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Forschung unter Glas für Gartenbaubetriebe

GEWÄCHSHÄUSER Ein HU-Projekt spart Energie beim Anbau von Gemüse und bei der Zucht von Blumen

Den Klimawandel abfedern, die Energiewende vollziehen und den CO2-Ausstoß senken: Diesen drei Bereichen widmet sich ein Forschungsprojekt der Humboldt-Universität (HU). Wissenschaftler der Fachgebiete Biosystemtechnik und Ökonomik der Gärtnerischen Produktion arbeiten mit Kollegen weiterer Forschungseinrichtungen und der Gartenbauindustrie an der ZukunftsInitiative NiedrigEnergieGewächshaus, kurz Zineg. Nach rund fünf Jahren Arbeit kann dieser Verbund nun praxistaugliche Ergebnisse präsentieren, die sich in in der wirtschaftlichen Praxis unmittelbar umsetzen lassen.

Im Zentrum des Projekts stehen Betriebe, die Gemüse und Zierpflanzen in Gewächshäusern anbauen. Um in dieser Branche auch künftig international wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die hiesigen Akteure vor allem Heizkosten reduzieren, höhere Erträge und noch bessere Qualitäten erzeugen.

Das Ziel der Zineg-Partner lautet, künftig den Verbrauch fossiler Energie für die Heizung und damit die CO2-Emissionen drastisch zu senken. An den Standorten Berlin und Großbeeren haben die Wissenschaftler ein geschlossenes Produktionssystem für den Gemüsebau unter Glas am Beispiel von Tomaten entwickelt. Dies gelang durch ein Gewächshaus ohne Lüftung mit neuer Kühltechnologie und einem neuen Konzept der Wärmespeicherung.

Die zentralen Fragen lauteten: Wie kann Solarenergie ausgekoppelt, gespeichert und wiederverwendet werden, wie lässt sich Wärme an die Pflanzen übertragen? Auch Klimaführung, Bewässerung und Nährstoffversorgung spielen eine wichtige Rolle, um Ertrag und Qualität bei der Produktion zu optimieren. All diese Maßnahmen sollen sich zudem betriebswirtschaftlich für den Gärtner rechnen.

Eine erste Anwendung einer im Zineg-Verbund entwickelten Idee im Zierpflanzenbau wird bereits eingesetzt. Der Betrieb Orchideen Dürbusch aus Rheda-Wiedenbrück hat die Technologie der Wärmeschutzverglasung bei einem Neubau verwendet. Versuche zeigten, dass dabei Energieeinsparungen von rund 60 Prozent möglich sind. LK

www.zineg.de

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