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„Immer anschließen“

FAHRRAD Eine Codierung kann dabei helfen, sein gestohlenes Rad wiederzubekommen

Tobias Leuze

■ 46, ist seit 1999 Radtouren-Organisator und Referent beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) in Bremen.

taz: Herr Leuze, wie viele Fahrräder werden in Bremen gestohlen?

Tobias Leuze: Leider sehr viele – zumindest in absoluten Zahlen. Ob das auch im Verhältnis zur Anzahl der vorhanden Räder so ist, kann man nicht sagen, denn der Anteil an Fahrrädern im Straßenverkehr ist in Bremen ja sehr hoch. Fest steht allerdings, dass nur wenige Diebstähle aufgeklärt werden – und da kann natürlich die Codierung sehr hilfreich sein.

Wie funktioniert die?

Unter den Sattel werden eine Ziffer für den Wohnort und die Initialen des Besitzers eingraviert. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Eigentumsnachweis über das Rad. Die Codierung hat auch den Vorteil, dass manche Versicherungen dem Besitzer dann fünf bis zehn Prozent Rabatt gewähren.

Wenn ich mir ein gebrauchtes Fahrrad kaufe, kann das aber manchmal schwierig werden mit dem Eigentumsnachweis ...

Wenn sich ein Verkäufer weigert, eine vernünftige Quittung auszustellen, sollte man stutzig werden und das Rad besser nicht kaufen. Auf unserem Gebrauchtfahrradmarkt bekommen Sie über jedes Rad einen vernünftigen Kaufbeleg und einen Fahrradpass.

Was muss ich tun, um mein Rad am besten gegen Diebstahl zu schützen?

An erster Stelle steht natürlich ein vernünftiges Schloss, denn bei Fahrraddiebstählen handelt es sich meist um Gelegenheitsdiebstähle – da sind also keine gewerbsmäßigen Profis am Werk, die eine Flex oder einen Seitenschneider dabei haben. Die kriegen aber jedes Schloss, das nicht stabiler ist als ein Geschenkband, sofort auf.

Welche Art Schloss ist besonders stabil?

Das kann man so pauschal nicht sagen, aber als Faustregel gilt: Circa zehn Prozent des Fahrradwertes sollte in ein Schloss investiert werden. Und wer keine Garage oder einen Fahrradkeller zur Verfügung hat, sollte das Rad immer irgendwo anschließen – sonst wird es einfach weggetragen.  INTERVIEW: SCHN

Gebrauchtfahrradmarkt: 9 Uhr, Fahrradcodierung: 10 Uhr. ADFC-Radstation am Hauptbahnhof

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