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Metaller streiken im Norden

Die Warnstreikwelle in der Metall- und Elektroindustrie hat gestern den Norden erreicht. In Schleswig-Holstein liefen in mehreren Orten Protestaktionen mit insgesamt mehr als 1.000 Teilnehmern an. Rund 500 Metaller beteiligten sich allein an einer Kundgebung beim Pumpenhersteller Sterling Sihi in Itzehoe. Weitere kamen gar nicht erst zur Arbeit. „Die Bereitschaft ist sehr hoch, es gab kaum Streikbrecher“, sagte der Bevollmächtigte der IG Metall Unterelbe, Uwe Zabel. „Wir sind sehr zufrieden.“ Die Gewerkschaft hatte in zehn Unternehmen der Region zu Warnstreiks aufgerufen.

Der Arbeitgeberverband Nordmetall sprach von einem „unnötigen Machtspiel“. Hauptgeschäftsführer Thomas Klischan: „Obwohl weitere Verhandlungen anstehen, kann die IG Metall nicht über ihren Schatten springen und lässt streiken.“ Die Gewerkschaft will den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Sie fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, die Arbeitgeber bieten 2,5 Prozent mehr Entgelt und 0,5 Prozent Konjunkturbonus. In Hamburg sind für heute Aktionen geplant.

Auch in Niedersachsen gab es Warnstreiks. So begrüßten bei den Emder Nordseewerken Beschäftigte ihre Kollegen zur Frühschicht mit verbarrikadierten Toren, wie IG-Metall-Sprecher Heinz Böcking sagte. „Insgesamt dürfte das wohl 1.400 Leute betreffen.“ In Hannover werden heute bis zu 1.000 Teilnehmer erwartet. dpa

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