Helm nicht zu verwenden. Wie ein Raucher der Argumente für das Rauchen sucht.

    Freiwillig Helme tragen ist wichtig. Das sollte das Ziel sein

  • MK
    M. Klemm

    Natürlich ist es provokativ, zu behaupten, ein Helm würde eher schaden als nützen.

    Ich selber fahre immer (wenn ich es nicht gerade vergesse) mit Helm, sowohl im Alltag als auch auf dem Rennrad. Und es leuchtet ja auch ein, dass für den Fall, dass man mit dem Kopf gegen ein Hindernis prallt, jedes Stückchen Material, was dazwischen ist, die Schäden verringert. Allerdings schützt ein Helm wirklich nur in diesem einen speziellen Grenzfall. Der kommt zwar leider recht häufig vor, aber sollte es nicht Ziel der Politik sein, zu verhindern, dass es überhaupt so weit kommt?

    Eine Helmpflicht würde aber - wie sehr gut im Artikel dargestellt - das Problem von einem allgemeinen Verkehrspolitischen Problem wieder auf ein Problem des individuellen Schutzes jedes Radfahrers reduzieren, und das ist ganz sicher das völlig falsche Signal. Auch das jüngste Urteil, auf das sich der Artikel bezieht, geht in diese Richtung, und kann und darf daher keinen Bestand haben.

    Vor einer Weile gab es schon ein ähnliches Urteil, da klagte ein Rennradfahrer, der schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, auf Schmerzensgeld gegen einen Traktorfahrer, der ihm auf einem engen Feldweg hinter einer Kurve entgegengekommen war und keine Chance hatte, auszuweichen. Der Rennradfahrer trug keinen Helm und war in Anbetracht der Straßenverhältnisse wohl auch zu schnell unterwegs. Das Gericht lehnte den Antrag auf Schmerzensgeld ab, unter anderem wurde dabei darauf auf den fehlenden Helm verwiesen.

    In diesem Fall konnte ich das Urteil voll und ganz nachvollziehen. Aber man muss eben schon zwischen einer Helmpflicht und der Diskussion um den individuellen Nutzen eines Helms differenzieren. Das sind zwei völlig unterschiedliche Themen.

  • M
    Mike

    Bitte den Sicherheitsgurt wieder abschaffen, der zu riskanter Fahrweise verleitet und die Insassen beim Unfall stranguliert bzw. das Genick bricht. Hats jedenfalls damals bei der Einführung der Gurtpflicht von den Kritikern geheissen ...

    Außerdem bitte die Helmpflicht für Motorradfahrer abschaffen. Solange ich noch Haare habe möchte ich den Wind darin spüren. Eine Mütze gegen die direkte Sonneneinstrahlung und schon überhitzt man nicht mehr bei langen Ampelphasen. Ich schade ja niemanden, wenn ich keinen Helm trage. Und ich hätte eine bessere Übersicht über das, was um mich herum geschieht. Helme mit besserer Übersicht (Braincaps, ähnlich dem Fahrradhelm) darf ich ja leider nicht tragen ohne den Versicherungsschutz zu verlieren.

     

    Wie, die Allgemeinheit zahlt im Falle des (Un)Falles? Interessiert mich nicht!

  • R
    Radfahrerin

    Zu zwei Aspekten möchte ich Stellung nehmen:

    1. Wenn es um die Helmpflicht geht, werden immer wieder Parallelen zu Helmen bei Motorradfahrern und Sicherheitsgurten bei Autofahrern gezogen. Richtig ist, dass hier die Pflicht für mehr Sicherheit gesorgt und die Zahlen der Todesfälle und schweren Verletzungen gesenkt hat. M.E. lässt sich das aber nicht mit der Helmpflicht bei Radfahrern vergleichen. Der Radfahrer bewegt sich aus eigener Kraft voran, was die Geschwindigkeit naturgemäß reduziert (es sei denn, man ist Tour-de-France-Profi o.ä.). Helmpflicht bei Radfahrern würde viele vom Radfahren abschrecken, dabei ist doch eigentlich wünschenswert, dass mehr Leute Rad fahren (aus einer ganzen Reihe von Gründen, z.B. Umwelt, positive Wirkung auf Herz & Kreislauf durch mehr Bewegung ...)

     

    2. Betreffend die Unfälle, bei denen sich Radfahrer ohne Autofahrereinwirkung verletzen („selbstverschuldete Stürze“) würde ich gerne mal Genaueres wissen. Subjektiv empfinde ich Kreuzungen und Einmündungen immer als riskant: Zum einen muss man hier natürlich besonders auf die anderen Verkehrsteilnehmer achten, außerdem stehen aber gerade dort viele Pfosten im Weg (Ampeln, Straßenlaternen, Schilder, Begrenzungspfosten ... oft in hellgrau, was bei Dämmerung und Regen praktisch nicht sichtbar ist) und ob und wo der Bürgersteig abgeflacht ist, ist völlig unvorhersehbar. Gibt es irgendwelche Untersuchungen darüber, inwieweit solche Gegebenheiten zum Unfallgeschehen beitragen ?

  • P
    Pete

    Ganz klarer Widerspruch!

    Die Straße ist nicht für Autos da, sondern für Menschen!

  • B
    brauchkeinauto

    Schön, dass das Thema soviel Aufmerksamkeit erhält (50 Kommentare um 13.30) und auch die Verknüpfung mit der Forderung an eine Senkung des Tempolimits ist sinnvoll und folgerichtig.

     

    Es wird Zeit, dass sich das Klima in den Städten ändert und Radfahrern, sowie Fußgängern mehr Raum eingeräumt wird.

     

    Tempo 30 in Innenstädten ist längst ünerfällig, ebenso wie eine Ausweitung von verkehrsberuhigten Bereichen im Stadtzentrum.

     

    Einhergehen muss damit aber auch eine Senkung der Preise im ÖPNV, um alle innerstädtischen Fortbewegungsarten, mit Ausnahme des MIV attraktiver zu gestalten.

  • A
    allesverbietenalleserlauben

    Wer hat sich die durch eine Linie markierten Radstreifen auf der Fahrbahn ausgedacht? Na raten wir mal... Linie und Streifen bedeuten aus Perspektive der Autofahrenden:

     

    - prima, kann jederzeit nach rechts ausweichen, blinken unnötig, kommt ja kein Auto

    - super, endlich entspanntes Ein- und Ausladen auf dem Streifen, Parken in der zweiten Reihe und mal eben Navi programmieren (zum Telefonieren hält ja eh (fast) niemand)

    - brauch beim Rechtsabbiegen überhaupt nicht mehr zu blinken, kann ja vorher rechts einfädeln, ohne den nachfolgenden (Auto)Verkehr aufzuhalten

    - seitlicher Abstand zu RadfahrerInnen völlig überflüssig, da ist ja die Linie, die sollen sich halt dran halten, Helm oder nicht

    - Tür auf ohne umsehen, kommt ja kein Auto

     

    So sehen meine täglichen Erfahrungen aus. Letztens fuhr ein Linienbus (!) in einem Abstand von ca. 30cm an mir vorbei, war ja die Linie dazwischen. Als ich die Fahrerin (!) an der kommenden Ampel darauf aufmerksam machte, dass sie bitte mehr Abstand halten soll und bei Grün schneller anfuhr als sie, zielte sie regelrecht auf mich und fuhr von hinten kommend noch dichter an mir vorbei. So denken AutomobilistInnen, dem (Idioten) zeig' ich's, mich anzumachen, mich!! Versuchter Mord (mit Vorsatz nämlich).

     

    Oder so: mit der rechten Hand Handy am Ohr, bergauf freihändig, denn schalten müssen mit der Linken (Mittelkonsole), Abstand halten?? Geradeaus fahren?? Alles scheißegal, Handy wichtig.

     

    Gebe zu, tatsächlich einen Unfall hatte ich, als eine Rechtsabbiegende, mir in die Augen sehend, vor das Rad fuhr anstatt am abgetrennten Radwegrand zu halten. Guten Flug, da wurde mir von der Autoversicherung (nicht vom Richter) eine Teilschuld am Autoschaden zugedacht und mein Schmerzensgeld eingefordert. Ich könne ja klagen...

     

    Statistiken, Helme, Regeln oder Linien sind sinnleer, solange die Hirne abgeschaltet bleiben.

  • MK
    M. Klemm

    Ein guter Artikel, der die Problematik vorzüglich auf den Punkt bringt.

    Allerdings ist nicht nur die Helmpflicht, sondern auch die Radwegebenutzungspflicht ein Problem. Durch die RWBP werden Radfahrer systematisch zu gefährlichem und regelwidrigem Verhalten erzogen. Selbst jetzt, wo zumindest hier in Bonn an einigen besonders unsinnigen Stellen die blauen Lollis verschwunden sind, gibt es noch eine Menge Radfahrer, die auf der falschen Straßenseite, auf Gehwegen und über Zebrastreifen fahren, einfach weil sie durch die Wegeführung und die RWBP dazu verdonnert wurden. Es wird Jahre dauern, bis dieses Chaos wieder aus den Köpfen raus ist. Genauso werden Autofahrer noch Jahre brauchen, bis sie sich wieder daran gewöhnt haben, dass eine Straße nicht nur den Autos gehört, sondern allen Verkehrsteilnehmern. Jahrzehntelange Bevorzugung des individuellen Autoverkehrs hat eine Wüste hinterlassen, die nun mühselig wieder aufgeforstet werden muss - wenn wir überhaupt schon so weit sind.

  • R
    rosa

    Kann dem Artikelschreiber mal empfehlen häufiger zu Fuß zu gehen und den Gehwegradlern nicht aus dem Weg zu gehen. Da kann man nämlich die lieben Radfahrer kennen lernen. Ich sag nur Nazi ...

