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City-Kaufhäuser dicht

Arbeitskampf im Hamburger Einzelhandel hat begonnen. 90,76 Prozent der Beschäftigten votierten für Streik

Warnstreiks haben gestern morgen alle großen Kaufhäuser und eine große Buchhandlung in der Hamburger Innenstadt für gut eine Stunde lahm gelegt. „Bis 11.00 Uhr wurden zwei Karstadt-Warenhäuser, das Alsterhaus und der Kaufhof bestreikt“, teilte die Gewerkschaft Ver.di mit. Der erste Warnstreik der Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel sei der Auftakt für die kommenden Aktionen in der laufenden Tarifauseinandersetzung, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Ulrich Meinecke.

Es sei das erste Mal, dass die Beschäftigten der Warenhäuser in der City gemeinsam vor der Tür geblieben seien. „Das ist ein starkes Signal in Richtung Arbeitgeber“, betonte Meinecke. In der Branche sind allein in Hamburg 56.000 Menschen beschäftigt. Die Tarifverhandlungen waren im Juni in der zweiten Runde ohne neuen Termin abgebrochen worden. Ver.di fordert 5,0 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 100 Euro im Monat. Die Einzelhändler ihrerseits streben wegen des aufgehobenen Ladenschlusses die Streichung der Nacht- und Spätzuschläge an.

Die nächsten Tarifverhandlungen bundesweit finden am 20. Juli in Bayern und am 23. Juli in Baden-Württemberg sowie am 27. Juli in Rheinland Pfalz statt. „Sollte es dann immer noch keinen Durchbruch geben, dann werden wir mit mehrtägigen Streiks in Hamburg richtig loslegen“, kündigte Meinecke an. Bis dahin sollen die Verhandlungen an den anderen Orten durch Warnstreiks flankiert werden. Bei den Urabstimmungen hatten 90,76 Prozent der Befragten für einen Streik votiert. Aufgerufen waren die Beschäftigten von elf Kaufhäusern, dem Otto-Versand und fünf Supermarkt-Ketten.

TAZ/DPA

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