DER RECHTE RANDWORÜBER EIN PUBLIZIST DIESER TAGE IN HAMBURG SPRECHEN WILL: Deutsche in der Opferrolle
„Die Landnahme ist längst in vollem Gange, die ethnischen Brückenköpfe sind eingerichtet“: Selten warnt der Publizist Götz Kubitschek mit solcher Terminologie vor dem Untergang Deutschlands. Denn keinesfalls will die neurechte Szene, zu denen er gezählt wird, so plump wirken wie etwa die NPD.
An diesem Freitag nun wird Kubitschek diesen Satz aus der 8. These seines Buches „Deutsche Opfer, fremde Täter – Ausländergewalt in Deutschland“ bei einer Abendveranstaltung in Hamburg weiter erklären. Ebenfalls soll zu diesem Anlass die Website „deutscheopfer.de“ vorgestellt werden, die Übergriffe auf Deutsche sammelt. Die Veranstaltung beginnt, das ist klar, um 19 Uhr. Unklar ist, wo: Angemietete Räume wurden kurzfristig gekündigt.
Verlegt hat Kubitschek das Buch im eigenen Verlag „Edition Antaios“. Zusammen mit Co-Autor Michael Paulwitz formuliert er darin 15 Thesen. Unter 1. wird etwa festgestellt, die Deutschen hätten der demografischen und „ethnisch-kulturellen Dynamik der Einwanderer nichts entgegenzusetzen“. Diese Schwäche teile Deutschland „mit den anderen weißen Völkern“, heißt es unter 2., und: „Ganz Europa steht dem Massenzustrom muslimischer und andere Einwanderer in einer fatalen Mischung aus Selbstzweifel, Menschheitsglaube und Geburtenschwäche hilflos gegenüber“. Die Deutschenfeindlichkeit, wird unter 8. angeführt, werde vertuscht, es bestünden Gesetzes- und Vollzugsdefizite. Weiterhin schreiben die Autoren, zwischen den Völkern gebe es ethnisch-kulturelle Unvereinbarkeiten.
Mit Blick auf das Buch und die Internetseite spricht Martin Langebach, Rechtsextremismusexperte an der Uni Düsseldorf, von einer „Kampagne“ mit dem Ziel, „den laufenden Diskurs zu befeuern“: Vor „Deutschenfeindlichkeit“ gewarnt hatte im November 2010 bereits die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU).
Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland
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