     

    Ich bin mittlerweile auch für eine Führerscheinpflicht und Kennzeichenpflicht für Radfahrer. Dann würde ich die lieben Radfahrer anzeigen, anzeigen, anzeigen!

     

    Und ein Autofahrer differenziert nicht danach, ob der vor ihm fahrende Radfahrer einen Helm trägt oder nicht, der sieht nur einen Radfahrer.

     

    Aber sonst ist der Artikel totaler Schwachsinn!

  • SM
    Stefan Maas

    Abenteuerlich. Zu solchen Schlüssen sind wohl nur Statistiker in der Lage. Wie es sein kann, dass ein nicht vorhandener Kopfschutz bei einem Unfall besser schützt, als ein Vorhandener, bleibt das Geheimnis des Autors. Da ist der Physikunterricht wohl öfter in der Schulzeit ausgefallen. Die genannte Studie zieht statistische Schlüsse, über den konkreten Verkehrsunfall sagt sie nichts aus. Offenbar spielt der Mensch keine Rolle, im Zweifel glaubt man der Statistik. Wer selbst täglich in deutschen Großstädten Fahrrad fährt, trägt immer häufiger Helm, wie man unschwer beobachten kann. Warum wohl: Die Leute sehen, dass Sie regelmäßig in Lebensgefahr geraten und mit modernen Rädern ähnliche Geschwindigkeiten wie Mofas erreichen. Für die gilt übrigens Helmpflicht, wenn ich richtig informiert bin.

  • BB
    Bernhard Brugger

    Gefährlich ist ert einmal die Überschrift. Ein guter Fahrradhelm schützt ganz oder teilweise vor Kopfverletzungen und ist von daher höchst sinnvoll. Ebenso wie auffällige Fahrradkleidung. Er schützt natürlich nicht vor den Fehlern von Radlern und Autofahrern. Insofern ist der Artikel von Herr Cramer ziemlich daneben, denn es geht nicht um ein entweder oder. Auch hier ist das reale Leben wesentlich weiter, als manche Experten. So fahren mittlerweile ca. 95% im Alpinsport mit Helm, vollkommen freiwillig. Zum Nachdenken hat ganz wesentlich der von Herr Ministerpräsident Althaus, Thüringen mit verursachte tödliche Unfall beigetragen.

  • BM
    Bereifte Mörder

    Dem Ganzen liegt ein grundsätzlicher Fehler zugrunde: Existenzrecht von Autos. Dass Autos trotz Klimakatastrophe weiterhin erlaubt sind, ist schlicht ein Verbrechen, das jährlich 1,5 Millionen Menschen weltweit das Leben kostet; in vier Jahren sind das 6 Millionen.

  • DA
    Deniz A.

    Die Diskussion um die Helmpflicht ist für mich persönlich absolut überflüssig. Es kann nicht sein, dass notwendige Gesetze mit irgendwelchen Auslandsbeobachtungen kleingeredet werden.Wenn eine Fahrradfahrerin 20% Schuld am Unfallausgang gegeben wird, dann sehe ich das als absolut richtiges Zeichen. Der Vergleich mit einem Cabriofahrer ist dabei genauso lächerlich wie auch dumm. Folge man an dieser Stelle der Argumentation, müsse man die Helmpflicht für Moped- und Motorradfahrer umgehend aufheben. Mit Sicherheit wäre mit einem Rückgang der Verkehrsunfälle und -toten zu rechnen.

    Ich würde glatt einen Schritt weitergehen: HU für Fahrräder, amtliche Kennzeichen (nicht diese kleinen für Mofas und co) und stärkere Verkehrsüberwachung. Finanziert würde dies über eine Fahrradsteuer, die entsprechend pauschal erhoben wird.

    Die stärkere Verkehrsüberwachung hat den Hintergrund, dass Fahrradfahrer bei über Rot fahren, Wechsel zwischen Bürgersteig und Fahrbahn, Schneiden von Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern seltenst erwischt werden.

    Ach, und ein Fahrradführerschein ist in meinen Augen sinnvoll wie auch notwendig.

  • M
    Mindestabstand

    Ganz besonders lecker sind Fahrradwege, die nur durch den Bordstein von der Strasse getrennt sind, vor allem, wenn dann da ein Bus lang kachelt. Hebt der Bordstein den Mindestabstand auf?

  • MG
    Martin Ginkel

    @Rettungsdienstler und anderen:

     

    Immer dieses Geseier von "Helme retten Leben"... weil ich hab schon mal einen schwer verletzten Radfahrer gesehen. -- Das ist Wunschdenken, keine Erkenntnis zur Wirksamkeit von Verpackungsmaterial.

    Sorry aber selbst die Unfallstudien der Hannelore-Kohl-Stiftung zeigen im Endeffekt dass dies nicht gilt.

     

    http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&sqi=2&ved=0CDEQFjAA&url=http%3A%2F%2Fmiami.uni-muenster.de%2Fservlets%2FDerivateServlet%2FDerivate-3573%2F&ei=WnTmUcNoyLA8qNKA2Ao&usg=AFQjCNGZA-WQg70BbXO9WWckrKUCfuEFoQ&sig2=D1XT9yeWeZgG0qKhxTzQHg&bvm=bv.49405654,d.bGE

     

    Bei leichten Aufschlaegen verhindert eine Styroschuessel vielleicht eine Beule. Gegen mittlere und schwere Traumata kann sie nix ausrichten.

     

    Auch hier gilt: Aufprallgeschwindigkeit geht quadratisch in die zu daempfende Energie ein.

    Helme sind fuer unter 20km/h zertifiziert.

    Bei 30-50 km/h schlucken sie die 4-fache Energie nicht mehr.

     

    Und das Problem mit den Abbiegerunfaellen ist schon seit Jahren bekannt und wird von deutschen Verkehrtplanern geflissentlich ignoriert.

  • B
    bosporus

    der tod scheisst auf eure statistiken. hätte ich bei einem unfall vor zwei jahren (kein autofahrer beteiligt) keinen helm getragen, wäre ich nicht mit einer gehirnerschütterung davon gekommen.

  • R
    RubenKelevra

    Das mit dem Helm mag ich nicht ganz glauben, einen Unterschied hab ich bisher nicht feststellen können.

     

    Was definitiv aber einen Unterschied macht ist ob man nun direkt auf dem Streifen rechts fährt oder auf der rechten Fahrspur. Wenn man die Fahrspur in Anspruch nimmt als Radfahrer nehmen die Autofahrer einen als gleichberechtigten Teilnehmer wahr, und halten mehr Abstand, überholen sicherer und zusätzlich fahren sie beim Überholen auch noch nicht so nah an einen ran.

     

    Lässt man dem Autofahrer dagegen mehr Platz versuchen sie sich eben vorbei zu quetschen, nach dem Motto "der Radfahrer ragt ja nur so wenig in die Fahrspur rein, da kann ich noch eben überholen, trotz Gegenverkehr". Das ich dabei schon mehrfach durch einen Außenspiegel getroffen wurde muss ich, glaube ich, nicht erwähnen.

     

    Seitdem fahre ich auf der Spur, nicht am Rand. Auch wenn das jetzt von einigen Autofahrern Provokat oder Asozial vorkommt, es trägt zur Sicherheit meinerseits bei.

  • R
    Robert

    Weg mit den RadlerInnen !

    Die fahrradfreundliche (?) Stadt DüsselDORF hat es schon vor Jahren vorgemacht: Radweg zu Gunsten von Parkplätzen abschaffen, damit die Geschaäfte besser erreichbar sind !

  • F
    Fred

    @Frank IX: Ein wichtiger Unterschied zwischen denen, die sich gegen den Helm entscheiden und denen, die mit fahren wollen, ist doch, dass Erstere sich dafür permanent rechtfertigen müssen.

     

    Ich denke, wenn Sie für Ihre (vernünftige) Entscheidung, einen Helmt zu tragen, kritisiert würden, wäre Ihnen die Übergriffigkeit der Kritik sofort bewusst.

     

    Dass auch für Nicht-Helmträger diese Entscheidung eine Persönliche ist, und (passiv-aggressive) Kritik daran als übergriffig empfunden wird, ist ein großer Faktor für die Hitzigkeit, mit der sie sich verteidigen. Und für die Thematisierung im obigen Artikel wohl auch.

  • Z
    Zyniker

    "Radfahrer schlagen Autofahrer mit Hammer: (06.32 Uhr)

     

     

    Zwei Radfahrer haben nach Angaben der Polizei am Dienstagabend (16.07.2013) in Duisburg einen 43-jährigen Autofahrer mit einem Hammer und Pflastersteinen attackiert. Der Autofahrer hätte die beiden zuvor darauf aufmerksam gemacht, dass sie in falscher Richtung in einer Einbahnstraße unterwegs seien, so ein Sprecher. Der Autofahrer wurde schwer am Kopf verletzt. Die Täter flohen.

  • M
    Martin

    Fettfreie Sahnetorten, rauchfreie Bordelle und alkoholfreies Bier. Und nun Radfahren mit Schutzhelm. Sind denn die Dinge, die das Leben zu schützen und zu verbessern vorgeben, überhaupt Dinge, für die es sich zu leben lohnt? Erschlafft und verkümmert unser Dasein nicht in Sicherheitsregeln, Vorsorgemaßnahmen und dem allgemeinen Nachhaltigkeitswahn? Tod durch Geburt.

  • RR
    Robert R

    Außer beim Hollandrad (Motto: Aufrecht gegen den Wind) und bei Liegerädern schränkt der Helm das Sichtfeld ein.

     

    Wenn man auch nur leicht vorgebeugt ist, guckt man nach unten. Um nach vorne zu schauen, muss man beim Fahrrad entweder den Nacken nach oben knicken, was auf die Dauer schmerzhaft ist, oder mit den Augen nach oben. Da stört dann der Helm.

