Hamas schließt Pakt mit dem Teufel: KOMMENTAR von SUSANNE KNAUL
Soll keiner sagen, er habe von nichts gewusst. Mit der Einstellung ihrer Finanzhilfe haben die USA und die EU die Palästinenser förmlich in die Arme der Ajatollahs getrieben – und das gegen ihren Willen. Der neuen Regierung in den Palästinensergebieten wäre die Fortzahlung der Dollars und Euros ohne Zweifel lieber gewesen. Stattdessen muss sie nun den Pakt mit dem Teufel eingehen, denn die Bediensteten warten mit Ungeduld auf ihren Lohn.
Sollten tatsächlich regelmäßig Millionensummen von Teheran nach Ramallah und Gaza fließen, muss Ismail Hanije, der palästinensische Ministerpräsident, dem großzügigen Spender gegenüber guten Willen demonstrieren. Ideologisch sind sich die iranischen Demagogen und der palästinensische Außenminister, Mahmud Sahar, der von „einer Weltkarte ohne Israel“ träumt, nicht allzu fremd. So wird es also keine Anerkennung Israels geben, weder Verhandlungen noch wirtschaftliches Wachstum, stattdessen militärische Zusammenarbeit mit Teheran, Waffenlieferungen und gemeinsame Trainingslager. In Teheran träumt man von der Vernichtung Israels. Warum sollte man nicht die libanesische Hisbollah und die Hamas diese Arbeit für sich tun lassen?
Doch hätten die Europäer, die sich der zwingenden Konsequenzen sicher bewusst waren, deshalb anders entscheiden sollen? Die Fortzahlung der Millionenbeträge an eine Bewegung, die die Vernichtung des Judenstaates zum Ziel hat, stand außer Frage. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass diese Bewegung demokratisch vom palästinensischen Volk gewählt wurde. Das Tempo der Entwicklungen ließ den westlichen Geberländern keine Wahl.
Der Schaden muss indes nicht irreparabel sein. Denn die Geberländer diktieren die Bedingungen und benennen den Adressaten. Niemand schreibt vor, dass dies die Autonomiebehörde sein muss. Die Hamas ist zu Fatah-Zeiten überall dort eingesprungen, wo die Führung versagte, und hat damit beim Volk die entscheidenden Punkte gesammelt.
Jetzt gilt es, die Vorzeichen zu verändern und genau die Bewegungen zu fördern, denen man den Sieg bei den nächsten Wahlen wünscht.
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