piwik no script img

Senator: Alles olle Kamellen

FUSION Geld ist für Nußbaum kein Grund

Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos), bisher als Befürworter von Länderfusionen eingeordnet, hat sich gegen den jüngsten Vorstoß zu einem gemeinsamen Bundesland Berlin-Brandenburg ausgesprochen. „Das ist für uns keine ernste Debatte“, sagte Nußbaum am Dienstag nach der Sitzung des Senats und sprach von „ollen Kamellen“.

Die Stiftung Zukunft Berlin mit dem früheren Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) hatte zuvor vorgeschlagen, dass Berlin seinen Länderstatus aufgibt und sich Brandenburg anschließt. Eine Fusionsabstimmung war 1996 gescheitert.

Nußbaum sagte, es gebe finanziell betrachtet weder aus Berliner noch aus Brandenburger Sicht einen Grund für eine Fusion. Der Finanzsenator bestritt, das früher anders gesehen zu haben. Er habe in der Vergangenheit nur gesagt, dass jene Bundesländer, die mit ihrem Haushalt nicht klarkommen, durch die ab 2020 geltende Schuldenbremse „eine Fusionsdebatte aufgedrückt bekommen“ – denn: „Ohne Moos nix los.“ Berlin betreffe das aber nicht, weil das Land spätestens 2015 einen dauerhaft ausgeglichenen Haushalt haben soll.

Auch der 2019 auslaufende Länderfinanzausgleich, der für ein gewisses Gleichgewicht sorgen soll, zwingt für Nußbaum nicht zur Fusion: Es werde auch danach eine Art von Finanzausgleich geben. STEFAN ALBERTI

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen