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Australien ebnet RU 486 den Weg

Konservativem Minister Entscheidungsrecht über Abtreibungspille RU 486 entzogen

CANBERRA taz ■ 91 der 150 Abgeordneten des australischen Unterhauses haben gestern dem Gesundheitsminister das Entscheidungsrecht über die Zulassung der so genannten Abtreibungspille RU 486 entzogen. Jetzt soll wie bei anderen Medikamenten eine Kommission aus namhaften Wissenschaftlern entscheiden. Den Antrag hatten vier weibliche Abgeordnete verschiedener Parteien eingebracht. Premierminister John Howard hatte den Fraktionszwang aufgehoben, obwohl er selbst den erzkonservativen katholischen Gesundheitsminister Tony Abbott unterstützte.

Obwohl es nur um die Frage des Zulassungsablaufs ging, entwickelte sich die Debatte zu einem ideologischen Kampf um Abtreibung. RU 486 dürfte jetzt im Verlauf eines Jahres in Australien auf den Markt kommen. Die in Frankreich entwickelte Pille, die einen Schwangerschaftsabbruch auslöst, ist in 35 Ländern zugelassen. Seit 1999 ist sie auch in Deutschland verfügbar, wo sie unter dem Namen Mifegyne bekannt ist. URS WÄLTERLIN

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