  • J
    Jupp

    Für meinen Alltagsgebrauch des Fahrrades, sei es für die Fahrt zum Briefkasten, meinen Enkeln oder Eltern, zu Einkäufen usw., wäre eine Helmpflicht einfach nur eine zusätzliche Erschwernis.

     

    Da ich oft genug auch den inneren Schweinehund überwinden muss, um dafür aufs Rad zu steigen und nicht das Auto zu benutzen, käme mit einer Helmpflicht nur ein weiteres Hindernis hinzu. Die Absicht, in rekordverdächtiger Eile und in Hast mein Fahrrad zu benutzen habe ich auch nicht, so dass ich nicht zu erkennen vermag, dass ich mich mit meinem Handeln und Tun gefährde.

     

    Die Gefährdung geht dabei weit eher von anderen aus, die mich als Radfahrer missachten, obwohl sie ein tonnenschweres Geschoss steuern.

     

    Und dabei fallen mir auch die zunehmenden Kleintransporter auf, wo Menschen für einen Hungerlohn um ihr Leben zu fahren scheinen, was so anmutet, wie der sich einstellende und offenbar ansteckende Rausch bei vielen Autofahrern, zu Feierabend möglichst schnell durch die Rushhour zu kommen.

    In diesem, oft überflüssigen Transportgewerbe allerdings, scheint dieser Rausch den ganzen Tag anzudauern.

     

    Güter gehören auf die Schiene!

  • R
    Routier

    Als Berufskraftfahrer mit Warnschild hinten am Sattelzug, wo darauf hingewiesen wird nicht zwischen LKW (40t und 18 Meter lang) und dem Randstein sich reinzudrängen, bekommt man doch Schweißausbruch bei der Blödheit der Fahrradfahrer. Fahre selber gerne und viel Rad, weiß aber von den Risiken des Rechtsabbiegen. Aus Frankfurt/Main kommend und viel Platz in den Parkanlagen wo man gut radeln kann, muß man trotzdem mal wieder auf die Strasse. Die Radwege werden von den Postausteilern besetzt, den Getränkelieferanten etc. Das ist verboten und die Polizei tut nichts. Wenn Du aussen rumfährst, biste geliefert. Vermutlich war es ein SUV-Kampfauto mit 2,30 Breite.

    Fahrt doch einfach in der Mitte.

    ciao

  • H
    Hinkowski

    @heinz koser

    Der Autor scheint auch nicht zu wissen, daß es auch noch einen Reaktionsweg gibt. Der Einfachheit halber wird das Ganze zusammen gefasst als Anhalteweg. Hier wird auch noch unterschieden zwischen "normaler Bremsung" und "Gefahrenbremsung". Bei einer Gefahrenbremsung ergibt sich ein durchschnittlicher Anhalteweg von 13,5 Metern.

  • WP
    wegen Physik

    LOL @ Km/h und m/sec

     

    Hilfe, wir werden amerikanisiert!

  • RR
    @ Rainhart

    "Eine Helmpflicht schützt Menschenleben. Punkt. Basta. Ende der Diskussion."

    Wow, selten so eine überzeugende Argumentation gesehen.

  • J
    Jörn

    Natürlich schützt ein einfacher Styroporhelm bei direkter Kopfkollision den Kopf. Doch warum sehen die Statistiken anders aus?

    Die Erklärung dafür sieht der Autor in der Änderung von Verhalten. Nicht nur im Selbstversuch konnte beobachtet werden, dass sich die AutofahrerInnen riskanter verhalten, wenn RadfahrerInnen Helme trugen. Auch eine abnehmende Anzahl von RadfahrerInnen führt zu einer Risikoerhöhung.

    Einen grösseren Einfluss dürfte jedoch die Beeinflussung des Sturzverlaufes durch einen Helm haben. Bei einem Sturz reagiert der Körper instinktiv - der Kopf wird zur Seite gedreht oder eingezogen. Bei einer Judo-Fallschule kann dies z.B. speziell trainiert und perfektioniert werden.

    Mit Helm ist der Kopf jedoch plötzlich schwerer und grösser. Die Folge ist, dass die Kopfkollisionen zunehmen und möglicherweise dadurch die Schutzwirkung des Helmes kompensieren.

    Ich selbst hatte einen Unfall, bei dem ich MIT HELM eine massive Kopfverletzung gehabt hätte. Da ich ohne Helm fuhr, konnte ich den Kopf zur Seite drehen und kam trotz Kollision mit 30 km/h mit einer leichten Gehirnerschütterung davon. Ein Fahrradhelm hätte bei 30 km/h meinen Kopf nicht schützen können.

  • S
    Semir

    Für alle, die meinen, dass die negativen Auswirkungen der Helmpflicht nur kasuistisch, d.h. nicht "wissenschaftlich" erfasst worden sind, empfehle ich die Lektüre von Ausgabe 14 der Fahrradzukunft, wo mensch sich auf fundierte Weise mit den Pros und Kontras des Tragens von Helmen auseinandersetzt:

     

    http://fahrradzukunft.de/14/

  • Z
    Zyniker

    "Diese Frauen fahren gemächlich und beachten die Vorschriften, machen aber offensichtlich den "Fehler", davon auszugehen, dass andere die Vorschriften ebenfalls beachten würden bzw. könnten."

     

    Bei meinen letzten Köln-Besuch konnte ich mich vom genauen Gegenteil überzeugen. Rote Ampeln zählen anscheinend nicht.

     

    Im Saarland sind in den letzten Wochen übrigens drei Radfahrer ohne Fremdverschulden mit schweren Kopfverletzungen tödlich verunglückt.

    Alle hatten keinen Helm an.

  • M
    Matthias

    Mein alter Physiklehrer hat mir mal bei einer Arbeit einen Punkt abgezogen "wegen verzapfens von Unsinn". Genau das passiert in diesem Artikel. Das Autofahrer durch helmtragende Radfahrer zur Rücksichtslosigkeit animiert werden ist einfach Blödsinn. Bitte kommen sie jetzt nicht mit dem Argument der Studien. Studien sind nur gerne eingesetzte sehr flexible Hilfsmittel um alle möglichen und unmöglichen Behauptungen zu untermauern. Studien gehorchen der alten Regel "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing"

  • C
    Clemens

    allein schon dieser Satz:"Bei einem Zusammenprall ... werden bei Tempo 30 nur 10 Prozent der schwächeren Verkehrsteilnehmer, bei Tempo 50 aber 80 Prozent getötet" spricht Bände über die Qualität der Aussagen, was ist das für ein Blödsinn, 80% der Verkehrsteilnehmer werden bei Tempo 50 getötet? Wie verhält es sich mit der Geschwindigkeit nach der Gefahrenbremsung? Welche Anfangsgeschwindigkeit haben wir bei Aufprallgeschw. 50 km/h nach Bremsung? 70 oder 80 km/h? Die zitierte Studie aus Australien arbeitet mit gezählten Radfahrern im ein- bis zweistelligen Bereich, ein Rückgang um 30% bei unter 20 gezählten Radfahrern, hoffentlich war nicht das Wetter schuld! Der Engländer hat in seiner "Studie" die Entfernung subjektiv eingeschätzt, es fand keinerlei objektive Messung statt. Hoffentlich gabs hier keine vorgefertigte Meinung. Quellenangabe? Fehlanzeige! Fragen Sie mal die Unfallforscher tatsächlich, z.B. Unfallforschung an der TU Dresden, dort hab ich jahrelang gearbeitet, da hat man ZAHLEN

  • A
    Alltagsradler

    Neulich ist nicht weit von hier eine junge Autofahrerin nach einem Unfall an schweren Kopfverletzungen gestorben. Ein Helm hätte ihr Leben retten können. Wenn schon Helmpflicht dann für alle.

     

    Wenn man glaubt das Helme Leben retten, dann ist es ziemlich vermessen nur davon auszugehen, dass sie das lediglich beim Radfahren tun. So etwas nennt man verzerrte Risikowahrnehmung und das ist leider weit verbreitet.

  • LS
    Lutz SH

    Ich fahre täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Nach kurzer Zeit habe ich die Strecke so gewählt, dass ich größtenteils auf Radwegen auf dem Gehweg fahren kann. Wieso ein Radweg auf der Strasse sicherer sein soll, entzieht sich mir. Die Fahrspur auf der Strasse wird regelmäßig von Autos genutzt, die Radfahrer werden in geringem Abstand überholt. Bei einem Gelenkbus, der in Handbreite an einem vorbeifährt, ist das schon gewöhnungsbedürftig. Viele Fahrradfahrer benutzen daher regelmäßig die Fußwege, was keine Lösung sein kann.

     

    Auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung wird daran nichts ändern und eher mehr Lärm und Abgas in die Städte bringen. Vernünftige Radwege, die auch entsprechend gewartet werden und baulich vor der Benutzung als Parkplatzgeschützt werden, erscheinen mir da sinnvoller. Und wenn auch die Radfahrer in der Dämmerung und Dunkelheit mit Licht fahren und ggf. für die motorisierten Verkehrsteilnehmer ein wenig mitdenken, braucht es auch keinen Helm.

  • M
    mIKE

    Bitte den Sicherheitsgurt wieder abschaffen, der zu riskanter Fahrweise verleitet und die Insassen beim Unfall stranguliert bzw. das Genick bricht. Hats jedenfalls damals bei der Einführung der Gurtpflicht von den Kritikern geheissen ...

    Außerdem bitte die Helmpflicht für Motorradfahrer abschaffen. Solange ich noch Haare habe möchte ich den Wind darin spüren. Eine Mütze gegen die direkte Sonneneinstrahlung und schon überhitzt man nicht mehr bei lange Ampelphasen. Ich schade ja niemanden, wenn ich keinen Helm trage. Und ich hätte eine bessere Übersicht über das, was um mich herum geschieht. Helme mit besserer Übersicht (Braincaps, ähnlich dem Fahrradhelm) darf ich ja leider nicht tragen.

