DEMO FÜR BERKIN ELVAN: Über 600 Menschen gehen für Gezipark-Opfer auf die Straße
„Mörder! Erdogan!“ Diese Rufe hörte man am Mittwochabend in Berlin. 450 Menschen zogen laut Polizeiangaben von der alevitischen Gemeinde in der Waldemarstraße in Kreuzberg zum Kottbusser Tor, um dem Tod des 15-jährigen Berkin Elvan in Istanbul zu gedenken. Am Kottbusser Tor trafen sie mit anderen Demonstrierenden zusammen. Weitere 130 Menschen gedachten dem Opfer der Gezipark-Proteste vom letzten Sommer am Winterfeldtplatz in Schöneberg.
Berkin Elvan wurde während der Proteste in Istanbul im Sommer 2013 von einem Tränengasgeschoss der Polizei am Kopf getroffen. Er hatte nichts mit den Protesten zu tun und war lediglich auf dem Weg zum Bäcker, um Brot zu kaufen. 269 Tage lang lag Berkin im Koma in einem Istanbuler Krankenhaus, am Dienstag erlag er seinen Verletzungen. Sein Tod hatte überall in der Türkei zu neuen Demonstrationen geführt, die von der türkischen Polizei mit Gewalt beantwortet wurden.
In Berlin zogen die Menschen friedlich durch die Straßen und forderten Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und die islamisch-konservative Regierungspartei AKP zum Rücktritt auf. Außer in Berlin hatte es auch noch bundesweit in anderen Städten, etwa in Hamburg und Stuttgart, Demonstrationen gegeben. DIR
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen