: Die Hauptstadt bleibt rot
WAHLEN In Hannover gibt’s wieder einen roten Oberbürgermeister, in Osnabrück ausnahmsweise einen schwarzen. Die Stichwahlen in Niedersachsen locken kaum jeden zweiten Wahlberechtigten an die Urne
Nach ihren Siegen in der Stichwahl werden die neuen Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) in Hannover und Wolfgang Griesert (CDU) in Osnabrück noch in dieser Woche ihr Amt antreten. Dies teilten die Stadtverwaltungen am Montag mit. Die Stichwahl lockte in den elf betroffenen Kommunen am Sonntag im Schnitt nur fast jeden zweiten Wahlberechtigten an die Urne.
Am niedrigsten war die Wahlbeteiligung am Sonntag mit 38,2 Prozent in Hannover, wo sich ein klarer Sieg Schostoks abgezeichnet hatte. In Osnabrück gingen 41,8 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen und im Kreis Hameln-Pyrmont 44,2 Prozent.
Der 49-jährige Schostok, bis Februar Fraktionsvorsitzender im Landtag, setzte sich mit 66,3 Prozent klar gegen seinen CDU-Herausforderer Matthias Waldraff durch. Schostok tritt die Nachfolge von Stephan Weil (SPD) an, der nach dem Wahlsieg von Rot-Grün bei der Landtagswahl Anfang des Jahres Ministerpräsident wurde. Seit 1946 regiert die SPD unangefochten in der Landeshauptstadt.
In Osnabrück hingegen gibt es einen politischen Wechsel. Der langjährige Stadtbaurat Wolfgang Griesert (CDU) wird neuer Oberbürgermeister. Er setzte sich in der Stichwahl am Sonntag mit 54,85 Prozent der Stimmen gegen die SPD-Herausforderin Birgit Bornemann durch. Griesert tritt die Nachfolge von Boris Pistorius (SPD) an, der im Februar niedersächsischer Innenminister wurde. Griesert (55) hat langjährige kommunalpolitische Erfahrung und hatte bereits bei der Oberbürgermeisterwahl 2006 kandidiert, war aber knapp unterlegen. Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl am Sonntag lag bei 41,8 Prozent.
Ein prominentes Opfer gab es bei der Landratswahl im Kreis Hameln-Pyrmont. Der frühere Landesinnenminister Uwe Schünemann (CDU) verlor mit 40,2 Prozent gegen Tjark Bartels, der 59,8 Prozent errang. Der Sozialdemokrat tritt die Nachfolge des im April in seinem Büro erschossenen SPD-Landrats Rüdiger Butte an. (dpa/taz)
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