     

    Wie, die Allgemeinheit zahlt im Falle des (Un)Falles? Interessiert mich nicht!

  • OM
    Olaf Mertens

    Interessanter Punkt, Herr Alex Sommer. Beim "Nichtraucherschutzgesetz" hat man ja eben nicht eine Gasmaskenpflicht für Nichtraucher eingeführt, sondern das Rauchen in Gaststätten untersagt. Analog könnte ein "Radfahrerschutz" so aussehen, dass man das Autofahren in geschlossenen Ortschaften verbietet.

  • ML
    Markus L.

    "Das mag überraschen – ist aber nachgewiesen und Konsens in der Unfallforschung."

     

    - sehr interessant. Ist dazu eine Quelle verfügbar?

  • G
    Gurion

    @Recherchenmeister: Welche 2. Instanz??? Wenn mich nicht alles täuscht, ist hier die Rede vom OLG Schleswig, danach kommt nur noch der BGH als Revisionsinstanz in betracht und da wird das OLG Urteil mit Sicherheit nicht kippen.

  • E
    Emma

    Ich kann die vielen positiven Reaktionen zu dem Artikel nicht verstehen. Dieses pseudowissenschaftliche mit dem Verkehrspsychologen, der einen Eigenversuch gemacht hat... ich bitte euch, das ist doch kein Experiment: Wie lange hat er das versucht? Wie hat er die Abstände gemessen? Wo ist er gefahren? Was hatte er sonst an? Wie schnell ist er gefahren?

    Ich hätte den Artikel bei weitem fundierter gefunden, wenn der Autor nur geschrieben hätte "Helmpflicht stinkt voll!!"

     

    Und die Argumentation, dass man den Helm nicht mittragen will, wenn man am Ziel angekommen ist: Als Motorradfahrerin ist mein Helm wohl um einiges schwerer und größer. Ich trage ihn trotzdem gerne rum, wenn er mich auch nicht in 100% der möglichen Unfälle schützen kann.

     

    Der Spruch aus Vancouver ist sicher super als Aktion dafür, dass Radfahrer besser wahrgenommen werden. Aber ich sehe nicht, wo darin das Argument gegen Helme zu finden ist.

     

    Und das weniger Menschen Rad fahren, weil sie sich zu schick sind einen Helm aufzusetzen- das ist höchstens lächerlich, muss man eben seine Prioritäten setzen. Oder fahrt ihr alle deswegen mit dem Rad, weil euch der Gurt im Auto auch dämlich wirken lässt?

     

    Sicher muss mehr Rücksicht auf Fahrräder im Straßenverkehr genommen werden, gleichzeitig sollten aber Radfahrer neben der Beachtung von Verkehrsregeln (ich weiß, für Autofahrer leider auch nicht immer selbstverständlich, aber bei Fahrradfahrern hat man manchmal den Eindruck, die kennen sie noch nicht mal) auch darauf bedacht sein sich selbst zu schützen- ganz unabhängig von einem Gesetz.

  • T
    thd

    @Recherchemeister: Das ist nicht richtig. Das vom Artikel in Bezug genommene Urteil des Oberlandesgerichts Schleswig-Holstein *ist* ein Urteil in zweiter Instanz (1. Instanz war hier das Landgericht) und stammt erst vom 5. Juni 2013. Richtig ist, dass die betroffene Radfahrerin laut ADFC (http://www.adfc.de/9894_1 ) Revision zum Bundesgerichtshof (BGH) einlegen will, das Urteil also (noch) nicht rechtskräftig ist - aber "gekippt" ist es definitiv (noch) nicht. Diese Entscheidung liegt jetzt erst mal beim BGH.

  • R
    REalist

    Wer sich so einen Deppenhelm aufsetzt, macht ohne Nachzudenken auch allen anderen propagierten Schwachsinn mit.

     

    Man sollte lieber das Benutzen von Deppensmartphones u. Deppenmp3playern während des Fahrradfahrens verbieten.

     

    Was einem da so, an durch diese Deppengeräte abgelenkten Radfahrer bei nur einer einzigen Radtour alles vors Rad fährt, ist unglaublich!

     

    Wer sich ernsthaft im Kopfbereich schützen will muß sowieso einen guten Motorradhelm aufsetzen. Was glaubt man denn, was so ein Styropourhäubchen schon großartig abhalten kann?

     

    So gut wie nix! Sieht nur mega dämlich aus, nimmt das Feeling und outet den Träger als Volldepp, der alles noch so bescheuerte mitmacht.

  • H
    Helmradler

    Absoluter Quatsch - Fordert doch endlich die Abschaffung von Sicherheitseinrichtungen in Autos. Gurte, Airbags, ABS, Blinker, Bremslichter... wer braucht den Scheiß. Unnötiges Gewicht = höherer Spritverbrauch und die Optik muss sich daran ausrichten.

     

    Unsere Straßen wären dann, wenn man dem Artikel Glauben schenkt, komplett sicher.

    Schließlich überlegt man sich ja zweimal ob man einen ungeschützten Verkehrsteilnehmer über den Haufen fährt.

     

    Außerdem stürzen Radfahrer ohne Helm auch nicht an Bordsteinkanten, Schlaglöchern oder Straßenbahnschienen, denn sie sind sich ja der Gefahr bewusst und vermeiden jegliche Eigengefährdung.

     

    Warum sterben eigentlich Kinder im Straßenverkehr, die sind doch noch ungeschützter als andere Verkehrsteilnehmer.

     

    Ich bin übrigens auch gegen eine generelle Helmpflicht. Jedoch weiß jeder welche Folgen ein Sturz/Unfall ohne Helm haben kann.

    Somit sollte bei Unfällen die, durch einen Helm, vermeidbare Verletzungen zur Folge haben eine Mitschuld grundsätzlich zur Diskussion stehen.

     

    Wer geht nackt über die Autobahn und verifiziert die Ergebnisse der Selbststudie

  • M
    MaterialismusAlter

    Grundsätzlich bin ich einverstanden.

    Tempo 30 finde ich sehr sinnvoll, Fahrradwege weniger: Sobald viele davon gebaut werden, denken die Autofahrer wieder, die Straße gehört ihnen allein. Ich wohne in Freiburg, wo es sehr viele Fahrradwege gibt: Das Resultat ist, dass die Autofahrer einen anhupen, wenn man eine größere Straße ohne Fahrradweg benutzt.

     

    Sinnvoll fände ich noch Schilder am Ortseingang: "Fahr normal Auto du Bauer, oder geh wieder nach Emmendingen" oder Ähnliches.

  • B
    Brumme

    Baseballschläger schützen Radfahrer besser als Helme.

     

    Mal im Ernst: Es sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein, dass die Konflikte auf der Straße nur zunehmen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Gewalt gegen Radfahrer umkehrt. Wieso wird also nicht das Verkehrsministerium gründlich umgestaltet, und das heißt insbesondere personell, bevor die Situation außer Kontrolle gerät? Korruption?

  • N
    Nikki

    @Frank Ix und Blöööödsinn:

    Sie verwechseln bei Ihrer Kritik am Artikel Helmpflicht mit Helmtragen. Keiner hat gesagt, dass das Tragen eines Helms gefährlicher wäre als das Nicht-Tragen. Es geht hier um die Einführung der HelmPFLICHT, welche in der Gesamtschau das Risiko für Radfahrer erhöht.

  • G
    Gonzi

    In vielen Städten wurde den Radfahrern die Straße für das Auto genommen, zugleich hetzte man die Radfahrer auf die Fußgänger.

     

    Aus dieser Unsinnsecke stammt auch die Idee der Helmpflicht.

  • V
    vilmokörte

    Das scheint mir doch eine ziemliche Verdrehung der Tatsachen, wenn Herr Cramer hier behauptet, dass Autofahrer weniger Rücksicht auf Radfahrer nehmen, wenn diese einen Helm tragen (ich habe jedenfalls, wenn ich mit dem Auto fahre, gar nicht die Muße, darauf zu achten, ob ein Radler einen Helm trägt oder nicht). Vielmehr ist es doch wohl eher so, dass Radfahrer mit Helm meinen, viel besser geschützt zu sein, weswegen manche dazu verleitet werden, größere Risiken einzugehen, was in einigen Fällen dann fatal wird.

  • MT
    Mord & Totschlag

    Hallo Michael Cramer!

     

    Die Milderung der Unfallfolgen durch einen Fahrradhelm darf in der Debatte nicht zu kurz kommen. Denn der Helm schützt - so unzureichend er das kann - eines der wichtigsten und nicht operierbaren Körperteile!

     

    Seit meinem Unfall durch eine Auto-Rechtsabbieberin auf einem Radweg, der mich in die Neurologie einer Akut-Notfallstation brachte, trage ich diesen Helm! Der Helm hätte mich vor dem aufgeschwollenen Gewebe rund um das Auge und vielleicht auch vor der mittelschweren Gehirnerschütterung bewahrt! Um ein Haar bin ich am Rollstuhl vorbeigekommen.

     

    Der Autofahrerin tat der Unfall dann auch leid. Sehr gut kannte sie diesen Radweg - als dessen Anwohnerin in Berlin nördlich des Alexanderplatzes, aber sah, während sie abbog, nur das Blech der von links heranrasenden Autos.

     

    Was tun?

     

    - Das Urteil des Oberlandesgerichts Schleswig zur Helmpflicht ist als Aufruf zu Mord und Totschlag zu werten: So deutlich äußert sich eine Minderheit der Autofahrer in den einschlägigen Leserbriefspalten z. B. des Tagesspiegels.

