: Dreierlei von der Steckrübe
FRÜHER Die Rübe war das Gemüse der Not. Das ist vorbei
■ 200 g mehlig kochende Erdäpfel
■ 200 g Steckrübe
■ 200 g Karotte
■ etwas Butter
■ unbehandeltes Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
■ frisch geriebene Muskatnuss
Das Gemüse schälen, in etwa haselnussgroße Würfel schneiden, in einem Topf mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Ist das Gemüse weich, mit einem Erdäpfelstampfer stückig verarbeiten. Butter dazugeben und mit Salz, Muskatnuss und viel Pfeffer abschmecken.
VON SARAH WIENER
■ 300 g Steckrübe
■ 70 g Walnusskerne, geröstet
■ Saft und Abrieb einer unbehandelten Zitrone
■ Saft und Abrieb einer unbehandelten Orange
■ unbehandeltes Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
■ 1 Bund Blattpetersilie
■ 6 EL Rapsöl
■ 100 g Feta
Die Steckrübe schälen, grob raspeln und kurz blanchieren. Die Walnusskerne hacken. Saft und Abrieb der Zitrone und der Orange mit den Walnüssen zur Steckrübe geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Etwa 30 Minuten ziehen lassen und noch einmal abschmecken. Die Blattpetersilie grob schneiden und mit dem Öl unter den Salat haben. Salat in eine große Schüssel füllen und mit zerbröseltem Feta garnieren.
Wer versucht, im Einklang mit den Jahreszeiten zu kochen, hat die klassischen Wintergemüse Anfang Februar bestimmt schon satt. Für etwas mehr Abwechslung habe ich ein tolles, fast vergessenes Gemüse aus Großmutters Küche wiederentdeckt: die Steckrübe. An die trauen sich viele nicht mehr ran, weil sie immer nur Ersatzgemüse war in Zeiten der Not, als Steckrübenmarmelade, Steckrübenkaffee, Steckrübensauerkraut. Obwohl sie köstlich schmeckt, gesund und günstig ist.
Vermutlich ist sie eine Kreuzung der Herbstrübe mit dem Kohlrabi. Sie hat einen süßlichen, leicht erdigen Geschmack. Beim Einkauf sollte man lieber die kleineren Rüben nehmen, sie schmecken intensiver.
■ 1 kleine Steckrübe
■ 1 Bund Kerbel
■ 1 Bund Petersilie
■ 2 Stiele Estragon
■ 2 Scheiben altbackenes Brot
■ 8 EL Kürbiskerne
■ 3 EL Vollkornmehl
■ 2 Eier
■ 50 ml Rapsöl
■ unbehandeltes Salz
Die Steckrübe schälen und in Scheiben schneiden, die etwa einen Zentimeter dick sind. Scheiben in reichlich Salzwasser weich kochen, herausnehmen und mit kaltem Wasser abschrecken. Die Kräuter waschen, die Blätter vom Estragon zupfen und zusammen mit Petersilie, Kerbel, Brot und Kürbiskernen im Küchenmixer zu einem grünen, feinen Paniermehl verarbeiten. Die Steckrübenscheiben erst in Mehl, dann in Ei und dann im Paniermehl wenden. Die Panierung leicht festdrücken.
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Steckrüben darin auf beiden Seiten goldgelb backen. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Dazu passen sehr gut Kartoffel- oder Selleriepüree, oder Feldsalat mit einem Kartoffeldressing.
Alle drei Rezepte sind einfach nachzukochen. Der Steckrübensalat liefert Vitamine in der Erkältungszeit. Das Steckrübenmalheur ist eine köstliche Beilage, die Körper und Seele wärmt. Wer Lust hat, ein wenig zu experimentieren, sollte unbedingt die Steckrübe mit der Kräuter-Kürbiskern-Kruste ausprobieren. Ein Gericht, mit dem Sie Ihre Freunde bei einem Abendessen verwöhnen können.
■ Im Wechsel: Sarah Wiener komponiert hier jeden Monat aus einer Zutat drei Gerichte. Philipp Maußhardt schreibt über vergessene Rezepte, Jörn Kabisch spricht mit Praktikern der Küche, und unsere Korrespondenten berichten, was in ihren Ländern auf der Straße gegessen wird
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