Israel bombardiert Gaza

Erneut vier tote Palästinenser bei Luftangriffen. Israels Premier Olmert droht Hamas härteres Vorgehen an

GAZA/JERUSALEM dpa ■ Nach israelischen Luftangriffen mit vier Toten im Gaza-Streifen hat Ministerpräsident Ehud Olmert der Hamas gestern mit noch härteren Schlägen gedroht. Hamas-Mitglieder würden „einen noch höheren persönlichen Preis zahlen“, sollten die Raketenangriffe auf Israel weitergehen, kündigte Olmert während der Kabinettsitzung in Jerusalem an. Verteidigungsminister Amir Perez erklärte einen „Sonderzustand“ für die Grenzstadt Sderot und deren Umgebung, weil militante Palästinenser das Grenzgebiet auch am Wochenende weiter mit etwa 30 Raketen beschossen hatten.

Israels ultrarechter Vize-Premier Avigdor Lieberman drohte mit dem Ausscheiden seiner Partei Israel Beitenu aus der Koalition, sollte die Regierung nicht in aller Härte gegen Hamas vorgehen. „Entweder wird Hamas zerschlagen oder die Regierung“, erklärte der Minister für Strategische Bedrohungen.

Die israelische Luftwaffe hatte bei neuen Luftangriffen im Gaza-Streifen in der Nacht zum Sonntag vier Palästinenser getötet. Insgesamt seien sechs Ziele bombardiert worden, bestätigte eine Armeesprecherin. Im Norden des Gaza-Streifens wurden drei Palästinenser, die mit einem Auto unterwegs waren, durch einen Raketentreffer getötet. Bei einem anderen Luftschlag wurde in Dschabalia ein 15-jähriger Palästinenser getötet, so ein Rettungsdienst.

Nach einwöchigen blutigen Kämpfen im Gaza-Streifen mit mehr als 50 Toten hatten sich die rivalisierenden Palästinensergruppen Hamas und Fatah am Samstag unter ägyptischer Vermittlung erneut auf einen Waffenstillstand geeinigt. Gestern wurden zunächst keine neuen Zwischenfälle gemeldet.

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