    - Der ADFC gibt sich dem Fahrradtourismus hin, kuschelt mit der Autolobby und konzentriert sich in deren Sinne auf Zweitrangiges (Stellplätze an S-Bahnhöfen usw.). Der VCD ist die wirkliche Radlobby, aber hat zu wenig Mitglieder.

    - Nur noch eine Minderheit der Haushalte in den Innenstädten hat ein Auto (in Berliner Innenstädten weniger als ein Drittel). Trotzdem verfolgen Polizei, Politik und Straßenbau allein deren Interessen.

    - Ich selbst kann aus einem Wohngebiet nördlich des Alexanderplatzes nicht mit dem Rad täglich zur Arbeit fahren, obwohl ich das gern möchte. Hier ereignen sich die Hälfte der tödlichen Radunfälle Berlins - alle auf Strecken mit Radweg auf dem Gehsteig. Von den Beinahe-Unfällen und den Unfällen ohne Todesfolge gar nicht zu reden.

     

    Davor kann der Helm nicht schützen.

  • G
    grgr

    was der artikel allerdings unerwähnt lässt, ist die pszchologie des radfahrers. ich halte es für äusserst unwahrscheinlich, dass ein kfz-fahrer ein rad schneller passiert, nur weil der radfahrer einen helm trägt.

     

    was allerdings allgemeiner konsens ist, ist dass radfahrer, die einen helm tragen ebenfalls rücksichtsloser fahren. vergleichen kann ich das persönlcih wenn ich mit starrgang (keine direkte bremse) oder rennrad unterwegs bin - mit dem rennrad fahre ich schneller, denn ich kann auf relativ kurzem abstand bremsen. ebenso mit einem helm - man fährt schneller, da man sich ja nicht so vor verletzungen fürchten muss.

     

    aber nicht nur das hat einfluss auf die fahrerpsychologie. die sitzposition hat entscheidende auswirkungen auf die fahrweise und natürlich die sichtbarkeit des fahrers. mit gekrümmtem rücken und hohen geschwindigkeiten sind rennradfahrer schlecht sehbar und schauen auch selbst nicht 100% der zeit auf die strasse - können sie auch nicht, denn hals und kopf geben die blickrichtung lenker vor. der hollandradfahrer zum beispiel fährt aufrecht, ist besser zu sehen und sieht auch selbst mehr (und ist natürlich auch langsamer).

     

    Alles auf die Psychologie des Autofahrers zu beschränken ist, naja, ein wenig beschränkt.

  • R
    Raderfahrener

    @rolff

    "Autofahrer, die Fahrradfahrer nicht beachten sind ebenso schlimm wie Radfahrer die Fußgänger mißachten."

     

    "Schlimm" hin oder her (was soll das eigentlich sein?), am gefährlichsten sind mit Sicherheit Fußgänger, die Radwege nicht beachten. Das Bewusstsein vieler Fußgänger, was ein Radweg ist (nämlich ein Ort, an dem man grundsätzlich nichts zu suchen hat, und den man nur betreten kann, wenn man vorher wirklich gründlich geguckt hat - eben wie eine Straße), muss sich aber ganz dringend ändern, sonst wirds bald richtig oft krachen, so sehr steigt die Anzahl der Radfahrer Jahr für Jahr.

    Ich fahre manchmal Auto, bin oft als Fußgänger und sehr oft mit dem Fahrad unterwegs, daher kenne ich alle Perspektiven.

    Ich fahre umsichtig, aber alles andere als langsam und es hätte schon so oft fast geknallt, weil irgendein Depp seine Motorik nicht im Griff hatte und urplötzlich auf den Radweg gestolpert ist. Irgendwie scheint das bei Straßen, die von Autos befahren werden, vermeidbar zu sein - wieso nicht bei Radwegen?

    Im Prinzip kann man Radwege, die am Rand von Bürgersteigen verlaufen nur noch dauerklingelnd befahren. Die Frage ist, was es angesichts dieses Daueralarmzustandes, der Radfahren in der Innenstadt mittlerweile bedeutet, mit den tollen Gesundheitseffekten des Radfahrens noch auf sich hat.

     

    Nicht-Fahrradfahrer gehen häufig von falschen Tatsachen aus, wenn sie das Verhalten von Radfahrern als richtig oder falsch einschätzen. Beispiel Einbahnstraße: Da gibt es nicht wenige, die für Radfahrer nicht gelten. Die Assi-Braut im Cabrio hupt trotzdem wie eine Bescheuerte und hält keinen Abstand, wenn ihr ein Radfahrer entgegenkommt. Ist ja eine Einbahnstraße, was hat der da zu suchen.

     

    Oder: Radwege in schlechtem Zustand - muss sich kein Radfahrer zumuten, ist in Berlin häufig auch richtig gefährlich. Wenn man dann auf der Straße fährt, wird natürlich kein Abstand gehalten - "wieso fährt der scheiß Radfahrer nicht auf dem Radweg und blockiert hier MEINE Straße."

     

    Oder: gebotenen Abstand von (natürlich meist unerlaubt) parkenden Autos halten, ist einfach nur Überlebensinstinkt - wie auch das Beispiel aus dem Artikel beweist. Jemand, der sich Tag für Tag nur in seine Karre setzt und glaubt die Straße gehört ihm, kann das natürlich nicht verstehen. Das er damit die gemeinsame Lust verpestet, lasse ich ausdrücklich nicht unerwähnt, auch wenn das nicht auf das Verhalten im geteilten Verkehr auswirken sollte.

     

    Zum Thema Bürgersteig und Radfahren: natürlich ist es nicht erlaubt - aber: selbst schon mal mit nem Rad oder sogar einem Rennrad über Kopfsteinpflaster gefahren?

    Natürlich sollte man nicht wie ein Blöder auf Bürgersteigen Rad fahren und sehr genau auf Fußgänger achten, wenn man mal den Bürgersteig nutzt. Aber Fußgänger, die bei breitesten Bürgersteigen von unbefahrbaren Straßen (Beispiel Reichenberger Straße), auf denen kein Fahrradfahrer auf der Straße fährt, überrascht und sogar erbost sind, wenn jemand auf rücksichtsvolle Art und Weise den Bürgersteig mitnutzt, sind vollkommen weltfremd.

    btw: Häufig ists auch unumgänglich, weil Radwege ja für manche Autofahrer inexistent sind und die dann gerne mal zugeparkt werden. Auch bei Baustellen werden Radwege gerne einfach gesperrt, ohne Markierung einer Umleitung des Radwegs. Selbst wenn die existiert, wird das von Fußgängern nicht wahrgenommen; Bürgersteig ist ja Bürgersteig und wird nicht mit Radfahrern geteilt. Wieso dann aufpassen?

     

    Ich persönlich meide mittlerweile Radwege als Radfahrer auch deshalb, weil sie immer öfter vollgestopft sind. In diesem Jahr gabs noch einmal einen echten Sprung, was die Anzahl an Radfahrern, die sich durch Berlin bewegen, angeht. Wenn ich beim Radfahren nicht ein gewisses mittleres Tempo erreiche und alle paar Meter Trödler überholen muss, lohnt es sich einfach nicht. Darüber hinaus ist das Überholen anderer Radfahrer auch nervtötend und gefährlich, da die wenigsten Radwege - auch neue - nicht breit genug zum Überholen sind.

     

    Fazit: es werden Jahr für Jahr mehr Radfahrer auf den Straßen Berlins. Das kann man blöd finden, weil man nicht daran gewöhnt ist und weil es zu neuen Situationen führt, auf die man sich einstellen muss. Wenn man es nicht tut, wirds eben gefährlich, insbesondere, wenn die Politik nicht darauf reagiert.

     

    Es wird somit mehr und mehr dringend, dass sich die Politik aber auch andere Verkehrsteilnehmer damit beschäftigen und ein Bewusstsein dafür entsteht, was das für den Verkehr bedeutet. Man müsste eigentlich jeden mal zwingen, sich ein paar Tage mit dem Rad durch Berlin zu bewegen, damit wäre schon viel getan.

  • DD
    David Danys

    Fahrradfahrer sind gleichberechtigte Teilnehmer im Straßenverkehr. Und das sollten alle so sehen. Straßenverkehr ist kein Kampf ums Rechthaben, sondern sollte ein Miteinander eines gegenseitigen aufeinander Achtens sein. Jeder ist auch für die anderen Verantwortlich. Das Fahrradland Niederlande funktioniert auch deshalb so gut, weil sich alle an dieses Regelwerk Straßenverkehrsordnung halten - alle Teilnehmer! Der Fahrradhelm ist das eine - komplett fehlende Beleuchtung, unsichere Bremsen, völlig zugedröhnt hinterm Lenker und jede Ampel ignorieren was anderes. (Man stelle die Reaktion auf Auto und Fahrer in diesem Zustand gegenüber) Das Ziel darf doch nicht sein, die Straße für sich zu erobern - sie ist für beide da. Wie heißt es in der Fahrschule? Defensiv und vorausschauend fahren. Auch mal auf den Blinker des rechts abbiegenden LKWs achten - dafür ist er nämlich da: falls der Fahrer - unter Umständen auch nur ein Mensch und kein blutlechzender Radfahrerkiller - jemanden übersieht. Nach einem Unfall hat der Radfahrer den automatischen Mitleidsbonus - an den Trucker, der nach dem Unfall mit dem besoffenen Clubbesucher am Montag morgen seinen Lappen, dann seinen Job verliert und mit dem schlechten Gewissen leben muss, einen anderen Menschen verletzt oder vielleicht getötet zu haben, denkt kaum einer. Egal wer - wer sich als Platzhirsch der Straße benimmt, ist asozial.

  • P
    PeterWolf

    In Köln stirbt im Schnitt eine Radfahrerin pro Monat. Kein Binnen "I"! Fast ausschließlich Frauen!

    Nicht die aggressiven männlichen Kampfradler.

