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Mediatoren sollen Busse anschieben

BUSFAHRER-STREIK Im Tarifkonflikt in Schleswig-Holstein sollen nun zwei Mediatoren vermitteln

Es geht voran: Seit Monaten streiten die Gewerkschaft Ver.di und der Omnibusverband Nord (OVN) über die Gehälter von BusfahrerInnen in Schleswig-Holstein, nun hat man sich auf ein Mediationsverfahren geeinigt. Als Mediator für Ver.di wird der ehemalige schleswig-holsteinische Innenminister Klaus Buß (SPD) eintreten. Der OVN hat sich für den früheren Landtagspräsidenten Martin Kayenburg (CDU) entschieden.

Ver.di fordert unter dem Motto „Ein Land, ein Lohn“ gleiche Gehälter für alle BusfahrerInnen im Bereich des OVN. Die Löhne der Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe sollen lau Forderung auf das Niveau der öffentlichen Verkehrsbetriebe angeglichen werden. Die Differenz beträgt bis zu 270 Euro monatlich. Dabei ist etwa die Pinneberger Verkehrsgesellschaft zu 95 Prozent im Besitz der Stadt Hamburg.

„Wir werden am Montag mit der Mediation beginnen und uns dann langsam vortasten“, sagte der OVN-Geschäftsführer Walter Koch am Donnerstag. Auch Ver.di Nord-Sprecher Frank Schischefsky ist optimistisch: „In zwei Wochen liegen dann hoffentlich Ergebnisse vor.“ Auf Streiks will Ver.di während der laufenden Verhandlungen verzichten.

Zuletzt hatten am Mittwoch Beschäftige von Verkehrsunternehmen im Hamburger Umland erneut die Arbeit niedergelegt, darunter Arbeitnehmer der Pinneberger und der Elmshorner Verkehrsgesellschaft. Am Nachmittag demonstrierten außerdem rund 200 Beschäftige in der Hamburger Innenstadt für höhere Löhne. „Teilweise verdienen die Busfahrer nur 1.700 Euro brutto. In Einzelfällen müssen sie sogar zusätzlich zu ihrem Gehalt Hartz IV beantragen“, so Schischefsky. LISA KRICHEL

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