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Hilfskonvois stecken fest

UN-Koordinator fordert Zugang zum Südlibanon. Helfer beklagen, dass sie nicht zu Bedürftigen durchdringen

BERLIN dpa/afp ■ Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe hat gestern dringend Zugang zum Südlibanon gefordert. Es sei eine Schande, dass Israel und die Hisbollah-Miliz die Hilfskonvois nicht durchließen, sagte Jan Egeland in Genf. Israel habe die Küstenstraße nach Tyrus systematisch zerbombt. Mehr als 100.000 Menschen seien abgeschnitten. Ein ausgehandelter Plan für einen sicheren Korridor zur Versorgung der Bevölkerung funktioniere nicht so, wie versprochen. „Und das Recht ist sehr klar: Zivilisten müssen geschont werden. Und in diesem Konflikt werden sie es nicht“. Größtes Problem sei der Treibstoffmangel. Schon vier Krankenhäuser hätten deswegen schließen müssen.

Der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Louis Michel rief die Kriegsparteien im Nahen Osten zum Respekt vor internationalen Regeln auf. „Die Bedingungen für die Zivilisten in Nordisrael und im Libanon verschlechtern sich.“ Michel will nächste Woche nach Israel und in den Libanon reisen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.

Das Welternährungsprogramm WFP flog gestern erneut Nahrungsmittel aus dem italienischen Brindisi und von Zypern nach Beirut. Eine weitere Lieferung ist per Schiff unterwegs. Die UN-Organisation rügte aber, dass Israel die Zufahrt von Hilfskonvois zu den betroffenen Städten im Süden des Libanon behindere. Deshalb forderte das WFP ebenso wie deutsche Hilfswerke eine sofortige Waffenruhe. Caritas, DRK, Diakonie und Unicef mahnten, dass im Libanon eine Katastrophe drohe, wenn sie nicht unverzüglich helfen könnten. Selten sei es in einer vergleichbaren Krise so schwer gewesen, die Hilfe zu organisieren.

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