    Die Radfahrerinnen sterben meistens durch Rechtsabbieger. (allerdings auch Fußgänger, die den "unverzeihlichen" Fehler machen, bei Grün über die Strasse zu gehen)

    Diese Frauen fahren gemächlich und beachten die Vorschriften, machen aber offensichtlich den "Fehler", davon auszugehen, dass andere die Vorschriften ebenfalls beachten würden bzw. könnten.

    Wenn man von einem LKW überfahren wird, hilft ein Helm übrigens äußerst wenig.

    Warum werden nicht die LKW zur Ausrüstung mit bestmöglichen Spiegelsystemen und Sensoren verpflichtet? Weil es die Spediteure Geld kosten würde.

    Nur das würde die Anzahl der toten Radfahrerinnen wirksam reduzieren.

    Aber das verhindert die Lobby des MIV und ihre Vasallen in der Politik.

    Es wird Zeit, dass diese in die strafrechtliche Haftung für ihre Fehler genommen werden.

    Aber dafür sind die meisten Richter zu feige, lieber bekommt der Radfahrer eine Mitschuld zugewiesen.

  • E
    Enam

    @Helme schützen nicht

     

     

    Stimmt, deswegen auch kein Motoradfahrer einen Helm...

     

     

    Sind vielleicht die Fahradhelme nicht gut genug wenn

    sie einen Farradfahrer auf einem Fahrrad weniger schützen als einen Motorradhelm einen Motoradfahrer auf einem Motorrad?

  • E
    Enam

    @Helm schützen

     

    Ja, wer auf den Kopf fällt ist mit einem Helm besser geschütz und kosten tuts 10Eu.

     

    Ein neuer Kopf ist schmerzhafter...

  • E
    enam

    @Selbstversuch

     

    Stimmt, wissenschaftlich gesehen totaler Unfug.

    Blindstudie fehlt, Mehrere Probanden, etc.

     

    Man könnt auch schlussfolgern das die Testperson voreingenommen war und glaubte daß es mit Helm riskanter sei und deswegen unbewußt provokativer fuhr.

     

    Neue Schlagzeile:

    Macht Helmpflicht aggressiver...?

     

    Ich fahre täglich, trage Helm und habe stets Licht an sowie im Winter/Dämmerung eine Warnweste.

     

    Trotzdem kann mich ein Autofahrer der nicht guckt plattmachen, weswegen ich noch dazu defensiv fahre.

  • AS
    Alex Sommer

    Sicher gibt es Fälle, wo der Gurt im Auto oder der Fahrradhelm kontraproduktiv sind. Nur: Unterm Strich retten sie eben Leben. Und es zählt auch die Vorwerfbar- und Vermeidbarkeit - was ist mit den Müttern, deren Kinder ohne Helm zum Pflegefall wurden?

     

    Anstelle für die Akzeptanz des Fahrradhelms einzutreten, stänkern ADFC und Herr Cramer lieber dagegen. Immer liegt das Problem woanders und soll dort lieber etwas geschehen, anstelle überhaupt etwas zu tun und umzusetzen. Da lassen die Klimaleugner und Gegner des Nichtraucherschutzes grüßen.

     

    Unklar bleibt, wieso der Fahrradhelm zu weniger Tempo-30-Zonen und weniger Fahrradfahrern führen sollte, wenn dadurch doch gerade die Sicherheit erhöht wird. Eine Helmpflicht gibt es auch durch das jetzige Urteil nicht, wohl aber Grenzen für die eigene libertäre Lebensweise.

  • E
    Enam

    Auf so einem Radstreifen auf der Straße wird man gerne mal von Autos dicht überholt und auch fast umgefahren.

     

    Da ist eine Abgetrennte Spur etwas sicherer.

     

     

    Aus diesem Grund haben Fußgänger wahrscheinlich auch abgetrennte Bürgersteige....

  • N
    nihi.list

    Tempo 30 für Autos um die Radfahrer zu schützen?

    Inkonsequent und diskriminierend.

    Ich fordere Tempo 5 für alle Radfahrer. Schon mal gesehen, wie es aussieht, wenn ein Radrambo mit hohem Tempo ein Kind oder eine Oma über den Haufen fährt? Kein schönes Bild.

  • R
    Rainhart

    Selten so einen Haarsträubenden Unsinn gelesen!! Eine Helmpflicht schützt Menschenleben. Punkt. Basta. Ende der Diskussion. Ich kann dieses Gutmenschentum der Öko Radler nicht mehr hören! Wie verzweifelt Argumente gesucht werden, um sich auch weiterhin im Straßenverkehr gefährden zu dürfen! MAn stelle sich vor, gegen die Gurtpflicht hätte es einen ähnlichen Aufstand gegeben, wir hätten nochimmer zehntausende Tote pro Jahr!

  • J
    JoMa

    Ein guter Artikel!

     

    Probleme habe ich nur mit Lob auf die immer mehr in Mode kommenden "Fahrradstreifen"

    Gerade diese Streifen werden häufig im Schwenkbereich von Autotüren angelegt, oder ohne Abstand zu (unterdimensionierten) Gehwegen. Radfahrer werden gezwungen Sicherheitsabstände zu unterschreiten.

    Die Streifen sind so schmal, dass sie de facto ein Überhohlverbot für Radfahrer untereinander darstellen. Und der Radverkehr ist mit sehr unterschiedlichen Tempi unterwegs.

    Zum dritten haben die Streifen zum Ergebnis und zum Zweck, den Auto- und LKW-Verkehr zu einem deutlich engeren Überholen zu animieren. "1,5m Mindestabstand beim Überholen? Bei Radstreifen reichen auch 50cm", so die radwegplanende Behörde hier in der Stadt.

     

    Für ein sicheres Radfahren ist es wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer ausreichend Sicherheitsabstand einzuhalten. Mit Radstreifen wird auf Kosten der Sicherheit des Radverkehrs mehr Platz für mehr Autoverkehr geschaffen. Insbesondere mit der besonders mickrigen Ausführung "Schutz"streifen.

     

    Radfahrer sollten auch hier nicht auf mythische Schutzwirkungen vertrauen.

  • AZ
    ada zaurak

    das Problem ist nicht der radfahrer, das problem ist der autofahrer. kein täterschutz, keine Toleranz autofahrern gegenüber. autofreie Städte sind ein Muss und autofahrer töten.

  • T
    Taxifahrgast

    Ich stimme dem Beitrag voll zu. Muss nur eins ergänzen: Auch eine Kontrolle der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten wäre hilfreich. Bei meiner letzten Taxifahrt habe ich hin und wieder mal auf den Tacho geschaut - 64 in der 30-Zone war durchaus typisch, immerhin ist er vor dem (verbotswidrig zugeparkten und daher nicht einsehbaren) Zebrastreifen auf 35 runter gegangen...

  • JS
    Jochen Schmidt

    @rolff:

     

    Seit ein Bekannter von mir der Verfettung erlegen ist bin ich für allgemein verpflichtenden Frühsport - am besten polizeilich überwacht und bei Nichtteilnahme mit einem Bußgeld bewehrt.

    Eine Kennzeichnungspflicht für Fahrräder, Fußgänger und Krankenfahrstühle sollte auch schnellstens eingeführt werden. Leider gibt es ja keinen anderen Weg diese Rowdys zu so rücksichtsvollen und umsichtigen Verkehrsteilnehmer zu erziehen, wie es die Fahrer von gekennzeichneten Kraftfahrzeugen heute schon sind.

  • HB
    Helmut Burlager-Jever

    Sehr bedenkenswert. Mit der Erfahrung eines von einem rabiaten Autofahrer verursachten Unfalls, den ich ohne Helm möglicherweise nicht überlebt hätte, bin ich größter Verfechter des Helmtragens. Erst recht bei den vielen älteren Pedelec-Fahrern, die man neuerdings mit hoher Geschwindigkeit fahren sieht. Die Argumente gegen die Helmpflicht muss man allerdings wohl ernst nehmen.

  • P
    Paul

    Wenn man das Fahrrad für Park an Ride nutzt, muss man den Helm doch nicht den ganzen Tag mitschleppen. Jeder Helm hat seitliche Löcher. Man steckt einfach den Bügel des Fahrradschlosses durch und schließt ihn mit an. Fertig.

  • B
    Ben

    Stimmt absolut. Schliesslich moechte ich nach der Fahrt nicht mit zerdrückter Frisur herumlaufen müssen. Ausserdem: Sicherer als Radweg und Helm sind immer noch die sogenannten "Bürger"steige. Da sollte allerdings gelten, dass eine Unterscheidung der Wege nach Transportmittel nicht mehr sinnvoll ist, es sollte der Unisteig kommen, den KfZ, E-Bikes, Fussgänger/innen, Jogger/innen, Radler/innen, Rollstuhlfahrer/innen und Rollatoren gemeinsam mit dem leidigen Lastverkehr nutzen.

  • H
    Helmut

    Helmpflicht für Radler nur im Gegenzug für Hirnpflicht für Automobilisten!

  • R
    Rettungsdienstler

    Als Rettungsdienst-Mitarbeiter finde ich diesen Beitrag höchst Bedenklich. Helme retten Menschenleben! Einer bedrückend hohen Zahl der Verunfallten Radfahrer wären schwere Verletungen erspart geblieben, wenn sie einen Helm getragen hätten.

