: Die Polizei überrascht
1. MAI Tausende auf Demos. Schule als „Welcome Center“ für Lampedusa-Flüchtlinge besetzt
Tausende Menschen haben an den 1. Mai-Demonstrationen teilgenommen. Der Zug des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) startete am Morgen mit rund 7.000 Teilnehmern vom Lohmühlenpark in St. Georg Richtung DGB-Haus. In der Nähe des Hauptbahnhofs blockierte eine kleine Gruppe den Marsch – Protest gegen Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), der sich in der ersten Reihe befand, und seine Politik im Zusammenhang mit den Lampedusa-Flüchtlingen. Die Polizei löste die Blockade auf und zog die Protestler zum Teil im Würgegriff weg.
In ihrer ersten 1. Mai-Rede hob die neue DGB-Chefin Katja Karger das „Wir“-Gefühl hervor. „Wir haben ein gemeinsames Ziel: die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von tausenden Beschäftigten“, rief sie.
Mittags setzte sich dann eine Parade für die Lampedusa-Flüchtlinge vom Michel aus in Bewegung. „Wir sorgen gemeinsam dafür, dass ihr bleiben könnt“, rief eine Rednerin den rund 1.500 Teilnehmern zu. Am Nachmittag kam es zur Besetzung einer leer stehenden Schule im Karoviertel. Symbolisch wurde ein Refugee Welcome Center für die Lampedusa Flüchtlinge eingerichtet.
Bereits am Vorabend hatten rund 1.300 Menschen an der Antikapitalistischen Vorabend-Demonstration durch St. Pauli zu Park Fiction teilgenommen. Dabei besprühte ein Polizist auf der Reeperbahn aus einem Mannschaftsbus heraus Demonstranten mit Pfefferspray.
Für den gestrigen Abend war die „revolutionäre 1. Mai-Demo“ durch das Schanzenviertel angekündigt, für die die Polizei auch wegen der überraschenden Schul-Besetzung kräftig aufrüstete. KVA/BELA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen