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Le Cinéma en voyage

FÜR SCHÜLER Das 15. französische Jugendfilmfestival ciné fête ist auf seiner Tournee durch 100 Städte jetzt in Norddeutschland angekommen

Dem Kino geht’s in Frankreich gut. In keinem anderen Land wird es so geschätzt und gefördert. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt ciné fête, durch das seit 15 Jahren deutschen Jugendlichen sowohl das Kino wie auch die Sprache des Nachbarlandes nahe gebracht werden soll. In jedem Jahr wird ein Programm mit Filmen für ein Publikum im Alter zwischen 12 und 18 Jahren zusammengestellt und zu jedem Film werden pädagogische Dossiers ausgegeben, sodass er in der Schulklasse nachbereitet werden kann. Die Filme werden jeweils in Originalfassungen mit deutschen Untertiteln gezeigt und laufen an den Vormittagen und frühen Nachmittagen.

Organisiert und finanziert wird all das vom Institut français. Jährlich kommen um die 100.000 Zuschauer. Das Festival reist langsam durch die Republik, in dieser Woche läuft es im Bremer City 46 und dem Casablanca in Oldenburg. Vom 12. bis 24. März wird es im Arthouse-Kino in Osnabrück stattfinden und in Hamburg dann zwischen dem 16. und 22. April in den Kinos Abaton, Koralle und Zeise.

In diesem Jahr sind sieben Filme im Programm, die für verschiedene Altersstufen geeignet sind. So ist „Le Tableau“ eher noch ein Kinderfilm und wird für die 1. bis 6. Klasse empfohlen. In dem poetischen Zeichentrickfilm wird ein unvollendetes Gemälde lebendig und die fertigen Figuren geraten in Konflikt mit denen, die nur skizziert sind oder noch keine Farben haben.

„L’Italien“ von Olivier Baroux ist eine Verwechslungskomödie über einen Araber, der vorgibt, ein Italiener zu sein und im Ramadan in komische Schwierigkeiten gerät.

„Comme un lion“ von Samuel Colladey handelt von einem 15-jährigen Senegalesen, der sich auf die lange Reise nach Paris begibt, weil er dort ein Fußballstar werden will. „Freundschaft, Identitätsfindung und die Macht von Träumen“ werden in einem pädagogischen Begleittext als die universellen Themen des Films genannt.

„Populaire“ war im letzten Jahr ein kleiner Erfolg in den deutschen Programmkinos. Im Retro-Look der 50er-Jahre wird darin von einer jungen Frau erzählt, für die es ein Akt der Emanzipation ist, als Sekretärin zu arbeiten. Bei einem Wettbewerb, in dem die Klischees der Sportfilme parodiert werden, stellt sich heraus, dass keine schneller als sie tippen kann.

„La Cage Dorée“ von Ruben Alves ist auch eine Komödie. In ihr machen Einwanderer aus Portugal eine unerwartete Erbschaft und müssen sich entscheiden, ob sie weiter arm in Frankreich oder als Besitzer eines Weinguts in Portugal leben wollen.

„Une bouteille à la mer“ von Thierry Binitsti ist eine israelisch-französische Koproduktion und wurde in Jerusalem sowie im Gaza-Streifen gedreht. Er handelt von der Freundschaft zwischen einer jüdischen Französin und einem Palästinenser.

In „Séraphine“ spielt schließlich Yolande Moreau die Malerin Seraphine Louis, die als Haushälterin arbeitete und 1912 von dem deutschen Kunstsammler Wilhelm Uhde entdeckt wurde. Ein schöner Film und nicht nur für Jugendliche geeignet.  HIP

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