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Das ist doch ganz einfach zu loesen, wie gehabt sollten die Verluste sozialisiert werden, was den Bnaken recht ist sollte den Energieunternehmen billig sein. Nur gross genug und eine scheinbar strategisch wichtige Position sollte man herbeireden koennen, dann klappt da schon.
Nach Staatshilfen rufen, aber 614 Millionen Dividende ausschütten trotz Verlust. Im letzten Aktienpanorama der AfU stand das Onternehmen an der Spitze der Dax-Familie was die Rendite angeht! Einfach nur dreist!
OK, wenn Sie das wollen, was Sie im letzten Absatz schreiben, dann bitte auch über die Konsequenzen nachdenken und dem Bürger diese mitteilen:
- sehr gut bezahlte Arbeitsplätze gehen tausendfach verloren (der Zahnarzt mit seiner chinesischen Solaranlage auf dem Dach schafft keinen Ersatz, eine nennenswerte Solar- und WIndkraftindustrie gibt es in Deutschland nicht mehr)
- da die Kommunen an EON, ENBW und RWE zum Teil große Aktienpakete haben, ausbleibende oder gekürzte Dividendenzahlung pro Kommune nicht selten in zweisteiliger Millionenhöhe (wer erstattet dieses den Kommunen)
- deutliche geringere Gewerbesteuerzahlungen von RWE und Co. an die Kommunen (z.B. ist das Gewerbesteueraufkommen am Hauptsitz von RWE um ca. 200 Mill. EUR (!) gesunken, der Kämmerer macht dafür auch RWE "verantwortlich"
Dazu kommen für Otto-Normalo und Industrie und Handwerk die mittlerweile höchsten Strompreise in der EU, was unbestreitbar zu Problemen führt. Wenn Städte wie Essen pro Jahr fast dreistellige Millioneneinnahmen fehlen, wie soll das funktionieren? Noch mehr Schulden oder noch weniger kommunale Leistungen (geht das überhaupt?) oder die anderen zahlen noch mehr als jetzt schon und selbst das wird nicht reichen.
Wenn das alles gewollt ist, bitte! Aber dann zeigt den Bürgern dieses Landes gefälligst auch die Rückseite der Medaille und klärt über die Konsequenzen dieser "Energiewende" auf.
wer bezahlt die Milliarden zur Sanierung der Asse...,
wer bezahlt die Folgen von Kohleförderung in der Umwelt...,
ja, ja Hauptsache Sie sehen kein Windrad wenn Sie aus dem Fenster schauen...,
schöne Grusse an Ihre Vorgesetzten von RWE, E-ON, Vattenfall oder EnBW...
DRUSCHBA
@olli ... und dass man Kommunen Arbeitsplätze und Otto Normalo auch ohne den Umweg über irgendwelche Konzerne bei denen dann ohnehin der Großteil der Kohle irgendwo versickert einfach direkt fördern könnte übersteigt natürlich dass Vorstellungsvermögen so mancher...
Schon in den 80ern hätte der Konzern in zukunftsweisendere Technologien, weg von Atom und Kohle investieren müssen. Das Wissen war da.
Die sollen jetzt bloß nicht rumjammern!!!
Die Hisbollah-Miliz bestätigt den Tod ihres langjährigen Anführers Nasrallah. Israel rechnet mit einer Vergeltungsaktion durch die Terrormiliz.
Kommentar Verluste RWE: Seht nur, die Energiewende!
RWE hat den größten Verlust in Jahrzehnten gemeldet. Ist daran die Energiewende schuld? Klar ist: Auch sonst hätte der Konzern ein Riesenproblem.
Bilanzvermieser: RWE-Kohlekraftwerk in Neurath. Bild: dpa
Der größte Verlust für RWE seit der Gründung der Bundesrepublik – diese Nachricht sitzt. Und in Zeiten, in denen kaum ein Thema das Land so sehr bewegt wie der Umbau der Stromwirtschaft, dürfte diese Nachricht natürlich instrumentalisiert werden. Gemäß dem Slogan: Seht nur, was die Energiewende anrichtet!
Doch nicht zuvorderst die Energiewende ist das Problem von RWE. Der Konzern hat vielmehr – wie viele seiner Mitbewerber auch – falsch investiert. Es zeigen sich heute die Spätfolgen einer Phase, die bis 2007 währte, in der die Stromwirtschaft alleine in Deutschland 45 neue Kohlekraftwerke bauen wollte. Realisiert wurde davon am Ende zwar nur ein Bruchteil, aber offenkundig waren auch das zu viele. Und wären nicht 2011 acht Atomkraftwerke vom Netz gegangen, wäre der Strommarkt heute noch stärker überflutet, der Preis an der Strombörse noch geringer. Klar ist: Auch ohne Fukushima hätte die Branche ein Riesenproblem bekommen.
Die Fehler seiner Vorgänger fallen nun RWE-Chef Terium auf die Füße. Und weil er die überflüssigen Kraftwerke nicht zu verantworten hat, darf man vermuten, dass die schlechte Bilanz ihm am Ende sogar gelegen kommt. Denn er denkt nach vorne: Je mehr das Land darüber diskutiert, dass sich die fossilen Kraftwerke alleine durch den Stromverkauf nicht mehr rechnen, umso größer könnte der politische Druck werden, in Deutschland einen Kapazitätsmarkt zu schaffen. In diesem bekommen Kraftwerke auch dann Geld, wenn sie für den Notfall bereitstehen, auch wenn sie keinen Strom liefern.
Man kann dieses Instrument diskutieren, doch Terium sollte sich nicht zu früh freuen: Wenn RWE und all die anderen nicht endlich den Markt bereinigen, indem sie einige Kohlekraftwerke stilllegen, wird der Stromüberschuss riesig bleiben. Dann wird auch künftig mit fossil erzeugtem Strom kaum Geld zu verdienen sein.
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Kommentar von
Bernward Janzing
Autor
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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