Zuschussgeschäft Science-Center: Träume von gestern?
Lange wurden sie gehypt, waren der Hoffnungsträger klammer Städte. Ist der Versuch, mit Wissenschaft Besucher zu locken gescheitert?
BREMEN taz | Science-Center haben im Grunde eine lange Geschichte. In Berlin, im Urania, gab es so was schon im 19. Jahrhundert, und auch das 1925 erstmals eröffnete Deutsche Museum in München war im Grunde schon so eine Art Science-Center. Und zwar lange bevor es dieses Wort gab, das heute vor allem für bunte und verspielte, natürlich multimediale und gern ein wenig interaktive Animationen steht.
Zwar sind die Besucherzahlen da wie dort rückläufig. Immer wieder müssen anfänglich in die Welt gesetzten Ziele nach unten korrigiert werden. Aber die Wahrheit ist auch: Die meisten Science-Center üben noch immer eine Anziehungskraft auf Menschen aus, von der die meisten Museen im Lande nur träumen können.
Das Klimahaus in Bremerhaven etwa hatte 2012 deutlich mehr Gäste als Auswanderhaus, Zoo am Meer und Schifffahrtsmuseum zusammen, 2013 fast so viele. Wie sich das langfristig entwickelt? Schwer zu sagen – es fehlen entsprechende Erfahrungswerte.
Science-Center sind keine eierlegenden Wollmilchsäue, die nebenbei mit den Mitteln des Marktes ewig subventionsbedürftige Museen irgendwie überflüssig machen. Aber sie dienen auch nicht nur der oberflächlichen Berieselung, sondern sie haben genauso einen Bildungsauftrag. Nimmt man den ernst, dann haben Science-Center sicherlich eine gute Perspektive.
Dazu gehört dann aber auch das Eingeständnis, dass das immer wieder mal staatliches Geld kosten kann, und zwar mehr, als es hernach einbringt. Deshalb hängt die Frage nach der Zukunftsfähigkeit einiger Science-Center, früher oder später, vor allem am politischen Willen. Und an der Haushaltslage.
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