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Ferieninseln statt Fregatten

Das größte Tourismusprojekt an der Ostseeküste kann starten. Aus einem von der Marine verlassenen Hafen an der Schlei wird für 600 Millionen Euro Port Olpenitz mit Ferienhäusern, Hotels, Yachthafen – und Skihalle

Der Weg ist frei für das größte Tourismusprojekt in Schleswig-Holstein. Gestern wurde der ehemalige Marine-Stützpunkte Olpenitz an der Mündung der Schlei von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an die Port Olpenitz GmbH verkauft. Über den Preis vereinbarten die Vertragspartner Stillschweigen. Für rund 600 Millionen Euro soll auf dem etwa 170 Hektar großen Gelände bis 2012 die größte touristische Hafenstadt an der Ostseeküste entstehen.

Das Hafenbecken soll renaturiert und zu einer „Inselwelt“ umgestaltet werden. Dort und am Ufer sind rund 1.800 (Eigentums-)Ferienhäuser, eine Veranstaltungsarena mit Freilichtbühne für 3.000 Zuschauer, zwei Hotels mit 600 Betten, ein Museum und ein Yachtclub mit klassischer Marina und etwa 800 Liegeplätzen geplant. Sowohl die Häuser als auch die Hotels sollen alle am Wasser liegen. Zudem soll es eine Kita und eine Seniorenresidenz geben. Für eine zweite Ausbaustufe sind angedacht ein 18-Loch-Golfplatz – und eine Skihalle. Mit dem Baubeginn sei im Sommer 2007 zu rechnen, verkündete Planer und Architekt Herbert Harm.

Die Vermarktung der Wohnungen könne schon Ende des nächsten Jahres beginnen. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) schwärmte über „eine Steigerung der touristischen Attraktivität, die gar nicht hoch genug zu bewerten ist“. Zudem verspreche Port Olpenitz „langfristig rund 1.000 Arbeitsplätze“.

Die Bundesmarine hat den Stützpunkt nach vier Jahrzehnten Präsenz im Juni aufgegeben. Die Folgen des Abzugs des bislang größten Arbeitgebers in der Region sollen mit dem Touristendorf kompensiert werden. Es ist zugleich das erste vor der Realisierung stehende Großprojekt, mit dem verwaiste Militärgelände in Norddeutschland für eine friedliche Nutzung konvertiert werden – Fregatten zu Ferienhäusern.

In Schleswig-Holstein wurden oder werden noch zwölf weitere Bundeswehreinrichtungen aufgelöst, in Niedersachsen 14. In Hamburg werden drei Kasernen zu Reihenhaussiedlungen umgebaut. SVEN-MICHAEL VEIT

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