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Neue Führung für Hamburgs NPD

Die NPD in Hamburg wird jetzt aus Schwerin gelenkt. Auf Geheiß des Bundesvorstands kümmert sich Peter Marx, NPD-Fraktionsgeschäftsführer im Schweriner Schloss, künftig um die Geschäfte des Landesverbandes. In den nächsten Wochen soll er die Neuwahl des Vorstands ausrichten. Gegen die ehemalige Hamburger Landeschefin Anja Zysk wird wegen „wiederholter Veröffentlichung vertraulicher Parteivorgänge“ ein Ausschlussverfahren eingeleitet.

Im NPD-Blatt Deutsche Stimme hatte Zysk noch im vergangenen Jahr erklärt: „Die NPD ist keine Männerpartei.“ Jetzt fühlt sie sich von einigen Herren aus der Partei verraten und bedroht. Vor Wochen bereits will sie die Parteizentrale in Berlin von anhaltendem „Mobbing“ durch das Landesvorstandsmitglied Thorsten de Vries und den Sekretär des Bundesvorsitzenden Thomas Wulff informiert haben. Unterstützung erfuhr die 35-Jährige keine. Inzwischen abgetaucht, hat Zysk nach massiven Drohungen eine einstweilige Verfügung gegen de Vries erwirkt, nach der er einen Mindestabstand von 50 Metern einhalten muss. Auch auf ihn kommt der Parteiausschluss zu.

Der Versuch einiger NPD-Mitglieder sowie Freier Kameradschaftler, den finanzstarken Anwalt Jürgen Rieger als Chef in Hamburg zu installieren, scheint indes der Parteiführung in Berlin gelegen zu kommen. AS

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