piwik no script img

Berlinale-Jury solidarisch mit dem iranischen Regisseur und Jurykollegen Jafar Panahi

IRAN Zum 32. Jahrestag der iranischen Revolution fordern Zeitungen und Onlineportale gemeinsam Meinungsfreiheit im Iran

BERLIN taz | Bei der Pressekonferenz zum Auftakt der Berlinale blieb der Stuhl für den iranischen Regisseur und das Jurymitglied Jafar Panahi leer. Panahi ist im Iran zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Arbeitsverbot verurteilt. Er kann das Land nicht verlassen. Die Präsidentin der Internationalen Jury der Berlinale, Isabella Rossellini, bedauerte sein Fehlen und sagte am Donnerstag in Berlin: „Seine Präsenz ist eine sehr große, auch wenn er selbst physisch nicht anwesend ist.“ Seine Einladung sei der Versuch gewesen, „eine starke Position für Meinungsfreiheit und künstlerische Freiheit einzunehmen“, sagte Rossellini.

Die 61. Berlinale wurde am Abend eröffnet. Neben Rossellini werden der indische Schauspieler Aamir Khan, die deutsche Schauspielerin Nina Hoss, die australische Produzentin Jan Chapman, der kanadische Regisseur Guy Maddin und die britische Kostümbildnerin Sandy Powell die Filme bewerten.

In Solidarität mit Jafar Panahi und seinem Kollegen, Mohammad Rasoulof, der zur selben Strafe verurteilt wurde, erscheint die taz heute in Grün. Im Namen der Meinungsfreiheit fordern wir die sofortige Zurücknahme der Urteile!

Auch Spiegel Online, die österreichische Tageszeitung Der Standard und das Monatsmagazin Cicero unterstützen diesen Aufruf und färben ihre Webseiten zum Jahrestag der iranischen Revolution grün ein.

Der iranische Regisseur Rafi Pitts, der mit Panahi eng befreundet ist, hat zu einem internationalen Streik zwischen 12.30 Uhr und 14.30 Uhr MEZ aufgerufen. Er ist überzeugt davon, dass die Filmbranche im Iran und anderswo diesem Aufruf nachkommen wird. Die Berlinale schließt sich dem Appell nicht an, sie zeigt stattdessen den Film „Offside“ von Jafar Panahi im Berlinale-Palast und lädt Prominente auf den Roten Teppich ein. Rafi Pitts hat sein Kommen zugesagt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen