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„Wir wollen sichtbar werden“

Diskussion im Gängeviertel über Arbeitsorte

Arndt Neumann, 31

■ ist Teil des Vorbereitungskreises für die „Parade der Prekarisierten“ am 1. Mai. Die fordert ein bedingungsloses Grundeinkommen.Foto: privat

taz: Heute Abend geht es im Gängeviertel um Home-Offices, Café-Arbeitsplätze und Ateliers. Wo arbeiten Sie eigentlich selbst, Herr Neumann?

Arndt Neumann: Ich habe verschiedene Berufe und arbeite von zuhause aus. Studiert habe ich Geschichtswissenschaft. Heute bin ich Autor, mache Stadtführungen und bekomme ergänzend Hartz IV.

Was hat Arbeit mit Gentrifizierung zu tun?

In den Konflikten um Stadtentwicklung taucht immer wieder die Frage nach Räumen auf. Ich hatte den Eindruck, dass dabei noch andere Themen eine Rolle spielen. Die Verbindung zwischen Wohnraum und prekärer Arbeit ist eng. Deshalb haben wir angefangen, Interviews zu machen, um herauszufinden, wer warum auf die Straße geht.

Sie präsentieren die Ergebnisse der Untersuchungen. Mit wem haben Sie gesprochen?

Wir haben in den letzten Jahren viele Interviews über prekäre Arbeit in der Kulturproduktion durchgeführt und die Betroffenen sprechen lassen. Wir haben gefragt, wie lange jemand arbeiten muss, um seine Miete zu bezahlen. Die Ergebnisse haben wir in einer Audio-Slideshow zusammengestellt, die wir heute zeigen. Anschließend wollen wir mit dem Publikum diskutieren.

Was möchten Sie erreichen?

Wir wollen sichtbar werden und Raum für die Geschichten der Betroffenen schaffen.

INTERVIEW: SILKE RITTER

Vortrag von Euromayday, anschließend Diskussion mit Betroffenen: 20 Uhr, Unter der Linde, Caffamacherreihe/Ecke Speckstraße

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