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Spaniens Straßencamper unbeirrt

APO Die Wähler strafen die spanischen Sozialisten mit einem historisch schlechten Ergebnis ab. „Die Parteien repräsentieren uns nicht“, skandieren die Demonstranten und verlegen die Demokratie ins Protestlager

MADRID dpa | Die spanische Protestbewegung gegen Arbeitslosigkeit und Sparpolitik zeigt sich vom Ausgang der Regional- und Kommunalwahlen unbeeindruckt. Im Zentrum von Madrid weigerten sich Demonstranten, die gewählten Abgeordneten und Bürgermeister anzuerkennen. „Nein, nein, sie repräsentieren uns nicht“, skandierten in der Nacht zum Montag die Bewohner eines Protestcamps in Sprechchören auf dem Platz Puerta del Sol im Herzen der spanischen Hauptstadt.

Die Demonstranten hatten zuvor entschieden, ihre Proteste für wenigstens eine Woche fortzusetzen. Ihre Zahl war allerdings deutlich geringer als in den vorangegangenen Nächten. Auch in Barcelona und Valencia beschlossen die Bewohner von Protestlagern eine Fortführung ihrer Kundgebungen. Die Sozialisten von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hatten am Sonntag ein historisches Debakel erlebt. Sie verzeichneten das schlechteste Wahlresultat der jüngeren Geschichte. Zapatero räumte die Niederlage seiner Partei ein, auch er will aber weitermachen.

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