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Kommentar IslamkonferenzWichtigeres als ein Feiertag

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Die Islamkonferenz steht jetzt vor einem Neustart. Das ist gut so, denn die Integration des Islam in Deutschland steckt auf halbem Wege fest.

Muslimischer Grabstein auf einem Friedhof in Stuttgart. Bild: dpa

N ein, ein muslimischer Feiertag hat keine Priorität. Die Idee, ihn per Gesetz im Kalender zu verankern, ist nicht neu. Jetzt hat sie ausgerechnet ein säkularer Migrantenverband, die Türkische Gemeinde, wieder ins Gespräch gebracht. Doch es gibt wichtigere Themen, die auf die Agenda der Islamkonferenz gehören.

Innenminister Thomas de Mazière will ihr wieder neuen Schwung verleihen. Es ist gut, dass er mit den muslimischen Verbänden dafür erst einmal das Gespräch auf Augenhöhe sucht. Denn nach dem vielversprechenden Start unter dem damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble ist das Gremium eingeschlafen und unter Hans-Peter Friedrich (CSU) endgültig auf einem Abstellgleis gelandet.

Dabei gibt es noch einiges zu tun, denn die Integration des Islam steckt auf halbem Wege fest. Die Lage gleicht derzeit einem Flickenteppich: Einige Bundesländer haben muslimische Verbände und Gruppen als Religionsgemeinschaften anerkannt, andere nicht.

In manchen Kommunen sind muslimische Bestattungen möglich, in anderen nicht. Dabei wollen immer mehr Muslime in Deutschland bestattet werden. Überhaupt sind die meisten Muslime heute deutsche Staatsbürger. Höchste Zeit, dass sich das in einer muslimischen Seelsorge in Krankenhäusern, bei der Bundeswehr und in Gefängnissen widerspiegelt.

Wichtig wäre es aber auch, die nichtmuslimische Öffentlichkeit stärker in den Dialog einzubeziehen. Denn die Islamkonferenz hat sich bislang kaum auf die öffentlichen Debatte über Muslime ausgewirkt, ihre Ergebnisse sind vielen gar nicht bekannt. Die breite Öffentlichkeit muss erst noch begreifen, dass auch Muslime ein Teil dieser Gesellschaft sind. Am Ende dieses Prozesses könnte dann vielleicht auch ein gesetzlicher muslimischen Feiertag stehen. Könnte, muss aber nicht.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er schreibt über Politik und Popkultur – inbesondere über die deutsche Innen- und Außenpolitik, die Migrations- und Kulturpolitik sowie über Nahost-Debatten und andere Kulturkämpfe, Muslime und andere Minderheiten sowie über die Linkspartei und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). 2015 erschien sein Buch “Angst ums Abendland” über antimuslimischen Rassismus. 2018 folgte das Buch “Die Volksverführer. Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind.”
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4 Kommentare

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  • L
    Leserin

    Wir könnten uns auch mehr um die Hindus und Budisten kümmern. über die spricht irgendwie niemand.

    Ist das nicht diskriminierend. Und anderen solte man vielleicht malerzählen das man kleine Jungs nicht quält.

  • G
    Gast

    Religionsfreiheit heißt auch, frei von Religion sein zu dürfen. Ich will keine lästigen Diskussionen über den aus meiner Sicht Unglauben Islam führen. Dieser Glauben ist ständig in den Medien und nervt. Einen eigenen muslimischen Feiertag lehne ich ab. Das würde dieser Religion, die ich toleriere, aber mehr nicht, einen Respekt entgegenbringen, den sie nicht verdient; Ungleichheit von Mann und Frau/Religiöse Gesetze gelten vor weltlichen/körperliche Strafen wie Handabhacken/Todesstrafe für Abtrünnige/Verheiratung Minderjähriger/massive Verfolgung von Christen und anderen in muslimischen Ländern und vieles mehr.

  • R
    Ruhender

    Vielleicht sollte erst mal das Cristentum integriert werden, weil das sind viel mehr. Ich habe gehört, die haben das mit der sexuellen Selbstbestimmung noch nicht so ganz begriffen und stecken mehrheitlich im Mittelalter fest. Auch muß mit vielen Deutschen hier noch massive Integrationsarbeit geleistet werden: Da glauben manche, sie lebten noch im Dritten Reich oder wahlweise der DDR.

    • K
      Katholisch
      @Ruhender:

      Und ich glaube, dass Sie nicht auf dem Laufenden sind oder keine Ahnung haben oder einfach etwas gegen uns Christen haben.

      Sie müssen ja keiner Religion angehören, aber eine solch unqualifizierte bemerkung ihrerseits macht nichts besser.