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Der Prozess um Nadine beginnt

Ein kleines, womöglich zu Tode gequältes Mädchen verschwindet – und jahrelang fällt niemandem etwas auf. Die Eltern verscharren die Leiche, vertuschen den Tod und geben eine später geborene Schwester mit dem gleichen Namen als das vermisste Kind aus. Das traurige Schicksal der kleinen Nadine aus Gifhorn beschäftigt seit gestern die große Strafkammer des Landgerichts Hildesheim. Auf der Anklagebank sitzen der 32 Jahre alte Vater und die 30 Jahre alte Mutter. Der Staatsanwalt wirft ihnen Misshandlung und Körperverletzung mit Todesfolge vor. Sie bestreiten das. Nadine sei 2003 nach dem Sturz aus einem Hochbett gestorben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Vater das im Oktober 2000 geborene Mädchen misshandelt, ihr „auf gefühllose Art“ Verbrennungen zugefügt und ihr nicht genug zu essen gegeben habe. Die Mutter habe nichts getan. Nach diesen Qualen sei Nadine zu einem unbekannten Zeitpunkt gestorben.

Laut einer Erklärung der Eltern ist Nadines Tod ein Unfall gewesen, den sie aus Angst vor dem Jugendamt verschwiegen. Danach habe das tote Mädchen einige Tage im Bett gelegen. Als es anfing, „komisch zu riechen“, hätten sie Nadine schließlich im Harz „beerdigt“. Im November 2003 brachte die Frau zu Hause heimlich ein Mädchen zur Welt, das die Eltern als Nadine ausgaben. Die erste Zeugin im Prozess berichtete gestern, die Mutter habe ihr erzählt, dass der Mann das Kind misshandelt habe. TAZ

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