Ein köstlicher Start

FRÜHSTÜCK MACHEN Wer sich morgens etwas Gutes tun möchte, braucht dafür nicht viel Zeit, sondern bloß die richtigen Zutaten

■ Tanja Dusy: „Brunch & Büffet. Die besten Gäste-Rezepte: entspannt vorbereiten und mitgenießen“. Gräfe und Unzer Verlag, München 2013, 9,99 Euro.Tipps für Büfetts und Mottobrunchs, mit Dekovorschlägen, Vorbereitungsstipps und raffiniertem Kombinationsplaner

■ Martina Kittler: „Brotaufstriche selbst gemacht. Einfache Rezepte aufs Brot von herzhaft bis süß“. Gräfe und Unzer Verlag, München 2013, 7,99 Euro. Grund- und Blitzrezepte für 70 Toppings, von Himbeerbutter bis herzhaft und würzig wie Schinkencreme oder auch mal ganz vegan wie Ratatouille-Aufstrich, mit Würzbutter und Brotaufstrich-Snack-Ideen. (hs)

VON HANNAH SCHÜNEMANN

Schnell ein Marmeladenbrot oder ein paar Haferflocken zu sich nehmen? So sieht Frühstück meistens aus. Oft fehlt die Zeit und Lust für Innovation am Frühstückstisch. Deshalb hier ein paar abwechslungsreiche Ideen für die wichtigste Mahlzeit am Tag.

Es ist eine Binsenweisheit. Ein gesundes, ausgewogenes Frühstück erhöht die Leistungsfähigkeit enorm. Ballaststoffe, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß sind die wichtigsten Zutaten. Ein klassischer Lieferant dafür ist ein Müsli mit Milch und Früchten. Die typische Körnermischung aus dem Supermarkt bietet aber längst nicht das, was ein selbstgemischtes Müsli hergeben kann. Süße Aprikosenkerne zum Beispiel sind reich an Mineralstoffen und Vitamin B17.

Gegen Konzentrationsschwäche und schwache Nerven helfen Blütenpollen im Müsli. Sie enthalten sehr viel Eiweiß und Vitamin B. Ganz nebenbei wirken sie auch gegen Haarausfall und Heuschnupfen.

Chia-Samen galten bereits bei den Maya als Heilmittel. „Chia“ heißt in der Sprache der Maya „Kraft“. Die kleinen Samen enthalten eine hohe Konzentration an Omega-3-Fettsäuren. Zusätzlich stärken sie die Verdauung und helfen gegen Sodbrennen. Wer schön sein will, frühstückt Aloe Vera. Die feuchtigkeitsspendende Pflanze macht schöne Haut. Das wusste schon Kleopatra. Das Gel in den dicken Blättern der Pflanze wird zu einer mild-süßen Müslizutat verarbeitet.

Mischt man Guaranasamen ins Müsli, ersetzt es sogar den Morgenkaffee. Mit einem Vorteil: Anders als der Kaffee setzen die Samen ihre stimulierende Wirkung erst nach und nach frei. Die Wirkung hält deshalb vier bis sechs Stunden an. Reich an Magnesium und Eisen ist Amaranth. Das Fuchsschwanzgewächs kann gepufft gekauft werden. Die LPG bietet leckere Amaranthmischungen an. Dazu passt ein Bio-Zitronenjoghurt vorzüglich.

Ein gesundes Frühstück darf natürlich auch aus belegtem Brot oder Brötchen bestehen. Dafür eignet sich etwa ein Vollkornbrot von der Hofpfisterei, ein Mohnstollen von Weichardt-Brot oder Sauerteigbrötchen von beumer lutum. Empfehlenswert ist auch ein lockeres Weizenbrot aus der Biobäckerei Mehlwurm in der Pannierstraße. Als Vorrat für die Woche eignet sich ein helles Weizen- oder Fladenbrot besonders gut. Denn wenn es außen hart wird, aber innen noch weich ist, schneidet man es einfach in Scheiben und röstet es. Ausgezeichnete Fladen bekommt man 24 Stunden am Tag bei der Has-Bäckerei in Neukölln. Die Betreiber verkaufen das warme Brot für einen Euro pro Stück durch das Ladenfenster.

Mit ein wenig Zeit und ein paar Zutaten lässt sich Brot aber auch gut selber backen. Backinteressierte bekommen Zubehör, eine große Auswahl an Mehl und qualifizierte Tipps im Mehlstübchen in Kreuzberg. Aus Mehl, Zucker, Butter, Milch, ein paar Rosinen und ein bisschen Hefe und Kardamom lassen sich beispielweise ganz unkompliziert Rosinenbrötchen backen.

Guaranasamen im Müsli wirkt besser als der Morgenkaffee. Die Wirkung hält vier bis sechs Stunden an

Zu Rosinenbrötchen empfiehlt Martina Kittler, Autorin von „Brotaufstriche selbst gemacht“, eine Pfirsich-Sanddorn-Konfitüre. Mit einem Pürierstab hat man sich diesen Vitamin-C-reichen Aufstrich fix gezaubert. Für einen Apfel-Mohn-Aufstrich braucht man nur ein wenig Ahornsirup, Apfelmus, gemahlenen Mohn und Johannisbrotkernmehl. Bereitet man zweimal im Monat einen Vorrat an Aufstrichen vor, ist man gut versorgt, im Kühlschrank halten sie ein bis zwei Wochen.

Pasten aus gekochten Hülsenfrüchten und Gemüse halten sich in der Gefriertruhe sogar 6 bis 8 Wochen. Zum Beispiel ein Kürbis-Orangen-Aufstrich. Generell lassen sich Gemüsesorten wie Rote Bete, Karotten oder Erbsen gut zu Pasten verarbeiten. Abseits der Morgenhektik kocht oder backt man das Gemüse und mischt es mit Kartoffeln, Couscous oder Polenta. Ebenso bei Räucherfischen wie Forelle oder Makrele aus der Dose. Einfach pürieren, würzen und abfüllen.

Viele trinken morgens eine Tasse Kaffee. Laut Financial Times hat der beliebte Wachmacher dieses Jahr einen immensen Preisschub erfahren. Die Preise sind um 70 Prozent gestiegen. Ein guter Grund, die Alternativen zu testen. Aus frischem Ingwer, Zitronengras, grünen Kardamomkapseln, Milch, Schwarztee und Zucker kocht man sich einen indischen Ingwer-Tschai. Einen gesunden Smoothie püriert man sich aus Beeren, aber auch aus Avocado und Spinat. Heiße Schokolade wird mit einer kleinen frischen Chilischote und ein wenig Zimt ein ganz neues Erlebnis. Das schmeckt und gibt auch Eiligen einen energiegeladenen Start in den Tag.