    Und dieser Artikel verbessert diese Problematik nicht. Eher im Gegenteil. "Radler, die sich mit einem Kopfschutz besser geschützt fühlen, sollen diesen natürlich tragen." Klingt sogar eher, als wäre das Sicherheitsgefühl durch Helm eine Illusion. Denn ihr Artikel ruft den Eindruck hervor, dass das Risiko mit Helm höher wäre, da man durch Rücksichtsloses Verhalten der Autofahrer schneller Verunfallen würde. Allerdings sind die "Belege" dafür höchst zweifelhaft. Die Unterschiedlichen Unfallzahlen in den USA und den Niederlanden nur auf den Helm zurückzuführen ist albern. Sie Ignoriert Unterschiede in so essentiellen Dingen wie Verkehrsführung, Motorisierungsquoten und grundsätzlichem Verhalten im Straßenverkehr. Über die Aussagekraft des Selbstversuchs einer einzelnen Person, die als Verkehrspsychologe vermutlich bereits ein bestimmtes Ergebniss erwartet hatte, brauchen wir wohl gar nicht zu reden.

    Tatsächlich Aussagekräftig wäre, zu vergleichen, wie viele Radfahrer (k)einen Helm Tragen, wie viele davon Verunglücken, und wie viele bleibende Schäden davontragen oder sogar Sterben. Doch ich habe den Verdacht dass sie solche Zahlen, wenn sie für ihre Sache Sprechen würden, bereits erwähnt hätten.

  • BD
    Bernhard Dorfmann

    Fürs alltägliche Radfahren in der Stadt ist Helmpflicht tatsächlich kontraproduktiv, wie die vom Autor angeführten Studien zeigen. Allerdings halte ich wenig von Radstreifen auf stark befahrenen, vielspurigen Fahrbahnen. Für geübte Radfahrende, die aufstoßenden Autotüren reaktionsfreudig ausweichen können, mögen sie von Vorteil sein. Für Familien mit Kindern und Ungeübte aller Alterschichten bieten sie zuwenig Schutz. Es ist schade, dass die bundesdeutschen Kommunen nicht zuletzt aus Sparsamkeit auf diese Mindestlösung setzen. Der Anspruch der Radfahrenden auf breitere, sicherere und komfortablere innerstädtische Radwege geht mit dieser Politik verloren. Und ich fürchte, über lurz oder lang auch die darauf angewiesenen Nutzergruppen.

  • HK
    heinz koser

    Bei Verdoppelung der Geschwindigkeit ergibt sich ein 4mal-und nicht 2mal-längerer Bremsweg. Die Geschwind-igkeit geht "quadratisch" ein! 14mBremsweg bei30Km/h ergibt einen Verzögerungswert von 2,48m/sec^2. Das könnte der Wert für ein Fahrrad sein. Beim Auto kann mit 7 m/sec^2 gerechnet werden.

    Bremsweg=(Geschwindigkeit)^2 / (2* Verzögerung) also:

    Bremsweg bei 30km/h(8,33m/sec) = 4,96m

    Bremsweg bei 50km/h(13,89m/sec)= 13,78m

    Bremsweg bei 60km/h(16,67m/sec)= 19,84m

    Der Text hat gut gefallen. Jedoch - wenn die physikalische Beziehung völlig falsch dargestellt wird - wie richtig sind die anderen Zahlen? Hätte mich fast blamiert weil ich den Artikel verteilen wollte. Herr Cramer sollte dringend den Text überarbeiten.

  • M
    Mittealta

    Stimmt, Helm hilft nicht wenn man bei rot über die Ampel fährt, ungebremst über Zebrastreifen ballert, über Gehwege abkürzt, ...

    Solange sich Radfahrer in Berlin so benehmen wie sie sich benehmen prallen diese angeblichen Lösungsvorschläge, die den motorisierten Verkehr einschränken, an mir ab.

  • K
    Kampfradler

    Den Beweis, dass es im Stadtverkehr über eine längere Distanz zeitlich keine Rolle spielt, ob man mit dem Auto Tempo 30 oder 50 fährt, kann noch so oft erwähnt werden: Der deutsche Autofahrer will seine teuer bezahlten (zumeist finanzierten) PS auch ausnutzen. Selbst Kleinwagen haben heute 100 und mehr PS, von sog. "Mittel"- oder "Obeklasse"-Autos ganz zu schweigen.

     

    Er meint, ein RECHT auf mindestens Tempo 50 zu haben (real 60, wie jeder weiß). Dass es sich aber dabei nur um die zugelassene HÖCHSTgeschwindigkeit handelt, will keiner wissen. Das Problem liegt in den Köpfen der Autofetischisten. Nur dort kann es an der Wurzel gepackt werden. Ein Auto darf nicht länger als Prestigeobjekt verkauft, beworben und angehimmelt werden, sondern als ein Verkehrsmittel, das mich von A nach B bringt - und das möglichst umweltschonend.

     

    Im Autoland Deutschland wird dies eine Generation und länger dauern...

  • R
    Recherchenmeister

    Das Urteil mit den 20% wurde in zweiter Instanz gekippt!

  • H
    Holländer

    "Bei einem Zusammenprall – in drei Viertel dieser Unfälle ist der Autofahrer schuld – werden bei Tempo 30 nur 10 Prozent der schwächeren Verkehrsteilnehmer, bei Tempo 50 aber 80 Prozent getötet."

     

    Es ist egal wer schuld ist. Ein Fehler im Verkehr darf nicht mit der Todesstrafe geahndet werden.

  • H
    horst

    danke michael,

     

    gut so einen erfrischenden artikel lesen zu dürfen. hatte ich mir heute am kiosk gekauft. da war allerdings die illustration besser.

  • TG
    Thorsten Günther

    Endlich einmal ein vernünftiger Artikel zu den leidigen Styropor-Melonenkörbchen, die den Radfahrern als "Helm" angedreht werden sollen, sehr schön auch der Hinweis auf die tatsächliche Gefahrenquelle "Radweg" (leider ist der Radstreifen noch immer nicht ganz so sicher wie das ganz normale Fahren auf der Fahrbahn - u.a. habe ich es selbst erlebt, dass eine Fahrerin im SUV - ohne auf mich als sich von hinten nähernden Radfahrer zu achten - einen Linksabbieger über den Radstreifen rechts überholte), aber immerhin ein deutlicher Sicherheitsgewinn gegenüber dem Radweg). Hinzuzufügen wäre noch der alltägliche gedankenlose - teilweise sogar immer noch behördlich vorgeschriebene bzw. zugelassene - Geisterradler-Irrsinn mit einem zwölffach(!) erhöhten Unfallrisiko gegenüber der Fahrbahnnutzung.

  • MW
    M. Wohlauer

    Das ist das erste mal, dass ich einen derart aufgeklärten Artikel zu den genannten Themen lese, der nicht von irgend einem privaten Blog oder ähnlichem Stammt. Hut ab! Mehr davon. Wenn sich die Leute mal ernsthaft mit den angeschnittenen Themen befassen würden, kämen sie auch auf diese Schlüsse. Ich bitte ein Ende der üblichen Propaganda und mehr Artikel, die das Thema anhand der tatsächlichen Unfallforschung behandeln, statt mittels subjektiver Stammtisch-Meinungen.

  • EB
    Es bleibt bescheuert

    Wie lächerlich soll dieses Gutmenschentum eigentlich noch werden?

    Irgendwann zwingen die uns noch dazu bei Spaziergang Knie und Ellenbogenschoner zu tragen wenn wir Älter als 40 oder jünger als 12 sind.

     

    Irgendwo muss dieser Sicherheitsirrsinn mal aufhören.

     

    Nur weil diese Helmdeppen nicht alleine so bescheuert aussehen wollen.....

  • C
    Cyclist

    Danke für diesen Artikel.

    Er vereint die Fakten und positionert sich ohne zu polemisieren.

    Jetzt müssten nur noch alle Abgeordneten des Bundestags den Artikel lesen und danach nach bestem Wissen und gewissen eine vernünftige Verkehrspolitik fordern.

  • G
    godzilla

    Ein schönes Wort für eine wichtige Sache: "Sichtbeziehung". ;-)(-:

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Sehr guter Kommentar!

     

    Danke, dass Ihr anders als andere Berliner Blätter auf der Seite der Fahrradfahrer steht (und auch keine Rubrik "Auto" habt).

     

    Ich fahre auch nur mit dem Fahrrad und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung.

  • O
    ohno

    danke

  • SB
    Simon Brücken

    Ui - mal ein fundierter und guter Fahrrad-Beitrag in der taz! Eine Anmerkung: Das Eintreten für's radeln auf der Fahrbahn ist richtig. Aber dann auch bitte ohne diese albernen Schutzstreifen - die führen nämlich auch zu den erkannten Problemen: Autofahrer überholen zu eng (entlang des aufgemalten Streifens) und Radfahrer überholen (leider erlaubter Weise) vor den Ampeln rechts und kommen dann an der Ampel rechts, im toten Winkel der Rechtsabbieger zu stehen - und es kracht. Ein Fahrbahn für Auto und Rad, am besten bei Tempo 30 und gut ist's (in den allermeisten Fällen innerorts).

  • F
    Frank

    Schön das die jetzt auch die TAZ die Helmpflicht zum Thema macht. Allgemein finde ich jeden Artikel gut der bei diesen Thema zum nachdenken anregt. Dieser ist aber sehr polemische geschrieben. Es fehlen Quellen die diese Behauptungen nachvollziehbar macht. Es gibt auch aus Holland einen extra Spiegel für Ampel um den Todenwinkel sichtbar zu machen. Egal jedenfalls wirkt dieser Artikel eher wie mal schnell hingerotzt. Super um eine Diskussion anzuregen aber zahlen würde ich für soetwas nicht wollen.

  • M
    miri

    Tempo 30 vorschreiben heißt nicht Tempo 30 durchsetzen! Mit dem Vorschreiben ist nichts gewonnen. Selbst an Tempo 50 hält sich ja niemand (außer 200 m vor einem Starenkasten). Glauben Sie im Ernst, dass auf vierspurigen Ausfallstraßen Tempo 30...? Da lachen sich sogar die Hühner tot.

