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„Entwicklungen in jedem Beruf“

WEITERBILDUNG Warum es ohne in kaum einem Berufsfeld mehr geht, erklärt Heike Klopsch vom Institut für Weiterbildung der Uni Hamburg hier und am kommenden Freitagabend

Heike Klopsch

■ 49, ist diplomierte Bibliothekarin. Sie studierte Kulturmanagement und arbeitet am Institut für Weiterbildung der Universität Hamburg.

INTERVIEW MERET MICHEL

taz: Frau Klopsch, wann haben Sie Ihre letzte Weiterbildung gemacht?

Heike Klopsch: Das war vergangenen Herbst, da habe ich eine Weiterbildung zur Social Media Managerin bei der Industrie- und Handelskammer absolviert. Ich habe aber schon unzählige Weiterbildungen gemacht und mache das immer wieder.

Ist Weiterbildung heutzutage ein Muss, um in der Berufswelt auf Dauer bestehen zu können?

Ja. Wer das nicht macht, bleibt irgendwann stehen. Denn ein Berufsbild ändert sich ständig und die Anforderungen werden immer höher. Das sehe ich auch in meinem Bereich: Meine heutige Arbeit hat mit der klassischen Pressearbeit von vor zehn Jahren nicht mehr viel zu tun. Heute beinhaltet PR auch Veranstaltungsmanagement oder E-Mail-Marketing. Web-Auftritte sind eine Selbstverständlichkeit und wir kommunizieren täglich über Facebook und Twitter. Solche Entwicklungen gibt es in jedem Berufsfeld. Deswegen richten wir uns mit der langen Nacht der Weiterbildung auch an Leute, die berufsbegleitend noch eine Weiterbildung machen wollen.

Sprechen Sie dabei bestimmte Berufsgruppen an?

Wir bieten Weiterbildungen im Management-Bereich an. Dabei richten wir uns aber an Leute aus verschiedenen Berufsfeldern, die eine Führungsposition übernehmen wollen und dafür zusätzlich betriebswirtschaftliche Kenntnisse benötigen. Im Gesundheitsbereich wäre das zum Beispiel jemand, der in der Pflege arbeitet und eine Stationsleitung übernehmen möchte.

Was bietet die Nacht der Weiterbildung?

Neben Informationsveranstaltungen zu den verschiedenen Weiterbildungen, die wir anbieten, gibt es auch Vorträge zum Thema Karriere – etwa mit Tipps, wie die Bewerbung gut ankommt. Und wir verlosen einen Bewerbungsmappen-Check, für den man vorab seine Bewerbungsmappe einschicken kann.

Brauchen die Leute Nachhilfe?

Viele sind tatsächlich überfordert. Heute müssen sich die Leute mehr bewerben als früher. Die Zeit, die man an einem Arbeitsort bleibt, wird kürzer. Immer mehr gibt es befristete Verträge, wo man beim Stellenantritt schon weiß, dass man in zwei Jahren wieder wechseln muss.

Die lange Nacht der Weiterbildung findet dieses Jahr zum 22. Mal statt. Hat auch sie sich weiterentwickelt?

Dieses Jahr organisieren wir die lange Nacht der Weiterbildung zum ersten Mal gemeinsam mit drei anderen Weiterbildungsinstituten im Hochschulbereich. Damit wollen wir verstärkt darauf hinweisen, dass es neben privaten Weiterbildungsmöglichkeiten auch im Hochschulbereich gute Angebote zur berufsbegleitenden Weiterbildung gibt.

Werben Sie sich so nicht gegenseitig die Kunden ab?

Wir haben darauf geachtet, dass sich die Angebote ergänzen und nicht Konkurrenz machen.

13. Juni, 18.30 bis 24 Uhr, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9

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