  • S
    Stadtradler

    Bin schon lange der Meinung, dass Radwege Unfug sind. Die werden von Fußgängern, ausfahrenden Autos und Rechtsabbiegern wenig respektiert. Auch durch spezielle Vorrichtungen sowohl vom Auto- als auch Füßgängerverkehr getrennte Wege sind Quatsch. Sicher vor unkoordiniertem Verhalten ist man nur auf einer Spur neben den Autos oder direkt auf der Autospur. Kinder dürfen ohnehin schon auf Fußwegen fahren.

     

    Hinzu kommt: ich bin selbst mit Helm oft mit mehr Risiko unterwegs, als ohne. Und bei Tempo 30, wäre der Tempounterschied zwischen Radler und Autofahrer so gering, dass zumindest die sportlichen vor Unfällen beim Rechtsabbiegen gänzlich geschützt wären.

  • H
    Heidi

    Aktive Abstandssysteme, die Autos abbremsen, wenn sie sich unabhängig von der Fahrtrichtung erkennbar auf einen Radius von 2 m und weniger Radfahrern nähern, sollten EU-weit eingeführt und vorgeschrieben werden. Technisch ist das schon lange möglich.

  • S
    stroker88

    Der erste Bericht, an dem ich nichts auszusetzen habe,

    daß ich das noch erleben darf. Vielen Dank!

  • K
    kalle

    und wann kommt denn nun endlich die helmpflicht in geschlossenen gebäuden? schließlich finden ja die meisten unfälle im haushalt statt- da muß dringend ein gesetz her.

  • A
    and

    vielen dank für den umfassenden artikel!

    nicht zuletzt kann ich die angaben aus eigenen erfahrungen bestätigen, auch unter einem anderen aspekt: ich habe beim tragen eines helmes gemerkt, dass ich mich dann sicherer fühle und entsprechend riskanter fahre. deshalb fahre ich nun wieder ohne helm und langsamer.

    nur ein verbesserungsvorschlag: es gibt auch radfahrerinnen und autofahrerinnen. der einfachheit halber könnten Sie z.b. autofahrende und radfahrende schreiben, das sind alle eingeschlossen.

    vielen dank!

  • B
    Blöööödsinn

    Was für ein unfassbarer Blödsinn ist das denn? Helm auf dem Fahrrad ist gefährlich und am sichersten wird Fahrradfahren durch anderes Ausschildern von Tempo 30 für Autofahrer?

    Fassen wir zusammen:

    - Michael Cramer will keinen Helm auf dem Fahrrad tragen.(ich auch nicht)

    -Fakten oder Argumente, Zahlen von selbstverursachten Stürzen etc. etc.-das alles weiß er. Verzweifelt wird jetzt ein Argument für sein Tun gesucht. Egal wie schwachsinnig.

    -Dabei ist es ganz einfach: Man berufe sich auf Freiheit. Das könnten dann allerdings auch andere machen. Da wo leute wie Michael Cramer wahnsinnig gerne tun was Linke am glücklichsten macht: Verbieten und Gebieten.

  • R
    rolff

    Nachdem eine gute Bekannte, als sie unglücklich vom Fahrrad stürzte (ohne Helm, ohne Fremdverschulden) und an ihrer Kopfverletzung starb, bin ich für die Helmpflicht.

    Fahrradfahrer sind ja leider auch nicht alle die umweltbewussten Lämmer, für die sie sich ausgeben.

    Da werden Fußgänger auf dem Gehweg umgefahren und Verkehrsregeln gelten oft nur für die anderen.

    Was das Miteinander aller Verkehrsteilnehmer sicher verbessern würde, wäre eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder. Ohne die Anonymität gepaart mit Geschwindigkeit verhalten sich dann viele Radfahrer sicher gesitteter. Sonst könnte man ja auch auf die Kennzeichen von Kfz verzichten.

    Autofahrer, die Fahrradfahrer nicht beachten sind ebenso schlimm wie Radfahrer die Fußgänger mißachten.

  • A
    Andreas

    Ja! Als Radfahrer mit Helm (freiwillig) und Autofahrer in Berlin bin ich völlig einverstanden.

    Eventuell passen dann die Ampelphasen auch besser für die Radfahrer, wenn sie auf 30km/h abgestimmt sind...

  • PA
    Peter A. Weber

    Helmschutz sollte freiwillig bleiben, für den, der sich damit sicherer fühlt. Ich lebe in einer Urlaubsregion, in der die meisten Radfahrer Touris sind. Viele davon können noch nicht einmal geradeaus fahren und sind total unsicher und ängstlich. Von diesen tragen überproportional viele einen Helm, aber bessere Radfahrer werden sie dadurch auch nicht. Die beste Lebensversicherung ist es - genau wie beim Autofahren -, Fahrtraining zu betreiben und aufmerksam und konzentriert zu fahren.

     

    Ich besitze kein Auto und bin Fahrrad-Vielfahrer und entsprechend routiniert. Auch ich hatte in meinem Leben ein paar Stürze, aber der Kopf war niemals betroffen. Wer sich in den Verkehr begibt, nimmt automatisch ein Risiko auf sich. Motorradfahrer sind hierzulande wesentlich öfter die Opfer von schweren und tödlichen Unfällen, obwohl sie total vermummt sind.

     

    Für mich kommt ein Helm niemals infrage, bei Helmpflicht würde ich das Radfahren einstellen. Ein Helm ist für äußerst störend und beengend und würde mir die Motivation des Radfahrens nehmen. Sie besteht für mich darin, mit der Kraft meiner eigenen Muskeln zu spielen, mich gesund zu erhalten und den frischen Wind und die Sonne an möglichst alle Teile meines Körpers heranzulassen.

  • R
    ritachen

    Jawoll!!!!

  • TL
    Tim Leuther

    Tempo 30 und die Helmpflicht haben nichts miteinander zu tun.

     

    Bei der Helmpflicht geht es darum den Fahrradfahrer einem finanziellen Risiko auszusetzen der ihn einschüchtert.

     

    Tempo 30 würde die Unfallzahl reduzieren. Aber man muss auch sagen das die nicht hoch sind. Klar, jeder Tote ist zu viel, aber Fahrradfahren ist kein Massaker. Und gerade der Einzelfall zeigt ja, das Tür öffnen auch gefährlich ist. Geschwindigkeit 0 km/h.

     

    Wie schnell gefahren wird, sollte vor ort entschieden werden. Überall 30 km/h ist sicher nicht sinnvoll.

     

    Aber die Helmpflicht auch nicht.

  • AU
    Auto- und Radfahrer

    Ein Tempolimit von 25 km/h Städten und Gemeinden macht mehr Sinn als 30 km/h, weil bei diesem Tempo viele der Radfahrer fahren können und so das Bedürfnis überholen zu müssen bei den Autofahrern abgebaut wird. Mit der Zunahme der Fahrräder mit Elektromotor wird der Anteil der Radfahrer, die mit Tempo 25 km/h unterwegs sind, weiter steigen. Letztendlich profitieren alle Verkehrsteilnehmer von einer Reduktion des Stresses im Verkehr. Die Anwohner werden es ebenso positiv empfinden. Es wird ein Anteil von 15% der Autofahrer bleiben, die sich nicht ohne weitere Maßnahmen anpassen können. Denen muss man helfen. Drei Monate Führerscheinentzug sollten notfalls ausreichen.

     

    Ändern wird sich in der EU aber nichts.

  • FI
    Frank Ix

    Hallo,

     

    mich hat der Artikel geärgert. Selbstversuche sind keine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Ich finde zudem keine Verweise zu den Quellen, die dieses belegen: "Die Helmpflicht macht das Fahrradfahren nicht sicherer, sondern gefährlicher. Das mag überraschen – ist aber nachgewiesen und Konsens in der Unfallforschung."

     

    Ich hatte den Artikel eigentlich gelesen, weil ich dachte, ich fände Argumente gegen den Helm, die wirklich belegen würden, dass es risikoärmer wäre, ihn nicht zu tragen, welche auch immer das hätten sein sollen ...

     

     

    Ich fahre mittlerweile selbst bei kleinen Strecken mit dem Helm. Auch als Vorbild für meine Kinder. Gerade bei Älteren frage ich mich mittlerweile immer wieder, warum sie keinen Helm tragen. Für Motorradfahrer diskutiert niemand mehr die Pflicht eines Helmes. Jeder Verkehrsteilnehmer sollte sich im eigenen Interesse entsprechend mit Helm schützen. Dabei kommt es auf das eigene Tempo nicht an. Um mit dem Kopf anzustoßen, braucht man lediglich aus dem Gleichgewicht zu kommen und zu stürzen. Und da Gesundheitskosten ja vergesellschaftet sind, braucht es dann eine Pflicht.

     

     

    In den Bereichen, in denen ich unterwegs bin, habe ich übrigens den Eindruck, dass der Helm respekteinflössend ist. Die Warnweste im Winter sollte übrigens auch Pflicht werden, meine ich. Das sind öffentliche Räume, die bestmöglich geschützt sein sollten. Bei der Tour-de-France gibt es übrigens auch Helmpflicht.

     

    mit freundlichem Gruß,

     

    Frank IX

  • FS
    Frank S.

    Helmpflicht für Radfahrer entspringt der gleichen Logik wie der titanic-Titel 12/91: "Endlich handelt Bonn: Helmpflicht für Ausländer!"

     

    Link erlaubt? https://www.titanic-magazin.de/shop/index.php?action=showdetails&from=list&pageNr=1&productId=3f7ac80564a9c&

  • TL
    Tim Leuther

    Finde ich auch. Es ist politisches Ziel das mehr Fahrrad gefahren wird. Aus Umwelt, Verkehrspolitischen und vor allem Gesundheitspolitischen Gründen.

     

    Daher sollten die Kosten die entstehen wenn Fahrrad und Autoverkehr aufeinandertreffen vor allem dem Autoverkehr angelastet werden.